Cover von: Im Schatten der Wende
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Im Schatten der Wende

Kriminaldauerdienst Ost-West. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 368 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3423263180

ISBN-13: 

9783423263184

Erscheinungsdatum: 

16.02.2022

Preis: 

16,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 40.374
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3423263180

Beschreibung von Bücher.de: 

»Die Zeiten haben sich geändert. Die Verbrechen auch.«

Dezember 1989. Die Mauer ist gefallen. Der angehende Kriminalpolizist Tobias Falck tritt bei dem neu gegründeten Kriminaldauerdienst in Dresden an – und wird vor große Herausforderungen gestellt. Drogenhandel, Prostitution, Mord auf offener Straße – die Kriminalität im Osten verändert sich drastisch. Und es ist völlig unklar, welche Rechtsgrundlage für ostdeutsche Polizeiarbeit kurz nach der Wende gilt.

Das KDD-Team gerät zusehends unter Druck, vor allem als plötzlich eine westdeutsche Kollegin auftaucht und um Amtshilfe bei der Suche nach einem Auftragskiller ersucht …

Kriminetz-Rezensionen

Ost trifft West und ein spannender Kriminalfall

Tobias Falck, wohnhaft in Dresden, waren Recht und Ordnung schon immer wichtig. Deshalb entscheidet er sich für den Beruf des Polizisten.

Als die Mauer fällt, hat er gerade den Lehrgang für Kriminalisten beendet und wird dem Kriminaldauerdienst zugeordnet. Dort trifft er auf die ihm bereits bekannten Kollegen Schmidt, an den er keine guten Erinnerungen hat, und Steffi Bach.

Die Arbeit gestaltet sich eher langweilig, bis die Westkollegin Suderberg auftaucht und Amtshilfe bei der Aufklärung einer ihrer Fälle einfordert. Welten treffen aufeinander, was die Zusammenarbeit nicht erleichtert.

Als Falck die richtigen Schlüsse zieht, hängt das Leben seiner Kolleginnen bereits am seidenen Faden.

Ich lerne Falck kennen, als er noch Volkspolizist in der DDR ist. Er steht fest zu den Grundsätzen der sozialistischen Republik und kann nicht verstehen, dass man unbedingt in den Westen, den Staat der Ausbeuter, will. Was mich aber für ihn eingenommen hat, sind seine Träume von Familie und eigener Wohnung, sein Gespür für Menschen, seine Empathie und Hartnäckigkeit.

Der Mauerfall ist erstmal ein Schock für ihn. Zum Glück kann er seine Arbeit behalten, wenn auch der Umgang mit den neuen alten Kollegen nicht einfach ist. Schmidt ist mir noch von seinem Auftreten in der DDR her unsympathisch. Er war in meinen Augen brutal und nicht unbedingt an der Aufklärung seiner Fälle interessiert. Kollegin Bach ist sehr darauf bedacht, dass es im Team zu keinen Konflikten kommt. Ich mochte sie schon allein schon deswegen und weil sie sich um die Aufspürung von Sexualstraftätern bemüht – einer Tätergruppe, die es in der DDR offiziell nicht gab.

Turbulent wird es, als die westdeutsche Kollegin auf der Bildfläche erscheint. Beide Seiten sehen ihre Vorurteile gegenüber dem jeweils anderen bestätigt und arbeiten eher gegen- als miteinander. Das führt zu einigen humorvollen Szenen, über die ich mich wunderbar amüsiert habe. Der Fall selbst wird immer verworrener und die Beamten geraten mehrfach in große Gefahr.

Die Lösung des Falles fand ich überzeugend und hat mir auch deshalb gefallen, weil bei allen Unterschieden es eben auch Gemeinsamkeiten gibt.

Interessanter Krimi zur Zeit der Wende

Der junge Volkspolizist Tobias Falck ist ehrgeizig und engagiert. Er kommt zum Kriminaldauerdienst in Dresden. Doch es rumort in der DDR und große Veränderung stehen bevor. Als 1989 die Mauer fällt, ist das für Tobias Falck eine große Herausforderung, denn plötzlich ist nichts mehr, wie er es kennt und gewohnt ist. Als angehender Kriminalpolizist bekommt er es mit Verbrechen zu tun, die er so nicht kennt. Dann taucht auch noch die westdeutsche Hauptkommissarin Sybille Suderberg aus Frankfurt am Main auf, die einen Auftragskiller zur Strecke bringen will. Darüber ist man in Dresden nicht erfreut, doch man muss sich zusammenraufen, um erfolgreich zu ermitteln.

Dieser Krimi beginnt etwas gemächlich und führt uns in die Zeit vor der Wende ein. Das ist wichtig, um die Gefühlswelt nach dem Mauerfall nachvollziehen zu können, denn da fällt nicht nur die Mauer, auch sonst bleibt kein Stein auf dem anderen. Das ist für die Menschen im Osten sehr schwierig, denn sie bekommen ein westliches System übergestülpt und müssen sich in kürzester Zeit zurechtfinden. Es prallen Welten aufeinander und das Team des KDD Dresden, das sich gerade aneinander gewöhnt, muss sich nun auch noch auf Sybille Sundermann einstellen.

Noch kamen mir die Protagonisten nicht so nahe, mir fehlte da ein wenig die Tiefe. Ich hoffe, dass sich das bei den Folgebänden ändert. Tobias Falck hat auf jeden Fall Potential, sich weiterzuentwickeln; das hat er jetzt schon bewiesen.

Dafür aber finde ich das Zeitgeschehen sehr interessant. Der Schreibstil von Frank Goldammer gefällt mir gut, ich habe ja bereits die Buchreihe um Oberkommissar Max Heller von ihm gelesen. Es gibt hier einige Handlungsstränge, die man im Auge behalten muss.

Ich bin schon gespannt auf die Fortsetzung, denn dieser Kriminalroman ist interessant und spannend.

Spannende Zeitreise

Die Mauer ist gefallen, Polizist Tobias Falck ist Neuling bei der Kriminalpolizei in Dresden. Sein etwas launischer Chef ist Edgar Schmidt, und er arbeitet auch mit Stefanie Bach. Menschen werden getötet, die Leichen verschwinden. Zusätzlich erscheint da plötzlich Hauptkommissarin Suderberg aus dem Westen. Diese ist erstaunt über die Arbeitsweise der Ostdeutschen. Gemeinsam versuchen sie die Morde aufzuklären, geraten in Missverständnisse und Gefahr.

Mir hat das Buch sehr gut gefallen, da man viel Geschichtsträchtiges findet. Man erfährt etwas über die ostdeutsche Mentalität, und dank der westdeutschen Ermittlerin werden auch die Unterschiede deutlich. Ganz gut spürbar ist auch der Zerfall einiger Häuser. Etwas, das ich auf meiner Reise durch Ostdeutschland auch bemerkte.

Der Teil von 1988, also noch vor dem Mauerfall, hat mich ebenfalls sehr beeindruckt. Ich kann das Buch sehr empfehlen.

Gemeinsam sind wir stark

Das Cover fällt gleich ins Auge, man erkennt, dass die Geschichte in Dresden spielt. Die Zeitreise führt ins Jahr 1989, einige Monate vor und nach der Wende. Der Klappentext führt allerdings in die Irre. Bevor das KDD Team in Erscheinung tritt, ist das erste Drittel des Buches schon vorbei.

Die Hauptfigur ist Tobias Falck, Volkspolizist. Er ist ein typischer Befehlsempfänger, kann nicht verstehen, warum so viele Menschen in den Westen wollen, ist mit seinem Leben zufrieden. Erst als er undercover ermittelt und Einblick in die dunklen Ecken der Stadt bekommt und mit Verbrechen konfrontiert wird, die es angeblich nicht gibt, beginnt er nachzudenken. Nach der Wende wird er dem neuen Team Kriminaldauerdienst zugeteilt und trifft dort auf zwei alte Bekannte.

Dann stößt eine Polizistin aus Frankfurt/Main dazu und bittet um Amtshilfe auf der Jagd nach einem Auftragskiller. Jetzt stoßen Welten aufeinander, die vier müssen sich zusammen raufen. Tobias lernt selbstständig zu denken und eigene Entscheidungen zu treffen, es gelingt ihm sogar, alte Fälle zu lösen.

Die Schreibweise fand ich angenehm (bis auf die Fehler). Die Schauplätze wurden detailgetreu vorgestellt. Der Autor erzählt authentisch und glaubwürdig über den Umbruch nach der Wende. Was ich vermisst habe, waren die Erklärung der Kürzel, nicht jeder kennt sich damit aus. Auch fehlte es teilweise an der nötigen Spannung. Dafür habe ich Dinge erfahren, die mir bis dahin nicht bekannt waren.

Alles in allem ein solider Krimi, die Nachfolgebände haben sicher noch Potenzial nach oben.

Spannender Krimi zur Zeit des Mauerfalls

Der noch junge Volkspolizist Tobias Falck tritt 1989 seine Karriere als Kriminalist im Kriminaldauerdienst Dresden an. Sein neuer Chef ist wenig erbaut über sein plötzliches Erscheinen und das dreiköpfige Team muss sicherlich noch zusammenwachsen. Schnell ruft sie aber der erste Fall auf den Plan und mit dem Mauerfall scheint sich auch die Art und das Ausmaß der Kriminalität geändert zu haben. So könnte es eigentlich ein Segen sein, als die Hauptkommissarin Sybille Suderberg als Verstärkung auf der Matte steht, aber die Konflikte innerhalb des Teams werden so noch potenziert, wobei sie eigentlich eng zusammenarbeiten müssten, um der undurchsichtigen Situation vor Ort Herr zu werden...

Mit seiner erfolgreichen Krimi-Reihe um den Ermittler Max Heller konnte mich der Autor Frank Goldammer bereits begeistern. Ich bin daher mit sehr viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in sein neues Projekt gestartet, in dem er sich mit dem Mauerfall wiederum einer sehr wichtigen historischen Begebenheit bedient, in dessen Hintergrund kriminalistische Fälle gelöst werden. Wie schon bei Max Heller, schafft er mit Tobias Falck einen sympathischen Protagonisten, der pflichtbewusst und geradlinig seinen Epoche vertritt und mit einem gesunden Spürsinn ausgestattet ist. Gekonnt nimmt Frank Goldammer den innerdeutschen Konflikt mit dem Aufprall zweier völlig unterschiedlichen Gesellschaften in den Fokus, so dass für mich die Ermittlungsarbeiten manchmal schon zur Randnotiz wurden. Der Spannungsbogen kann aber auch über den vorliegenden Fall gut aufgebaut erden und aus meiner Sicht über die gesamte Länge des Buches auf einem hohen Niveau gehalten werden. Der Schreibstil des Autors ist gewohnt lebendig und liest sich sehr flüssig. Es entwickelt sich so eine gut konzipierte Geschichte mit einer überraschenden, aber gleichzeitig auch gut nachvollziehbaren Auflösung.

Insgesamt ist "Im Schatten der Wende" für mich ein gelungener Kriminalroman, der mich in erster Linie mit gut charakterisierten Protagonisten, dem interessanten und noch immer brisanten historischen Hintergrund sowie dem Erzähltalent des Autors überzeugen konnte. Meine Hoffnung geht dahin, dass dies der Auftakt einer neuen Reihe von Frank Goldammer ist, da es sicherlich noch einiges aus dieser Zeit zu berichten gibt. Ich empfehle daher den Kriminalroman gerne weiter und bewerte ihn mit guten vier von fünf Sternen.

Das Ende der DDR

Meine Meinung und Fazit:
Ich mag Bücher aus der Feder von Frank Goldammer und so habe ich mir auch dieses Buch gekauft. Das Cover finde ich sehr gelungen und gibt die Stimmung und das Grau der damaligen Zeit bewusst wieder.

Die Geschichte spielt in drei verschiedenen Zeitabschnitten, Frühjahr 1988, Herbst und Winter 1989. In einer Zeit, in der nichts mehr in Ordnung war und man deutliche Aufbruchstimmung spüren konnte. Doch es wird nicht nur das positive hervorgehoben, sondern auch die Fehler der Wende aufgezeigt.

Das neue Team des Kriminaldauerdiensts ist interessant gewählt und bietet abwechslungsreiche Ermittler-Typen. Durch das gegenseitige Gezäckel arbeiten alle effektiver, aber zeitweise fand ich es übertrieben und es kam zu keinen Erfolgen. Eher das Gegenteil, es wurde von einem Fettnäpfchen ins nächste getreten. Regelrecht dumm, das hat mich beim Lesen gestört. Unpassend. Obwohl ich der Meinung bin, dass die Kommissare Bach, Falck und Schmidt ausbaufähig sind, fehlt im aktuellen Buch für mich das, was mich bei
Kriminalromanen packt. Aber ich gebe den Fortsetzungsbänden eine Chance und »verfolge« und lese die Reihe weiter.

Ein Pluspunkt ist für mich die Wiedergabe der Zeit kurz vor der Wende und
Tobias Falcks Glaube an den Staat, der durch winzige Details zu bröckeln begann. Ich vergebe 3 von 5 Sternen, wirklich viel Luft nach oben.

Meine Lieblingsstellen im Buch:
Frühjahr 1988, Kapitel 10: »In den letzten Tagen hatte sein Bild von der DDR Flecke und Kratzer bekommen. Was er früher als kleine Unzulänglichkeit betrachtet hatte, dass man anstehen musste nach Bananen, auf den Kohlehändler warten, eine Wohnung beantragen, viele Dinge nicht gleich kaufen konnte, dass man manches nur von unter dem Ladentisch bekam, Holz gegen Reifen tauschte, hatte hier auf einmal eine andere Bedeutung bekommen. Hier waren kein Aufbau und kein Fortschritt. Hier sah man nur Stillstand und Verfall.«

Winter 1989, Kapitel 6: »Ja, das stimmte. Es lag eine seltsame Stimmung in der Luft, eine Aufgeregtheit. Keine Unterdrückung mehr, keine Zensur, keine Angst. Nun war jeder für sein Glück selbst verantwortlich.«