Die Seele des Bösen - Ruhe in Frieden
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Etwas angeschlagen kehrt Profilerin Sadie zum FBI zurück und ist überrascht, als Besuch aus England dort ist. Teamchef Nick hat Andrea Thornton, die britische Profilerin mit deutschen Wurzeln, zum allgemeinen Wissensaustausch eingeladen. Schnell stellt Sadie fest, daß sie erheblich mehr Gemeinsamkeiten mit Andrea hat als nur den Beruf. Als die BAU ein Hilfegesuch aus Boston erreicht, bietet Andrea den Profilern ihre Unterstützung an und reist mit nach Boston. Sadie ist froh, jemanden bei sich zu haben, mit dem sie vorbehaltlos sprechen kann, zumal sie im Moment ohne ihren Freund Matt auskommen muß, der gerade in der FBI-Academy die Schulbank drückt. Der Fall, der sie in Boston erwartet, ist jedoch auch nicht ohne: Seit Monaten werden dort junge Männer ermordet - ohne jegliche Brutalität, aber die Polizei hat keinen Hinweis auf den Täter. Die Profiler ahnen, daß sie es mit einer schwerwiegenden psychischen Störung zu tun haben ...
Wenn Verlust und Trauer die Seele belasten
"Das Fenster der Vergangenheit zeigt mir eine Welt, wie sie heute nicht mehr ist. Das Wichtigste darin fehlt: Du!" (Margit Strott-Heinrich)
Es ist dieses Jahr ein trauriges Thanksgiving im Hause Scott, das Sadie und Norman gestalten, so ganz ohne Fanny. Allen fehlt sie sehr und nichts ist mehr wie zuvor nach dem Auftauchen von Rick und dem was er an Schrecken zurückgelassen hat. Doch das Leben muss weiter gehen, Matt ist inzwischen an der Academy des FBI in Quantico und er fehlt Sadie sehr. Die strenge, fast schon militärische Ausbildung ist hart, während Sadie das Drama um ihren Vater noch nicht überwunden hat. Jede Nacht beschleichen sie immer stärker werdende Alpträume. Da kommt ein Besuch der Profilerin Andrea Thornston aus England genau zum richtigen Zeitpunkt. Eigentlich sollte es nur ein Wissensaustausch mit den Mitarbeitern der BAU sein, aber Sadie merkt schnell, dass Andrea einiges mit ihr gemeinsam hat. Als dann auch noch ein Hilferuf aus Boston kommt, wo seit Monaten junge Männer ermordet werden, die alle eine gewisse Ähnlichkeit aufweisen, ist das Team und Andrea sofort bereit, dort hinzufliegen. Noch weiß die Bostoner Polizei nicht, mit wem sie es zu tun haben, doch schnell haben die Profiler ein Profil zusammengestellt. Nun versuchen sie mit Teamchef Nicks Hilfe, den Täter zu bewegen, Jeremy den letzten jungen Mann freizulassen.
Meine Meinung:
Im 4. Teil der Sadie-Scott-Reihe haben wir es dieses Mal mit einem etwas ruhigeren, aber durchaus auch interessanten Fall zu tun. Außerdem bekommen wir einen Rückblick in die Vorfälle der Bände davor. Gleichzeitig gibt es aber auch den Besuch von Profilerin Andrea Thornston aus der Profiler Reihe, die ich zuvor gelesen habe. Dadurch konnte ich wieder ein wenig in diese eintauchen und habe mich gefreut, dass Andrea Sadie bei ihren psychischen Problemen helfen möchte. Natürlich fehlte bei diesem Buch etwas der kontinuierliche Spannungsbogen, den man sonst von der Autorin kennt. Gleichzeitig bekam ich als Leser viel Informationen zu einem ganz eigenen Fall, der einmal mehr einen psychischen Ursprung hat und bei dem man auch als Leser fast schon Mitleid mit dem Täter hatte. Außerdem ist der Schwerpunkt dieses Teils eher als Hinarbeiten für die nächste Folge gedacht. Diese Profiler-Reihe nimmt den Leser nicht nur in die Bearbeitung ihrer Fälle mit, sondern auch in das Privatleben der Profilerin Sadie Scott. Von daher ist es besser diese Reihe kontinuierlich zu lesen, da man dabei die Einzelheiten besser wahrnimmt und einem die Protagonisten eher ans Herz wachsen. Darum ist diese Reihe keine Reihe für Leser von blutigen und brutalen Thrillern und doch erwartet den Leser immer viel Information, Spannung und eine tolle, ganze eigene Ermittlerin. Durch die leichte Schwäche gegenüber den Vorbänden gebe ich gute 4 von 5 Sternen.
Wie im richtigen Leben
Ein etwas ruhigerer Teil, der jedoch trotzdem spannend bleibt.
Als Sadie nach ihrer Genesung und nach den Geschehnissen des vorangegangenen Bandes an ihren Arbeitsplatz zurückkehrt, ist Besuch aus England anwesend. Die Profilerin Andrea Thornton und eine Kollegin statten den FBI-Kollegen aus den USA zum Zweck des Erfahrungsaustauschs einen Besuch ab. Schon bald jedoch wird das Team nach Boston gerufen, hier sind einige junge Männer verschwunden, die später tot in einem Park aufgefunden werden. Kann der kürzlich entführte Jeremy noch gerettet werden?
Wieder einmal habe ich mich bei vorliegender Lektüre bestens unterhalten gefühlt, in kürzester Zeit habe ich das Buch ausgelesen, weil ich wie bei allen Thrillern der Autorin keine Chance hatte, das Buch aus der Hand zu legen. Zwar handelt es sich diesmal nicht um einen besonders nervenzermürbenden Fall, der auch noch dazu schnell geklärt werden konnte, trotzdem war das Leseerlebnis nicht weniger emotional und aufregend. Natürlich gab es am Ende doch noch eine ungeahnte Wendung und einen unerwarteten Schluss.
Besonders die Fans der Serie um die junge FBI Agentin Sadie Scott werden diesen Teil sehr zu schätzen wissen. Dania Dicken lässt in diesem Band ihre Leser ganz tief in die Seele der Protagonistin und auch der verschiedenen Charaktere blicken. Sehr eindrucksvoll beschrieben fand ich auch die „Ermittlerarbeit“, die Profiler bei solchen Serienmorden und Massenmördern leisten. Schon bald ist aufgedeckt, wer hinter den Entführungen und Morden steckt, jedoch die Beweggründe und die seelischen Abgründe haben mich hier regelrecht erschüttert. Die Story ist authentisch und absolut nachzuvollziehen. Genauso ergreifend fand ich die Beschreibung des seelischen Zustands der Protagonistin, die Albträume und das Einsamkeitsgefühl von Sadie sind so gut geschildert, dass ich beim Lesen oft vergaß, dass es sich hier um eine fiktive Person handelt. Sadie hat realisiert, dass mit dem Tod ihres Vaters nicht alles zu Ende ist und sie nicht einfach unbeschwert weiterleben kann. Eine weitere meiner Lieblingsfiguren aus Dania Dickens „Profilerwelt“, nämlich Andrea Thornton, hatte einen Gastauftritt, was mir gut gefallen hat. Es ist faszinierend zu verfolgen, wie sich die Charaktere im Laufe der einzelnen Bände verändern und weiterentwickeln. Absolut begeistern mich auch die Lebensumstände und Entwicklungen der Freunde und Familienangehörigen der Hauptpersonen. Auch dieses Mal ein Thriller mit Familienanschluss.
Ich finde, die Seele-des-Bösen-Reihe sollte man hintereinander weglesen. Zum Quereinsteigen finde ich den 4. Band ungeeignet. Ich freue mich schon auf die Fortsetzung. Von mir natürlich 5 Sterne.