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Schmerz
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ISBN-10:
ISBN-13:
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Beschreibung:
Sie sind Außenseiter und kämpfen gegen Dämonen – nicht zuletzt ihre eigenen.
Der erste Fall für Dora und Rado, Kriminalpolizei Reykjavík. Vom Oscar-nominierten Autor Jón Atli Jónasson.
Als im Thingvellir-Nationalpark ein Teenager verschwindet, wird Polizistin Dora mit den Ermittlungen betraut. Eigentlich soll sie nur Schreibtischarbeit leisten, da sie mit den Folgen einer Hirnverletzung aus einem Einsatz kämpft. Aber die Kollegen sind mit einer riskanten Razzia in der Unterwelt beschäftigt. Dora zur Seite steht Rado, Sohn serbischer Einwanderer. Er hat sich bei der Polizei hochgearbeitet, aber gerät durch familiäre Verbindungen in Schwierigkeiten.
Für das Außenseiter-Duo wird die Suche zur Obsession: Rado wird vom brennenden Wunsch nach Gerechtigkeit angetrieben, während Dora Dinge bemerkt, die anderen entgehen – doch ihr Kopf ist unberechenbar.
»Der isländische Kriminalroman des Jahres.« Steingerdurblog
»Eine spannende Vision unserer Zeit.« Stundin
Der faszinierende skandinavische Krimi mit überraschenden Wendungen, der die sozialen Veränderungen in Island in den Blick nimmt – Nordic Noir zwischen überwältigender Natur, alten Mythen und neuen Verbrechen.
»Unheimlich glaubwürdige Figuren und ein bemerkenswerter Plot, der wirklich funktioniert.« Frettabladid
Spannende Ermittlungen mit zwei Außenseitern
Schauplatz Island – Kripo Reykjavik
Teenager Gudbjörg alias Morgan ist im Thingvellir-Nationalpark verschwunden, im Wasser tauchen nur die Jacke und ein Schuh auf. Es handelt sich um einen historischen Ort, weil hier bereits 18 Frauen wegen Blutschande und Kindstötung ertränkt wurden. Aber was ist mit Morgan passiert?
Aus Personalmangel werden die zwei Außenseiter Dora und Rado ausgewählt, in diesem Fall zu ermitteln. Sie müssen einspringen und ein Team bilden, um den vermißten Teenager zu finden. Die anderen Beamten sind mit einem groß angelegten Razziaeinsatz voll und ganz ausgelastet. Neben diesem Hauptstrang werden facettenreiche Nebenstränge eröffnet und es fließen gesellschaftskritische Themen wie z.B. Drogen, Kriminalität, Rassismus, Nonbinärität ein, so daß man als Leser gefordert ist, aber andererseits sehr gut mit rätseln kann, wie die Stränge zusammengehen könnten.
Der Autor schreibt spannend. Ich konnte das Buch fast nicht aus der Hand legen, denn ich wollte wissen, wie was zusammenhängt und wie es ausgeht. Werden sie Morgan lebend finden?
Diese neue Reihe startet mit zwei Außenseitern als Ermittler, die sich positiv von anderen Teams in diesem Genre abheben. Sie werden sehr gut charakterisiert. Zum einen lernt man Dora kennen. Sie wurde bei einem Einsatz durch einen Kopfschuß schwer verletzt , hat deshalb ein Glasauge, ständige Schmerzen, große Probleme in der Partnerschaft und mit der Psyche, sowie mit weiteren Nebenwirkungen zu kämpfen. Diese sind nicht nur negativ, sondern sie kann z.B. an einem Wochenende eine Fremdsprache lernen und hat auch oftmals einen anderen Blick auf den Fall. Seit ihrem Unfall war sie nur am Schreibtisch tätig und es ist ihr erster Fall im Außendienst. Zum anderen begegnet man Rado. Er hat serbische Eltern, ist mit der Polin Ewa verheiratet und durchlebt mit ihr gerade eine Ehekrise, hat einen 3jährigen Sohn. Er ist der Erste ohne isländische Wurzeln, der es im Polizeidienst so weit gebracht hat. Allerdings mußte er wegen der Razzia, die sich gegen Teile der Verwandtschaft richtet, aus der Schußlinie genommen und freigestellt werden. Den Fall können die beiden erfolgreich lösen. Interessant ist auch die Figur von Chef Ellidi, der sich schuld an der Verletzung von Dora gibt und sie schon alleine deshalb unterstützt. Teilweise war die Figur von Dora etwas zu überzogen, das störte mich in diesem Fall weniger, da es die Geschichte vorwärts brachte. Morgan selbst lernt der Leser am wenigsten kennen. Ich warte gespannt, wie der Autor diese Ermittler weiter entwickelt.
Von mir bekommt dieser typische Nordic Noir eine Lesempfehlung!
Die Suche nach Morgan
Der Autor Jon Atli Jonasson hat mit "Schmerz" den ersten Fall einer Krimiserie verfasst, die in Island spielt.
Die Polizisten Dora und Rado der Kriminalpolizei Reykjavik werden mit den Ermittlungen zu dem Verschwinden der Jugendlichen Morgan betraut.
Für die beiden Hauptprotagonisten wird die Suche zur Obsession und sie kämpfen als Außenseiter auch mit ihren eigenen Dämonen.
Dora leidet noch an den Folgen einer Hirnverletzung aus einem Einsatz und Rado, ein serbischer Einwanderer, der sich bei der Polizei hochgearbeitet hat, gerät durch familiäre Verbindungen zum Verbrechermilieu ins Abseits.
Dies ist der Ausgangspunkt in diesem Kriminalfall.
Der Schreibstil ist verständlich und die Figuren sind authentisch dargestellt.
Leider verliert sich die Handlung vorerst in viele Nebenschauplätze, die zu Lasten der durchgehenden Spannung gehen, auch wenn die sozialen Veränderungen in Island, sowie eine Vielfalt des täglichen Lebens in allen Gesellschaftsschichten, neben grausamen Unterwelten, eine faszinierende Vision unserer Zeit zeigen.
Erst in der zweiten Hälfte konzentriert sich das Geschehen wieder auf den eigentlichen Fall, was der Spannung gut tut, und den Leser zunehmend fesselt.
Allen Krimifreunden, die glaubwürdige Figuren, einen raffinierten Plot und ungewöhnliche Wendungen mögen, kann ich eine Leseempfehlung aussprechen.
Unheilvolle Ermittlungen
Eine besondere, abstruse Handlung und zwei ungewöhnliche Ermittler.
Dora, die Polizistin kämpft noch mit den Folgen einer Hirnverletzung, die sie sich im Einsatz zugezogen hat und Rado ihr Kollege der kurzfristig "kaltgestellt" wurde, weil sein Schwiegervater in kriminelle Machenschaften verwickelt ist. Diese beiden Polizisten sollen zusammen das Verschwinden eines jungen Mädchens aufklären. Sie ahnen nicht, welche weitreichenden Folgen diese Ermittlungen für sie persönlich bedeuten. Es wird nicht nur äußerst gefährlich und schmerzhaft, die Vergangenheit holt sie ein und es erfordert viel Mut und Cleverness um den verbrecherischen Machenschaften auf den Grund zu gehen. Kein leichtes Unterfangen für die beiden, die sich hier als Team bewähren müssen.
Sehr unkonventionelle eigene Ermittler, eine fast schon groteske Handlung, facettenreich und spannend erzählt. Absolut gelungen und lesenswert!
Sehr interessantes Ermittlerduo
Die Polizistin Dora wurde bei einem Einsatz schwer durch eine Kugel am Kopf verletzt und leidet seitdem an den Folgen. Deshalb darf sie auch nur noch Schreibtischarbeit leisten und wird von den meisten Kollegen bei der Kriminalpolizei Reykjavík nicht ganz ernst genommen. Sie bemerkt Dinge, die andere nicht sehen, allerdings verhält sie sich auch öfter ziemlich unberechenbar oder sagt merkwürdige Dinge.Als bei einem Klassenausflug in den Thingvellir-Nationalpark ein Teenager verschwindet, wird Dora mit den Ermittlungen betraut, da alle anderen Kollegen mit einer Razzia beschäftigt sind.Diese Razzia gilt ausgerechnet Rados Schwiegervater. Rado, Sohn serbischer Einwanderer, hat sich in der isländischen Polizei hochgearbeitet, doch durch die kriminellen Machenschaften seines Schwiegervaters und seines Schwagers wird er von den meisten seiner Kollegen wie ein Aussätziger behandelt. Rado soll nun Dora bei der Suche nach dem verschwundenen Mädchen, die aber eigentlich ein Junge sein will, unterstützen. Der Fall bleibt zunächst rätselhaft. Außer Rado und Dora scheint sich niemand besonders für Morgan, den verschwundenen Teenager zu interessieren, nicht einmal dessen eigener Vater.
Neben dem eigentlichen Fall werden verschiedene andere Handlungsfäden erzählt, wie z.B. Rados Familiengeschichte und seinem vor Jahren verschwundenen Bruder oder die des Kleinkriminellen Hector, der durch einen Auftrag im Drogenmilieu auf die Spur des verschwundenen Teenagers stößt. Diese verschiedenen Handlungsfäden bewirken, dass man den eigentlichen Fall teilweise etwas aus den Augen verliert. Doch am Ende ergeben sich schlüssige Verknüpfungen, allerdings bleiben auch einige Fragen offen, die vermutlich im nächsten Band aufgegriffen werden.
Nordic Noir vom Feinsten
„Schmerz“ ist der erste Fall für Dora und Rado, zwei Ermittler bei der Kriminalpolizei Reykjavik, die beide aus unterschiedlichen Gründen kaltgestellt wurden.
Dora wurde bei einem früheren Einsatz angeschossen und seitdem funktioniert ihr Hirn anders als zuvor. Sie spürt intensiver, kann innerhalb kürzester Zeit eine Fremdsprache erlernen, jedoch wird sie immer wieder ausgeknockt, sie kann sich dann nicht erinnern und verrichtet seitdem Schreibtischarbeit. „Dora erinnert sich noch, dass sie der Mann an der Schulter packte. Dann fiel der Schuss. An den Knall erinnert sie sich nicht. Nur an den stechenden Schmerz in ihrem Auge.“ Ein Schmerz, der seitdem nie mehr ganz verschwindet.
Rado ist ein hervorragender Ermittler mit serbischen Wurzeln. Mit seiner Frau und seinem kleinen Sohn wohnt er bei den Schwiegereltern und genau diese verwandtschaftlichen Verhältnisse sind es, die ihn bei der groß angelegten Razzia gegen gefährliche Größen der Unterwelt ausgrenzen.
Als nun ein Teenager im Thingvellir-Nationalpark verschwindet, wird Dora mit den Ermittlungen betraut, ihr zur Seite wird Rado gestellt. Die Suche nach der 16jährigen Morgan gestaltet sich schwieriger als zunächst angenommen. Daneben geht es um organisierte Kriminalität, um Auftragsmord und Freiheitsberaubung, auch spielt Genderdysphorie – der Wunsch nach einer Geschlechtsumwandlung - eine Rolle und auch die Frage, ob - und wenn ja inwieweit - hochrangige Bedienstete innerhalb der Polizei involviert sind, drängt sich auf.
Jón Atli Jónasson entführt seine Leser nach Island – sein „Schmerz“ vor herrlicher Kulisse ist Nordic Noir vom Feinsten. Seine Charaktere, allen voran Dora und Rado, sind vielschichtige, sehr individuelle Persönlichkeiten, die Story an sich ist mitreißend erzählt und auch wenn es so einige zwischenmenschliche Momente gibt, die den Glauben an Freundschaft bestärken, so lese ich viel von eiskalten, hochkriminellen Gangs, denen ein Menschenleben nichts bedeutet.
Die Ermittlungen sowohl um das Verschwinden des Teenagers als auch alles rund um die Razzia werden parallel erzählt. Diese beiden Erzählebenen haben zuweilen Berührungspunkte, man kommt auch dadurch der Aufklärung beider Handlungsstränge näher, schlussendlich bleibt es jedoch spannend bis zuletzt. Und – Dora und Rado ermitteln weiter. „GIFT“ erscheint im Herbst 2025. Ich werde mir auch diesen zweiten Fall nicht entgehen lassen.