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Von Schafen und Wölfen
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Beschreibung:
Ein folgenschweres Komplott auf höchster Regierungsebene.
Hochaktuell, rasant und voll beißendem Witz: Der Politthriller »Von Schafen und Wölfen« erzählt vom Einfluss der Machtmaschinerie rund um den US-Wahlkampf, der bis in eine Zeitungsredaktion in München reicht.
Nie zuvor ist die Deutsche Allgemeine Zeitung in den Besitz solch brisanter Informationen gelangt: Ihr fällt die geheime Krankenakte des Ex-Präsidenten der Vereinigten Staaten in die Hände, der zu entnehmen ist, dass der einst mächtigste Mann der Welt an einem potenziell tödlichen Gen-Defekt leidet. Das ist eine Sensation angesichts der Tatsache, dass Adam Rycart verkündet, zur Wiederwahl antreten zu wollen.
Den Ex-Präsidenten zum Gegner zu haben, ist nicht ungefährlich.
Als schließlich ein journalistischer Hochstapler und ein Fotomodell ermordet werden, gerät David Jakubowicz, Chefreporter der DAZ, ins Visier der Ermittlungen. Für die Zeitung geht es um alles: Auf der einen Seite steht die Sensationsstory, auf der anderen droht in Folge der Enthüllungen der wirtschaftliche Ruin.
Die Verlegerin Helen Christensen ahnt, dass sie den Kampf um die Veröffentlichung der Krankenakte nur verlieren kann. Oder gibt es doch noch eine Möglichkeit, die Zeitung zu retten und eine zweite Amtszeit Rycarts zu verhindern?
Komplex und spannend
Mir hatte schon der Roman „Wer die Hunde weckt“ gut gefallen, daher war ich auch wieder an diesem Buch interessiert.
Die Deutsche Allgemeine Zeitung ist im Besitz von brisanten Informationen über den ehemaligen Präsidenten der USA, Adam Rycart, der Ambitionen auf eine weitere Amtszeit hat. Die DAZ steht vor einer Fusion und einer Entscheidung. Wenn sie das Material öffentlich macht, gibt es keine Fusion. Andererseits kann man diese Informationen doch nicht einfach zurückhalten – oder? Als es dann im Bayrischen Wald eine Explosion mit Toten gibt, geht es für Chefreporter David Jakubowicz und die Zeitung um alles.
Der nüchterne Schreibstil lässt sich sehr gut und flüssig lesen, auch wenn ich anfangs ein wenig Probleme hatte in die Story hineinzukommen. Man sollte schon konzentriert lesen, um den Überblick zu behalten. Doch zunehmend wurde ich gepackt. Parallelen zur Realität sind vom Autor Achim Zons wohl beabsichtigt.
Die Charaktere sind lebendig und tiefgründig beschrieben und wirken daher sehr authentisch.
Es ist erschreckend, wie die Mächtigen sich über Regeln und Gesetze hinwegsetzen, um ihre Interessen durchzusetzen. Die freie Presse soll eigentlich regulierend wirken, indem sie die Öffentlichkeit informiert. Doch wenn es um das Überleben der Medien geht, kann die Sache dann doch eventuell ganz anders aussehen. Was zählt – Ethik oder Überleben? Und wie weit gehen die Mächtigen, um ihre Macht zu sichern?
Mir hat dieser spannende und komplexe Polit-Thriller gut gefallen.
Fesselnder Politthriller mit bestechend aktuellem Bezug
Einen möglichen politischen Skandal aufdecken und damit die Existenz des Zeitungsverlages und dessen Beschäftigten riskieren oder den Mund halten und eine lohnende Fusion mit dem Unternehmen eines Medienmoguls ermöglichen ? Vor dieser Frage steht die Verlagsinhaberin und Herausgeberin Helen der angesehenen "Deutschen Allgemeinen Zeitung " Wie es zu dieser Situation kam, erzählt der Autor in Rückblenden, die einzelne Begebenheiten schildern, die erst nach und nach ein Ganzes bilden. Nach vielen Jahren des Schweigens nimmt eine Freundin von Chefreporter David Jakubowicz Kontakt zu ihm auf und bittet um Unterstützung. Er zögert und kurz darauf kommt sie bei einer Explosion zusammen mit einem weiteren alten Freund ums Leben. Von Schuldgefühlen und Neugierde beflügelt , versucht David Licht ins Geschehen zu bringen. Zusätzlichen Antrieb erhält er, als der BND mit ins Spiel kommt. Der Ursprung der Ereignisse scheint beim Ex-Präsidenten Adam Rycart zu liegen, der an einem tödlichen Gendefekt leiden soll. Würde diese Information an die Öffentlichkeit gelangen, wäre seine politische Karriere beendet. Währenddessen ist die Journalistin Emma Bricks hinter einer Story her. Sie hat einen Obdachlosen kontaktiert, der aktiv am Sturm auf das Capitol beteiligt war und dabei möglicherweise eine Frau getötet hat.
Mein Einstieg ins Buch war etwas holprig, weil die mich kurzen Sequenzen zu Beginn etwas verwirrt haben. Das ändert sich schlagartig , als die Handlung sich überwiegend in der Vergangenheit abspielt. Ich war von der Skrupellosigkeit ,mit der Politiker ihre Pfründe schützen, entsetzt. Korrupt, auf den eigenen Vorteil bedacht sind Menschenleben nichts wert. Hinzukommt, dass sie die Macht und die Mittel haben, ihre Interessen durchzusetzen, ohne mit Konsequenzen rechnen zu müssen. Spannend war besonders, dass ich mir nie sicher sein konnte, welche Ziele der Einzelne verfolgt und ob er zu den Guten oder Bösen gehört. Zu meinem Bedauern und auch gelegentlicher Freude lag ich mit meiner Einschätzung mehrmals daneben.
Ganz nebenbei thematisiert der Autor auch die Frage, wem oder was ist eine Zeitung verpflichtet, als er die Verantwortlichen des Verlages über die mögliche Veröffentlichung der brisanten Informationen diskutieren lässt. Für mich war das ernüchternd. Der Extrapunkt, der meine Lesefreude zusätzlich befeuert hat, war die Person Adam Rycart , der große Ähnlichkeit zu Trump aufweist. Die Darstellung durch den Autor war so überzeugend, dass ist sie als mögliche Erklärung für einige Absonderheiten für nachvollziehbar halte, obwohl es natürlich reine Fiktion ist.
Das Buch liest sich packend bis zur letzten Seite und war sprachlich ein echtes Vergnügen. Das Ende ist für mich realistisch, hinterlässt aber bei mir ein Gefühl der Enttäuschung.