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Die Schweigende
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Manche Erinnerungen hinterlassen tiefe Narben auf der Seele …
München, 2020. Im Garten der Familie Remy verdorren langsam die Rosenbüsche, die zur Geburt der drei Töchter gepflanzt wurden. Imke, Angelika und Susanne sind längst erwachsen und gehen ihrer Wege - bis zu dem Tag, an dem ihr Vater beigesetzt wird. Denn auf dem Sterbebett nahm er Imke ein Versprechen ab, das schnell eine zerstörerische Kraft entfaltet - und das sie alles hinterfragen lässt, was sie über ihre Mutter zu wissen glaubt.
1956. Im Nachkriegsdeutschland wächst eine neue Generation heran. Die lebenslustige Karin spart für ihre erste Jeans, träumt von Elvis Presley und davon, später Ärztin zu werden. Sie ahnt nicht, dass die Schatten der Vergangenheit lang und mächtig sind - und welch verheerenden Folgen eine spontane Entscheidung haben wird. Nicht nur für sie.
Nach dem großen Erfolg von »Das Erbe« der neue Roman der Bestsellerautorin Ellen Sandberg.
Wer war Peter?
Vater Jens Remy stirbt und seine letzte Bitte an Tochter Imke ist, dass sie Peter finden soll. Doch wer ist bzw. war Peter? Sie hat den Namen noch nie gehört. Auf eine Nachfrage reagiert ihre Mutter schroff und abweisend, sie hilft ihr nicht bei der Beantwortung der Frage. Ebenso wenig ihre Schwestern Geli und Anne, die mit dem Namen nichts anfangen können. Da Imke ihren Vater geliebt hat und seinen letzten Wunsch erfüllen möchte, verbeißt sie sich mit all ihrer Kraft in diese schier unlösbare Aufgabe. An ihrer Seite hat sie ihren verständnisvollen Ehemann Moritz.
Die Geschichte wird auf zwei Zeitebenen erzählt, einmal in der Gegenwart und einmal in Rückblicken ins Jahr 1956. Deutschland war damals im Aufbau und wahrlich keine heile Welt. Im Fokus steht hier Mutter Karin, die sich gerade im Teenageralter befindet.
Die Frage ist auch, weshalb will die Mutter nichts von dem Thema Peter wissen und weshalb blockt sie alle Nachforschungen ab?
Ich kenne alle Bücher von Ellen Sandberg, die ich begeistert gelesen habe, ebenso wie ihre Krimis als Inge Löhnig. Ihr Schreibstil ist immer spannend, lässt sich flüssig lesen und gerade die Sandberg-Bücher packen besondere Themen an. Mit diesem Buch hat sie keinen Wohlfühlroman geschrieben, er geht unter die Haut, deprimiert, berührt, bewegt, macht wütend, wühlt auf und lässt den Leser oft mit einem Kloß im Hals zurück. Die Atmosphäre des Jahres 1956 und das Verhalten der jungen Menschen sowie ihre Probleme hat die Autorin perfekt eingefangen. Alle Figuren sind sehr detailliert und facettenreich ausgearbeitet. Die drei Schwestern haben sehr unterschiedliche Lebenswege beschritten, aber alle vermissen den Vater, der das verbindende Glied in der Familie war. Die Mutter versinkt verständlicherweise anfangs in ihrer Trauer, es dauert bis sie wieder aktiv am Leben teilnimmt und in die bestehenden Querelen eingreift. Diese familieninternen Konflikte werden aufgezeigt und am Ende auch, wie weit die Erziehung das Verhalten im späteren Leben beeinflussen kann. Für mich war das Leben der Frauen in der Familie vor allem durch fehlende Empathie geprägt, das alles wurde früher vom Vater aufgefangen. Am Ende kommt die Auflösung und eine Erklärung, weshalb Karin so wurde, wie sie ist, und das Geheimnis um Peter wird gelüftet.
In ihrem Nachwort erklärt die Autorin, wie sie auf die Idee zum Buch kam. Ich kann dies sehr gut nachvollziehen, weil ich auch dieses von ihr erwähnte, bewegende Buch gelesen habe.
Von mir gibt es für das Buch auf jeden Fall eine Leseempfehlung!