Schrei aus der Ferne
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Ihre Flötenstunde war kurz vor 18 Uhr zu Ende gewesen. Sie hatte ihren Mantel angezogen, ihre blaue Schultasche genommen und die Wohnung des Musiklehrers verlassen, um draußen auf ihren Vater zu warten. Seither hat niemand mehr die 10-jährige Beatrice gesehen. Es ist der blanke Horror für die Eltern. Vor allem für Ruth, die Mutter, ist es ein schreckliches Déjà-vu: Während eines Campingurlaubs 15 Jahre zuvor verschwand ihre Tochter aus erster Ehe ebenfalls spurlos. Tage später fand man sie tot in einem alten Minenschacht …
John Harvey - Schrei aus der Ferne
John Harvey wurde im Jahr 1938 in London geboren. Insgesamt hat er fast 100 Bücher unter diversen Pseudonymen veröffentlicht. Aber nicht nur als Autor von Kriminalromanen, Western und Jugendliteratur hat er sich einen Namen gemacht, auch als Drehbuchautor arbeitet er für Hörfunk und Fernsehen.
Eingeführt wurde das Ermittlerduo Will Grayson und Helen Walker in dem Kriminalroman „Splitterndes Glas“. In dem in der Gegend um Cambridge spielenden Krimi „Schrei aus der Ferne“ trifft also das ungleiche Ermittlerduo zum zweiten Mal aufeinander. Grayson ist über alle Maße verheiratet und Walker, eine Single-Frau, die sich auf sehr männliche Weise nimmt, was sie braucht. Warum nur muss ich immer an die Phantasie älterer Männer denken, wenn ich lese, dass Frauen Sätze sagen wie: „Pass auf, ich will nur einen netten unkomplizierten Fick, okay?“ Vielleicht weil mir diese Frauen im tatsächlichen Leben noch nie begegnet sind. Nun gut, das heißt nicht, dass es sie nicht trotzdem geben könnte, irgendwo.
Die 10-jährige Beatrice Lawson verlässt das Haus ihres Musiklehrers, um auf ihren Vater zu warten, der sich wenige Minuten verspätet. Seitdem ist sie spurlos verschwunden. Bei der Mutter Ruth reißen hierdurch Wunden eines niemals verheilten Traumas auf. Dreizehn Jahre ist es her, damals verschwand Heather, ihre erste Tochter bei einem Campingurlaub mit einer Freundin in Cornwall. Tage später war sie tot in einem alten Minenschacht gefunden worden.
Eigentlich sind es zwei Fälle, die hier ermittelt werden. Nach kurzer Einführung kommt es zunächst zu einer fast 100-seitigen Rückblende, hier führt der Beamte Trevor Cordon die Ermittlungen durch. Ist Heather tatsächlich von allein bei Küstennebel in diesen alten Minenschacht gestürzt? Cordon hält Heathers Tod nicht für einen Unfall, aber er findet keine Beweise, die auf ein Verbrechen hinweisen.
Nach dem Verschwinden von Beatrice stellen sich Grayson und Walker die Frage, ob es einen Zusammenhang zwischen beiden Fällen gibt. Und welche Rolle spielt der schon einmal wegen Kindesmissbrauchs verurteilte Mitchell Roberts? Kann er ein Serientäter sein? Wer bedroht Graysons Familie?
Dem Team Grayson und Walker gelingt es die Fälle der beiden verschwundenen Kinder Heather und Beatrice aufzuklären. Die Motive der Täter der beiden Hauptfälle überzeugen hierbei allerdings nicht hundertprozentig.
Trotz kleiner Unstimmigkeiten: Keine Frage, Harvey beherrscht sein Handwerk. Mit „Schrei aus der Ferne“ hat er einen spannenden oft sogar fesselnden Krimi geschrieben, der den Leser bis zu den letzten Seiten mitnimmt.