Rattenweihnacht
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Kurz vor Weihnachten taucht in dem Dorf Buchelfingen eine Frau auf, die ihr Gedächtnis verloren hat und nicht mehr weiß, wer sie ist. Man gibt ihr den Namen Maria, und die etwas verschrobenen Brüder Gunnar und Leander Biber nehmen sie bei sich auf.
Dabei haben sie derzeit eigentlich ganz andere Probleme: Ihre Mutter ist seit einer Woche spurlos verschwunden, und sie erhalten Drohbriefe, die ihnen ein Verbrechen unterstellen und Vergeltung dafür ankündigen.
Bald werden im Dorf erste Vermutungen laut, dass diese rätselhafte Maria etwas damit zu tun haben könnte. Eine Frau ist sich sogar sicher, sie aus ihrer Jugendzeit zu kennen. Doch was tatsächlich hinter Marias Aufenthalt in Buchelfingen steckt, ahnt niemand.
Rattenweihnacht
Dieser Krimi hält was er verspricht und ich war von dem Buch total gefangen, denn man hatte Spannung von der ersten bis zur letzten Seite. Kurz vor Weihnachten sitzt eine Frau auf einer Bank am Spielplatz. Die kleine Emma sieht die Frau in ihrem dünnen Mantel, geht zu ihr hin, schenkt ihr ihren warmen Schal. Da die Frau sich an nichts mehr erinnern kann, nennt Emma sie Maria und nimmt sie mit nachhause, Dort kann sie aber nicht für längere Zeit bleiben, weshalb nach einer anderen Bleibe gesucht wird. Da fällt dem Pfarrer die Biber Brüder ein, zwei komische Junggesellen um die 50. Ihnen geht seit ein paar Tagen ihre Mutter ab, sie ist plötzlich verschwunden. Die Bibers bekommen auch seit einiger Zeit anonyme Drohbriefe. Und Maria wird bei ihnen dann als Haushälterin eingesetzt. Alle Bemühungen, auch die der Polizei, laufen ins Leere. Niemand vermißt Maria. Komisch ist aber, dass sie sich von einem Doktor nicht untersuchen lassen will. Und dann nimmt das Schicksal seinen Lauf und die Ereignisse überschlagen sich. Die Autorin, die auch bei den mörderischen Schwestern mitwirkt, versteht ihr Handwerk sehr gut. Schon allein das Auftauchen dieser mysteriösen Fremden macht schon von Anfang an das Buch interessant. Und dann bekommen wir aich noch Einblick in das Leben der Biberbrüder, die keiner Arbeit nachgehen, sondern von den Ersparnissen der Eltern leben. Deren Vater wurde vor fast 30 Jahren vom jüngsten Bruder erschossen. Überall wo man schaut, paßt etwas nicht zusammen. Natürlich hat mir der weihnachtliche Charakter des Buches auch sehr gefallen. Besonders als die Familien auf dem Weihnachtsmarkt waren, sich Würstchen und Glühwein schmecken ließen. Man hat das ganze Buch über seinen Verdacht, ja, die geschwätzige und neugierige Nachbarin der Bibers hat auch so einiges zu erzählen. Und dann kommen einem doch wieder Zweifel. Ingrid Zellner schreibt sehr flüssig, man kann die Geschichte schnell und leicht lesen und nach jedem Kapitel hat man einen kleinen Cliffhanger. Der Einband mit der Ratte, die eine Distel mit Weihnachtskugeln schmückt, finde ich mehr als gelungen, hat doch einer der Brüder eine Rattenphobie.
Ein äußerst spannender und ungewöhnlicher Weihnachtskrimi
Schon der Beginn der Geschichte gibt Rätsel auf. - eine Frau, die plötzlich in einem kleinen Dorf auf dem Spielplatz sitzt und ihr Gedächtnis verloren hat. Eine Mutter, die ihren erwachsenen Söhnen -zwei Brüder - den Haushalt gemacht hat, verschwindet spurlos. Zudem erhalten die beiden Brüder anonyme Drohbriefe. Die Gerüchteküche im Dorf brodelt.
Die ersten Seiten des Buches lösten in mir Weihnachtsgefühle aus. Es schneit. Ein kleines Mädchen entdeckt die fremde Frau, gibt ihr den Namen Maria und nimmt sie mit nach Hause.
Die Autorin fängt die Atmosphäre in einem kleinen Dorf, in dem jeder jeden kennt, gut ein. Das zeigt sich für mich in den Gesprächen der Dorfbewohner , die über Maria diskutieren. Es war das typische und nicht immer menschenfreundliche Geschwätz der Leute. Natürlich darf die unbeliebte Klatschbase, die ihre Nase überall hineinsteckt, nicht fehlen.
Mir war Maria sympathisch und deshalb war ich um so mehr entsetzt, dass man sie bei den Brüdern, die im Dorf nicht für ihre Menschenfreundlichkeit bekannt sind, einquartiert. Tatsächlich wird Maria nicht mit offenen Armen empfangen, sondern misstrauisch beäugt.
Die Situation wird immer bedrohlicher und das Gefühl, dass etwas Böses im Dorf ist, verstärkt sich. An Heiligabend kommt es zur Eskalation. Auch wenn das Ende nicht korrekt im herkömmlichen Sinne ist, war ich vollkommen zufrieden damit und fand , dass die himmlische Gerechtigkeit gesiegt hat.
Ein Krimi, der die üblichen Wege verlässt und dabei gut unterhält und eine packende Geschichte erzählt und den man zu jeder Jahreszeit lesen kann.
Weihnachten mit einer Fremden
„Rattenweihnacht“ von Ingrid Zellner ist ein Krimi mit etwas Weihnachtsflair, aber vor allem mit einer außergewöhnlichen Geschichte, spannend und überraschend.
Klappentext:
Kurz vor Weihnachten taucht in dem Dorf Buchelfingen eine Frau auf, die ihr Gedächtnis verloren hat und nicht mehr weiß, wer sie ist. Man gibt ihr den Namen Maria, und die etwas verschrobenen Brüder Gunnar und Leander nehmen sie bei sich auf. Dabei haben sie derzeit eigentlich ganz andere Probleme: Ihre Mutter ist seit einer Woche spurlos verschwunden, und sie erhalten Drohbriefe, die ihnen ein Verbrechen unterstellen und Vergeltung dafür ankündigen. Bald werden im Dorf erste Vermutungen laut, dass diese rätselhafte Maria etwas damit zu tun haben könnte. Eine Frau ist sich sogar sicher, sie aus ihrer Jugendzeit zu kennen. Doch was tatsächlich hinter Marias Aufenthalt in Buchelfingen steckt, ahnt niemand.
Das Cover mit der Ratte im Schnee, die die Distel schmückt, unterstreicht stimmig den Titel. Das Buch erschien 2023, auch die Handlung spielt im Dezember dieses Jahres. Die Kapitel in angenehmer Länge sind exakt datiert. Der Schreibstil ist flüssig und bildhaft, sehr atmosphärisch.
Die Geschichte entwickelt sich langsam, macht zunächst einmal mit den agierenden Personen und der Dorfgemeinschaft bekannt, verbreitet schneereiche vorweihnachtliche Stimmung beim Weihnachtsmarkt mit Bratwürsten und Glühwein. Man spürt Herzenswärme und Nächstenliebe. Doch hinter dieser liebenswerten Kulisse lauert etwas, etwas noch Unbekanntes. Aber vorerst ist man von dem Rätsel um Maria gefangengenommen. Ihr Schicksal berührt. Es muss furchtbar sein, nicht zu wissen, wer man ist. Gebannt verfolgt man die Versuche der Dorfbewohner, ihrem Gedächtnis auf die Sprünge zu helfen. Die Polizei ist zwar sowohl mit der Suche nach einer verschwundenen Dorfbewohnerin, ominösen Drohbriefen und mit den Nachforschungen bezüglich der unbekannten Frau betraut, agiert jedoch eher erfolglos nur am Rande. Die Handlung wird immer interessanter. Je mehr Geheimnisse, auch Untaten, ans Tageslicht kommen, desto mehr wandelt sich das Weihnachtsflair zu einem Krimi mit unerwarteten Erkenntnissen, verbrecherischen Taten und gefährlichen Momenten. Die zahlreichen Fragen sowie in die Irre führenden Spuren geben viel Raum zum Mitraten. Die Spannung hält sich auf diese Weise kontinuierlich bis zum dramatischen, alles klärenden, verblüffenden Ende - ja, und dann erst versteht man den Titel des Krimis - Rattenweihnacht!
Sehr anschaulich ist die Dorfatmosphäre dargestellt, die Neugier und das Interesse an der Fremden, der kursierende Dorftratsch. Es ist ein Dorf, wo noch jeder jeden kennt, wo man sich auch umeinander noch kümmert. Wo es aber auch Außenseiter gibt wie die beiden arbeitsscheuen Brüder. Die Personen wirken lebendig und sind gut vorstellbar.
„Rattenweihnacht“ hat mich vom Anfang bis zum Ende gefesselt. Man will das Buch gar nicht zur Seite legen, selbst wenn man irgendwann zu ahnen beginnt, welche Richtung das Ganze nimmt. Ein besonderer Krimi, den ich gerne weiterempfehle!