Seele des Bösen - Flucht in die Freiheit
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Mitten in den Weihnachtsurlaub von FBI-Agentin Sadie platzt die Bitte eines Kollegen: In seiner Obhut befindet sich die vierzehnjährige Liberty, die aus einer polygamen Mormonensekte geflohen ist. Das FBI erhofft sich, das Mädchen als Belastungszeugin gegen die Sekte einsetzen und aufgrund ihrer Aussagen ermitteln zu können, doch Liberty hat Angst und weigert sich, mit ihnen zu sprechen.
Behutsam nähert Sadie sich dem verschreckten Mädchen, das bislang keinerlei Kontakt zur Außenwelt hatte und sich allmählich zurechtfinden muss. Nach und nach erfährt Sadie von schrecklichen Praktiken, die sie sich kaum vorzustellen wagte. Darüber verliert sie fast aus den Augen, welche Probleme ihren Mann Matt quälen …
Freiheit: Erst wenn man sie verloren hat, weiß man, was einem fehlt
"Wenn ein Mensch uns zugleich Mitleid und Ehrfurcht einflößt, dann ist seine Macht über uns unbegrenzt." (Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach)
Es ist gerade kurz nach Weihnachten, Sadie und Matt haben Urlaub und hinter ihnen liegen schöne Tage, die sie bei ihrer Familie zu Hause verbracht haben. Matt, der immer noch verschlossen wirkt, bereitet Sadie allerdings immer mehr Sorgen. Doch da platzt mitten hinein am Wochenende der Anruf eines Kollegen, der Sadies Hilfe als Traumaexpertin benötigt. Denn vor kurzem wurde die 14-jährige Liberty Nichols (Libby) von Beamten der Highway Patrol aufgegriffen. Dieser ist die Flucht aus den Fängen der fundamentalistischen Kirche FLDS gelungen. Ihre Mutter war bei ihrer Flucht behilflich, da man sie mit dem Onkel zwangsverheiraten wollte. Sie würde dann später nachkommen, wenn Libby in Sicherheit wäre. Nun hat Agent Clarkson jedoch ein Problem, er möchte das Mädchen als Zeugin gewinnen, um gegen diese Sekte vorzugehen, doch Liberty will absolut nicht mit ihm reden. Für Sadie ist sofort klar, dass Libby verunsichert ist und Angst hat, denn für sie ist alles neu, was sie hier erlebt. Doch da wäre das nächste Problem, wo sollen sie Libby unterbringen? Da Sadie ihr Vertrauen gewonnen hat, bittet Libby sie, mit ihr nach Hause zu dürfen. Allerdings merkt sie dadurch auch nicht, dass Matts Zustand sich immer mehr zuspitzt.
Meine Meinung:
Ich liebe diese Reihe, die hier inzwischen mit dem 12. Band ein weiteres Highlight aufwartet. Hatte ich schon im letzten Band gesagt, dass der Autorin ein meisterhaftes Werk gelungen ist, muss ich sagen, dass es hier noch besser wird. Der Schreibstil ist nach wie vor sehr gut und ich bin jedes Mal aufs Neue begeistert, was sie sich wieder einfallen hat lassen. Dieses Mal ging es um die polygame, fundamentalistische Sekte FLDS, die noch immer in den USA verbreitet ist. Das Schlimme bei dieser Art Sekte ist die Manipulation der Menschen, die hier u.a. durch Missbrauch, Zwänge, Vielehe und Freiheitsberaubung sehr gut dargestellt wird. Jedoch nicht nur der Fall, den die Autorin hier wieder meisterhaft recherchiert hat, hat mich begeistert. Auch über den Zustand von Sadies Ehemann Matt erfahren wir in diesem Band mehr. Die Szenen und die Darstellung haben mich außerordentlich bewegt und ich habe mich gefragt, woher die Autorin das immer wieder aus dem Ärmel schüttelt. Wie drastisch sie die Gefühlswelt des angeschlagenen Matts hier darstellt, ist wirklich grandios. War ich schon beim letzten Teil tief bewegt über diese vielen Emotionen, so kann ich es hier kaum in Worte fassen, was ich gefühlt habe. Bei Danias Büchern habe ich eigentlich immer den Eindruck mitten im Geschehen zu sein, dadurch leide ich auch jedes Mal extrem mit den Protagonisten mit. Dazu kam hier noch die liebenswürdige Libby dazu, die man eigentlich sofort ins Herz schließen muss. Man kann sich gut in ihre Ängste hineinversetzen, wenn man bedenkt, dass sie in einer Sekte aufgewachsen ist und nun die Außenwelt für sie zum absoluten Neuland wird. Wieder mal eine Folge, die mich im beruflichen als auch privaten Bereich von Sadie Scott absolut überzeugen konnte. Ich kann diese Reihe nur jedem ans Herz legen, wer sie noch nicht kennt, der sollte das dringend ändern. Ich gebe hier verdiente 5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung.
Endlich Familie
Ein emotionaler und höchst spannender Thriller.
Sadie und Matt haben einige schöne Weihnachtstage im Kreise der Familie bei Norman erlebt. Kaum zurück zu Hause erhält Sadie einen Anruf, dass das FBI ihre Hilfe als Trauma-Expertin braucht. Die 14-jährige Liberty Nichols ist aus einer polygamen, fundamentalistischen Mormonensekte entflohen. Sie ist von ihrem eigenen Onkel, den sie auch noch heiraten soll, missbraucht worden. Mit Libbys Aussage hofft das FBI die Anführer der FLDS Sekte dingfest zu machen. Sadie nimmt das Mädchen zu sich, obwohl ihre Probleme mit Matt, immer schlimmer werden.
Immer wieder freue ich mich, wenn es einen neuen Band der Sadie-Reihe zu lesen gibt. Längst bin ich ein Fan geworden. Auch mit diesem Band 12 wurde ich nicht enttäuscht. Wieder hat es Dania Dicken geschafft, mich bestens zu unterhalten. Hochemotional, spannend bis zum finalen Showdown, voller Gefühl und Information.
Diesmal geht es um die obskuren Praktiken von Sekten, im vorliegenden Fall um die polygame fundamentalistische Mormonensekte FLDS (Fundamentalistische Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage). Diesmal habe ich über das Sektendrama in Waco/Texas 1993 und über die wahren Hintergründe der FLDS Sekte (inzestuöse Beziehungen, Missbrauch Minderjähriger, Fehlgeburten und Missbildungen bei Säuglingen) recherchiert. Hilfreich dabei waren die Links, die am Ende des Buches angegeben sind.
Die Profiler- und Unterhändlerarbeit des FBI wird wieder auf eindrucksvollste Weise geschildert und absolut glaubhaft dargestellt. Die Razzia und die anschließende Belagerung sind so spannungsvoll und aufregend beschrieben, dass ich den Reader nicht aus der Hand legen konnte.
Die Verwicklungen die aus den Vorgängerbüchern resultieren, z.B. die Probleme von Sadie und Matt, haben mich an einer eskalierenden Stelle sogar zu Tränen gerührt. Die Verzweiflung von Matt ist hier so glaubhaft echt geschildert, dass es mich absolut betroffen gemacht hat. Deshalb wirken die Figuren der Autorin so lebensecht und sympathisch. Dazwischen immer wieder unterhaltsame Seiten in denen die Begegnung mit Freunden und Familie so authentisch beschrieben sind, nötig um dazwischen immer wieder herunterzufahren.
Am Ende zeichnet sie für die Hauptcharaktere ein Neubeginn an. Auf den neuen Band bin ich deshalb schon gespannt.
Meine Empfehlung für »Flucht in die Freiheit«. Als Einzelband könnte dieser Teil der Sadie-Scott-Reihe m.E. gelesen werden, es wäre aber schade, sich die Vorgängerbände entgehen zu lassen. Von mir 5 Sterne.