Markus und Jenni waren seit der 8. Klasse ein Paar, bis Jenni, von Markus‘ ständiger Arbeit und seinem Zeitmangel enttäuscht, sich mit seinem Vater Aaron einlässt. Jenni bekennt sich zu ihrer heimlichen Affäre mit Aaron, welcher für Jenni seine langjährige Frau Lisa verlässt.
Kurz nach dieser Enthüllung erleidet Markus einen folgenschweren Unfall, bei der er sich eine schwere Hirnverletzung zuzieht und aufgrund dessen er zunehmend geistig abbaut.

Von da an werden die beiden Fremdgänger Jenni und Aaron und deren Sohn Miro, der einige Monate nach dem Geständnis zur Welt kommt, von der Familie gemieden, bis eines Tages eine Nachricht von Markus eintrifft:

"Falls noch etwas ungesagt ist, kommt. Es bleibt nicht mehr viel Zeit"

Jenni entschließt sich vom schlechten Gewissen geplagt und unwissend, dass es sich bei der Einladung um eine Falle handelt, mit ihrer Familie nach Spegelö zu fahren.
Dort lebt Markus seit seinem Unfall zurückgezogen mit Jenni's Schwester Ina. Da Ina schon seit ihrer Jugend für Markus tiefe Gefühle empfindet, ist es für sie selbstverständlich sich um Markus zu kümmern.

Auf der Insel angekommen nimmt das Drama seinen Lauf. Lügen, Zwietracht und Hass vergiftet die Stimmung in der Familie und stellen Jenni jeden Tag vor eine neue Herausforderung.

Parallel zu dem Familiendrama wird eine zweite Geschichte in dem Buch erzählt.
Diese spielt im Jahre 1697 und handelt von Jakob, der als Hexenmeister betitelt und gefangen genommen wurde.
Auf der Seereise zu seiner Verurteilung überlebt er mit einigen Matrosen einen Schiffbruch und landet auf einer verlassenen Insel. Die Männer leiden durch den Mangel an Nahrung und Flüssigkeit an extremster Unterernährung und verhalten sich sehr schnell wie wilde Tiere.

Marco Hautala beschreibt diese Geschichte über Jakob sehr lebhaft und teilweise fand ich die Szenen, die ich in meinem Kopf hatte sehr ekelerregend (Vergleichbar mit der Geburt des Jean-Baptiste Grenouille aus dem Buch „Das Parfüm“ von Patrick Süskind).
Schon lange nicht hat mich ein Buch über mehrere Kapitel so entsetzt und angewidert - was aber auch für den lebendigen Schreibstil des Autors spricht.

Anfangs sind die parallel laufenden Geschichten recht verwirrend und der Leser muss sich immer wieder darauf einstellen, dass plötzlich in die andere Geschichte gesprungen wird. Was diese beiden Geschichten von Jenni und Jakob miteinander zu tun haben, erfahren die Leser am Ende der Geschichte.

Leider konnte mich das Werk im Gesamten nicht wirklich fesseln und mitreissen, da ich das Ende der Geschichte als sehr ruckartig und schnell hinter sich gebracht empfand. Bei der Geschichte von Jenni und ihrer Familie fehlte mir teilweise noch etwas Spannung.
Den Höhepunkt hätte man sicherlich noch etwas länger hinausziehen können, wohingegen die Geschichte von Jakob an Detailgenauigkeit nicht zu überbieten war und mir diese im Endeffekt insgesamt besser gefallen hat.