Schuld! Seid! Ihr!
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Ihr habt mein Leben mit Füßen getreten.
Ihr habt mir das Liebste genommen.
Jetzt ist die Zeit meiner Rache gekommen.
Und ich nehme euch alles.
In der Lüneburger Heide nehmen sich ein obdachloser Mann und ein pensionierter Polizist unter größten Qualen das Leben. Was verbindet diese beiden Männer? Und welche Bedeutung haben die Tarotkarten, die neben den Toten gefunden werden?
Spannender Rache-Thriller, der etwas braucht, bis er richtig auf Touren kommt, dann aber mit einem furiosen Schlussakt aufwartet
In diesem Thriller schickt der Autor Michael Thode Hauptkommissar Rolf Degenhardt und seine Kollegin Jana Liebisch von der Kriminalinspektion Nordheide in ihren zweiten Fall, der zwar etwas braucht, bis er richtig in die Gänge kommt, mich dann aber mit einem furiosen Schlussakt doch noch komplett überzeugen konnte.
Grundsätzlich kann man das Buch auch dann problemlos lesen und verstehen, wenn man – so wie ich – den ersten Band noch nicht kennt. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Da der erste Fall hier aber immer mal wieder in einer Nebenhandlung eine gewisse Rolle spielt, empfiehlt es sich schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
Im Mittelpunkt der Geschichte stehen hier über weite Strecken der Geschichte nicht etwa die Ermittler, sondern »Der Gehängte«, ein geheimnisvoller Rächer, der eiskalt und skrupellos einen perfiden Plan verfolgt, bei dem er seine Opfer vor eine schreckliche Wahl stellt. Sein Name leitet sich von der gleichnamigen Tarot-Karte ab, die er in unterschiedlichen Versionen an den Tatorten zurücklässt. Auf den ersten Blick gibt es dabei zwischen den Opfern keine Verbindung, erst nach und nach zeichnet sich das Motiv und die grausame Hintergrundgeschichte ab.
Mit einem packenden Schreibstil und einigen überraschenden Wendungen treibt der Autor seine gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt mit kurzen Kapiteln und ständigen Perspektivwechseln für ein ziemlich hohes Erzähltempo. Dabei erleben wir das Geschehen abwechselnd aus der Sicht des Täters und seiner Opfer, dadurch erhält man dann auch einen ziemlich umfassenden und intensiven Blick auf die Abläufe.
Der Strang um Hauptkommissar Degenhardt und Jana Liebisch fällt dagegen zunächst doch deutlich ab, da er sich lange Zeit eher mit dem Privatleben der Ermittler und Machtspielchen auf der Kriminalinspektion beschäftigt. Erst im letzten Drittel des Buches greifen die Ermittler so richtig ins Geschehen ein. Hier verdient sich das Buch dann doch noch die Bezeichnung Thriller, neben reichlich Spannung und Dramatik wird dabei auch eine überzeugende Auflösung geboten, die keine wesentlichen Fragen offenlässt, obwohl am Ende noch ein wenig Interpretationsspielraum zurückbleibt. Getragen wird die Geschichte von gut gezeichneten und vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen.
Trotz kleinerer Kritikpunkte überwiegen am Ende dann doch die positiven Leseeindrücke bei Weitem. Wer auf packende Rache-Thriller steht, wird mit diesem Buch somit insgesamt sehr gut bedient und unterhalten.
Wer auf Rache aus ist, der schaufelt sich meist sein eigenes Grab
»Solange Du glaubst, dass an allem immer nur die anderen Schuld sind, wirst Du viel leiden.« (Dalai Lama)
In der Lüneburger Heide werden kurz nacheinander der Obdachlose Martin Selter und der ehemalige Kommissar Jürgen Grossmann qualvoll mit Strychnin getötet. Leider wird erst zu spät entdeckt, dass es zwischen den Opfern eine Verbindung gibt und das Grossmann nicht an einem Herzinfarkt gestorben ist. Unter mühsamer Arbeit sucht das Team unter Kommissar Rolf Degenhardt nach den Hintergründen zur Tat. Auffällig ist, dass man bei jedem Opfer die gleiche Tarotkarte »Der Gehängte« findet. Wo ist die Verbindung der Opfer und was haben sie dem Täter getan, das er sie so qualvoll hat sterben lassen?
Meine Meinung:
Die Leseprobe und der Klappentext haben mich neugierig auf dieses Buch gemacht, das als Leserunde unter »Neuer blutiger Stern am deutschen Spannungshimmel« angepriesen wurde. Daher wusste ich nicht, dass dies der zweite Band einer Reihe war. Zwar sind die Fälle ineinander abgeschlossen, doch was das Privatleben der Ermittler betrifft, da merkte ich sehr wohl, dass mir Wissen fehlte.
In diesem Buch geht es um Schuld, eine verlorene Liebe und um Rache. Als Zeichen hinterlegt der Täter jedes Mal die Tarotkarte »Der Gehängte«, die ja eigentlich eher für Orientierungskrise, Verwirrung, Stillstand, Hilflosigkeit, Opfer erbringen, Überdenken und neue Perspektiven steht. Doch hier steht es für ihn, der sich ebenfalls als Gehängter tituliert.
Der Autor nimmt mich mit in verschiedene Handlungsstränge, die aus Ermittlungen, dem Privatleben des Kommissars und des Gehängten besteht. Leider verfängt er sich dabei mitunter in Nichtigkeiten, die mir im Buch viel zu ausführlich dargestellt werden. Während dagegen die Ermittlungen und Hintergründe der Tat darunter leiden. So werden die ersten beiden Tathergänge noch recht ausführlich beschrieben, doch danach geht mir alles viel zu schnell.
Was den Spannungsbogen anbelangt, bleibt dieser kontinuierlich gleich und das Erpressen seiner Opfer wird für mich zusehends zur Farce und dadurch unglaubwürdig.
In der Mitte des Buchs werden die Handlung und die Ermittlungen dann immer offensichtlicher und oberflächlicher, was sehr schade finde. Dadurch fehlt auch am Schluss ein opulenter Showdown, was hier sehr gut gepasst hätte.
Mich ärgerte außerdem, dass manche Handlungen nicht mehr zu Ende geführt werden. Zum Beispiel verspricht er einem Jungen seinen Rucksack zu bringen, was dann jedoch nicht weitergeführt wird. Ich finde, wenn man solche Nebensächlichkeiten einbringt, dann sollte man sie auch beenden. Selbst am Schluss blieben bei mir noch einige Fragen offen.
Leider ist das Setting der Lüneburger Heide hier ebenfalls nicht groß vertreten und so könnte dieses Verbrechen eigentlich überall spielen. Lediglich einmal ist eine Passage mit Plattdeutsch, dessen Dialekt für Leser nicht gerade einfach ist. Hier wäre eine Übersetzung am Ende des Buchs von Vorteil gewesen.
Selbst die neue eingeführte Kollegin Jana Liebisch ging unter, obwohl sie meistens die entscheidenden Hinweise geliefert hat.
Vielleicht sollte beim nächsten Buch der Plot nicht ganz so flach ausfallen, sondern lieber etwas intensiver. Trotz allem ließen mich die kurzen Kapitel und der interessante Plot nur so durch das Buch fliegen. Dennoch bleibt er mir für einen Thriller zu flach und zu oberflächlich. Wer jedoch gerne vorhersehbare Krimis liebt, für den ist das Buch sicher richtig. Trotzdem habe ich mich gut unterhalten und glaube, dass der Autor durchaus Potenzial hat. Vielleicht sollte er sich noch mehr Rat bei erfahrenen Ermittlern suchen? Von mir jedenfalls gibt es 3 1/2 von 5 Sterne mit Tendenz nach oben.
Rache ist bitter!
»SCHULD! SEID! IHR!« von Michael Thode aus dem Lübbe-Verlag ist ein megaspannender Thriller, der am 25.06.2021 erschienen ist. Dies ist ein rundum gelungener Rache-Thriller, der mir von der ersten bis zur letzten Seite hervorragende Unterhaltung geboten hat. Der Prolog hat direkt für Gänsehaut gesorgt, indem ein junger Mann vor 22 Jahren aus extremer Wut seinen Vater tötet. Dieser vielversprechende Anfang hat einen super Spannungsbogen aufgebaut, der auch im Laufe der Handlung nicht gesunken ist. Der Plot ist temporeich, die rasante Handlung enthält sehr viele geschickte und überraschende Wendungen, die mir wirklich gut gefallen haben. 106 kurze Kapitel und ein flüssiger, gut lesbarer und authentischer Schreibstil haben dafür gesorgt, dass ich den Thriller in kurzer Zeit durchgelesen habe. Denn wenn man hier einmal zu lesen anfängt, ist man schnell ganz tief in den Bann gezogen.
Die Handlung wird aus der Perspektive von »Der Gehängte« und »Die Anderen« geschrieben. Der Gehängte selbst ist hier der Täter, der akribisch und perfide seine Taten plant, schildert und ausübt. Die Gründe kommen nach und nach ans Licht, ich als Leserin wusste somit schon vor der Polizei, was passieren wird. Mir war der Charakter des Täters diesmal gar nicht so unsympathisch. Denn obwohl er körperlich und psychisch in sechs Racheakten ziemlich brutal vorgeht, habe ich seine »Gründe« im Nachhinein etwas nachvollziehen können. Er beschreibt nicht nur detailliert seine Pläne, auch erzählt er etwas aus seiner Vergangenheit.
Die Kapitel der »Anderen« wechseln sich wie beim »Gehängten« aus der Vergangenheit und aus der Gegenwart ab, so ergibt am Ende ein klares Bild ohne offene Fragen. Hier kommen die Opfer und die Polizei zu Wort, die die mysteriösen Todesumstände des pensionierten Polizisten und des obdachlosen Mannes aufklären müssen. Obwohl sie zuerst keinen Zusammenhang zwischen den beiden erkennen, bringt eine Tarotkarte an jedem Tatort (Der Gehängte) nach und nach Licht ins Ganze. Ab da gilt für Hauptkommissar Rolf Degenhardt ein Wettlauf gegen die Zeit, da der Täter ja immer einen Schritt voraus ist.
Hauptkommissar Rolf Degenhardt gehört neben dem »Gehängten« zu den Hauptprotagonisten. Sein Charakter hat hier gut reingepasst, er kommt sehr sympathisch rüber. Ab und zu gibt es kurze Einblicke in sein Privatleben, was ihn lebendig und menschlich rüberkommen lässt. Dirk Kaiser, sein neuer Vorgesetzter, hat hier ebenfalls eine klasse Rolle übernommen. Er war mir von der ersten Begegnung an richtig unsympathisch, was sich auch nicht geändert hat. Jedoch hat dieses Ekelpaket am Ende einen Auftritt hingelegt, den ich ihm wirklich gegönnt habe. Die Anzahl der Nebenprotagonisten ist überschaubar, sodass ich keine Schwierigkeiten hatte, mir viele Namen zu merken. Jedes der sechs Opfer bekommt einen eigenen Akt.
Oft habe ich richtig mitgefiebert, was auch am häufigen und rasanten Szenenwechsel gelegen hat. Der Thriller ist abwechslungsreich, die juristische Seite hat mir in diesem Buch auch sehr gut gefallen. Insgesamt ist der komplette Inhalt sehr lebendig, ich empfehle »SCHULD! SEID! IHR!« mit gutem Gewissen weiter, denn hier kommen Thrillerfans auf ihre Kosten!
Interessante Idee für eine Rachefeldzug
In der Lüneburger Heide werden kurz nacheinander ein Obdachloser und ein ehemaliger Polizist ermordet. Das Einzige, was die beiden Fälle miteinander verbindet, sind die am Tatort hinterlassenen Tarotkarten des »Gehängten« – die Signatur des Täters.
Das Buch ist in sechs Akte wie ein Drama aufgeteilt und findet in jedem Akt einen eigenen Höhepunkt. Bereits im Prolog beginnt die Spannung.
Kommissar Rolf Degenhardt kommt dem Täter durch das Zusammensetzen verschiedener Puzzleteile auf die Spur und bekommt es mit einem neuen Vorgesetzten zu tun, der ihm nicht wirklich freundlich zugetan ist und nur an seinen Aufstieg auf der Karriereleiter denkt. Dieser Konflikt zwischen den beiden Männern wird vom Autor sehr anschaulich dargestellt.
Der Schreibstil dieses Thrillers ist flüssig und gut zu lesen. Der Perspektivwechsel zwischen dem »Gehängten« und den Anderen macht die Geschichte ebenso interessant wie die Rückblenden in das Leben der Opfer und des Täters. Michael Thode legt gekonnt Spuren und verführt den Leser zu eigenen Vermutungen – und dennoch präsentiert er zum Schluss des Buches eine unerwartete Auflösung aller Fragen. Obwohl die Identität des Täters relativ früh offen dargestellt wird, bleibt die Geschichte spannend. Die Charaktere erhalten ein gutes Profil, die Story ist in sich stimmig und die Idee sehr gut. Auch das Cover finde ich sehr ansprechend. Die Hinweise auf ein vorhergehendes Buch sind auffällig, aber nicht wirklich störend. Für meinen Geschmack war es ein wenig zu viel Vater-Tochter-Story, deshalb gebe ich diesem Buch 4 Sterne.
Rachemorde
Ein obdachloser Mann und ein ehemaliger Polizist nehmen sich unter größten Qualen in der Lüneburger Heide anscheinend selbst das Leben. Neben ihren beiden Leichen wird jeweils eine Tarotkarte gefunden. Welche Bedeutung haben diese Tarotkarten und was verbindet die beiden Männer? Kommissar Rolf Degenhardt fängt an zu ermitteln …
»Schuld! Seid! Ihr!« ist der zweite Teil in der Reihe mit Kommissar Rolf Degenhardt. Mir war es vorher nicht bekannt, aber ich konnte es auch gut ohne die Vorkenntnisse lesen.
Der Einstieg in die Handlung war sehr stark. Schnell wurde die Spannung aufgebaut. Der Schreibstil war sehr flüssig und ließ sich auch schnell lesen. Die ziemlich kurzen Kapitel zusammen mit dem Schreibstil ließen einen nur so durch die Handlung fliegen. Man konnte gar nicht mehr aufhören zu lesen. Die Cliffhänger an den Kapitelenden haben es noch spannender gemacht, weil man unbedingt wissen wollte wie es nun weiter geht.
Doch je weiter die Handlung fortschritt, desto langatmiger wurde es irgendwie. Die Spannungskurve ließ nach, es passierte nicht mehr wirklich viel Neues und es wurde sehr vorhersehbar. Jeder Verdacht, den ich hatte, hat sich leider am Ende bewahrheitet. Nach dem großartigen Start gab es keine großen Überraschungen mehr.
Der Autor hatte viele Ideen, wie er die Handlung ausschmückt, aber es war kaum eine Idee wirklich zu Ende gebracht. Dann lieber auf ein, zwei Sachen intensiver konzentrieren und dafür gut zu Ende bringen.
Das Ende fand ich auch recht abgehackt. Es war, als wenn ihm die Puste ausging oder die maximale Seitenzahl erreicht war. Dadurch blieben natürlich viele Fragen offen, die ich mir gerne noch beantwortet gewünscht hätte.
Dafür, dass hier die Polizei auch die Ermittlungen aufgenommen hat, war die Ermittlungsarbeit für mich zu wenig. Während die Polizei noch ermittelt, wurde für den Leser in dem anderen Handlungsstrang quasi schon aufgelöst. Das hat die Spannung weggenommen.
Die Charaktere waren gut gewählt, aber blieben mir noch ein wenig fremd. Die hätten noch besser ausgearbeitet werden sollen.
Mein Fazit:
Ein Rache-Thriller mit einem starken Beginn, der aber dann etwas an Spannung verliert. Hat auf jeden Fall noch Potenzial nach oben, deswegen gibt es von mir 3,5 von 5 Sternen.
Töte dich selbst, sonst nehme ich dir dein Liebstes!
Ein Obdachloser und ein pensionierter Polizist werden tot aufgefunden. Haben sie sich selbst getötet, oder treibt ein Mörder sein Unwesen in der Lüneburger Heide?
Als sich weitere mysteriöse Todesfälle ereignen und in ihrem Zusammenhang jeweils eine Tarotkarte des »Gehängten« bei den Toten auftauchen, ist dem Kommissar Rolf Degenhardt schnell klar, dass er es mit einem Serientäter zu tun hat.
»Schuld! Seid! Ihr!« ist der zweite Teil aus der Rolf-Degenhardt-Reihe des Autors. Obwohl in der Story manchmal Bezug auf die vorherigen Fälle des Ermittlers genommen wird, kann dieser Thriller ohne Vorkenntnisse gelesen werden.
Die Handlung ist wie in einem Theaterstück in sechs Akte aufgeteilt. Der Schreibstil von Michael Rhode ist flüssig, und durch die relativ kurzen Kapitel wird die Spannung gut aufgebaut.
Die einzelnen Charaktere fand ich teilweise interessant und sehr gut dargestellt, allerdings hätte der Autor aus manchen Protagonisten meiner Meinung nach noch mehr herausholen können.
Die Story um die Taten des Mörders wurden anfangs ausführlich beschrieben, doch im weiteren Verlauf ließ bei mir durch Wiederholungen und nicht wirklich zu Ende gedachte Handlungsstränge zum Schluss die Spannung nach. Das Ende war für mich dann auch wenig überraschend.
Ich habe mich trotzdem mit diesem Buch gut unterhalten gefühlt und vergebe für die interessante Plot-Idee der Story 4 Sterne und für die Umsetzung 3 Sterne.
Rache
Das Buch ist der zweite Band einer Reihe. Die Handlungen der Bücher sind in sich abgeschlossen und auch ohne Vorkenntnisse lesbar.
Die kurzen Kapitel und Perspektivwechsel, auch in die Vergangenheit, sorgen für ein ordentliches Erzähltempo und ausreichend Spannung.
Manche Szenen sind mir persönlich etwas zu langatmig und könnten gerne etwas gekürzt werden. Einige Handlungsstränge, welche mit der eigentlichen Story eher weniger zu tun haben, sind zu ausgeprägt. Trotzdem tritt beim Lesen nie Langeweile auf.
Eine der Hauptprotagonisten, die Kommissarin Jana Liebisch, bleibt in diesem Band sehr blass evtl. muss man hier auf Band drei warten, um mehr über sie zu erfahren.
Leider bleiben zum Schluss einige Fragen für den Leser unbeantwortet. Das Buch ist trotzdem lesenswert.
Kann man Rache gutheißen?
Ein neuer Autor ist wie immer spannend. Wie schreibt er (flüssig oder zäh)? Lässt er mich als Leser miträtseln oder serviert er mir die Lösung auf einem Silbertablett? Wie nahe bringt er mir die handelnden Personen und vor allem die Geschichte? Schafft er es, die Spannung zu halten und mich zu fesseln?
Herr Thode hat das alles geschafft. Sein Schreibstil ist flüssig, obwohl die sehr kurzen Kapitel zu Anfang ungewohnt waren (aber man gewöhnt sich schnell daran und die schnellen Szenen sorgen zusätzlich dafür, dass die Spannung hochgehalten wird). Er hat mich sowohl mit der Geschichte gefesselt als auch die handelnden Personen sehr gut rübergebracht.
Leider hatte ich nicht gewusst, dass dieses Buch bereits der zweite Band einer Reihe war. Ich lese lieber in der richtigen Reihenfolge und habe hier gemerkt, dass zwar der Fall an sich in sich abgeschlossen ist, mir aber zum einen doch die Vorgeschichte des Privatlebens gefehlt hat und zum anderen so viel verraten wurde, dass ich das erste Buch nicht mehr lesen muss. Schade.
In dem Buch hängt alles mit der Vergangenheit zusammen. Man erfährt, dass etwas geschehen ist, aber nicht genau was und wie. Der Leser wird mit jedem neuen Opfer (= mit jedem neuen Akt) nur häppchenweise informiert, was mich persönlich total wahnsinnig gemacht hat. Aber dadurch hält sich die Spannung natürlich durchgehend auf hohem Niveau.
Man kennt das Motiv … man kennt die Opfer mit Namen … man weiß aber lange Zeit nicht genau, was in der Vergangenheit passiert ist und was genau die Opfer getan haben. Und dann denkt man, man weiß Bescheid und schon kommt die nächste Wendung und man ist genau da, wo man schon zu Anfang war … man hat keine Ahnung.
Herr Thode baut zwischendurch immer wieder Einschübe der privaten Probleme ein. Manches Mal hatte ich das Gefühl, dass dies nur zur Entspannung des Lesers geschieht, denn die Spannung ist wirklich kaum auszuhalten.
Das Buch hat mich eigentlich rundherum begeistert, aber zum einen wurde die Schilderung der Tatabläufe in der zweiten Hälfte des Buches für meinen Geschmack zu schnell abgehandelt. Zu Anfang war die Beschreibung der Taten noch sehr ausführlich, später leider nicht mehr. Zum anderen gab es einige, für mich unlogische Abläufe: Bei einer Person ist mal von einem Herzinfarkt die Rede und dann wieder von einem Schlaganfall. Später wird klar, dass beides zutreffend ist, aber die Erwähnung der jeweiligen Krankheit ist nicht in der richtigen Reihenfolge. Ein anderes Mal befindet sich der Täter in einem Musikzimmer, um es dann ein paar Absätze später zu betreten, ohne es verlassen zu haben.
Auch werden einige offene Fragen nicht beantwortet, die ich hier aber nicht zitieren kann, ohne zu viel zu verraten. Aus diesen Gründen gibt es von mir 4 statt eigentlich verdienter 5 Sterne.
Die Zeit der Rache ist gekommen
»Schuld! Seid! Ihr!«, Thriller von Michael Thode, EBook, 416 Seiten, erschienen im Lübbe Verlag.
Ein Obdachloser und ein pensionierter Polizist nehmen sich das Leben. Dafür haben sie eine sehr qualvolle Methode mit Strychnin gewählt. Bei den Leichen werden die verschiedenen Variationen des Gehängten aus diversen Tarotspielen gefunden. Was haben die Opfer gemeinsam und was bedeuten die Karten?
Das Buch präsentiert sich wie ein Theaterstück – ein Rachestück, bestehend aus 6 Akten, jeder Akt ist einem Opfer gewidmet. Das Werk besteht aus 106 Kapiteln, die zum Teil sehr kurz geschrieben sind. Es ist jedes Kapitel mit Datum und Uhrzeit und mit genauen Ortsangaben überschrieben, dazu kommt der Hinweis »DER GEHÄNGTE« oder »DIE ANDEREN«. Mehrere Erzählperspektiven aus Tätersicht und aus der Sicht aller anderen Figuren. Außerdem spielt der Plot in diversen Zeitebenen. Der Anfang jedes Aktes erklärt die verschiedenen Tarot-Karten und Tarot-Arten. All dies könnte verwirrend sein, aber Thode hat es wirklich mit Bravour geschafft, dass sich der Leser hervorragend im Setting und auch in den Zeitabläufen zurechtfindet, zu keiner Zeit bin ich beim Lesen an irgendeiner Stelle hängengeblieben.
Den Prolog jedoch konnte ich nicht mit dem Buch in Zusammenhang bringen. Leider hätte ich auch am Ende noch ein paar Erklärungen benötigt. Interessiert hätte mich, welche Konsequenzen die Bemerkung von Kaiser, die bei der Notrufaufnahme zu hören ist, nach sich zieht. Ein etwas abruptes Ende für mich.
Insgesamt fühlte ich mich aber gut unterhalten und wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Lieblingsfiguren hatte ich keine, durch die Wahl der diversen Erzählperspektiven und Zeitebenen wird das Verhalten der Akteure sehr gut erklärt, der Plot ist nachvollziehbar und logisch aufgebaut, wirklich gut gemacht. Hohe Spannung ist schon zu Anfang vorhanden und kann sich bis zum nervenzerreißenden Ende immer noch steigern.
Über die beiden Ermittler Rolf Degenhardt und vor allem Jana Liebisch hätte ich gerne mehr erfahren, ich könnte mir aber vorstellen, dass das noch in weiteren Fortsetzungen zur Sprache kommt. Da wäre ich gerne mit dabei. Immer wieder wurde auch auf den »Aderlassfall« Bezug genommen, ich gehe davon aus, dass es sich hier um den Vorgängerband handelt.
Leseempfehlung an die Leser, die spannende Thriller mit unvorhersehbaren Plottwists schätzen.
Ich bin jetzt neugierig auf Teil eins, freue mich auf Teil drei und vergebe 4 von 5 möglichen Sternen.
Spannend
Ein guter Thriller, der einen rätseln lässt. Es wird aus verschiedenen Perspektiven und aus verschiedenen Zeiten erzählt, was aber immer im Kapitelanfang beschrieben ist und man somit immer weiß, was Sache ist. Ich kam sehr gut ins Buch hinein, obwohl ich nicht wusste, wohin mich der Autor bringen will.
Durch die verschiedenen Perspektiven lässt der Autor von Kapitel zu Kapitel immer mehr Fäden zusammenlaufen. Der Schreibstil ist angenehm, flüssig und die Kapitel angenehm kurz, so das ich sehr schnell vorankam. Langeweile kam auch keine auf und Hauptkommissar Degenhardt ist sehr sympathisch. Am Ende wurde alles aufgeklärt, auch wenn es für mich etwas zu unspektakulär geendet hat. Nichtsdestotrotz hatte ich spannende Lesestunden.