Cover von: Der Sarg
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Der Sarg

Psychothriller
Buch
Taschenbuch, 384 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3596191025

ISBN-13: 

9783596191024

Auflage: 

2 (10.01.2013)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 83.558
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3596191025

Beschreibung von Bücher.de: 

Das meint die buecher.de-Redaktion: Arno Strobel hat wieder zugeschlagen: »Der Sarg« ist ein Psychothriller mit hohem Fingernägelkau-Faktor, der den Leser bis zu den letzten Seiten über die Auflösung im Unklaren lässt. »Sie konnte nicht einordnen, was diese Schwärze zu bedeuten hatte. Aber sie war überall. Und es gab keinen Ausweg.« Köln wird durch eine Reihe fürchterlicher Verbrechen erschüttert. Jemand entführt mehrere Frauen und begräbt sie bei lebendigem Leib. Der Täter spielt der Polizei Hinweise zu, doch wenn ein Grab gefunden wird, ist die Frau darin bereits tot. Erstickt. Zur gleichen Zeit hat Eva, eine erfolgreiche Geschäftsfrau Mitte 30, einen immer wiederkehrenden Traum. Sie wacht in einem Sarg auf. Gefangen, hilflos, panisch. Sie weiß nicht, wie sie in den Sarg hineingekommen ist, und später nicht mehr, wie sie ihn wieder verlassen hat. Doch irgendwann ist es vorbei, sie ist frei, liegt in ihrem Bett. Und bemerkt die Blutergüsse und Kratzspuren an Händen, Armen und Beinen ...

Kriminetz-Rezensionen

Ein typischer Strobel-Krimi

Eva, reiche Erbin und Inhaberin eines Maschinenbaubetriebes wird von Albträumen heimgesucht, dabei liegt sie in einem Sarg und bekommt Panik. Beim Aufwachen ist sie in ihrem Bett aber sie hat Verletzungen, die nicht zu erklären sind und auch immer wieder Gedächtnislücken.

Dieser Thriller zieht den Leser von der ersten Seite an in den Bann. Die kurzen Kapitel treiben sozusagen an, immer noch ein paar Seiten zu lesen. Der Autor hat es in bekannter Weise verstanden, den Leser auf eine Spur zu führen und dann wieder daran zweifeln zu lassen. Die endgültige Auflösung ist, vor allem in dieser Ausprägung, interessant, aber nicht neu.

Mein Lieblings-Strobel bleibt im Moment noch das Skript, aber durch die Leseprobe angefixt freue ich mich jetzt schon auf das nächste Buch!

Lebendig begraben?

„Furcht besiegt mehr Menschen als irgendetwas anderes auf der Welt.“
Ralph Waldo Emerson (1803-82), amerik. Philosoph u. Dichter

›Der Sarg‹ ist das vierte Buch von Arno Strobel. Ich habe alle anderen Romane des Autors gelesen, nicht nur deshalb war dieser Roman Pflichtlektüre für mich, sondern weil ich grundsätzlich ein Faible für Psychothriller habe. Das wurde mir bei diesem Buch leider zum Verhängnis, weil ich schon im ersten Viertel wusste, wer der ›Mörder‹ ist und warum, und wie die Personen zusammenhängen. Natürlich habe ich trotzdem weiter gelesen.

Der Psychothriller spielt mit einer Urangst der Menschen, die sich durch alle Kulturen und Zeiten zieht: lebendig begraben zu werden. Früher hat man sogar Glocken, Trompeten und dergleichen mit in die Särge gelegt, damit sich der Verstorbene bemerkbar machen kann, falls er nur scheintot war. Lebendig in einem Sarg zu liegen löst bei uns allen Beklemmung aus, dazu muss man nicht unter Klaustrophobie leiden. Ein ausgezeichneter Film, der dieses Thema ebenfalls behandelt, lautet: Buried-Lebendig begraben (2011) mit Ryan Reynolds in der Hauptrolle. Vielleicht hat sich Arno Strobl sogar von diesem Film inspirieren lassen.

Im Mittelpunkt seines Romans steht jedoch kein Mann sondern eine Frau: Eva Rossbach, die einen immer wiederkehrenden Traum hat: Panisch und hilflos wacht sie in einem Sarg auf und weiß nicht mehr wie sie hineingekommen ist. (Was man in einem Traum auch nicht zwingend wissen muss.) Jedes Mal, wenn der Traum vorbei ist, erwacht sie wieder in ihrem eigenen Bett, was grundsätzlich völlig normal wäre, wenn sie dabei nicht Blutergüsse und Kratzspuren an ihrem Körper bemerken würde. Hat sie sich im Traum selbst verletzt? Ist sie Schlafwandlerin? Oder ist es am Ende gar kein Traum?
Eva Rossbach lebt in Angst und Schrecken; fürchtet sich fortan jede Nacht vor dem Einschlafen und bespricht diese Träume mit ihrer besten Freundin Wiebke, die ihr rät einen Psychotherapeuten aufzusuchen, was Eva ablehnt.

Zeitgleich findet die Kölner Polizei eine Frau, die bei lebendigem Leibe begraben wurde (Todesursache: ersticken). Augen und Mund sind mit Klebeband versehen, die Frau wurde zudem mit einer speziellen Technik gefesselt. Bei der Leiche liegt ein Zettel mit kryptischen Hinweisen, die die Polizei nicht zu deuten weiß. Als sich die Frau als Eva Rossbachs Halbschwester entpuppt, wird Evas Angst übermächtigt und sie wendet sich doch an den Psychotherapeuten. Bald schweben beide in grpßer Gefahr!

Hauptkommissar Bernd Menkhoff, den Fans schon aus dem Buch ›Das Wesen‹ kennen, ermittelt. Ihm zur Seite steht Jutta Reithöfer. Leider wird den Ermittlerfiguren in diesem Roman nicht viel Raum zur Entwicklung gegeben. Klar ist, dass jemand der ›Das Wesen‹ gelesen hat, hier den Vorteil hat, Menkhoff besser zu kennen, es ist aber nicht zwingend notwendig, denn wichtige Eckpunkte, werden in ›Der Sarg‹ kurz angerissen und erklärt. Menkhoff, der vom letzten Fall immer noch traumatisiert ist, denkt im vorliegenden Roman sogar darüber nach, seinen Job an den Nagel zu hängen. Seine depressive Stimmung zieht sich durch den ganzen Roman. Jutta Reithöfer kommt recht sympathisch rüber und lockert die Stimmung auf, aber auch von ihr erfährt man kaum etwas Persönliches. Im Mittelpunkt des Romans steht ganz klar Eva und ihre Innenwelt.

Der Titel und auch der Klappentext klingen vielversprechend. Arno Strobels Schreibstil ist grundsolide, schnörkellos, fesselnd und locker wie immer, jedoch fehlen diesmal Cliffhanger und hochspannende Nervenkitzelmomente. Nach ›Das Skript‹, das atemberaubend fesselnd und grausam war, finde ich das allerdings angenehm, mal wieder einen Krimi zu lesen, bei dem die Gedanken- und Gefühlswelt der Figuren im Vordergrund steht.
Die Perspektivewechsel sind, meiner Meinung nach, dezent und nicht zu häufig eingesetzt, man kommt immer gut mit. Kurze knackige Kapitel fördern den Lesefluss. Actiongeladene Szenen findet man hier weniger. Es handelt sich vielmehr um einen Psychokrimi der ›leisen‹ Sorte.
Die Spannung entsteht hier nicht durch exzessive Gewalt, Blutorgien oder Verfolgungsjagden, sondern durch den Psychostress unter dem Eva Rossbach steht. Das gelingt Arno Strobel gut. In diesem Roman geht es eben um das ganz persönliche Elend einer Frau und ihres Umfelds, um ihren Schmerz, ihre Verwirrung, ihre Angst und wie ihr bekannte Personen in den Sumpf hineingezogen werden.
Der Roman unterscheidet sich folglich von Strobels bisherigen Romanen. Man muss anders an die Lektüre ran gehen, als bisher und versuchen, sich in Eva Rossbach einzufühlen.

Wenn man gerne härtere Thriller liest, wie ich, ist man natürlich ein bisschen enttäuscht, vor allem, weil mir die Auflösung des Verbrechens schon sehr schnell klar war.
Leser, die sich mit diesem speziellen Genre nicht so oft beschäftigen, werden aber mit Sicherheit überrascht, denn Strobel hat jede Menge unerwartete Wendungen eingebaut.

Fazit: ›Der Sarg‹ bietet kurzweilige, spannende Krimi-Unterhaltung nach feinster Strobelmanier, vor allem für Fans des Autors und des Genres. Für einen zusätzlichen Thrill sollte man das Buch vor dem Schlafen gehen lesen. ;-)
Ich freue mich jedenfalls schon auf den neuen Roman. Eine Leseprobe dazu ist wie immer nach der Danksagung im Anhang zu finden, die zu lesen lohnt sich wirklich, Stichwort: Link ;-)
Vielen Dank an das Kriminetz-Team für diese spannende Lektüre!