Cover von: Die Republik
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Bücher.de Preis: 22,00 €

Die Republik

Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 528 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

349207071X

ISBN-13: 

9783492070713

Auflage: 

1 (26.10.2020)

Preis: 

22,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 130.972
Amazon Bestellnummer (ASIN): 349207071X

Beschreibung von Bücher.de: 

Was wäre, wenn …

Maxim Voland schreibt die deutsche Nachkriegsgeschichte neu!

Europa, 1949: Die neu gegründete DDR umfasst nach einem unglaublichen Coup das gesamte deutsche Staatsgebiet, mit Ausnahme des westlichen Teils von Berlin.

Gegenwart: Die DDR ist führende europäische Macht - ein hochmoderner Überwachungsstaat mit einem glücklichen Volk. So scheint es. Während internationale Agentenorganisationen im autonomen West-Berlin ihre Pläne schmieden, wird die DDR von einem furchtbaren Vorfall erschüttert: Über den Platz der Akademie zieht eine Giftgaswolke und fordert zahlreiche Tote. Ein Unfall? Ein Anschlag? Welche Macht steckt dahinter? Ein desillusionierter Stasi-Oberst, der französische Dolmetscher Christopher und die junge DDR-Bürgerin Alicia geraten in eine Verschwörung gigantischen Ausmaßes, die das Ende Europas bedeuten könnte …

Kriminetz-Rezensionen

Interessantes und recht utopisches was-wäre-wenn

Ich muss zugeben, dass mir das Lesen von »Die Republik« unerwartet schwerfiel. Ich lese gelegentlich mal Science Fiction, aber das ist dann alles in sehr weit entfernt Zukunft oder aber in den Tiefen des Weltraums und ich kann nicht wirklich etwas damit verbinden, weil es weit weg von meiner Lebensrealität ist. Bis zum Beginn dieses Romans war mir nicht bewusst, wie wichtig diese Distanz beim Lesen für mich ist.

Kerngeschichte
Der Kern der Geschichte ist spannend erdacht und ebenso spannend erzählt. Diplomaten und Agenten auf beiden Seiten stochern gehörig im Nebel, um den Dingen auf den Grund zu gehen. Soweit ist »Die Republik« eine Geschichte, die mich fesselt, denn ich liebe gute Agentengeschichten – abseits von James Bond und dem Tamtam – wirklich sehr. Das hat auch hier, dank des sehr eingängigen Schreibstils des Autors, super funktioniert.

Weltbild
Wovon ich mich tatsächlich nicht trennen konnte, war mein offenbar recht festgefahrenes Weltbild. Natürlich hätte die DDR weiter existieren können und sich sicher auch erweitern können – und da der Mensch sich an alles gewöhnt, hätten sich auch alle Menschen irgendwann an Stasi und Co. gewöhnt. Solange die Menschen satt und einigermaßen zufrieden sind, wird eher selten aufbegehrt – wenn doch, kann man wie in China mit drakonischen Strafen dagegen vorgehen. Eine Vorstellung, die mir überhaupt nicht gefällt.

Ambivalent
Insgesamt fand ich das Buch sehr ambivalent – ich mochte den Krimipart mit seinen Agenten und Geheimnissen, aber ich konnte den geschilderten Staat und einen großen Teil der vorgestellten Personen einfach nicht leiden. Ja, ich kenne natürlich Würzfleisch und weiß, was ein Grilletta ist – aber das reichte nicht, um Sympathien aufzubauen. Aus meiner sehr subjektiven und sicher sehr westlichen Sichtweise ist und war der Stasi-Apparat nicht akzeptabel und ich gehe davon aus, dass es den meisten ehemaligen DDR-Bürgern ebenso geht.

Mein Fazit
»Die Republik« lässt mich einigermaßen ratlos und zwiegespalten zurück. Ich mochte den Krimianteil – aber leider nicht den Rest der Geschichte.

Guten Tag, Genosse!

1949: Der 2. Weltkrieg ist erst wenige Jahre vorbei, die BRD wird gegründet. Doch nur wenige Tage später gelingt es der UdSSR in einem Coup, das gesamte deutsche Gebiet für sich zu beanspruchen, die Westmächte ziehen sich zurück, es entsteht eine gesamtdeutsche DDR.

Heute: Die DDR ist ein mächtiger Staat, hochmodern, hochentwickelt, umweltfreundlich und mit einem engmaschigen Überwachungsnetz ausgestattet. Und dennoch: Über den Alexanderplatz in Berlin wabert eine Giftwolke, die viele Opfer fordert. Nicht nur die DDR-Führung, auch die Westmächte sind alarmiert, denn alles deutet auf eine Kriegserklärung hin. In die Aufklärung der Sache werden durch die Umstände nicht nur ein desillusionierter Stasimann und eine kaltschnäuzige MI6-Agentin gezogen, sondern auch eine rebellische junge Frau aus der DDR und ihr bis dahin unbekannter französischer Cousin. Auf unterschiedlichen Wegen kommen alle zu demselben Ergebnis und geraten in tödlichste Gefahr.

Ich mag diese Was-wäre-wenn-Szenarien sehr gern. Und hier hat sich jemand die Mühe gemacht, Gepflogenheiten der DDR zu recherchieren und immer wieder in seine schöne neue Welt einfließen zu lassen. Mir fiel es wahnsinnig leicht, in diese Geschichte einzutauchen; sie war spannend und rasant erzählt, aus mehreren Perspektiven, es gab jede Menge Action wie in einer Räuberklamotte. Natürlich war es manchmal ein bisschen ZU unwahrscheinlich, allein, wie es die Agentin in die DDR geschafft hat. Auch nahmen die Protagonisten abgeschlachtete Familienangehörige ein bisschen ZU oft hin, ohne mit der Wimper zu zucken. Und doch mochte ich diese Geschichte. Man stelle sich vor, Karl May hätte heute einen Roman geschrieben und seinen Old Shatterhand auf vier verschiedene Typen aufgeteilt sowie ein mega Szenario erschaffen – dann hat man eine ungefähre Vorstellung, was einen hier erwartet.

Eine wohlmeinende Warnung zum Schluss: Wer mit mehr als drei handelnden Personen in einer Geschichte überfordert ist, möge bitte nicht zu diesem Buch greifen.

Was wäre, wenn …

Ich fand die Idee, die im Klappentext skizziert ist, irgendwie spannend und wollte daher das Buch unbedingt lesen.

Das Deutschland, wie wir es kennengelernt haben, gibt es nicht, denn 1949 wird die DDR gegründet und umfasst das gesamte deutsche Gebiet mit Ausnahme von Westberlin. Während sich die DDR zu einem mächtigen Staat entwickelt, tummeln sich in Westberlin die Agenten von vielen Nationen. Dann gibt es einen Anschlag in Ostberlin. Eine Giftgaswolke tötet viele Menschen. Es handelt sich um Sarin. Aber woher stammt dieses Gift und wie kam es zu der Freisetzung? Der Stasi-Offizier Gustav will diese Geschichte aufklären. Sowohl er, als auch die DDR-Bürgerin Alicia mit ihrem Cousin, dem französischen Dolmetscher Christopher, der gerade zu Besuch ist, geraten in eine Verschwörung ungeahnten Ausmaßes. Europa ist in Gefahr.

Diese utopische Geschichte, die aus unterschiedlichen Perspektiven erzählt wird, fand ich spannend. Der Autor Maxim Voland hat mich mit seinem gut zu lesenden Schreibstil gleich gepackt.

Die Charaktere sind gut gezeichnet, allerdings konnte ich mich mit keinem wirklich anfreunden. Aber nicht nur in der DDR ist man alarmiert, auch der Westen ist beunruhigt und die MI6-Agentin Harper beginnt ebenfalls der Sache nachzugehen. Jeder versucht auf seine eigene Art den Fall aufzuklären und dennoch kommen sie zum gleichen Ergebnis. Es wird für alle gefährlich.

Auch in diesem utopischen Roman ist die DDR der Überwachungsstaat, den wir kennen. Die Menschen haben sich in das für sie bestimmte Leben hineingefunden und erscheinen zufrieden. Man bekommt einen guten Einblick in das Leben der DDR-Bürger, was ich sehr interessant finde.

Es ist ein spannender, teils actionreicher Thriller.

Andersherum und doch nicht verkehrt

Gustav Kuhn, MfS-Oberst, sitzt mit seinem Patenkind in einem Restaurant, während nebenan eine Giftgaswolke unzählige Menschen tötet. Da sich unter den Opfern auch Nadja, eine wichtige Person für Gustav befindet, möchte er sich rächen. Seine oberste Chefin, die Ministerin, ist Helene Feist. Was ist das für ein Gift? Woher kommt es? Gibt es noch mehr solche Anschläge? Warum sind die gesuchten Karten so begehrt?

Mit dem gleichen Thema beschäftigen sich auch im Westen Harper und ihr Chef Bristol aus dem Geheimdienst.

Christopher, ein Dolmetscher, der in Frankreich lebt, wird in die DDR zu einer Beerdigung eingeladen. Auch er wird in die ganze Sache hineingezogen.

Diese drei Hauptpersonen und ihre Begleiter gelangen in brenzlige Situationen, können sich aber oft retten, und am Schluss erkennt man den Zusammenhang.

Schön und vor allem hilfreich am Buch finde ich die Personenbeschreibungen so wie das Glossar. Ohne dieses hätte ich nicht alle Ausdrücke und Abkürzungen verstanden.

Mir hat die Idee des Buches gut gefallen. So weit hergeholt ist es auch gar nicht. Zum Teil werden mir Massaker etwas zu brutal beschrieben. Auch mit den Ausweglosigkeiten in gewissen Situationen konnte ich nicht immer zufriedenstellend umgehen. Aber insgesamt ein spannendes und sehr zu empfehlendes Buch.