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Schweigepflicht

Der erste Fal für Anwältin Emelie Jansson. Thriller
Buch
Broschiert, 640 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3442718198

ISBN-13: 

9783442718191

Auflage: 

1 (08.04.2019)

Preis: 

15,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 430.932
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3442718198

Beschreibung von Bücher.de: 

Emelie Jansson ist frisch gebackene Anwältin - und hoffnungsvoller Nachwuchs einer der angesehensten Anwaltsfirmen des Landes. Teddy ist ein Ex-Knacki, der für diese Firma Spezialnachforschungen betreibt und sich fortan auf der anständigen Seite des Lebens bewegen will.

Doch dann wird in einem Sommerhaus auf den Stockholmer Schären ein schrecklich zugerichteter Toter gefunden, ein bewusstloser Mann wegen dieser Tat in U-Haft genommen, und ein Karussell setzt sich in Fahrt, das alles in Frage stellt, wofür Emelie und Teddie angetreten sind: Karriere, Freiheit, eine Zukunft. Wird es den beiden gelingen, die richtigen Entscheidungen zu treffen?

Kriminetz-Rezensionen

Interessanter Thriller

Tonys Aufgabe ist es, (Fehl-)Alarmen auf die Spur zu gehen. Und so findet er einen Toten, dessen Kopf brutal weggeschossen wurde. Draußen liegt der schwerverletzten Benjamin. Man geht davon aus, dass er der Täter ist. Emelie macht und besteht die Prüfung zur Anwältin. Sie arbeitet bei der Kanzlei Leijon. Doch nun möchte Benjamin, dass Emelie ihn als Anwältin vor Gericht unterstützt. Dann ist da noch Nikola. Er musste für ein Jahr in ein Heim. Sein Onkel und gleichzeitig Vorbild ist Teddy. Dieser war einige Jahre im Gefängnis. Und schließlich erfährt man noch einiges aus Protokollen zwischen dem Polizisten Joakim Sundén und Mats Emanuelsson, dem Vater von Benjamin.

Da sind also verschiedene Schauplätze und verwirrend viele Personen beteiligt, was die Übersicht anfangs sehr erschwert. Ich hatte Mühe mich hineinzufinden. Das bereitete mir Kopfzerbrechen, ist das Buch mit seinen über 600 Seiten doch recht umfangreich. Doch plötzlich wurde aus den Puzzleteilen ein vollständiges Bild, was mir alles erklärte, und was für mich die Geschichte sehr spannend machte.

Auffällig finde ich die Sprache der einzelnen Personen. Geht es um Emelie, wird »normal« berichtet. Ist von Nikola die Rede, verfällt der Autor in eine Jugendsprache mit Ausdrücken, die ich nicht kenne. So beispielsweise gehe ich davon aus, dass das Wort »naiss«, das oft vorkommt, »nett« vom Englischen her heißen könnte.

Umfangreich – spannend – empfehlenswert.

Zu lang und zu distanziert

Zum Inhalt:
Emelie ist eine junge, aufstrebende Anwältin für Wirtschaftsrecht, ihre Karriere scheint in geordneten Bahnen zu verlaufen. Doch dann wird sie als Verteidigerin eines jungen Mannes aufgerufen, der des Mordes verdächtigt wird. Gegen den Widerstand ihrer Chefs übt sie das Mandat aus und bittet Teddy um Hilfe. Einen Ex-Kriminellen, der für die Kanzlei arbeitet und auf wundersame Weise mit dem Tatverdächtigen verbunden ist: Er hat vor Jahren dessen Vater Mats entführt. Mats beging Selbstmord und Teddy fühlt, dass er dessen Sohn etwas schuldig ist.

Mein Eindruck:
Über 600 Seiten bedeuten für den Leser, dass er viel zu verdauen hat: viele Charaktere, viele Verbrechen unterschiedlichster Couleur, viele Verwicklungen, viel Schmerz, viele Tote …

Aber bei aller Fülle fehlt etwas: der rote Faden, der alles miteinander verbindet. Zwar gibt es zum Schluss eine Art von Auflösung, diese ist jedoch nicht einmal ansatzweise komplett und beglückt mit einem offenen Ende, das eher wütend und sprachlos als zufrieden zurücklässt. Natürlich informiert sich dann der vormals geneigte Leser und stellt fest, dass er den ersten Band einer Trilogie gelesen hat. Und das erklärt dann so einige Schwachstellen des Werkes: Die Charaktere sind wenig beschrieben, wenn auch tiefgründig gewollt. Die Aufklärung fällt verhalten bis gar nicht aus, die schiere Anzahl von Informationen (immer neue Figuren mit Namen und zum Teil zusätzlich Spitznamen) überfordert und möglicherweise wäre es besser gewesen, Lapidus hätte sich auf ein Feld beschränkt. Aber so gibt es illegale Waffen, Drogen, Überfälle, Jugo-Mafia, Wirtschaftskriminalität, Spielsucht, Kinderpornos, große Unbekannte, korrupte Polizisten und einen Leser, der kapituliert.

Denn was zu viel ist, beginnt zu langweilen. Der Autor wirft Bröckchen, wendet sich wieder einem anderen Teil zu, viele Figuren werden eingeführt, um dann nicht mehr erwähnt zu werden (vielleicht ja in Teil 2?). Und wenn man dann endlich auf Seite 637 angelangt ist, ist man sprachlos vor Wut, denn eigentlich ist nichts wirklich zu Ende. So ein Thriller – Trilogie hin oder her – kann mir gestohlen bleiben. Egal, wie viele Preise dafür vergeben wurden. Dass James Ellroy ihn positiv bespricht, hätte dabei Warnung sein müssen – ist er doch selber gerne (zu) weitschweifig.

Mein Fazit:
Bewundernswert, wer da aufmerksam bei der Stange bleibt. Mir blieb diese Kunst verwehrt.

Schwedens böse Unterwelt

Ein gehypter Thriller aus Skandinavien? An jeder Ecke war nur Gutes darüber zu hören bzw. zu lesen, also, her damit, um mir meine eigene Meinung zu bilden.

Cover und Klappentext klangen super, doch man muss sich schon bis etwa zur Seite 150 durchhangeln, bevor der Sog entsteht, unbedingt dran bleiben zu wollen. Viele Namen, viele Personen, viele verschiedene Handlungen, die so irgendwie gar nicht zueinander passen wollen, aber es irgendwie müssen. Man wird in die dunkle und böse Unterwelt Schwedens gelockt und sieht sich Situationen gegenüber, die der Autor Jens Lapidus deswegen so grandios beschreiben kann, weil er einer der angesehensten Strafverteidiger Schwedens ist. Das merkt man an den konkreten und strikten Vorgehensweisen die bei U-Haft, Anhörungen und dem Gerichtsprozess von ihm erklärt werden, so genau kann es nur ein »Insider« in Szene setzen. Die Protagonisten sind krass und selten in dieser Art und Weise zu finden. Sie sind alles, nur eins nicht, zu 100% vertrauenswürdig.

Meinem Empfinden nach fehlt es auch ein wenig an Dramatik und Spannung, hier hätte der Autor ruhig viel mehr aufdrehen können. So nach und nach setzen sich die einzelnen Puzzleteile zusammen und der Cliffhanger am Ende ist sehr gemein. Überall war zu lesen, »Endlich ein Thriller der es mit der Stieg-Larsson-Reihe aufnehmen kann«, nein, das kann er nicht. Stieg Larsson bleibt unerreicht, aber trotzdem war das Buch für mich lesenswert, wenn man wie gesagt, am Ball bleibt.

Enttäuschend

Emelie arbeitet in einer der angesehensten Anwaltskanzleien im Bereich Wirtschaftsprüfungen. Als sie ihre Approbation als Anwältin erhält, erreicht sie die Anfrage, einen jungen Mann vor Gericht zu vertreten, der des Mordes angeklagt ist. Zusammen mit Teddy, einem Bekannten, der als Ex-Knacki inzwischen auf die ehrliche Seite des Lebens gewechselt ist, macht sie sich auf die Suche nach den Hintergründen zu den Morden.

Es ist eine groß angelegte, komplexe Geschichte, die der Autor Jens Lapidus vor dem Leser ausbreitet, in mehreren Handlungssträngen und in verschiedenen Zeitschienen erzählt und mit vielen verschiedenen Personen. Das war für mich das größte Manko dieses Thrillers, denn ich tat mich sehr lange schwer damit, die Fülle der Namen zu bewältigen und der Geschichte wirklich folgen zu können, geschweige denn eigene Schlüsse zu ziehen. Das ist ein bisschen schade, denn der Plot dieses Buches ist fein zusammengereimt. Die Handlungen der Personen waren teilweise für mich nicht nachvollziehbar, gerade mit der Anwältin Emelie habe ich mich streckenweise nicht identifizieren können. Zudem ist die Geschichte oft sehr ausführlich in ihren Beschreibungen, da hätte man einiges wegkürzen und auf das Wesentliche konzentrieren können.

Meines Erachtens hat der Autor zu viele Vorschusslorbeeren erhalten, den Vergleich mit Stieg Larsson kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Eine echte Empfehlung kann ich für dieses Buch nicht aussprechen und für eine eventuelle Fortsetzung ist mir meine Zeit zu schade.