Schneewittchen und die sieben Särge
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Hier wird nach Märchenmanier gemordet! Jürgen Seibold, der Autor der beliebten Allgäu-Krimis, meldet sich mit einer neuen witzigen Krimireihe zurück.
Robert Mondrian hat keine Lust mehr, Attentäter zu jagen und Staatsfeinde mit bloßen Händen aus dem Verkehr zu ziehen. Deswegen hat er Deutschlands geheimstem Geheimdienst den Rücken gekehrt, sich zur Ruhe gesetzt und eine Buchhandlung gekauft.
Doch dann wird ausgerechnet seine Traumfrau des Mordes beschuldigt: Feinkosthändlerin Sonja soll einen ihrer Lieferanten mit einem Apfel vergiftet haben. Um den wahren Märchenmörder zu finden, der nach der Schneewittchen-Tat schon sein nächstes Opfer sucht, das er in den Backofen schubsen oder mit einer Spindel in den ewigen Schlaf schicken kann, wendet Robert gemeinsam mit seinem schusseligen Gehilfenteam seine Fähigkeiten aus Agentenzeiten wieder an …
Der Buchhändler und ehemalige Geheimagent Robert Mondrian und sein verpeiltes Gehilfenteam lösen den Fall - und fordern Ihre Lachmuskeln heraus!
Der giftige Apfel, der nicht für Schneewittchen bestimmt war
»Als ich noch Märchen gelesen habe, dachte ich solche Dinge könnten niemals passieren, und hier bin ich nun und lebe mein eigenes.« (Lewis Carroll)
Sein Leben lang als V-Mann beim Geheimdienst zu arbeiten, hat Robert Mondrian aufgegeben, er will sich nun endlich etwas mehr Ruhe gönnen. Darum hat er sich in Remslingen eine Buchhandlung gekauft, in der er mit seinem Gehilfen Alfons, seine ganz speziellen Bücher verkauft. Jedoch wird eines Morgens ausgerechnet vor Sonjas Vitaminoase, der Lieferant mit einem Apfel vergiftet aufgefunden. Natürlich möchte Robert unbedingt den wahren Märchenmörder finden. Den schließlich will er seine heimliche Liebe Sonja entlasten, die man des Mordes verdächtigt. Dabei muss er nur aufpassen, dass sein altes Leben nicht entlarvt wird, denn davon soll niemand etwas erfahren. Zusätzliche Hilfe bekommt er von seinem zerstreuten Gehilfen Alfons, seiner Stammkundin Marie und den beiden Kakadus Sherlock und Watson. Ob das mal gut geht?
Meine Meinung:
Das bunte, detaillierte Cover mit den beiden Kakadus Sherlock und Watson gibt schon ein wenig Einblick auf den Inhalt. Der Schreibstil ist im lockeren, unterhaltsamen Stil in mehrere Kapitel eingeteilt. Als Leser werde ich dabei auf humorvolle Art auf Verbrecherjagd mitgenommen. Die neue Reihe mit dem Ex-Ermittler Robert Mondrian spielt in der idyllischen Stadt Waiblingen, die hier in diesem Buch als Remslingen tituliert wird. Der Autor hat sie sicher deshalb umbenannt, weil diese schöne Kreisstadt direkt an der Rems liegt. Dadurch, dass ich die Stadt sehr gut kenne, habe ich mich sofort wohlgefühlt und viele Locations aus dem Buch kamen mir natürlich bekannt vor. So sollte man diesen Krimi auch nicht allzu ernst nehmen. Denn wie meist in Jürgen Seibolds Manier, hat er auch hier in seiner neuen Reihe wieder einiges an Humor mit eingebaut. Schon alleine sein Gehilfe Alfons mit seiner etwas schusseligen, einfältigen Art lässt mich oft schmunzeln. Die Spannung ist wie in vielen Regionalkrimis im Cosy-Crime-Stil abgeschwächt, hier spielt dann doch eher das Regionale und der Humor eine übergeordnete Rolle. Von daher sollte man jetzt keinen actiongeladenen Krimi erwarten, selbst wenn der Prolog am Anfang etwas anderes vermittelt. Besonders gefallen hat mir der nachbarschaftliche Zusammenhalt, bei dem es schon mal dazu kommt, dass die Nachbarin mit dem Fernglas am Fenster steht und Beobachtungen macht. Dagegen habe ich ein bisschen den schwäbischen Dialekt vermisst. Ich finde, dass dies einfach zu so einem Regionalkrimi dazugehört. Gerade zu so neugierigen Menschen wie Frau Heberle oder den Lokalbesitzer Richie hätte das sehr wahrscheinlich gut gepasst. Schade fand ich zudem, dass sehr wenig Märchenhaftes in dem Krimi vorkam. Außer dem vergifteten Apfel und den sieben Särgen hatte es so gar keinen Bezug zu dem Märchen Schneewittchen. Trotzdem hat mir der Einfall mit der Feinkosthändlerin, dem Lieferanten und dem vergifteten Apfel gut gefallen und so freue ich mich besonderes auf einen weiteren Fall aus dem schönen Remstal mit Robert Mondrian. Überzeugen konnten mich dagegen seine Charaktere. Der charmante, vitale Robert Mondrian, der es noch immer mit jedem Gegner aufnehmen kann. Ein liebenswerter, verpeilter Alfons, der ganz in seiner Rolle als Krimiheld aufgeht. Die durchtrainierte Dauerkundin und Alfons Liebe Marie, die es ebenfalls mit jedem Gegner aufnehmen kann. Der urige Lokalbesitzer Richie und der Puppenspieler Gustav Kruse. So wie die freundliche Obsthändlerin Sonja, in die Robert bis über beide Ohren verknallt ist, er jedoch zu schüchtern ist, um es ihr zu gestehen. Und als kleines Highlight dürfen die beiden Kakadus Sherlock und Watson ebenfalls nicht fehlen. Von mir gibt es für diesen Auftakt 4 1/2 von 5 Sterne, bei denen noch etwas Luft nach oben ist, für den nächsten Fall aus dieser Reihe.
Obst ist nicht immer gesund
Robert Mondrian ist Buchhändler in einer verträumten Kleinstadt im Rems-Murr Kreis. Er kann es sich leisten, seine Buchhandlung ganz nach seinen Wünschen zu bestücken, denn es gab ein aufregendes Leben davor. Davon kündet der Prolog, der spannend wie ein Thriller-Auftakt daher kommt. Als ehemaliger Geheimagent scheint Mondrian mit allen Wassern gewaschen, aber sein Mut verlässt in regelmäßig, wenn er der attraktiven Obsthändlerin Sonja begegnet.
Doch dann wird Sonjas Obstlieferant mit einem vergifteten Apfel ermordet und sie selbst gerät in das Visier der Polizei. Robert macht sich auf eigene Faust daran, den wahren Täter zu finden. Er ist aber nicht allein, sein etwas verpeilter Buchhandelsgehilfe Alfons leistet mit erstaunlichen Einfällen Hilfe.
Schon aus dem Titelbild und dem Klappentext wird klar, dass dieser Krimi mit einer gehörigen Portion Humor aufwartet. Auch der Märchenbezug klang interessant.
Jürgen Seibold hat schon mit seiner witzigen Allgäu-Serie sein Können unter Beweis gestellt und dass das Buch der Auftakt zu einer neuen Reihe um Robert Mondrian wird, ist vielversprechend.
Er spart nicht mit Humor und witzigen Szenen, außerdem sind die Gags durchweg lesenswert. Vor allem mit Buchhändler Alfons und Kundin Marie sind ihm neben der Hauptfigur zwei vielversprechende Charaktere gelungen. Seibold schreibt einfach flüssig und unterhaltsam und dieses Buch macht Spaß. Zwar habe ich den Märchenbezug vermisst und auch den Titel finde ich zwar pfiffig und einprägsam, aber er spiegelt nicht unbedingt den Inhalt wider. Aber das Cover ist richtiger Hingucker und im Lauf des Plots erkennt man die vielen kleinen Details und Hinweise wieder.
Der Plot ist vielfach verschlungen, aber klärt sich nach einem fulminanten Endspurt schlüssig auf. Ich bin schon gespannt, wie sich Robert Mondrian in den folgenden Bänden schlägt.
Eine andere Art von Krimi
Bisher habe ich von Jürgen Seibold die Allgäuer Krimis und die Apothekerkrimis verschlungen und war mehr als begeistert. Nun hat der Autor eine neue Serie mit dem ehemaligen Agenten Robert Mondrain angekurbelt, eine etwas andere, gewöhnungsbedürftige Art, aber dennoch nicht uninteressant.
Robert Mondrian möchte nun ein geruhsames Leben führen und hat sich eine Buchhandlung gekauft. Niemand vermutet in dem biederen Buchhändler einen ehemaligen Agenten. Zur Unterstützung hat er den introvertierten und etwas scheuen Gehilfen Alfons angestellt, der Ziehvater von zwei Kakadus ist.
Und dann geschieht mittendrin in der friedlichen Idylle ein Mord. Ein Obstlieferant wird vor der Türe der Obsthändlerin Sonja Fischer tot aufgefunden, vergiftet mit einem Apfel. Sofort steht Sonja unter Mordverdacht. Aber Robert kann dies nicht glauben, denn er verehrt Sonja schon seit Langem und will mit ihr eigentlich anbandeln.
Aber inzwischen überfällt eine Rockerbande die Buchhandlung und auch in Sonjas Wohnung wird eingebrochen. Es wird nach einem wertvollen Schmuck gesucht. Und nun erwacht in Robert wieder der alte Kampfwille und er will alles tun, um den Mörder zu überführen, damit seine Angehimmelte von dem Verdacht freigesprochen wird. Mit ihm zusammen agieren sein Gehilfe und seine Stammkundin Marie.
Eine turbulente Suche beginnt, teilweise kann man über die Vorgehensweise des Trios schmunzeln, andernteils begeben sie sich in große Gefahr. Aber am Ende wird alles zur Zufriedenheit gelöst.
Auch hier entführt uns der Autor wieder ins Schwäbische, diesmal ist es die Kleinstadt Remslingen. Der Schreibstil ist wie gewöhnlich leicht verständlich, man liest recht flüssig Kapitel um Kapitel. Wie schon eingangs erwähnt, handelt es sich um eine andere Art von Buch, das aber durchaus gelesen werden kann. Natürlich kann es zu den Allgäu-Krimis keine Konkurrenz sein. Das Cover gefällt mir unheimlich gut und ist sehr ansprechend. Eine gemütliche Buchhandlung und natürlich dürfen die beiden weißen Kakadus nicht fehlen.