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Schwabenschmerz
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Dunkle Geheimnisse werfen lange SchatteFeigenbach, ...
Kommissarin Inge Vill wird mal wieder nachts aus dem Bett geklingelt: eine Leiche wurde gefunden. Die Wohnung des Toten Anton Gruibinger ist komplett verwüstet, sein Körper durch unzählige Stichverletzungen verstümmelt. Bald ist klar: Die Tote hatte gerade im Lotto gewonnen. War es Raubmord? Doch rund um die Leiche ist alles klinisch sauber. Wie passt das zusammen?
Inge und ihre Kollegen machen sich sofort an die Ermittlungen, wenn auch unter erschwerten Bedingungen: Ein neuer Kollege kommt hinzu. Und der hat, genau wie Inge, die potenzielle Dienststellenleitung im Auge. Und so beginnt nicht nur eine verzweifelte Suche nach dem Täter oder wenigstens einem Motiv, sondern auch ein nervenraubender Wettbewerb unter den Ermittlern …
Konkurrenz belebt die Ermittlungen
»Der Wetteifer bringt Genies hervor und der Wunsch, sich auszuzeichnen, erzeugt die Talente.« (Claude-Adrien Helvetius)
Im schwäbischen Feigenbach findet man die brutal malträtierte Leiche des ehemaligen Briefträgers Anton Gruibinger. Dabei stellt man fest, das man den Rentner mit massiven Messerstichen tödlich verletzt hatte. Schnell tippen die Ermittler auf Raubmord, besonders als sie erfahren, das Gruibinger vor kurzem den Lottojackpot mit 7 Millionen geknackt haben soll. Auffällig dafür sind im Besonderen die vielen Spuren im Wohnzimmer, die gefunden wurden und der fehlende Lottoschein. Allerdings ist es im Schlafzimmer verdächtig sauber, was wiederum sehr merkwürdig erscheint. Kommissarin Inge Vill und ihre Kollegen machen sich schnell an die Arbeit, um näheres über das Opfer und dessen Umfeld herauszufinden. Doch dann bekommen sie überraschende Unterstützung von Kollege Andreas Merk, der zum Hospitieren eine Woche bei ihnen ist und sich außerdem um die Dezernatsleiterstelle beworben hat. Inge und ihre Kollegen sind allerdings weniger begeistert, als Dienststellenleiter Rudi Heckenbach zu einem Wettbewerb um diese Position ausruft. Und Kollege Andreas Merk legt sich auch sofort mächtig ins Zeug, um den Konkurrenzkampf am Laufen zu halten. Doch Inge hat noch ganz andere Probleme, ihr Vater macht sich zusehends Sorgen um ihre Mutter.
Meine Meinung:
Das Cover mit dem Blick auf einen Marktplatz einer Kleinstadt, passt sehr gut zu dem schwäbischen Regionalkrimi. Dies war der vierte Fall von Kommissarin Inge Vill, für mich allerdings der erste. Dabei muss ich sagen, gefiel mir der Schreibstil des Autors sofort sehr gut. Sein unterhaltsamer, lockerer und humorvoller Schreibstil machte es für mich leicht in die Geschichte einzutauchen. Ich hatte auch nicht groß den Eindruck etwas versäumt zu haben, weil ich die anderen Bücher nicht kannte. Zudem gefiel mir, dass immer wieder der schwäbische Dialekt mit einfloss, so das es jedoch genauso für Nichtschwaben verständlich war. Der Plot war recht verzwickt und abwechslungsreich, so das sich Ermittlungen und Privatleben die Hand gaben. Besonders der knifflige Fall und der trockene Humor machten es dann für mich einfach. Sodass ich mich das gesamte Buch über wohlfühlte und bis zum Ende im Unklaren blieb, wer der Täter war. Insbesondere der Wettbewerb der beiden Ermittler tat dazu ihr Übriges und lockerte das ganze Geschehen noch zusätzlich auf. Die Charaktere haben mir sehr gut gefallen, schon allein das Team um Inge Vill ist einfach großartig. Da ist Ralf ein Kollege der schnell mal aufbrausend und eifersüchtig sein kann, besonders wenn jemand seine Kollegin und Freundin Larissa anbaggert. Markus ist der Techniker und eher der ruhige Typ im Team. Andreas Merk war für mich eine Art ADHS-Typ, er konnte kaum ruhig bleiben und zog immer einen neuen Verdächtigen an Land. Sicher lag das auch daran, das er unbedingt diesen Wettbewerb gewinnen wollte. Inge Vill ist couragiert, menschlich, sympathisch, überaus loyal, gerecht und feinfühlig in manchen Dingen. Sie zeigt im Besonderen ihre Emotionen, vor allem dann, wenn es um ihre Familie geht oder ihr die Probleme über den Kopf wachsen. Staatsanwalt Fink gefiel mir ebenfalls sehr gut, inwieweit es bei ihm und Inge zu einer Beziehung kommen könnte, wird sich zeigen. Definitiv war dies ein unterhaltsamer Kriminalfall, bei dem ich bis zum Ende mit rätseln konnte und der mich als Schwabe schon allein wegen dem regionalen Bezug überzeugen konnte. Nun bin ich neugierig auf die anderen drei Fälle und hoffentlich bald Band 5 und vergebe 5 von 5 Sternen.
Toter Lottogewinner
„Schwabenschmerz“ von Matthias Ernst habe ich in der ebook-Version gelesen. Es hat 265 Seiten, die in Kapitel sind mit Wochentagen, Datum und Zeit überschrieben. Es ist in der Ich-Perspektive von Inge Vill geschrieben und ist der 4. Fall für Inge.
Als der tote Anton Gruibinger gefunden wird, beginnen für Inge Vill und ihre Kollegen die Ermittlungen. Allerdings muss ihr Team auf Order des Vorgesetzten Rudolf Heckenberger mit dem Mitbewerber Merk für die neu zu vergebende Dezernatsleiterstelle als Hospitant zusammenarbeiten, der auch ein Konkurrent für Inge ist. Bei allen stößt das Verhalten Heckenberger‘s auf Unverständnis, der damit eine unmögliche Wettbewerbssituation geschaffen hat und Unruhe in das Team bringt. Zu allem Übel präsentiert Merk fast im Alleingang einen Verdächtigen gleich am ersten Tag.
Für Inge ist diese Wettbewerbssituation nicht einfach, vor allem, weil sie nach ihrer Auszeit ihre Probleme aus einem vorherigen Fall eben erst in den Griff bekommen hat. Aber nun schlagen die Panikattacken wieder zu. Wie gut, dass ihre Kollegen hinter ihr stehen. Dann muss sie sich auch noch Sorgen um ihre Mutter machen. Alles in Allem, also ein übler erster Tag im neuen Fall. Auch am nächsten Tag scheint der Rivale bei den Ermittlungen immer einen Schritt voraus zu sein. Ständig präsentiert er neue Verdächtige und ist wütend, wenn nicht alles passt.
Inge und ihr Kollege Ralf arbeiten inzwischen nach einem anderen Ermittlungsansatz und prüfen Gruibinger’s Vergangenheit. Dabei kommt Erstaunliches ans Licht.
Mir hat das Buch sehr gut gefallen. Es war von Beginn an spannend und zum Schluss nahm alles ein rasantes und überraschendes Ende. Es ist eine abgeschlossene Geschichte, sodass man die Vorgängerbücher nicht unbedingt gelesen haben muss. Es wär aber sicher lohnenswert. Inge’s Vergangenheit wird nur ab und zu kurz angeschnitten, man weiß aber nicht, was wirklich passiert ist.
Auch der schwäbische Dialekt kommt nicht zu kurz, was sehr erfrischend ist und gut verständlich.
Die Charaktere waren sehr unterschiedlich. Inge und ihre Kollegen fand ich sehr sympathisch. Ralf ist sehr ungestüm und ungeduldig. Er lässt seine Freundin und Kollegin Larissa spüren, dass er nicht damit einverstanden ist, dass sie mit Merk zusammenarbeiten muss. Dabei kann sie gar nichts dafür. Und Merk ist ein ewiger Besserwisser, unkollegial und eher nicht teamfähig, er übergeht teilweise die direkten Vorgesetzten, um seinen Willen durchzusetzen. So einen will man nicht im Team haben. Staatsanwalt Fink mag ich auch, er steht hinter seinen Mitarbeitern und unterstützt sie. Außerdem scheint es zwischen ihm und Inge gehörig zu funken. Mal sehen, wie sich das in der Fortsetzung weiter entwickelt.
Auch das Cover mit Blick auf einen kleinen Marktplatz gefällt mir sehr gut. Es ist recht farbenfroh und trotzdem wirkt es mit dem dunklen Himmel düster.
Ein schwäbischer Krimi, der es in sich hat
Die Protagonisten werden so lebendig dargestellt, dass man ihnen ihre Rollen ohne Wimpernzucken abnimmt.
Im beschaulichen Feigenbach wird eine übel zugerichtete Leiche gefunden. Im Zuge der Ermittlung stößt Kommissarin Inge Vill familiär und beruflich des Öfteren auf ihre persönlichen Grenzen. Zusammen mit ihrem Team, das leider durch einen internen Wettbewerb gespalten wird, kann sie den Fall lösen.
Der Schreibstil ist flüssig und fesselnd. Das Privatleben der Protagonisten wird so in die Geschichte eingeflochten, dass es nicht stört, sondern eher die Geschichte etwas persönlich auflockert. Der hospitierende Kollege Merk hatte meiner Meinung nach den schwarzen Peter erhalten und war für mich auch eher ein unsympathischer Einzelgänger. Der Täter ist bis zum dramatischen Schluss nicht erratbar gewesen und das machte den Krimi dadurch spannend bis zur letzten Seite.
Dieser Band ist zwar der 4. einer Reihe, aber für das Lesevergnügen muss man die ersten 3 Bänder nicht gelesen haben.
Fazit, ein Krimi der einen bis zum Schluss nicht mehr loslässt.