Cover von: Roter Rabe
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Roter Rabe

Der vierte Fall für Max Heller. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 320 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3423262095

ISBN-13: 

9783423262095

Erscheinungsdatum: 

21.12.2018

Preis: 

15,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 422.981
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3423262095

Beschreibung von Bücher.de: 

Spion im eigenen Land.

Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt.

Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.

Kriminetz-Rezensionen

Heller und der Rote Rabe

In der noch jungen DDR wird Max Heller zu einem ungewöhnlichen Fall gerufen. In der Untersuchungshaft haben sich zwei der Spionage verdächtigte Männer selbst getötet. Die Umstände erregen Hellers Misstrauen und bald sieht er sich in seinem Verdacht bestätigt. Doch er ermittelt unter erschwerten Bedingungen, denn er kommt mit seinen Untersuchungen dem Geheimdienst in die Quere. Der junge Staat ist immer mehr zum Schauplatz des beginnenden Kalten Kriegs geworden. Die Geheimdienste der Sowjetunion, das MfS und auch westliche Dienste haben ihre Finger im Spiel. Wie soll Heller ermitteln, wenn er kein Ergebnis erzielen darf?

Zudem scheinen die Gegner immer einen Schritt voraus. Hat Heller eine Spur, erleiden die Befragten bald danach tödliche Unfälle oder bringen sich um. So sterben seine Verdächtigten schneller, als Heller handeln kann. Das Klima des gegenseitigen Misstrauens hat auch seine Behörde und die unmittelbaren Kollegen erfasst. Kann man überhaupt noch jemandem trauen? Die Paranoia der um ihre Existenz ringenden DDR durchzieht die ganze Handlung. Max Heller ist selbst betroffen, ein Sohn lebt im Westen und lehnt die sozialistischen Ziele ab, der andere Sohn Klaus ist ein 100%iger, der den politischen Zielen auch familiäre Bande zu opfern bereit ist.

Karin Heller ist nach Köln gefahren um ihren Sohn und dessen kleine Familie zu besuchen, Max wartet auf ein Lebenszeichen von ihr und weist alle Andeutungen, dass sie nicht mehr zurückkommt, weit von sich.

Der Roman bringt auch ein Wiedersehen mit Alexej Saizev, dem jungen Russen, den Max schon gleich nach Kriegsende kennengelernt und bei einigen Fällen als fairen Gegenspieler kennengelernt hat. Doch Saizev hat sich verändert, er ist hart geworden und seine Handlungen sind für Max Heller undurchschaubar.

Der Krimi, der spannend, aber auch sehr verwickelt ist, tritt vor dem ausgezeichnet beschriebenen Zeitbild in die zweite Reihe. Goldammer schafft eine realistisch und minutiös gezeichnete Atmosphäre von Misstrauen und Ängsten. Die Schwierigkeiten des jungen Staats, der noch seinen Platz sucht und ganz unter der Beobachtung der Sowjetunion steht, sind allgegenwärtig. Immer häufiger schauen die Bürger neidvoll in den Westen, wo der Aufschwung schon in vollem Gang ist und kaum Versorgungsengpässe herrschen. So werden Beziehungen in BRD misstrauisch beäugt.

Ich konnte mich der Spannung und der Faszination dieses Kriminalromans nicht entziehen, auch wenn ich Schwierigkeiten hatte, die Verflechtungen immer ganz zu durchschauen. So sind mir auch einige Fragen und Details nicht ganz schlüssig aufgelöst worden. Der vierte Band der Reihe um Max Heller bekommt eine klare Leseempfehlung von mir.

Wem kann man überhaupt noch trauen?

»Zu viel Vertrauen ist häufig eine Dummheit, zu viel Misstrauen immer ein Unglück.« (Jean Paul)

Dresden 1951: Max, Karin und Annie sind nach einem wunderschönen Ostseeurlaub wieder in Dresden angekommen. Karin dagegen darf gleich zur nächsten Reise antreten, denn sie hat einen Besuch bei Sohn Erwin im Westen genehmigt bekommen. Max und Annie hingegen müssen schauen, wie sie alleine und mit der inzwischen leicht dementen Frau Marquart zurechtkommen. Und auch bei der Polizei ist heftige Unruhe, nachdem kürzlich 2 Gefangene sich selbst gerichtet haben. Komisch ist nur, dass die beiden von den Zeugen Jehovas waren und sich zudem absolut identisch umgebracht haben. Während Heller sehnsüchtig auf ein Telegramm von Karin wartet, geschehen weitere Selbstmorde und andere suspekte Todesfälle. Zudem taucht Saizev, ein alter Bekannter von Heller, auf, der ihn warnt nicht zu tief an den Fällen zu graben. Als dann auch noch die Tochter einer alten Bekannten von Frau Marquart auftaucht, wird Max immer misstrauischer. Kann das alles noch Zufall sein und warum meldet sich Karin nicht?

Meine Meinung:
Mit »Roter Rabe« habe ich inzwischen das vierte Buch von Frank Goldammers Ermittler Max Heller gelesen. Ich fieberte diesem Band schon entgegen, denn kein anderer Autor bekommt es so gut hin, Krimi und historische DDR-Geschichte unter einen Hut zu bekommen. Das Cover mit dem im Hintergrund des noch immer zerstörten Dresden und der flüchtenden Frau, passte wieder einmal ausgezeichnet zu der Heller-Reihe. Auch in diesem Buch ging es wieder, wie schon in »Tausend Seelen«, um die russische Besatzungszone, die Machenschaften und Einflüsse der Russen durch die (MGB), dem Ministerium für Staatssicherheit (MfS). Ich als Nicht-DDR-Bürger und Nachkriegskind fand diese Machenschaften natürlich total interessant, zu sehen was für Schwierigkeiten die Bürger damals hatten. Dazu kamen noch Hellers Ängste, dass seine Frau Karin nicht mehr aus dem Westen zurückkehrt. Außerdem war da noch die unverhoffte Mitbewohnerin Edeltraut Herrmann, der er sehr misstraute. Dazu kamen die Ängste von Werner Oldenbusch, dem seine Verlobte in den Westen abgetaucht ist. Hier sah man besonders, wie misstrauisch die damalige Bevölkerung inzwischen gegen jeden geworden ist, nicht einmal mehr Kollegen traute man über den Weg. Was ja auch teilweise berechtigt war, wie man später feststellen musste. Doch die viele mysteriösen Toten gaben nicht nur Max Heller Rätsel auf, selbst ich war bis zum Ende unschlüssig wer der wahre Täter sein könnte. Trotzdem dieser Krimi nicht von Blut und Spannung strotzte, hatte der Autor hier wieder ein unfassbares Katz-und-Maus-Spiel, zwischen Religion, Spionage und russischen Kalkül gezaubert. Dazu kamen nicht nur gut ausgedachte Charaktere, wie z.B. der clevere Max Heller, Kollege Werner Oldenbusch, die auch hier wieder ein hervorragendes Team bildeten. Nein, selbst die Nebendarsteller waren sehr gut gewählt. Doch am meisten beeindruckt hat mich wieder einmal Goldammers Wissen, vor allem über die Dresdner Historie und das feine Gespür für kleine Nebensächlichkeiten, wie Karins Besuch in den Westen. Für mich ein weiterer lesenswerter und hervorragender Band, dem ich 5 von 5 Sternen gebe.

Bange Tage

Obwohl der Krieg längst zu Ende ist, haben sich die Zeiten nicht wirklich geändert und nach wie vor bestimmt ständiges Misstrauen das Miteinander. Dies bekommt auch der Dresdner Oberkommissar Max Heller in seinem neuen Fall auf äußerst schmerzhafte Weise zu spüren. Da es für ihn auch privat gerade nicht so rund läuft, setzen ihm die jüngsten Geschehnisse mehr zu als er sich eingestehen möchte. Hin- und hergerissen zwischen Loyalität und Vernunft, bewegt er sich zunehmend auf dünnerem Eis. Die Gerüchteküche brodelt und Heller hat es nicht leicht zwischen Dichtung und Wahrheit zu unterscheiden. Obwohl es ihm zunehmend schwerer fällt sich der allgemeinen Verunsicherung zu entziehen, widersetzt er sich mutig den Weisungen seines Vorgesetzten. Seiner Intuition folgend lässt er nichts unversucht, den wahren Feind zu entlarven, um dem sinnlosen Morden und der drohenden Gefahr endlich ein Ende zu setzen.

FAZIT
Eine atmosphärisch dichte Geschichte, in der die Auswirkungen der gesellschaftlichen Verunsicherung der Nachkriegsjahre nachvollziehbar spürbar werden und so die besondere Stimmung hervorragend einfangen.

Roter Rabe

»Roter Rabe« ist schon der vierte Fall von Max Heller. Ich habe die Ersten drei Bücher »Der Angstmann«, »Tausend Teufel« und »Vergessene Seelen« verschlungen, so musste ich natürlich auch »Roter Rabe« lesen.

Hierrum geht's diesmal:
Im Spätsommer 1951 kehrt Oberkommissar Heller mit seiner Familie aus dem staatlich genehmigten Ostseeurlaub nach Dresden zurück. Für seine Frau Karin geht die Fahrt gleich weiter, denn sie hat überraschend die Reiseerlaubnis in den Westen zu Sohn Erwin erhalten. Heller ist besorgt. Doch sein neuer Fall lässt ihm keine Zeit zum Grübeln: Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer, Zeugen Jehovas, sterben in ihren Gefängniszellen. Und es geschehen weitere mysteriöse Todesfälle. Bei einem der Opfer wird eine geheimnisvolle Botschaft gefunden: »Eine Flut wird kommen.« Heller beschleicht eine schreckliche Ahnung.

Mir hat der Mix auch hier wieder sehr gut gefallen, Kriminalfall und Dresden in der Nachkriegszeit, Realität und Fiktion liegen auch hier wieder nah beieinander.

Misstrauen und Spionage, wem kann man noch trauen? Wer ist echt und wer ist Fake? Das ist alles gar nicht so leicht auseinander zu halten und Heller steckt mittendrin in dem Gewusel und muss noch Morde aufklären, einen Spion finden, und dann noch Karins Urlaub im Westen.

Ich fand es spannend zu sehen, wie Heller diesen kniffligen Fall löst, auch wenn ich mir zum Ende hin doch etwas mehr Ausführlichkeit gewünscht hätte, denn das Ende wurde schon sehr knapp gehalten, da wäre noch was rauszuholen gewesen.

Spannung war von Anfang an gegeben, zog sich mal mehr mal weniger durch die ganze Geschichte. Spannend zu lesen fand ich ja, wie Heller auf die Gerüchte reagierte, dass Karin bei Sohn Erwin im Westen bleibe, sie es so geplant habe.

Heller kann ich ja schon seit seinem ersten Fall sehr gut leiden, ein sympathischer Charakter, er ist Polizist aus Leidenschaft, der schon vieles einstecken musste. Wir lernen ein paar neue Charaktere kennen, aber auch alte Bekannte sind wieder da. Allesamt sehr gut ausgearbeitet und gut auseinander zu halten. Die Beschreibungen sind gelungen, man konnte sich die Protagonisten, die sehr gut ausgearbeitet sind, sowie die Schauplätze und die Handlungen sehr gut vorstellen. Das Kopfkino kann man anschalten und laufen lassen.

Der Schreib- und Erzählstil ist angenehm und flüssig ist die Geschichte zu lesen. Die 380 Seiten sind in unterschiedlich lange Kapitel aufgegeilt, die als Überschrift mit Tag und Tageszeit versehen sind. Am Ende befindet sich noch ein kleines Glossar, wo einem die einen oder anderen Kürzel beschrieben werden.

Ich hatte ein paar spannende Lesestunden mit Max Heller und kann das selber Lesen daher auch hier nur empfehlen. Ich bin schon ganz gespannt auf die nächsten Fälle.

Spionge, falscher Radiosender und Fluchtgefahr

Im Sommer 1951 kann die Frau von Oberkommissar Max Heller den jüngeren Sohn Erwin im Westen besuchen. Überraschend hat sie die Reiseerlaubnis erhalten. Max bleibt mit der Ziehtochter Anni in Dresden zurück. Ihn plagt die Angst, dass Karin aus dem Westen nicht wiederkehrt.

Lange kann Max Heller nicht grübeln, denn der nächste Fall wartet auf ihn. Zwei unter Spionageverdacht stehende Männer bringen sich zeitgleich im Gefängnis um. Sie gehörten zu den Zeugen Jehovas. Dieser Glaubensgruppe ist Selbstmord verboten. Heller lässt das keine Ruhe, besonders als es zu weiteren Todesfällen kommt und mysteriösen Anzeigen in der Zeitung. Was bedeutet die geheimnisvolle Botschaft „Eine Flut wird kommen“ ?

„Roter Mantel“ von Frank Goldammer ist der 4. Band mit dem Oberkommissar Max Heller und spielt in der Nachkriegszeit in Dresden. Das Land ist immer noch im Aufbau, die Lebensmittel sind noch knapp, langes Warten vor den Geschäften gehört zum Alltag und viele Menschen benötigen Wohnraum. Doch Wohnraum ist knapp, Besitzverhältnisse sind ungeklärt, viele Gebäude zerstört und es gibt keine Baumaterialien zum Wiederaufbau. Viele Leute teilen sich Wohnungen.
Oberkommissar Heller wohnt mit seiner Familie bei Frau Marquart. Eines Tages steht eine Verwandte der Vermieterin in der Wohnung. Nun muss zusammengerückt werden. Max passt das gar nicht, obwohl Frau Hermann sich um die alte und tüdelige Vermieterin kümmert, Essen kocht, Wäsche macht und sich auch um seine Tochter Anni kümmert.

Aber er ist zu sehr damit beschäftigt, dem Geheimnis um den Selbstmord der beiden Gefangenen auf die Spur zu kommen. Aber von allen Seiten wird er ausgebremst. Besonders sein ehemaliger russischer Freund Saizev bittet ihn eindringlich sich zurückzuhalten. Saizev sucht den „Raben“. Dieser „Rabe“ soll ein Topspion der Amis sein, der etwas gegen die Russen plant. Sie sollen entmachtet werden. Es herrscht der Kalte Krieg zwischen den Westmächten und dem Ostblock.

Der Autor Frank Goldammer schreibt flüssig und lebendig.

Die Geschichte bietet viel geschichtliches Wissen der damaligen Zeit und einen spannenden Kriminalfall. Man spürt zwischen den Zeilen das Misstrauen, das zu der damaligen Zeit geherrscht hat. Wem darf man trauen und wer ist Feind? Wer denunziert wen, weil er den falschen Radiosender hört? Wer wird überwacht, weil vielleicht die Gefahr besteht, dass er in den Westen flüchtet? Eine wahre düstere Atmosphäre, die der Leser beim Lesen spürt.