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Schwindelfrei ist nur der Tod

Der achte Fall für Hubertus Jennerwein. Alpenkrimi
Buch
Broschiert, 432 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3651022358

ISBN-13: 

9783651022355

Auflage: 

1 (27.04.2016)

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 668.985
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3651022358

Beschreibung von Bücher.de: 

Kult-Kommissar Jennerwein im Höhenflug: der achte Alpenkrimi von Bestseller-Autor Jörg Maurer steigt zu den Gipfeln auf.

Hoch über dem idyllisch gelegenen Kurort schwebt ein wunderschöner Heißluftballon. Doch ganz plötzlich ist er verschwunden. Vom Winde verweht? Abgestürzt? Oder explodiert? Kommissar Jennerwein und sein Team ermitteln auf windigen Gipfeln und bei aufgeblasenen Lokalprominenten. Doch Jennerwein wirkt bei der Spurensuche nach Unfall oder Mord merkwürdig unkonzentriert, geradezu abgelenkt. Seit langem besucht er heimlich einen mysteriösen Unbekannten im Gefängnis. Was mag der verbrochen haben? Und warum sucht Jennerwein den Rat des Bestatterehepaars a.D. Grasegger? Da taucht der Unbekannte auf einmal im Kurort auf, und Jennerweins gesamte Existenz droht wie ein Ballon zu zerplatzen...'Schwindelfrei ist nur der Tod' zeigt eine ganz neue Seite des Kult-Kommissars Hubertus Jennerwein - und Jörg Maurer auf der Höhe seiner Krimikunst.

Kriminetz-Rezensionen

"Der Tod fährt gern Ballon."

04. August 1971, der heißeste und klebrigste Augusttag seit Beginn der Wetteraufzeichnungen. Just an diesem Tag planen zwei Männer, die Deutsche Bank in der Prinzregentenstraße zu überfallen. Das Ganze artet in ein Riesenevent aus, bei dem die Polizei nicht nur mit den Tätern, sondern auch mit den ganzen Schaulustigen zu kämpfen hat.

44 Jahre später besucht Kriminalhauptkommissar Jennerwein einen Insassen eines Gefängnisses. Doch was verbindet ihn mit diesem Mann, den er scheinbar sehr gut kennt, wenn auch aus keinem seiner Fälle?

Marco Zunterer bereitet seine nächste Heißluftballonfahrt vor. Es scheint nur eine kleine Tour zu werden, doch es gibt einen geheimnisvollen Teilnehmer, dessen Namen er nicht kennen darf, der aber bar sehr viel Geld für die Teilnahme bezahlt.

Und während im Kurort im Kulturzentrum Vorträge und Workshops abgehalten werden, verschwindet der Heißluftballon spurlos, eine Frau spricht von einer Explosion und das Team um Jennerwein beginnt mit der Spurensuche.

Doch irgendwie wirkt Jennerwein nicht so recht bei der Sache. Abgelenkt durch …, ja, was eigentlich? Den ehemaligen Insassen des Gefängnisses, den er erst kurz zuvor besucht hat? Durch das Bestatterehepaar a. D. Grasegger? Oder durch den mysteriösen Überfall auf die Deutsche Bank aus dem Jahre 1971, die ihre Schatten noch bis in die Jetztzeit wirft?

Der Roman ist bereits der achte Band um den Kriminalhauptkommissar Jennerwein, doch niemals war eine Geschichte so persönlich und verworren, wie in diesem Buch. Zeitgleich schafft es der Autor Jörg Maurer, dass er zwar die Protagonisten aus den vorherigen Bänden beibehält, die Geschichte aber komplett neu erfindet, Spannung schafft, Handlungsstränge erspinnt und nach und nach geschickt mit einander verwebt.

Es begeistert mich immer wieder aufs Neue, wie Jörg Maurer es schafft, dass seine Bücher mit Kriminalhauptkommissar Jennerwein sich komplett von den Vorgängerbänden unterscheidet, so dass garantiert keine Langeweile beim Lesen aufkommt, weil man über ein bekanntes Schema stolpert.

Der Humor des Autors ist dabei genau der meine. Zwar geht es hier um einen Krimi, jedoch zeigt Jörg Maurer, dass ein Krimi sowohl spannend wie auch unterhaltsam sein kann und dass man nicht zwangsläufig dutzende von Leichen für einen Krimimalroman braucht, um Spannung zu erzeugen.

Durch die Vorträge und Workshops, in die der Leser auch den einen oder anderen Blick werfen darf, lernt man so ganz nebenbei noch etwas über z.B. Diebstahl (Taschendiebstahl, Kunstraub, usw.). Kleine zwischengeschobene unterhaltsame Kapitel, die keinen direkten Bezug zur eigentlichen Geschichte haben, lockernd das Ganze etwas auf.

Die Geschichte ist in sich abgeschlossen und kann unabhängig von den Vorgängerbänden gelesen werden. Natürlich freut man sich auf ein Wiedersehen mit den bekannten Protagonisten, wenn man die Vorgängerbände kennt. Auch werden die Protagonisten nicht mehr explizit vorgestellt, da man sie ja eigentlich schon kennt.

Fazit:
Mir hat das Buch wieder sehr gut gefallen. Im Nu hatte ich es gelesen und fiebere jetzt auf eine Fortsetzung, die hoffentlich bald erscheinen wird.

Reihe:
1. Föhnlage
2. Hochsaison
3. Niedertracht
4. Oberwasser
5. Unterholz
6. Felsenfest
7. Der Tod greift nicht daneben
8. Schwindelfrei ist nur der Tod

Ein Heißluftballon im Sinkflug

„Jennerwein war wieder der Alte. Blitzschnell die Situation erfassen – klare Entscheidungen treffen – keine Zeit verlieren. Es lief alles wie gewohnt ab. Oder etwa doch nicht?“

Im achten Band Alpenkrimi-Reihe um Kult-Ermittler Hubertus Jennerwein beruht der Handlungsstrang im Jahre 1971 auf einer wahren Begebenheit, des Weiteren ist auch die Ballonfahrt ein zentrales Thema in diesem Buch.

Im August 1971 wird die Deutsche Bank in der Landeshauptstadt von maskierten und bewaffneten Tätern überfallen. Einer höchst dilettantischen Planung dieses Verbrechens ist es geschuldet, dass die ganze Sache eskaliert und in einer Geiselnahme mit tödlichem Ausgang endet. In einem Gewühl von Geiseln, Geiselnehmern, der Presse, einer sensationslüsternen Menschenmenge und der chaotisch arbeitenden Polizei läuft so einiges schief – und es gibt einen Augenzeugen, dessen Berichte nicht ernst genommen wurden.

In einem weiteren Handlungsstrang in der Gegenwart spielt ein Mann namens Marco Zunterer eine gewichtige Rolle. Der ehemalige Elitesoldat und erfahrene Hubschrauberpilot der Bundeswehr hat sich selbständig gemacht und chauffiert nunmehr Menschen in seinem Heißluftballon durch die Lüfte. Die nächste Tour ist längst geplant, als in letzter Minute noch zwei geheimnisvolle Personen an Bord möchten, die für die Wahrung ihrer Anonymität eine Menge Geld bezahlen. Der Ballon startet mit seiner achtköpfigen Besatzung im bayrischen Kurort und fährt entlang des Alpenrands Richtung Spitzingsee – kommt jedoch niemals am vorhergesehenen Ziel an. Der Vermisstenmeldung folgt ein Augenzeugenbericht, in dem von einer Explosion die Rede ist. Hubertus Jennerwein und sein Team sind nun gefordert, zumal alle Anzeichen auf einen Anschlag deuten.

Ein Mann namens Dirschbiegel macht Jennerwein in diesem Band gehörigen Kummer. Er ist Dieb mit Leib und Seele, Blender und Schwadroneur, und verbrachte sein halbes Leben im Gefängnis. Als notorischer Gesetzesbrecher mit jungenhaft-verschmitztem Aussehen zieht er permanent die Aufmerksamkeit des Kriminalhauptkommissars auf sich – und zwar aus einem ganz bestimmten Grund. Als der sogenannte „Burglar King“ vor seiner nächsten Entlassung steht, überrascht er Jennerwein mit dem Entschluss, sein Leben zu ändern und ehrlich zu werden. Ein Vorhaben, welches der Polizeibeamte dem Kleptomanen auf keinen Fall abnimmt. Er vermutet vielmehr einen neuen, großen Plan, der hier professionell ausgeheckt wurde.

Im vorliegenden Alpenkrimi scheint den integren und erfolgreichen Ermittler Hubertus Jennerwein irgendetwas zu bedrücken. Gemeinsam mit seinem Team Ludwig Stengele, Maria Schmalfuß, Johann Ostler, Nicole Schwattke, Franz Hölleisen und Hansjochen Becker arbeitet er zwar an dem Vermisstenfall um Marco Zunterer und dessen Fahrgäste, scheint dabei jedoch stets ein wenig abwesend zu sein. Die Begründung ist für den Leser überraschend – und führt zu interessanten Rückblicken in Jennerweins private Vergangenheit.

In diesem Buch gibt es leider wenige Auftritte altbekannte und liebgewonnene Persönlichkeiten aus dem bayrischen Kurort, das ehemalige Bestattungsunternehmerpaar Ursel und Ignaz Grasegger sowie der österreichische Striezi und Mafia-Problemlöser Karl Swoboda erhielten jedoch kleine Nebenrollen im Buch.

Für Spannung sorgen die Ungewissheit über den Verbleib des Heißluftballons samt Besatzung, die Hintergründe zum damaligen Banküberfall sowie die brutale Verfolgung des Einbrecherkönigs Dirschbiegel durch einen hochgefährlichen und gefürchteten französischen Geldeintreiber. Jörg Maurer baut wie gewohnt einige neue Nebenfiguren in die Handlung ein, spickt das Ganze mit einer Menge bayrischem Humor und Wortwitz und wartet mit gewohnt lockerem Schreibstil auf. Obgleich ein Handlungsstrang nicht ganz aufgelöst und der Leser lediglich mit Andeutungen über eine mögliche GPS-Ortung von zwei Vermissten abgespeist wurde, konnte mir diese Tatsache dennoch nicht den Lesegenuss trüben.

Mir hat auch dieser achte Alpenkrimi aus der Feder von Jörg Maurer großes Lesevergnügen bereitet und ich kann als Fan dieser Reihe das Buch „Schwindelfrei ist nur der Tod“ ebenso weiterempfehlen wie dessen Vorgänger.

Komplizierte Verhältnisse

Mit einem chaotischen Banküberfall, einer geplanten Ballonfahrt und weiteren Episoden werden in kurzen Kapiteln viele Spuren gelegt, die es zu verfolgen und miteinander zu verknüpfen gilt. Im Grunde genommen geht es auch nicht nur um einen Fall, sondern um vieles mehr. Irgendwie muss alles zusammenhängen. Eine Herausforderung der besonderen Art für Jennerwein und sein Team.

Während sich die einzelnen Handlungsstränge in kurzen Kapiteln weiterentwickeln, gibt es mehrere Einschübe mit kleinen Episoden, die zwar teilweise amüsant sind, zur eigentlichen Geschichte aber nichts beitragen.

Die teilweise stark überzeichneten Protagonisten wirken in ihrer Klischeehaftigkeit wenig überzeugend und es fällt einem schwer, mit ihnen warm zu werden. Am Ende, wenn zwar das Wesentlichste geklärt scheint, bleiben leider viele Fragen offen, auf die man gerne eine Antwort gehabt hätte.

FAZIT
Viele zusammengewürfelte Szenen ergeben ein Ganzes, diesen Eindruck bekommt man zumindest bei der Lektüre des Alpenkrimis »Schwindelfrei ist nur der Tod«. So bleibt der achte Fall um Kommissar Jennerwein leider weit hinter seinen Erwartungen zurück und ist daher nur absoluten Jörg Maurer Fans zu empfehlen.