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Die Salbenmacherin und die Hure

Der dritte Fall für die Salbenmacherin Olivera. Historischer Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 374 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839221579

ISBN-13: 

9783839221570

Auflage: 

1 (02.08.2017)

Preis: 

15,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 237.685
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839221579

Beschreibung von Bücher.de: 

Brütende Sommerhitze liegt über der Stadt. Seit Wochen hat es nicht mehr geregnet, und die Menschen der Handelsmetropole werden zusehends dünnhäutiger und gereizter. Während immer mehr Nürnberger an einem rätselhaften Fieber erkranken, wird ein grauenhaft zugerichteter Leichnam am Ufer der Pegnitz an Land gespült. Dem Toten fehlen nicht nur der Kopf und die Hände - er scheint fachmännisch ausgeweidet worden zu sein. Die Nürnberger sind entsetzt. Als zwei Nächte später angeblich ein Werwolf in den Wäldern rings um die Stadt gesichtet wird, greift Panik um sich. Gehen Dämonen um?

Kriminetz-Rezensionen

In Nürnberg geht der Werwolf um

Mit diesem dritten Band geht es in Nürnberg weiter. Wir befinden uns in der sengenden Hitze der Monate Juli und August im Jahre 1409. Die Nerven der Bewohner sind durch die Temperaturen und den ausbleibenden Regen stark angegriffen und sie reagieren dementsprechend genervt und gereizt.

Olivera und ihr Mann Götz haben sich in der Stadt eingelebt. Götz ist ein angesehener Apotheker und der bereits bekannte Betteljunge Jona unterstützt ihn dabei. Olivera hilft im Spital. Als Salbenmacherin verabreicht sie daneben auch bürgerlichen Frauen und Dirnen Schönheitsmittelchen, kleine Hilfen, um Schwangerschaften zu vermeiden und neuerdings kreiert sie auch noch Leckereien. Durch ihre Arbeit im Spital, wo sie Kontakt mit den Dirnen Eva und Gerlin bekommt, wird sie zu deren Vertrauter und erhält Kenntnis von Dingen, die sonst niemand erfährt.

Aktuell wird an der Pegnitz eine kopflose Leiche angespült, es fehlen außerdem die Hände und die Innereien. Die Nürnberger haben bald eine Erklärung dafür – es muss ein Werwolf gewesen sein. Doch so einfach ist es nicht. Bei der Obduktion der Leiche darf Olivera dabei sein und man kann sehen, dass der Tod nicht durch einen Tierbiss eingetreten ist, sondern von Menschenhand mit dem Messer herbeigeführt wurde. Die Jungen Jona und Casper streunen in ihrer Abenteuerlust nachts durch die Gegend und verfolgen dabei einen Verdächtigen. Später wird ein Unschuldiger, aber vermeintlicher Täter, gefoltert und nach einem erzwungenen Geständnis verbrannt. Auf einigen Umwegen wird am Ende der tatsächliche Mörder gefasst, denn eigentlich steckte ein ganz anderes Motiv hinter den Taten, aber hierzu möchte ich keinerlei Details verraten.

Als Nürnbergerin kann ich sagen, dass die Autorin die Schauplätze der Stadt genauestens recherchiert hat. Ich bin als Leserin sehr gerne mit ihr durch die Straßen und Häuser gelaufen und ebenso anschaulich hat sie die Folterungen der damaligen Zeit bzw. das Lochgefängnis beschrieben. Die Figuren hat sie sehr genau charakterisiert, allen voran natürlich Olivera. Sie beschreibt die Schwangere, die ihr erstes Kind erwartet, sehr liebevoll und man muss sie einfach ins Herz schließen. Endlich hat sie mit Götz ihre große Liebe gefunden. Auch das Leben der Huren Gerlin und Eva im Frauenhaus wurde genau beschrieben. So hat Eva einen gewalttätigen Schlafmann, der aber gutes Geld für ihre Dienste bezahlt. Gerlin hingegen hat vor allem auch den Wunsch und das Ziel, dieser Arbeit zu entkommen und eine Stelle als Magd im Spital zu erhalten.

Der Schreibstil war wie immer angenehm zu lesen. Sie hat Wahrheit und Fiktion bestens miteinander verwoben, so dass eine runde Geschichte entstand. Außerdem hat die schon damals bestehende Doppelmoral, den Aberglauben und die Religiosität bestens dargestellt.

Und nun zur Aufmachung – das Cover finde ich auch bei diesem Band ausgesprochen gelungen. Ein Kompliment an den Verlag, denn ich habe mittlerweile alle drei Bände in Hardcover-Ausführung und sie sehen im Regal einfach perfekt aus.

Von mir eine absolute Leseempfehlung!

Werwolfjagd

Im Jahr 1409 ist der Sommer besonders heiß und trocken. Die Bewohner von Nürnberg leiden unter der Hitze. Da wird ein grauenhaft zugerichteter Leichnam an der Pegnitz an Land gespült. Der Leiche fehlen die Hände und der Kopf, außerdem wurden die inneren Organe entfernt. Die Bevölkerung ist entsetzt und schnell keimt das Gerücht auf, dass ein Werwolf sein Unwesen treibt.

Olivera hilft im Spital als Salbenmacherin und ihr Mann ist ein angesehener Apotheker in Nürnberg. Daher haben sie die Möglichkeit, bei der Leichenschau dabei zu sein. Olivera sieht schnell, dass die Leiche durch ein Messer so zugerichtet wurde. Aber der Medicus widerspricht ihr.

„Die Salbenmacherin und die Hure“ von Silvia Stolzenburg ist der dritte Band um die Protagonistin Olivera. Jeder Band ist eine abgeschlossene Geschichte, so dass man die Bücher unabhängig voneinander lesen kann und trotzdem gut in die Geschichte kommt.

Die Autorin versetzt den Leser in das Leben im Mittelalter. Durch ihre gute Recherche lässt sie die damaligen Lebensumstände lebendig werden. Anschaulich wird nicht nur das Leben, Glaube und Aberglaube sondern auch die peinliche Befragung und das Wissen über Heilkräuter beschrieben.

Die Charaktere sind deutlich und liebevoll beschrieben. Jeder bringt seine eigene Geschichte mit, ohne dass diese in die Länge gezogen wird oder den Lesefluss stört. So lernt man schnell Olivera und ihren Mann Götz, die Hure Gerlin und die Lausbuben Jona und Caspar, die heimlich auf Werwolfjagd gehen, kennen.

Sicherlich tragen die Perspektivwechsel auch dazu bei, die Handlung voranzubringen. Besonders die, aus der Sicht des Werwolfes, sind sehr spannend.

Am Ende findet der interessierte Leser eine Bibliografie und ein Nachwort über Fiktion und Fakten.

„Die Salbenmacherin und die Hure“ ist ein unterhaltsamer und spannender historischer Roman, der gut recherchiert und nichts für schwache Nerven ist.