Schattenkind
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In einem Park unweit der Bonner Universitätskliniken findet man einen Toten. Am Tatort ein jugendlicher Zeuge, der kein Wort spricht. Kaum beginnt das Team um Hauptkommissar Oliver Hell mit den Ermittlungen, wird in derselben Siedlung eine weitere Leiche entdeckt. Die beiden Toten forschten gemeinsam an der medizinischen Fakultät der Universität Bonn. Wie passen diese beiden Morde mit dem Fund einer verwesten Leiche in einem Keller zusammen? Die Liste der Verdächtigen ist lang. Bei der Aufklärung fragen sich die Bonner Ermittler schnell, ob der rätselhafte Junge, dem Psychologen eine autistische Störung attestieren, der Schlüssel zur Lösung der Mordfälle ist …
Oliver Hell ermittelt in seinem spannenden neunten Fall
Ein Kind, stumm und emotionslos, lebt in einem Keller, einem äußerst luxuriösen zwar, aber es ist immer noch ein Keller. Nur seine Augen leuchten vor Leben, es kann nicht sprechen, aber es riecht und fühlt das Leben hinter der geschlossenen Tür, hinter seinem Gefängnis, welches ihn, den Jungen, dreizehn Jahre und sieben Monate beherbergt hat.
Als man in Bonn in einem schicken Viertel inmitten des Karnevalstrubels einen Arzt erschossen auffindet, wird Oliver Hell in seiner Abendruhe gestört und zu den Ermittlungen hinzugerufen. Neben dem Toten hockt ein junger Mann. Ist er der Mörder oder ist er nur ein Zeuge? Wie soll man dies herausfinden, denn der Junge spricht nicht und zeigt keinerlei Emotionen.
Die Ermittlungen gestalten sich extrem schwierig, zumal noch weitere Tote hinzukommen und die Beteiligten im Hintergrund schweigen sich aus. Die Spannung baut sich dennoch konsequent auf. Es ist ein ungewöhnliches Buch, welches uns der Autor hier präsentiert. Die Thematik ist abseits dessen, was ansonsten den Inhalt von Krimis und Thrillern ausmacht, aber nicht weniger spannend. Gestehen muss ich aber, dass mich der Einstieg etwas verwirrt hat, ich konnte den Bezug anfangs nicht herstellen – aber einmal eingelesen, hat mich die Story mitgenommen. Der Schreibstil liest sich flüssig und angenehm, ist teilweise ziemlich verstörend, vor allen Dingen die Passagen um den autistischen Jungen haben mich tief berührt, insbesondere die Gefühle der Eltern hierzu. Auch die Hintergrundinformationen und die unterschiedliche Haltung der Beteiligten bezüglich illegaler Humanversuche sind sehr spannend und detailreich beschrieben.
Sicherlich wäre es besser gewesen, die anderen Bände über Oliver Hell gelesen zu haben, um etwas mehr zu seiner Persönlichkeit zu erfahren, was mich allerdings nicht wesentlich gestört hat – man kann es ja nachholen. Mir hat das Buch gut gefallen und daher eine Leseempfehlung von mir.