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RAVNA - Tod in der Arktis

Der erste Fall für Polizeianwärterin Ravna Persen
Buch
Gebundene Ausgabe, 464 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3570176088

ISBN-13: 

9783570176085

Auflage: 

1 (01.03.2021)

Preis: 

22,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 400.344
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3570176088

Beschreibung von Bücher.de: 

Vardø, eine kleine Stadt weit über dem Polarkreis in der Arktis. Der Mord am reichen norwegischen Waldbesitzer Olle Trygg verstört alle, auch Ravna Persen, gerade frisch als Praktikantin bei der örtlichen Polizeidienststelle gelandet. Ravna hat keinen leichten Stand bei ihren Kollegen: Sie ist eine blutige Anfängerin, sie ist eine Frau und … sie ist Samin. Keiner nimmt sie ernst, als sie am Tatort glaubt, Hinweise auf einen samischen Hintergrund der Tat zu finden - einen Strich in der Erde.

Als kurz darauf der umstrittene Kommissar Rune Thor eintrifft, um den Fall zu übernehmen, spitzen sich die Konflikte zu. Doch Ravna weiß durch ihre Urgroßmutter Léna viel über die Geheimnisse der Samen - und darüber, dass der Strich auf ein uraltes Ritual hindeutet, mit dem die Wanderseelen der Toten daran gehindert werden sollen, in die Welt der Lebenden zurückzukehren. Wer immer die Tat begangen hat, muss dieses Geheimnis kennen.

Elisabeth Herrmann fesselt ein großes Publikum an ihre mitreißenden und atmosphärischen Thriller. Leserinnen und Leser erwarten starke Heldinnen, dunkle und mystische Fälle und intelligente Hochspannung. Alle Bücher können unabhängig voneinander gelesen werden.

Kriminetz-Rezensionen

Spannende düstere Atmosphäre

In Vardø, einer kleinen Stadt in Norwegen weit über dem Polarkreis, sind alle Einwohner verstört. Der reiche Waldbesitzer Olle Trygg wurde ermordet aufgefunden. Seine Leiche wurde präpariert wie nach einem samischen Ritual.

Ravna Versen macht grade ein Praktikum bei der örtlichen Polizeidienststelle. Sie hat es nicht leicht mit ihren Kollegen, denn sie ist Anfängerin, eine Frau und sie ist Samin … Keiner nimmt sie wirklich ernst, aber sie erkennt den samischen Hintergrund bei dem Mord. 

Als der umstrittene Kommissar Rune Thor eintrifft, um den Fall zu übernehmen, spitzen sich die Konflikte noch weiter zu. Ravna, die durch ihre Urgroßmutter Léna viel über die Geheimnisse der samischen Kultur weiß, ist weiterhin davon überzeugt, dass der Täter ein Same sein muss, denn wer auch immer die Tat begangen haben soll, muss die Geheimnisse der samischen Rituale kennen.

Die Handlung spielt kurz vor und während der Polarnacht in der norwegischen Arktis. Durch die Polarnacht, in der es keine Sonne gibt und die Landschaft kalt ist, wurde hier eine tolle, düstere Atmosphäre geschaffen. Ich konnte sie durch die tollen Beschreibungen regelrecht spüren und mich hat es das eine oder andere Mal auch gefröstelt.

Mit Ravna wurde hier eine sehr starke Protagonistin geschaffen. Sie ist selbstbewusst, als Samin (der Minderheit in Norwegen) sehr mutig und sie weiß, was sie will. Sie hat ihre Ziele klar vor Augen. Ein klein wenig unrealistisch fand ich es, dass sie als Polizeipraktikantin schon selbstständig die Ermittlungen und Befragungen durchgeführt hat. Als Praktikantin hätte ich mir hier mehr vorgestellt, dass sie nur mitläuft und dann nach Dienstschluss auf eigene Faust Ermittlungen anstellt.

An ihrer Seite war Rune Thor, ein kompetenter Kommissar, der Ravna unter die Arme greift. Er hat ein schlimmes Erlebnis in seiner Vergangenheit hinter sich und hat deswegen ein paar psychologische Probleme.

Über das samische Volk und deren Kultur wurde wirklich toll recherchiert. Ich fand es richtig interessant zu lesen, weil ich vorher noch nicht wirklich davon gehört hatte bzw. mich nicht damit beschäftigt hatte. Die Hintergründe wurden perfekt mit in die Handlung eingewebt und haben den Lesefluss nicht gestört. Passend dazu gab es auch immer wieder samische Ausdrücke.

Der Schreibstil war sehr flüssig und angenehm zu lesen. Durch die wechselnden Handlungsorte gab es einen konstanten Spannungsaufbau bis hin zum packenden Finale, wo ich das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Das Finale war mystisch, ein bisschen Fantasy, aber grade richtig und passend zur samischen Kultur.

Mein Fazit:
Der neue All-Age-Thriller von Elisabeth Herrmann ist wirklich lesenswert. Düstere Atmosphäre, toller Spannungsaufbau und dazu Ravna als starke Protagonistin. Nur ihre Ermittlungen als Praktikantin sind vielleicht etwas unrealistisch, daher einen halben Stern Abzug und es gibt 4,5 Sterne.

Schuld verjährt nicht

Ravna Persen, eine 16-jährige Samin aus dem kleinen Ort Vardø im Norden Norwegens, hat große Pläne. Sie will Polizistin werden. Also macht sie in ihrem Heimatort ein Praktikum. Ihre Kollegen Mikkel, Filip, Jonas, Hanno und Sjur nehmen die »Kleine« nicht allzu ernst. Doch gleich an ihrem ersten Tag gibt es eine Leiche. Der samische Großgrundbesitzer Olle Trygg liegt mit zwei gezielt gesetzten Messerstichen tot auf einem Opferstein. Eindeutige Zeichen in Tryygs Stiefel und ein Strich auf dem Boden lassen Ravna sofort an einem samischen Hintergrund denken. Muss sie hier gegen ihr eigenes Volk ermitteln?

Der sehr umstrittene, exzentrische Kommissar Rune Thor macht Ravna sofort zu seiner Partnerin. Gemeinsam begeben sie sich auf eine Ermittlungsreise, die Ravna ebenfalls in Gefahr bringt.

Schon das sehr haptisch gestaltete Cover, bei dem ich die abgebildeten Eiskristalle an den Fingerkuppen zu spüren glaube, hat mich für das Buch eingenommen.

Ich habe schon einige Krimis und Thriller von Elisabeth Herrmann gelesen. Daher war ich etwas skeptisch, als ich über dieses Buch gestolpert bin. Kann sie mich auch mit einem Jugendbuch fesseln? Aber wie das mit Herzensprojekten, wie sie es beschreibt, so ist, die werden immer besonders und sehr gut.

Ravna ist mir ab der ersten Seite sehr sympathisch. Ein junges Mädel, das ins kalte Wasser geworfen wird, mutig und willensstark agiert und manchmal etwas übers Ziel hinausschießt. Das liegt in meinen Augen aber auch stark an Chef-Lensmann Rune Thor, der sich immer mal wieder ausklinkt und Ravna einfach machen lässt. Und das macht sie, wie ich finde, sehr gut. Sogar ihre männlichen Kollegen kann sie mit der Zeit für sich einnehmen.

Elisabeth Herrmann verwebt in dieser Geschichte, die in der Dunkelheit am Rande des Nordpols im November beginnt, samische Sagen, Legenden, Mythen, Bräuche und Riten, was mir sehr gut gefallen hat, mit weltlichen Problemen wie Kindesmissbrauch und Diskriminierung, der sich ja auch Ravna immer wieder ausgesetzt sieht. Gerade die Szenen, bei denen Ravnas Urgroßmutter Léna dabei ist, haben mir sehr gut gefallen. Eine beeindruckende Frau, die mit und für ihre Herkunft lebt.

Für mich habe ich das Buch, bei dem die Minderheit der Samen eine große Rolle spielt, in die Kategorie „leise und eindringlich“ eingeordnet. Es kommt ohne große Actionszenen aus, hat mich trotzdem sofort gefesselt. Ich habe mir nur sehr kurze Lesepausen gegönnt, weil ich unbedingt wissen wollte, wie es weiter geht.

Besonders gut haben mir auch die wie nebenbei in die Geschichte eingeflochtenen Beschreibungen der Gegend dort oben gefallen. Die Emotionen, die bei totaler Dunkelheit aufkommen, habe ich selbst schon erfahren und erleben dürfen.

»Ravna – Tod in der Arktis« würde ich persönlich nicht als Thriller bezeichnen. Eher als sehr gut geschriebenen Roman mit einer jungen Protagonistin, die mir sehr ans Herz gewachsen ist. Mit ihr und auch mit Rune Thor würde ich sehr gerne noch öfter auf Verbrecherjagd gehen.