Im Schwarzwald geht der Tod um
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Hauptkommissarin Ines Sandner freut sich, dass sie einen Job am Schwarzwaldrand ergattert hat und mit ihrer Familie der abgasbelasteten Luft Stuttgarts entfliehen kann. Alles läuft bestens, bis ihr ein Unbekannter einen Strauß weißer Lilien schickt, Blumen, die auch bald bei einem tödlichen Unfall eine Rolle spielen. Es stellt sich heraus, dass an dem Auto manipuliert wurde. Zufall? Wohl kaum. Vielmehr sieht sich die Kommissarin plötzlich mit Geschehnissen konfrontiert, die darauf hindeuten, dass ihre Familie in Gefahr ist. Irgendetwas in ihrer Vergangenheit scheint der Grund, warum sie jemand verfolgt. Dieser Jemand bestellt sie auf einen Schwarzwaldhof, der angezündet wird. Sie entkommt den Flammen, doch wie weit wird dieser Jemand noch gehen?
Wut, die in Hass umschlägt, wird gefährlich
»Lass dich vom Hasse nicht betören, denn seine Folgen können oft für dich selbst gefährlich werden.« (Aesop)
Seit einem halben Jahr ist nun Kommissarin Ines Sandner mit ihrer Tochter Danny und dem Lebensgefährten von Stuttgart in den Schwarzwald gezogen. Hier in der Nähe ihrer Mutter und der alten Heimat fühlt sie sich bedeutend wohler als in der lauten Stadt. Als Ines eines Tages einen Strauß weißer Lilien erhält, ist sie überrascht. Das diese Blumen für Liebe, doch auch für Tod stehen, scheint für sie unbedeutend. Merkwürdig wird es erst, als bei Ines Klassentreffen ihre erste Liebe einen tödlichen Verkehrsunfall hat. Schnell wird festgestellt, dass man das Auto manipuliert hat. Bei Ines kommen erste Zweifel eines Zufalls auf, als man Lilien im Kofferraum findet. Besonders als sich weitere gefährliche Situationen in ihrer Familie ereignen. Als sie eines Nachts dann zu einem einsamen Bauernhof gelockt wird, dieser in Brand gesteckt wird und sie fast verbrennt, wird ihr klar, dass es jemand auf sie und ihre Familie abgesehen hat. Doch wem hat Ines etwas getan, das er selbst nicht mal vor ihrer Familie halt macht?
Meine Meinung:
Das Cover mit dem brennenden Haus und der zugehörige Klappentext haben mich schon sehr neugierig auf diesen Krimi gemacht. Der Schreibstil ist flüssig, unterhaltsam und überaus spannend von Anfang bis zum Ende, sodass ich es kaum mehr weglegen konnte. Die kursiv dargestellten Beiträge lassen mich in einen hasserfüllten Täter blicken, der einen wahrlich beängstigt, was da auf Ines und ihre Familie zukommt. Am Ende hatte ich sogar den Eindruck einer gespaltenen Persönlichkeit gegenüberzustehen. Schon gleich zu Beginn werde ich von seinem Hass eingenommen. Ich frage mich, was ist passiert, dass ein Mensch solche Verletzungen mit sich herumträgt und dann so einen Hass entwickelt? Natürlich könnte es jemand sein, den Ines mal ins Gefängnis gebracht hat. Doch Ines und ihr Lebensgefährte Jan erscheinen mir sofort sehr sympathisch zu sein. In dem halben Jahr, welches sie nun im Schwarzwald sind, haben sie sich gut eingelebt. Sogar auf den Nachbarsjungen Max, dessen Vater zurzeit in der Klinik ist, passen sie auf. Dass Max ebenfalls in den Fall involviert ist und es für ihn sehr gefährlich wird, hat mich echt schockiert. Im Lauf des Buches habe ich mich dann oft gefragt, wie weit der Täter noch geht, wenn er selbst vor Kindern nicht halt macht. Mit der Zeit hatte ich dann mehrere Verdächtige im Fokus, bis sich einer dann immer mehr herauskristallisierte, von dem ich es nicht gedacht hatte. Trotz allem hat es dem weiteren Verlauf des Buches nicht geschadet, denn es blieb durch die vielen Wendungen durchweg spannend. Und ein Showdown als Abschluss, bei dem ich gefiebert habe, wie er ausgeht, war noch zudem ein schöner Höhepunkt. Die Protagonisten selbst sind sehr gut durchdacht, insbesondere Ines, die sympathische, toughe und engagierte Kommissarin, konnte mich durchweg überzeugen. Lediglich, dass sie manchmal zu unüberlegt sich alleine auf gefährliche Abenteuer einlässt, hat sie in meinen Augen etwas arglos erscheinen lassen. Auch Danny, ihre Tochter, erschien mir ab und an etwas zu erwachsen in ihren Aussagen. Ebenso Monika, Ines Mutter, die ich besonders in einer Situation als sehr leichtgläubig und leichtsinnig empfand. Sonst jedoch waren alle außerordentlich gut ausgearbeitet und realistisch dargestellt. Besonders die gefährlichen Situationen und die Ermittlungen haben mich die ganze Zeit miträtseln lassen. Zudem konnte mich als Schwabe der Schwarzwald als Lokalkolorit sowieso begeistern. Chapeau, dies war ein überzeugender Auftakt für die Kripo aus dem Schwarzwald, ich hoffe auf weitere Folgen. Deshalb von mir eine Leseempfehlung und 4 1/2 von 5 Sternen.