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Die rätselhaften Honjin-Morde

Der erste Fall für Privatermittler Kosuke Kindaichi. Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 207 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3351051093

ISBN-13: 

9783351051099

Auflage: 

1 (06.09.2022)

Preis: 

20,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 125.348
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3351051093

Beschreibung von Bücher.de: 

Endlich auch auf Deutsch: »Japans Antwort auf Agatha Christie« The Guardian

Es ist der Winter 1937, und der Ort Okamura befindet sich in heller Aufruhr: schon bald wird die renommierte Ichiyanagi-Famile ihren Sohn vermählen. Aber unter den Tratsch über das anstehende Fest mischt sich ein besorgniserregendes Gerücht: ein maskierter Mann streift durch das Städtchen und fragt die Leute zu den Ichiyanagis aus.

In der Hochzeitsnacht dann erwacht die Familie durch einen furchtbaren Schrei, auf den eine unheimliche Melodie folgt. Ja, der Tod ist nach Okamura gekommen und hat keine weitere Spur als ein blutiges Samurai-Schwert hinterlassen, das im reinen Schnee im Hof des Hauses steckt. Der Mord am frisch vermählten Paar gibt Rätsel auf, war doch das Schlafzimmer von innen verschlossen.

Doch der private Ermittler Kosuke Kindaichi will den Fall unbedingt lösen.

Ausgezeichnet mit Japans wichtigstem Preis für Kriminalliteratur.

Für alle, die es lieben, beim Lesen mitzuraten: ein klassischer Locked Room Mystery (Geheimnis des verschlossenen Raums)

»Ein Kriminalfall klassischer Güte. Vergleiche mit Sherlock Holmes sind absolut gerechtfertigt: Verwirrungen, falsche Fährten und ein faszinierender Einblick in die japanische Gesellschaft.« Japan Times

Kriminetz-Rezensionen

Überraschung

Altmodisch wirkt der Schreibstil, wie bei Sherlock Holmes oder andere Krimis aus diesen Jahren. Hinzu kommt das Japan ein Land ist, das uns Europäern etwas fremd ist. Die Kultur gerade die aus vergangenen Jahrzehnten ist schwer zu verstehen, weil wir diese Ansichten in den meisten Fällen schon hinter uns gelassen haben. Nach dem ich mich aber daran gewöhnt hatte, war der Krimi einfach nur spannend.
Eigenartige Spuren oder das Nichtvorhandensein solcher, machte das Miträtseln zu einer schier unlösbaren Aufgabe. Es gibt Informationen, da habe ich mich gefragt warum ist das wichtig. Den falschen Spuren bin ich natürlich hinter her gelaufen. Mein Verdacht traf nach einiger Zeit den Richtigen aber warum, welche Gründe gab es für die Tat. Da brauchte ich den Privatdetektiv der sein Köpfchen benutzt und sonst keine weiteren Hilfsmittel.
Bis auf diesen Detektiv waren alle Figuren weit weg, nicht blass eher unverständlich, obwohl der Autor sich viel Mühe gegeben hat uns Lesern das Gefüge zu erklären. Erst dieser Detektiv, der laut der Geschichte in den USA gelernt hat, bringt durch seine Fragen Licht ins Dunkel, auch er ist nicht mehr ganz firm in dem sozialen Gefüge.
Nach Informationen gibt es in Japan 77 Krimis mit diesem Detektiv, ich würde gern noch den einen oder anderen lesen.

Schwieriges Hörbuch

Leider bin ich von der Hörbuch Version ziemlich enttäuscht worden. Doch das liegt nicht an dem Sprecher, sondern an der Geschichte mit vielen ähnlich klingenden japanischen Namen. Gleich relativ zu Anfang der Geschichte wird auch auf eine Skizze des Hauses verweist, die ich aber natürlich in der Hörversion nicht habe da ich das Buch nicht besitze. So war die Geschichte leider viel zu verworren, als das ich sie hätte richtig geniessen und auch verstehen können.
Die Geschichte eines "Locked room" Rätsels bei der die Frischvermählten ermordet aufgefunden werden ist relativ nüchtern erzählt. An und für sich liebe ich eigentlich japanische Krimis, aber bei diesem hier finde ich überhaupt keinen Zugang. Die Personen sind mir überhaupt nicht nahe gekommen und obwohl die sehr lange Auflösung am Schluss überraschend war, stellte sich bei mir nach Beendigung des Buches keine echte Befriedigung her.

Ein japanischer Krimi im Agatha Christi-Stil

Im ländlichen Ort Okamura spielt sich im Jahre 1937 nach erfolgter Hochzeit bei der Ichiyanagi-Famile in der Hochzeitsnacht eine Tragödie ab: Das frisch vermählte Paar liegt ermordet im von innen verschlossenen Schalfzimmer. Nur ein blutiges Samurai-Schwert, im frisch gefallenen Schnee, zeugt im Hof auf die Tatwaffe. Das ganze Rätsel in seiner Kompliziertheit an Puzzlestücken wird gelöst durch den privaten Ermittler Kosuke Kindaichi, der den scheinbar gewaltsamen Tod von Kenzo Ichiyanagis und seiner Braut Katsuko Kubo auf dem Anwesen in Yamanoya überzeugend entflechten kann, ähnlich den sogenannten Locked Room Murders, anklingend an Thriller von Agatha Christie u.a.. In den meisten kommt am Ende ein ziemlich enttäuschender mechanischer Kunstgriff zum Einsatz. Außerdem erhält man Einblicke in eine ländliche Sake-Zeremonie anlässlich einer Hochzeit, wird vertraut gemacht mit essenziellen Elementen der traditionellen japanischen Architektur.

Locked Room

Es ist November 1937 und irgendwo in Japan schneit es bereits. Doch viel wichtiger ist, dass der älteste Sohn der angesehenen Familie Ichiyanagi heiraten wird. Und dann auch noch eine unstandesgemäße Braut! Zur selben Zeit erkundigt sich ein abgerissener Mann mit Maske und nur drei Fingern nach dem Gehöft der Ichiyanagis und des Nachts hört man die Töne einer Koto. Und dann geschieht das Entsetzliche: In der Nacht der Hochzeit werden sowohl Braut als auch Bräutigam brutal mit einem Katana abgeschlachtet. Der Onkel der Braut ruft nach dem Privatermittler Kosuke Kindaichi, der den Fall klären soll.

Ich bin ja ein ähnlich großer Fan von gutgemachten Whodunnits und Locked-Room-Mysteries wie der Autor, deshalb war ich gespannt, wie sich diese Geschichte in einer japanischen Szenerie entwickeln würde. Und der Anfang war auch interessant gestaltet, wenn auch ziemlich distanziert. Natürlich sind ältere Bücher immer ein wenig gemächlicher als die heutigen, aber der Autor übertreibt es hier ein bisschen mit dem Tell statt Show. Man hatte hier beinahe das Gefühl, einen Polizeibericht zu lesen, so unspannend kam das Ganze rüber. Als es dann um die Lösung des Falles ging, habe ich nur mit der Stirn gerunzelt. Möglich, dass ich einfach keinen Zugang zur japanischen Mentalität habe, aber das Motiv erscheint mir extrem unspektakulär. Und da eine Kotoseite eine Rolle spielt, habe ich mal geschaut, wie lang die ist - jedenfalls nicht annähernd so lang, wie sie sein müsste, um bei der arg konstruierten Version der Aufklärung die Rolle spielen zu können, die sie dort angeblich gespielt hat. Alles in allem hat mich die Story eher enttäuscht und von der Eleganz einer Agatha Christie ist hier wenig zu spüren. 2,5/5 Punkten.

Interessant erzählt

Japan 1937: Die bekannte Familie Ichiyanagi feiert die Hochzeit des ältesten Sohnes, doch am nächsten Tag findet man das Brautpaar tot vor. Genzi Kubo, der Onkel der Braut, zieht den Privatdetektiv Kosuke Kindaichi hinzu.

Seishi Yokomizo (1902 – 1981) war ein in Japan sehr bekannter, erfolgreicher und mehrfach ausgezeichneter Kriminalautor, »Die rätselhaften Honjin-Morde« ist der erste Roman einer Reihe von 77 Bänden mit Kosuke Kindaichi und erschien erstmals 1946.

Mir hat vor allem die Erzählweise sehr gut gefallen, der Autor erzählt fast dokumentarisch, teilweise in Ich-Form, er habe von dem Fall gehört, der ein Locked-Room-Rätsel beinhaltet, und da das ein klassisches Motiv in der Kriminalliteratur sei – hier listet er eine ganze Reihe entsprechender, vor allem nicht-japanischer Autor:innen auf – habe ihn das fasziniert und er wollte unbedingt einen Roman daraus machen. Er sei an den Originalschauplätzen gewesen und habe mit Zeugen gesprochen. Immer wieder unterbricht er die Erzählung, um auf dies und das hinzuweisen, das er erfahren habe, ja, er habe sogar Berichte der Zeugen wörtlich übernommen.

Von Anfang an gibt es einen Tatverdächtigen, doch als geübte Krimileserin habe ich das natürlich in Zweifel gezogen – man hat tatsächlich die Möglichkeit, selbst mitzurätseln, und kurz vor dem Ende hatte ich dann die Eingebung, wie es gewesen sein könnte, zumindest im Groben, denn die tatsächliche Auflösung hat dann schon noch ein paar Überraschungen parat.

Im Anhang gibt es ein Personenverzeichnis und ein Glossar, ersteres könnte für jene, die mit den japanischen Namen Probleme haben, nützlich sein, das Glossar allerdings ist unbedingt nützlich, denn die japanischen Bezeichnungen bleiben in der Übersetzung erhalten, manche betreffen z.B. die klassische japanische Architektur. Manche Begriffe, wie »Honjin« werden aber auch direkt erklärt, wenn sie für den Kontext wichtig sind.

Klassische Krimis und ihre Autor:innen sind wichtiger Bestandteil des Romans, und dieser ist im Grunde selbst einer, erstmals erschienen ist er 1946. Japanische Traditionen sowie das Leben auf dem Land in jener Zeit spielen eine Rolle, wobei die Familie Ichiynagi privilegiert ist, was sich schon aus dem Namen Honjin im Titel ergibt (hier möchte ich nicht vorgreifen), und auch über das Leben dieser Familie erfährt man einiges.

Weitere Romane der Reihe sind noch nicht ins Deutsche übersetzt, schade, ich würde mich freuen, wenn das nachgeholt würde.

»Die rätselhaften Honjin-Morde« bietet einen wahrhaft rätselhaften Fall, einen interessanten Erzählstil und einen klugen Protagonisten, der hier seinen ersten Fall von vielen löst, zumindest in Romanform. Als Leser:in kann man miträtseln, wird aber am Ende wahrscheinlich überrascht sein. Besonders gut hat mir auch gefallen, mehr über das frühere Japan und seine Kultur zu erfahren.

Kosuke Kindaichi ermittelt

Schon vor der Hochzeit des ältesten Sohnes der bekannten Ichiyanagi-Familie gehen in Okamura Gerüchte um, denn jemand zieht Erkundigungen über die Ichiyanagis ein. Aber auch in der Hochzeitsnacht passieren merkwürdige Dinge. Erst gibt es einen Schrei, dann folgt eine unheimliche Melodie und ein blutiges Schwert steckt im Schnee im Hof des Hauses. Das Brautpaar wurde im von innen verschlossenem Schlafzimmer ermordet. Ein Fall für den privaten Ermittler Kosuke Kindaichi.
Es ist ein mysteriöser Fall, mit dem es Kosuke Kindaichi hier zu tun bekommt. Anfangs geht es recht behäbig los. Das ist auch ganz gut, denn man muss sich an die Vielzahl der fremden Namen gewöhnen. Der Erzählstil ist ungewöhnlich. Ich mag es, beim Lesen in fremde Kulturen einzutauchen. Die japanische Kultur lernt man hier ein Stück weit kennen, während man die Ermittlungen verfolgt.
Kosuke Kindaichi ist ein wenig chaotisch, aber ein cleverer Ermittler, der seinen Grips bemüht und gut kombiniert. Doch er weiß um seine Fähigkeiten und kommt daher ziemlich arrogant rüber.
Immer wieder gibt es Wendungen, die einen nie sicher sein lassen, ob man auf der richtigen Spur ist. Die Auflösung kam mir dann ein wenig zu schnell.
Wer Kriminalromane im Stil von Agatha Christie, Hercule Pierot oder Sherlock Holmes mag, dem wird auch dieser unterhaltsame Krimi gefallen.