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Die rechte Hand des Teufels

Psychothriller
Buch
Taschenbuch, 336 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3426515156

ISBN-13: 

9783426515150

Erscheinungsdatum: 

03.11.2014

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 2.009.831
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3426515156

Beschreibung von Bücher.de: 

Mit Anfang siebzig ist John Gload des Tötens müde. Seit fünfzig Jahren hat er als Auftragskiller im Westen der USA Menschen umgebracht, ohne jemals gefasst zu werden. Doch nun ist es genug, und er stellt sich. Im Gefängnis trifft er auf den jungen Deputy Val Millimäki, der wie er auf einer Farm in Montana aufgewachsen ist. Val versucht dem alten Killer zu entlocken, wo er seine zahlreichen Opfer verscharrt hat, doch der Alte lässt sich nicht in die Karten sehen. Zwischen den beiden Männern entspinnt sich ein Psychoduell, das die Wunden und Abgründe in ihrem Leben offenlegt ...

Kriminetz-Rezensionen

Alles gelogen!

John Gload hat seit 50 Jahren im Westen der USA als Auftragskiller gearbeitet, ohne einmal erwischt zu werden. Doch nun stellt er sich, weil er des Tötens müde ist. Im Gefängnis entspannt sich dann zwischen ihm und dem jungen Deputy Val Millimaki, der versucht, aus dem alten Killer herauszubekommen, wo er seine Opfer verscharrt hat, ein Psychoduell, das die Wunden und Abgründe in ihrem Leben aufdeckt … So stand es auf dem Buchrücken des als »Psychothriller« bezeichneten Romans »Die rechte Hand des Teufels« von Kim Zupan.

Das klingt spannend, da kann man nichts falsch machen, dachte ich mir, als ich zu lesen begann. Doch dann fragte ich mich schnell, ob der Autor des Klappentextes vielleicht ein anderes Buch gelesen hatte als ich.

Richtig ist: Es geht um den alten John Gload und den jungen Deputy Val Millimaki. Und die beiden treffen tatsächlich im Gefängnis aufeinander und schlagen sich die Nächte um die Ohren, weil sie beide an extremer Schlaflosigkeit leiden.

Richtig ist auch, dass John Gload eine nicht überschaubare Anzahl von Morden auf dem Gewissen hat. Jedoch hat er nie als »Auftragskiller« gearbeitet. Seine Morde waren meistens nicht geplant und das Motiv war in dem meisten Fällen Habgier. Außer, wenn John Gload der Meinung war, dass sein Opfer vom Leben nichts mehr zu erwarten hatte und tot besser daran war.

Auch hat er sich nicht freiwillig gestellt. Er hatte das Pech, dass er bei seinem vorerst letzten Mord (es ging um den Erlangung einer Sammlung antiken Glasgeschirrs) mit einem jungen Partner zusammengearbeitet hat (»In meiner Branche alt zu sein, ist ein Problem. All deine früheren Partner sind tot oder verrecken irgendwo im Knast«, S. 88), der unzuverlässig war und ihn verpfiffen hat. So blieb ihm nichts anderes übrig, als seine Angelegenheiten zu ordnen, auf seine Festnahme zu warten und zu bereuen, dass er den Partner nicht auch umgebracht hat.

John Gloads Gegenpart in diesem Buch ist der junge Deputy Sheriff Valentine Millimaki, finnischstämmig und am liebsten in der Natur unterwegs um zusammen mit seinem Hund Tom nach Vermissten zu suchen, wobei er sehr erfolgreich ist – auch wenn sie in der letzten Zeit dann schon tot waren. Beide verbindet eine ähnliche Kindheit – aufgewachsen auf einer Farm und frühe Bekanntschaft mit dem Tod – und eine extreme Schlaflosigkeit, die bei Millimaki einsetzt, nachdem er zur Nachtschicht im Gefängnis eingeteilt wurde. Während Gload Cops normalerweise hasst, kann er Millimaki gut leiden.

Und so unterhalten sich John Gload und Valentine Millimaki in den langen schlaflosen Nächten über Feldarbeit auf einer Farm, ihre Kindheit, ihre Träume, kurz: ihr Leben, wobei Gload auch immer wieder über von ihm begangene Morde berichtet. Da es sich allerdings meist um viel Jahre zurückliegende Taten handelt, interessiert das Millimakis Vorgesezten, der ihn am Anfang noch gebeten hatte, Gload diesbezüglich auszuhorchen, nicht im Geringsten.

Es geht in diesem Buch um das Zusammentreffen eines vielfachen Mörders am Ende seiner »Karriere« und eines desillusionierten Polizisten, die sich in gewisser Weise ähnlich sind. Es geht nicht um Ermittlungsarbeit, nicht um ein »Psychoduell« und nicht um Spannung.

»Die rechte Hand des Teufels« ist ein schöner, atmosphärisch dichter Roman in einer bilderreichen Sprache mit ausschweifenden Beschreibungen und Schilderungen und liebvoll gezeichneten Charaktere voller Tiefe. Ein Psychothriller ist es jedoch bestimmt nicht. Ein Psychothriller sieht anders aus.