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Requiem für den Kanzler
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Helmut Kohl ist tot. Der Altbundeskanzler soll nach einem Requiem im Speyerer Dom auf dem kleinen Kapitelsfriedhof am Rande des Adenauerparks seine letzte Ruhestätte finden.
Frank Achill, Hauptkommissar bei der Ludwigshafener Polizei, der den Einsatz der örtlichen Polizeikräfte in Speyer koordiniert, bittet seinen etwas schrulligen Freund André Sartorius als ortskundigen Stadtführer um Unterstützung bei dieser Aufgabe. Zunächst sieht alles nach einer harmlosen Routineaufgabe aus.
Doch dann mehren sich die Anzeichen, dass auch Extremisten die Speyerer Weltbühne für ihre Zwecke nutzen wollen, um ein perfides Attentat zu verüben.
Wird es André Sartorius mit seinen ausgeprägten analytischen Fähigkeiten gelingen, aus kleinsten Hinweisen, gepaart mit seinen brillanten Ortskenntnissen, das Unheil von seiner Stadt abzuwenden und die Pläne der Terroristen zu durchkreuzen?
Wettlauf gegen die Zeit
Altbundeskanzler Helmut Kohl ist verstorben und soll nach einem Requiem im Dom zu Speyer in seiner Lieblingsstadt beigesetzt werden. Der Ludwigshafener Kriminalhauptkommissar Frank Achill hat bei diesem Einsatz das Sagen und muss rund 1600 Polizeikräfte koordinieren und für den sicheren Ablauf sorgen.
Dass dies nicht ohne Hilfe zu schaffen ist, bemerkt Achill sehr schnell und setzt auf die Hilfe von ortskundigen Stadtführern. Auch seinen Freund André Sartorius, der auch als Stadtführer eingesetzt wird, ist mit dabei. André wird nachgesagt, dass er manchmal Dinge sieht oder bemerkt, die anderen gerne mal entgehen. Genau so einen Mann braucht Achill an seiner Seite, denn nicht nur die Extremisten scheinen einen Anschlag vorzubereiten. Können Achill und André das Schlimmste noch verhindern?
Das erste Buch mit Achill und André Sartorius zog mich schnell in seinen Bann. Kaum hatte ich die ersten Seiten gelesen, war ich auch schon mitten in Speyer, begleitete André auf seinem Rundgang durch die altehrwürdige Innenstadt rund um den Dom. Der Autor Uwe Ittensohn hat hervorragend recherchiert. Sehr detailliert und genau beschreibt er nicht nur die Handlungsplätze in seinem Krimi, sondern auch die Handlungen seiner Protagonisten. So kommt ein sehr farbenprächtiges Kopfkino zu Stande, wenn man bspw. Mit André durch Speyer geht oder einen Tauchgang im Rhein unternimmt.
Uwe Ittensohn versteht es, Fakten und Handlungen so zu beschreiben, dass man als Leser diese unterbewusst aufnimmt, der Spannungsbogen davon aber nicht gestört, sondern vielmehr weiter angetrieben wird. Schnell kam ich in dem Buch voran, der Wettlauf gegen die Zeit, den Druck, den Achill und André die ganze Zeit spürten, war auch für mich greifbar.
Gemeinsam mit André spazierte ich durch Speyer, erlebte die Beisetzung des Altkanzlers nicht am Fernsehgerät, sondern war mitten im Geschehen, allerdings mit einem anderen, ganz besonderen Blickwinkel.
Man merkte, die beiden Protagonisten kennen sich schon länger, eine gemeinsame Vergangenheit verbindet sie, ohne dass man als Leser diese kennt. Hier hoffe ich, dass Uwe Ittensohn diese einmal in einem anderen Buch preisgeben wird. Beide Protagonisten sind sehr sympathisch und authentisch. Andrés Überlegungen konnte ich immer einwandfrei nachvollziehen. Einzig mit der Kommissarin an Achills Seite wurde ich nicht warm. Sie war mir zu blass, zu wenig greifbar, so dass ich manchmal sie schon in der Rolle eines Maulwurfs sah.
Fazit:
Ein toller Debütkrimi, der den Leser mit nach Speyer nimmt und mit dem man die Beisetzung des Altkanzlers mal aus einem ganz anderen Blickwinkel erleben kann. Ich hoffe sehr, dass es ein baldiges Wiedersehen mit dem Duo Achill und André Sartorius geben wird.
Die letzte Ehre
Um ihn für seine Verdienste in seinem Leben zu ehren, soll Alt-Bundeskanzler Helmut Kohl im Dom zu Speyer beigesetzt werden. Es ist in diesem Zusammenhang ein großer Staatsakt geplant, der den Kriminalhauptkommissar Frank Achill auf den Plan ruft. Er wird für den reibungslosen Verlauf der Veranstaltung verantwortlich gemacht. Die anfänglich als Routineauftrag eingestufte Aufgabe entwickelt sich allerdings – nach einigen Hinweisen auf einen vermeintlichen Terroranschlag – zu einer kniffligen und gefährlichen Angelegenheit. Der ortskundige Stadtführer und Freund Achills, Andre Sartorius, wird hinzugezogen, um alle Eventualitäten eines Anschlages abzuwägen. Kann ein Anschlag verhindert werden? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt ...
»Requiem für den Kanzler« ist das Krimidebüt des Autors Uwe Ittensohn. Sein aus meiner Sicht sehr gelungener Kriminalroman konnte mich in erster Linie mit seiner lebendigen Schreibweise und einer gut aufeinander abgestimmten Mischung aus Spannung und Humor überzeugen. Die dadurch entstandene lockere Atmosphäre und die gut herausgearbeiteten und sympathischen Protagonisten machten das Buch zu einem angenehmen Leseerlebnis. Der Spannungsbogen wird direkt zu Beginn des Buches gut aufgebaut und über die gesamte Länge des Buches mit überraschenden Wendungen und einer authentisch geschilderten Polizeiarbeit auf einem hohen Niveau gehalten. Das gelungene Finale rundet dann die clever inszenierte Geschichte gut ab und lässt auf weitere Bücher des Autors hoffen.
Insgesamt hat mich der Regionalkrimi »Requiem für den Kanzler« sehr gut unterhalten, so dass ich das Buch gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.