Cover von: Der Schädel von Sant'Abbondio

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Der Schädel von Sant'Abbondio

Moira Rusconi ermittelt zum vierten Mal. Ein Tessin-Krimi
Buch
Broschiert, 300 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3847902067

ISBN-13: 

9783847902065

Auflage: 

1 (25.04.2025)

Preis: 

18,00 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 72.287
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3847902067

Beschreibung: 

In Montagnola steht die Weinlese an, ein geradezu festliches Ereignis, und auch Moira, Luca und Luna packen mit an.

Doch als im Weinberg unterhalb der Kirche Sant´Abbondio ein menschlicher Schädel gefunden wird, ist das Vergnügen vorbei. Der Tote, ein Jugendfreund von Ambrogio, verschwand vor Jahrzehnten – und es gibt Hinweise darauf, dass Moiras Vater der Täter sein könnte.

Sie beginnt zu ermitteln, um Ambrogio zu entlasten, doch dann gibt es einen zweiten Todesfall und sie muss Ereignisse aufklären, die beinahe fünfzig Jahre zurückliegen. Kann sie nach so langer Zeit noch die Wahrheit herausfinden?

Kriminetz-Rezensionen

Mörderisches Tessin

Moira ist glücklich. Ihre große Liebe Luca hat sich endgültig von seiner gewalttätigen Ehefrau getrennt, Papa Ambrogio erholt sich gut von seinem leichten Schlaganfall und Tochter Luna findet Geschmack am Leben im Tessin. Alles bestens. Zusammen helfen sie bei der Weinlese, einem bedeutenden Ereignis in Sant’Abbondio. Bis Wolfsspitz Liam unterhalb des Weinbergs einen menschlichen Schädel ausbuddelt. Schnell wird die Identität des Toten festgestellt: Domenico Tosi, der 1970 unter nie geklärten Umständen verschwand, ein Jugendfreund Ambrogios. Damit wäre der tragische Fall eigentlich erledigt. Denn in der Schweiz verjährt Mord nach dreißig Jahren. Kein Fall für die Polizei. Doch plötzlich kommen Gerüchte auf, Ambrogio sei der Täter und einige Dörfler wenden sich von ihm ab. Moira sieht sich gezwungen, selbst zu ermitteln, um ihren Vater zu entlasten. Nach so langer Zeit erweisen sich die Recherchen als schwierig und viele boykottieren Moiras Initiative. Damit ist Schluss als ein zweiter Mord geschieht. Denn jetzt ermittelt die Polizei …

„Der Schädel von Sant’Abbondio“ ist bereits der vierte Band der Tessinkrimireihe von Mascha Vassena. Die Bände können unabhängig voneinander gelesen werden. Für mich war es der Einstieg in die Reihe und ich habe mich problemlos zurechtgefunden.

Der Plot hat mich sofort getriggert. Kann ein Verbrechen, in dem vorher nie ermittelt wurde, nach so langer Zeit noch aufgeklärt werden? Im vorliegenden Fall wurde angenommen, dass der junge Domenico nach Amerika ausgewandert ist. Die Polizei hat damals nicht ermittelt und jetzt wird sie erneut nicht tätig. Wie den Hauptcharakter Moira hat es mich sehr erstaunt, dass in der Schweiz Mord nach dreißig Jahren verjährt. Mittlerweile besteht die Möglichkeit, dass sich dies ändert, da im März 2025 der Ständerat einer entsprechenden Vorlage zugestimmt hat. Jetzt muss der Nationalrat entscheiden.

Ich habe schnell in die Geschichte hineingefunden. Mascha Vassena schreibt flott und bildhaft. Es wundert mich nicht, dass das Tessin Touristen in Scharen anzieht. Land und Leute werden so anschaulich beschrieben, dass sich der Reisekoffer fast von selbst packt. Essen und Trinken kommen erfreulicherweise auch nicht zu kurz. Mir hat gut gefallen, dass die Autorin auch die Kehrseiten des abgeschiedenen Lebens nicht verschweigt.

Moira war mir sofort sympathisch. Sie ist klug, aufgeschlossen, loyal, verständnisvoll. Trotz ihrer Verlustängste setzt sie ihren Freund nicht unter Druck, sondern vertraut ihm. Als Ermittlerin beweist sie gute Instinkte und Empathie, die sie häufig zum Erfolg führen. Ihr Partner, der Rechtsmediziner Luca, liebt Moira, steckt aber im emotionalen Dilemma wegen seines kleinen Sohnes Alessio, den dessen Mutter als Druckmittel gegen ihn einsetzt. Auch die anderen Protagonisten finde ich überzeugend, wobei ich eine Schwäche für den pfiffigen Ambrogio entwickelt habe.

Der Tessinkrimi hat mir gut gefallen. Er lädt zum Miträtseln ein und wird glaubwürdig aufgelöst. Das eher gemächliche Erzähltempo und die zurückhaltende Dosis an Gewalt passen hervorragend zu einem Cosy Crime. Mir fehlte im Mittelteil ein klein wenig die Spannung, aber ich wurde doch so gut unterhalten, dass ich mir auch die anderen Bände der Reihe zulegen werde.

Ich vergebe 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung an alle Fans von Cosy Crime mit Lokalkolorit.

Regionalkrimi

Während der Weinlese wird im Weinberg unterhalb der Kirche Sant’Abbondio ein menschlicher Schädel gefunden. Bei der Identifizierung stellt sich heraus, dass der Tote ein Jugendfreund Ambrogios ist, welcher vor Jahrzehnten verschwunden ist. Als es Hinweise gibt, dass Ambrogio der Täter sein könnte, beginnt Moira mit Ermittlungen um ihren Vater zu entlasten.
Die Protagonisten werden lebendig, abwechslungsreich, authentisch und überwiegend sympathisch, mit ihren Ecken und Kanten, skizziert. Der Krimi beinhaltet nicht nur die Ermittlungen Moiras, sondern spielt sich zu einem großen Teil rund um das Privatleben von Moira ab. Die Handlung wird schlüssig erzählt. Auch wenn es für mich im Mittelteil einige Langatmigkeiten gab, bleibt ein Spannungsbogen aufgrund immer neuer Ansätze und Wendungen bis zum Ende erhalten und lädt zum miträtseln ein. Das Dorfleben wird schlüssig, mit seinen positiven als auch negativen Seiten dargestellt und die Mentalität und das Lebensgefühl der Tessiner werden gut eingefangen. Die Landschafts- und Ortsbeschreibungen, sowie Szenen werden lebendig und atmosphärisch beschrieben. Allerdings sind mir die „tierischen Auftritte“ etwas zu viel. Der flüssige und facettenreiche Schreibstil liest sich spannend und angenehm.
Das Buch ist zwar ohne Vorkenntnisse lesbar, allerdings bin ich der Meinung, dass es sinnvoller, vor allem in Bezug auf die Geschichte rund um Moira und Luca, ist mit dem ersten Band zu starten.
Ich verbrachte mit dem Krimi kurzweilige Stunden im wunderschönen Tessin.

Ein sehr persönlicher Fall für Moira Rusconi

Zum vierten Mal ermittelt Moira Rusconi im schönen Tessin, aber diesmal wird es persönlich. Die Weinlese ist vollem Gange, als ein Schädel im Weinberg gefunden wird. Dieser Fund stellt sich als Überrest von einem Freund Ambrogios heraus. Jetzt werden die Geister der Vergangenheit wieder lebendig. Die Ereignisse von damals treffen auf die Gegenwart. Ein Streit kurz vor dem Verschwinden, macht Ambrogio zum Hauptverdächtigen. Moira setzt alle Hebel in Bewegung, die Unschuld ihres Vater zu beweisen. Die fast fünfzig Jahre, die seitdem vergangen sind, machen es nicht einfacher.

Wieder einmal schafft Mascha Vassena durch ihren Schreibstil und die treffenden Beschreibungen von Land, Menschen und Kulinarik einen gelungen Rahmen für die Handlung. Wer da keine Lust auf Urlaub bekommt.....

Der Fall ist sehr spannend. Viele Fährten werden gelegt, zu unterscheiden was ist richtig, was ist falsch, war bis zum Schluss nicht einfach.

Die Geschichte zeigt auch, wie tief die Bewohner eines so kleinen Dorfes untereinander verwoben sind. Jede Reaktion setzt automatisch eine Kette von Ereignissen in Gang. Ich hatte viele Verdächtige, aber jedes Mal fehlte mir ein wirklich gutes Motiv. Die Auflösung war schlüssig und alle losen Fäden wurden verbunden.

Eine große Rolle in den Tessin Krimis spielt auch das Privatleben der Personen. Es zieht sich wie ein roter Faden durch alle Bücher, aber ohne sich zu sehr in den Vordergrund zu stellen.

Dieses Buch lebt von seine Protagonisten einem spannenden Fall und viel Lokalkolorit. Von mir eine Leseempfehlung und fünf Sterne.