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Die Schwester
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»Jeder Mensch hat dunkle Gedanken. Wie lauten deine?«
Lisa und Mara sind zwei ungleiche Schwestern. Lisa ist eine erfolgreiche Ärztin, führt eine liebevolle Ehe und hat zwei kleine Kinder. Mara ist Single und lebt von Gelegenheitsjobs, sie nimmt das Leben, wie es kommt. Doch dann fährt Lisa zu einer Tagung, von der sie nicht zurückkehrt.
Während die Polizei nur zögernd ermittelt, macht Mara sich selbst auf die Suche. Dabei erfährt sie seltsame Dinge über ihre Schwester, die offenbar einiges vor ihrer Familie verbarg.
Und dann wird eine Tote in einem Waldstück gefunden …
Ein spannender, hintergründiger Kriminalroman über zwei Schwestern und die Frage, was wir wirklich voneinander wissen …
Packender Pageturner
Dr. Elisabeth Bader, genannt Lisa, wird vermißt. Sie ist Ärztin, Ehefrau und Mutter von zwei Kindern, war beruflich und privat sehr eingespannt und ist von einer Wochenend-Tagung nicht mehr zurückgekehrt. Lisa ist beliebt sowohl bei Kollegen und Patienten als auch bei Nachbarn, ist eine gut aussehende Frau, die im Frühjahr an ihrem 40. Geburtstag noch mal ihr Styling aufgepeppt hat und von da an auch fröhlicher wirkte. Ihre Schwester Mara ist das Gegenteil von ihr – eher flippig, lebt in der Wohngemeinschaft und genießt das Leben auch ohne besonders attraktiven Job. Sie hatte die Kinder übers Wochenende beaufsichtigt, da der Ehemann ebenfalls verreist war. Mara hat bei ihrem Besuch einen früheren Bekannten getroffen und an ihn erinnert sie sich nun, denn Oliver arbeitet in der Vermißtenstelle der Polizei und ihn ruft sie um Hilfe. Aber den Beamten sind die Hände gebunden, denn Erwachsene dürfen ihren Aufenthaltsort selbst bestimmen. Trotzdem werden sie tätig und eruieren, daß Lisa im Hotel eingecheckt hat, anschließend noch einen Spaziergang machen wollte und hier verliert sich mehr oder weniger ihre Spur. Im privaten Bereich wird die Suche intensiv durchgeführt. Es helfen Freunde und Nachbarn mit Flyern und Befragungen von Passanten bzw. eventuellen Zeugen. Als nach über 10 Tagen eine Leiche im Kaspars Wald gefunden wird, muß die Mordkommission aktiv werden. Die Tote kann erst durch das Zahnschema identifiziert werden, denn sie ist bereits skelettiert. Außerdem liegt ihre Handtasche mit Papieren neben der Leiche und es ist eindeutig Lisa. Pia Meyer von der Vermißtenstelle bietet ihre Mithilfe bei den Ermittlungen an, denn sie fühlt sich schuldig, weil sie die Suche aufgegeben haben und außerdem besitzt sie bereits viele Informationen, ist deshalb den anderen Beamten eine große Hilfe. Die Ermittler versuchen nun, den Ablauf des Wochenendes zu rekonstruieren und können/wollen die Frage nach einer Affäre nicht ganz ausschließen.
Die Autorin hat bereits mit ihren letzten Krimis bewiesen, daß sie fesselnd schreiben kann und vor allem bei den Plots samt deren Auflösungen für echte Überraschungen sorgt. Mit derartig hohen Erwartungen bin ich ans Lesen gegangen. Und diese wurden auch vollends erfüllt. Man beginnt zu lesen und hört erst auf, als die letzten Seite zugeschlagen und der Fall gelöst ist. Da die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven erzählt wird, bleibt die Spannung auf einem hohen Niveau. Die Charaktere waren gut ausgearbeitet und auch die Atmosphäre der verzweifelten Suche konnte man als Leser spüren. Man durchlebt mit den Figuren diese schreckliche Zeit und sucht nach der Lüftung des Geheimnisses, das Lisa trotz ihres prall vollen Zeitplans hatte. Geliebt wurde sie von ihrem Ehemann abgöttisch. Die Kinder, besonders der Sohn Hektor, waren durchaus anstrengend und forderten viel Kraft, aber auch das hat sie gemanagt, ebenso ihre Verantwortung im Klinikalltag. Vielleicht - eher wahrscheinlich - war sie überfordert darin, immer perfekt sein zu wollen. Es stellt sich als echte Sisyphusarbeit heraus, dieses Puzzle zusammenzusetzen, das weitreichender und komplexer ist als angenommen.
Für mich wieder ein echter Pageturner, den ich sehr gerne weiter empfehle!
Das Buch ist eine Klasse für sich
Für mich ist „Die Schwester“ das zweite Buch von Petra Johann. Ich wusste also, was mich erwartet: Kapitel in Ich-Form, wodurch naturgemäß einseitige Ansichten und Empfindungen vermittelt werden und ich als Leser entscheiden muss, was ich annehme und was ich hinterfrage.
Der Schreibstil von Frau Johann ist flüssig und einfach zu lesen, was der Tiefe des Plots und der Spannung nicht schadet. Im Gegenteil. Man kann sich, sofern man möchte, in die Geschichte fallen lassen und seine eigenen Schlüsse aus den Gegebenheiten ziehen.
Die Charaktere werden gut und vor allem plastisch geschildert, also genug Stoff für das eigene Kopfkino.
Das Buch ist unterteilt in 6 Abschnitte, die entweder in der Ich-Form geschrieben sind oder die neutrale Sicht der Ermittler wiedergeben, gespickt mit einzelnen Kapiteln aus Mara’s Sicht.
Den Prolog konnte ich von Anfang an nicht zuordnen. Dieser ist in der Ich-Form geschrieben, aber es wird nicht verraten, wer „Ich“ ist. Es ist nicht einmal ersichtlich, ob es um einen Mann oder eine Frau geht. Einige Formulierungen deuten eventuell auf Lisa hin, aber so richtig passen tut es nicht. Oder doch Peter? Oder Mara? Eigentlich passt alles nicht und das war bei mir das ganze Buch über im Hinterkopf und hat mich wahnsinnig gemacht. Ich bin im Laufe des Buches mindestens 4 x zum Prolog zurückgegangen, habe die beiden Seiten nochmal und nochmal gelesen und war trotzdem auch nicht schlauer als direkt zu Anfang.
Der Plot ist so aufgebaut, dass der Spannungsbogen von Abschnitt zu Abschnitt, später von Kapitel zu Kapitel wächst, bis man das Buch gar nicht mehr aus der Hand legen will. Wo ist Lisa? Was ist passiert? Ist Lisa tot? Wenn ja, wo ist ihre Leiche und wer ist der/die Täter/in? Nachdem die Ermittlungen der Polizei Fahrt aufgenommen haben, gibt es Hinweise im Minutentakt. Aber was davon führt in eine Sackgasse und was zu Lisa? Je mehr Hinweise eingehen, desto verwirrter bin ich geworden. Alles, was ich mir im Laufe des Buches an Lösungen ausgedacht habe, wurde so nach und nach ad absurdum geführt und ich war selbst gegen Ende des Buches meilenweit von der Lösung entfernt.
War das Buch „Die Frau vom Strand“ schon klasse, hat Frau Johann hier nochmal eine Schippe draufgelegt. Ich bin selten so durch einen Plot geirrt und den Prolog habe ich erst verstanden, nachdem ich ihn nach Ende des Buches nochmals eindringlich gelesen habe.
Das Buch ist einfach einsame Spitze und eine absolute Leseempfehlung.