Cover von: Die sieben Schalen des Zorns
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Die sieben Schalen des Zorns

Roman
Buch
Gebundene Ausgabe, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3710901316

ISBN-13: 

9783710901317

Auflage: 

1 (14.04.2022)

Preis: 

22,00 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 645.686
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3710901316

Beschreibung von Bücher.de: 

Wo endet das Recht auf einen selbstbestimmenten Tod?

Dr. Max Keller ist Arzt mit Leib und Seele. Für seine Patienten will er nur das Beste. Bis ihn seine totkranke Tante mit einem letzten Wunsch konfrontiert, der sein Leben aus den Fugen geraten lässt: Er soll ihr helfen, zu sterben.

Obwohl er als Arzt dem Leben verpflichtet ist, hilft Keller der alten Frau das ihre zu beenden. Er beschafft die nötigen Medikamente, assistiert bei deren Einnahme.

Wenig später eröffnet die Staatsanwaltschaft das Verfahren gegen ihn. Der Vorwurf: strafbare Tötung auf Verlangen. Keller droht der Entzug der Approbation und eine Freiheitsstrafe. Doch hat er Maria wirklich getötet? Und wie weit reicht das Recht auf einen selbstbestimmten Tod?

Ein aufrüttelnder Roman über die Frage, welche Hilfe man am Lebensende in Anspruch nehmen darf.

»Thiele hat das Zeug zu einem Autor anspruchsvoller Unterhaltungsprosa.« Joachim Feldmann, der Freitag

Kriminetz-Rezensionen

Ein packender Roman

In diesem Roman geht es um das Thema Sterbehilfe. Es ist ein Thema, das in Deutschland immer wieder diskutiert wird, aber noch immer ist aktive Sterbehilfe verboten und strafbar. Menschen, die unter ihrer schweren Krankheit leiden ohne Aussicht auf Linderung, dürfen daher keine Hilfe erwarten, selbst dann nicht, wenn sie körperlich gar nicht in der Lage sind, ihrem Leben selbstständig ein Ende zu setzen.

Die Tante von Max Keller hat Alzheimer. Sie möchte nicht weiterleben und bittet ihren Neffen um Sterbehilfe. Doch Max ist Arzt. Was soll er tun? Er könnte helfen, darf es aber nicht. Dennoch hilft er seiner Tante und hat damit die Staatsanwaltschaft auf den Plan gerufen, die ihm strafbare Tötung auf Verlangen vorwirft. Max drohen eine Gefängnisstrafe und der Entzug seiner Zulassung.

Dem Autor Markus Thiele ist es wieder – wie schon mit seinen Romanen »Echo des Schweigens« und »Die Wahrheit der Dinge« – gelungen, mich mit diesem Roman zu packen. Es ist eine spannende Geschichte, die aber auch zum Nachdenken anregt. Warum soll ein Mensch ein Leben weiterführen, das er aufgrund von unheilbarer Krankheit nicht mehr als lebenswert erachtet? Wenn dieser Mensch nach reiflicher Überlegung seine Entscheidung getroffen hat, warum darf ihm niemand bei der Umsetzung helfen? Natürlich könnte es zu Missbrauch kommen, wenn man Sterbehilfe legalisieren würde.

Es ist sehr interessant, die Freunde Max und Jonas vor Gericht auf unterschiedlichen Seiten zu erleben. Doch neben dem Prozess gibt es auch viele Rückblicke in die Vergangenheit, so dass man die Entwicklung der beiden nachvollziehen und verstehen kann, warum sich die Freunde hier als Angeklagter und Staatsanwalt gegenüberstehen.

Ein tiefgründiger und absolut fesselnder Roman. Meine uneingeschränkte Leseempfehlung!

Selbstbestimmt sterben mit welchen Hilfen – juristisches Minenfeld in der BRD?

Johannesoffenbarung, in der Gott die Alte Welt dem Erdboden gleichgemacht hat und seinen Zorn dabei auf sieben Schalen verteilt, die die Engel nach und nach auf die Erde ausschütten.

Dabei trifft es jedes Mal den Hauptakteur Dr. Max Keller, der im Verlauf seines Lebens von ihm geliebte Menschen durch Tod verliert: seine Großmutter, Ehefrau und Tochter, seinen Vater inklusive Bauernhof, seine todkranke Tante Marie. Ihr assistiert er beim Sterben und erfüllt damit ihren letzten Wunsch, nachdem Alzheimer in fortgeschrittenem Stadium ihr Leben mehr als unwürdig gestaltet.

Inspiriert von wahren Fakten der Justiz in Deutschland liest sich dieser Roman wie ein Krimi rund um das Thema »Sterbehilfe« mit moralischen, religiösen und juristischen Diskussionen über das Recht auf einen selbstbestimmten Tod.

Eine Frage der Moral

Dr. Max Keller ist ein gewissenhafter und leidenschaftlicher Arzt und steht vor der schwersten Entscheidung seines Lebens. Er hat seiner geliebten Tante, die mehr eine Mutter für ihn war, versprochen, ihrem Leben ein Ende zu setzen, wenn sie ins Endstadium ihrer Demenzerkrankung gelangt. Als er den schweren Schritt geht, begibt er sich gleichzeitig auf den schmalen Grat der Justiz in Deutschland, wo eine aktive Sterbehilfe schwer bestraft wird. Er sitzt in der Klemme und sucht Hilfe bei seinem besten Freund Jonas, einem gewieften Juristen und Staatsanwalt. Wird er Max helfen? Hat Max wirklich Schuld auf sich geladen?

Die Bücher des Rechtsanwalts und Autors Markus Thiele haben mich bisher immer begeistert. Er begibt sich gerne in die Grenzbereiche der Juristik und wirft dabei Fragen nach Gerechtigkeit auf. In seinem neuen Werk »Sieben Schalen des Zorns« greift er das mehr als brisante Thema der Sterbehilfe auf und verpackt dies in eine ergreifende und fesselnde Story um zwei Freunde, die mit ihrem Leben und ihrer Moral konfrontiert werden. Markus Thiele erzählt die Geschichte in einem ruhigen, aber bewegenden Schreibstil, der mich von der ersten Seite an mitgenommen hat. Die Schicksale der Protagonisten sind keine leichten, so dass sich oft die Frage von Schuld und Verpflichtung stellt. Es entwickelt sich ein spannendes Konstrukt, bei dem auch die juristischen Fallstricke geschickt und authentisch in das Ganze eingebaut werden. Das Buch mit den Schicksalen der interessant gezeichneten Protagonisten hat mich bis zum Finale berührt und nicht mehr losgelassen.

Insgesamt ist »Sieben Schalen des Zorns« aus meiner Sicht ein wichtiger und aufwühlender Roman, in dem das Thema der Sterbehilfe mit viel Feingefühl und Erzähltalent aufgearbeitet wird und einen bleibenden Eindruck beim Leser hinterlässt. Mich hat die Geschichte beeindruckt, so dass ich sie gerne weiterempfehle und mit den vollen fünf von fünf Sternen bewerte.