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Regengötter

Der zweite Hackberry-Holland-Roman. Thriller
Buch
Broschiert, 672 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3453676815

ISBN-13: 

9783453676817

Erscheinungsdatum: 

20.10.2014

Preis: 

16,99 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 733.685
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3453676815

Beschreibung: 

Der König der amerikanischen Kriminalliteratur ist zurück. »Ich bin hinter der alten Kirche in Chapala Crossing und habe gerade neun Leichen gefunden, die hier begraben wurden. Alles Frauen. Benachrichtigen Sie bitte das FBI und rufen Sie auch die Kollegen vom Brewster County und vom Terrell County an. Die sollen Unterstützung schicken.« Der Geruch des Todes! Auf den Hinweis eines anonymen Anrufers hin, gräbt Sheriff Hackberry Holland hinter einer verlassenen Kirche die Leichen von neun Frauen aus, notdürftig mit einem Bulldozer plattgewalzt. Es handelt sich dem Anschein nach um illegale Einwanderer aus Asien, die in Texas nahe der mexikanischen Grenze als Prostituierte arbeiteten. Bei der Suche nach dem Anrufer gerät Holland mit Isaac Clawson von der Einwanderungs- und Zollfahndungsbehörde ICE aneinander. Nach dem Mord an seiner Tochter ist er auf seinem eigenen Rachefeldzug. Bevor sie den einzigen Tatzeugen, Pete Flores, und dessen Freundin Vikki Gaddis ausfindig machen können, befinden sich diese bereits auf der Flucht vor den eigentlichen Drahtziehern, zu denen Jack Collins - genannt Preacher - zählt, ein Psychopath, dem man besser nicht zu nahe kommt.

Kriminetz-Rezensionen

Harter Thriller aus dem Süden der USA

Obwohl James Lee Burke seit Jahrzehnten im Geschäft ist und mit zahlreichen Preisen ausgezeichnet wurde, darf man ihn wohl für den deutschen Krimi-Markt als Entdeckung bezeichnen. Und es ist dem Mut der Lektoren von Heyne (Hardcore) zu verdanken, dass Burke nun einem großen deutschen Publikum bekannt gemacht wird.

Burkes "Regengötter" spielt in Süd-Texas. Scheriff Hackberry Holland wird zu einem Massengrab gerufen. Zunächst vermutet er, dass es sich um illegale Einwanderer aus Mexiko handelt, doch bald stellt sich heraus, dass die Getöteten thailändische Prostituierte waren, die Heroin schmuggelten. Die Einwanderungsbehörde und das FBI versuchen Holland den Rang abzulaufen und die Ermittlungsarbeit an sich zu reißen. Doch Holland bleibt mit seinem attraktiven Deputy Pam am Ball und ermittelt eigensinnig und zielstrebig im Prostitutions- und Drogenmilieu. Und dabei kreuzt sich ihr Weg mit Preacher, einem gnadenlosen, bibelfesten Killer, der mit seiner Thompson-Maschinenpistole alles aus dem Weg räumt ...

"Regengötter" besitzt Passagen voller literarischer Stärke, die z.T. an William Faulkner, den großen Schriftsteller des Südens, erinnern. Ebenso weist der Thriller starke Noir-Komponenten auf, vor allem dann, wenn er den Schmerz, die Einsamkeit und die Verzweiflung der Protagonisten aufzeigt. Holland ist ebenso ein komplexer Charakter (Korea-Veteran, Anwalt der Bürgerrechtsbewegung ...) wie sein Antipode der Preacher, der keine Gelegenheit auslässt der Welt und seinen Mitmenschen ihre Verderbtheit unter die Nase zu reiben. Trotz der knapp 700 Seiten ein vorzügliches Lesevergnügen, dass man sich nicht entgehen lassen sollte.

Die weite Wildnis von Texas und die amerikanische Gesellschaft

Inhalt:

Sheriff Hackberry Holland macht hinter einer alten Kirche eine grausame Entdeckung: neun verscharrte Leichen von jungen Frauen. Seine Ermittlungen beginnen und er stellt fest, dass es nicht immer gut ist, wenn man sich mit dem organisiertem Verbrechen oder auch dem FBI anlegt. Mit seiner Suche scheint er in ein Wespennest gestochen zu haben und er erkennt, dass er es mit Personen zu tun bekommt, die vor nichts zurückschrecken, da sie nichts zu verlieren haben.

Fazit:

Mit seinem Werk "Regengötter" hat mich James Lee Burke in seinen Bann gezogen. Er beschreibt die amerikanische Gesellschaft in wenigen Worten so präzise, dass man sich immer wieder fragt, warum die amerikanische Gesellschaft so ist, wie sie ist. Da werden Männer und Frauen im Auftrag für das Wohl der Vereinigten Staaten in Kriegsgebiete geschickt und wenn sie gebrochen zurückkommen, werden sie allein gelassen. Dies wird am Protagonisten Pete Flores deutlich. Gezeichnet vom Krieg, muss er sehen, wie er klar kommt, mit einer kläglichen Invalidenrente und wenig Hoffnung. Den Auftrag den er annimmt, scheint so unscheinbar, dass ihn wohl jeder in der Wildnis von Texas angenommen hätte, doch damit wird er in einen Strudel gezogen, den sich kaum Sheriff Holland entziehen kann.

In den Hauptprotagonisten wird die Hoffnung des Landes und der unglaubliche Überlebenswille trotz verschiedener Widerstände, wie Alkohol, Drogen, Einsamkeit, Ödnis der texanischen Wildnis deutlich. James Lee Burke gelingt mit dem Hauptprotagonisten Hackberry eine gelungene Figur, die man in seiner Andersartigkeit einfach mögen muss. Er ist auch so gar nicht typisch texanisch, er lässt sich nicht von Vorurteilen leiten, er hat aus seinen Fehlern gelernt, auch er ist ein Kriegsopfer. Die Ereignisse von Korea lassen in nicht in Ruhe.

Die Geschehnisse rund um das grausame Massaker an den neun Frauen ist für mich schlüssig geschrieben und durch die Reise durch die Südstaaten bekommt man Sehnsucht nach diesem Land, aber bitte ohne diese verrückten Schießwütigen.

Mein Dank gilt kriminetz.de und dem Heyne-Verlag für die Bereitstellung des Leseexemplars. So konnte ich einen großartigen amerikanischen Krimiautor kennenlernen und werde mich bald seinen älteren Werken widmen.