So brauch ich Gewalt

Buch
Taschenbuch, 374 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3959626207

ISBN-13: 

9783959626200

Auflage: 

1 (14.06.2018)

Preis: 

13,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3959626207

Beschreibung von Bücher.de: 

»Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn
und wiegen und tanzen und singen dich ein!«

Es ist das Jahr 1837. Eine Geheimorganisation mit dem Namen Sealgair agiert in und um London, um die Machtverhältnisse der Reichen, der Krone und des Staates im Gleichgewicht zu halten.

Nicht nur um ihre Eltern zu rächen, bleibt Megan Teil der Organisation, der man nachsagt, dass sie die gesamte Londoner Unterwelt kontrollieren würde. Sie ist noch keine einundzwanzig Jahre alt und bringt trotzdem jahrelange Berufserfahrung als Auftragsmörderin mit. Unter dem Decknamen »Black Widow« führt sie ihre blutigen Aufträge im Alleingang durch.

Doch auf einmal wird »Black Widow« zum Schutz einer einflussreichen Person abgestellt, die eine andere Sealgaira mit dem Namen »Hawk« eliminieren soll. So beginnt ein Spiel aus Intrigen, Verfolgungsjagden und zu ergründenden Geheimnissen, bei dem sie doch von ihrem sonst so subtilen Vorgehen abweichen muss. Denn manchmal braucht es eben doch Gewalt ...

Kriminetz-Rezensionen

So brauch ich Gewalt...

Spannend, grausam und mysteriös mit zwei außergewöhnlichen jungen Frauen!

»Bist du nicht willig, so brauch ich Gewalt.«
»Meine Töchter führen den nächtlichen Reihn; Und wiegen und tanzen und singen dich ein.« (»Erlkönig« von Johann Wolfgang Goethe)
Zitate aus dem Buch

Zum Inhalt: London, 1837. Die Geheimorganisation Sealgair wirkt im Untergrund von London. Ihre Auftragsmörder beseitigen störende Politiker und Reiche, um das Gleichgewicht des British Empire zu erhalten. Die Auftragsmörderin »Black Widow« wird als Leibwächter für einen Politiker eingesetzt. Die Auftragsmörderin »Hawk« soll ihn eliminieren. Was geht hier vor? Es kommt zu weiteren Verfolgungen, Morden, Intrigen und Machtkämpfen! Aber etwas scheint sich etwas zu verändern. Unergründliche Geheimnisse!

»Jäger wurden sie in seinen Kreisen genannt, die Engel der Unterwelt.«
Zitat aus dem Buch

Meine Meinung: Der Schreibstil der Autorin Stefanie Mühlsteph ist fließend und mitziehend! Die Stimmung ist oft düster und beklemmend. Erzählt wird größtenteils aus der Sicht der beiden Hauptpersonen Megan und Abigail, zwei jungen Auftragsmörderinnen. Kaum zu glauben, aber ich mochte beide auf ihre eigene Weise sehr gern.

Die Geschichte spielt im Jahr 1837 in London. Im Prolog wird über ein dramatisches Ereignis im Jahr 1826 berichtet und dann ins Geschehen elf Jahre später gewechselt. Gibt es einen Zusammenhang?

Megan, Deckname »Black Widow«, und Abigail, Deckname »Hawk«, sind professionelle Auftragsmörderinnen der Geheimorganisation Sealgair in London. Megan ist Anfang 20 und hat schon einige Erfahrungen gesammelt. Abigail ist noch ein Küken, ein paar Jahre jünger, aber auch sie darf man nicht unterschätzen! Schon die Ausbildung zum Auftragskiller ist hart und grausam. Nur die Besten werden ausgesucht. Es war schon beängstigend darüber zu lesen!

Meistens werden Auftragsmörder einzeln eingesetzt. Dass Megan und Abigail plötzlich gemeinsam arbeiten sollen ist besonders seltsam, weil ihr Vorgehen total unterschiedlich ist. Megan ist raffiniert und plant bedacht. Nur gelegentlich fließt dabei Blut. Abigail hingegen reagiert oft impulsiv und wütend. Sie geht direkt vor und fackelt nicht lange. Konflikte sind demnach vorprogrammiert! Auftragsmörder hinterfragen ihre Aufträge nicht. Gefühle sind nicht erlaubt und wären fatal. Die beiden müssen sich zusammenraufen, wenn auch widerwillig. Und anscheinend gibt es sogar Gemeinsamkeiten, die ihnen vorher nicht bewusst waren. Megans und Abigails versteckte Gefühle, die man sehr gut nachempfinden kann, müssen sie unterdrücken, um zu überleben. Megan verfolgt außerdem noch ein persönliches Ziel: Sie will den Mörder ihrer Eltern finden. Kann Rosea ihr helfen?

»›Liebe ist für uns Auftragsmörder nur ein Wort, Mr. L. Wir sind Geschöpfe der Unterwelt. Wir können es uns nicht leisten zu lieben.‹ Oder geliebt zu werden. Diese Worte sprach Megan jedoch nicht mehr aus.«
Zitat aus dem Buch

Von den weiteren Personen erfährt man relativ wenig, aber es reicht aus, um sich ein Bild von ihnen zu machen, auch wenn manch einer lügt oder etwas verheimlicht! (Von einer Person würde ich allerdings gern noch mehr wissen ;))

Der Handlungsverlauf ist durchweg spannend und ereignisreich. Immer wieder kam es zu brenzligen Situationen, bei denen mir der Atem stockte! Mysteriöse Vorkommnisse, die zunächst nicht zu erklären sind. Warum häufen sich die Morde? Auch der Grund, warum Megan und Abigail zusammen eingesetzt werden, liegt lange Zeit im Dunklen. Erste Vermutungen, bei denen etwas Wichtiges noch fehlt! Es scheint nicht nur Intrigen und Machtkämpfe zwischen den ausgewählten Mordopfern, konkurrierende Politiker und Reiche, zu geben!

Das Ende ist zwar in sich abgeschlossen, aber lässt trotzdem Spielraum für weitere Bände. Ich würde gern noch mehr über Megan und Abigail lesen, zwei beeindruckende junge Frauen!

Besonders eindrucksvoll fand ich, wie die Autorin Elemente des Steampunks mit historisch belegten Hintergründen über das British Empire im 19. Jahrhundert verbindet und in die fiktive Geschichte einfließen lässt. (Im Jahr 1837 war der Beginn des Viktorianischen Zeitalters. Darüber gibt es bestimmt noch mehr zu erzählen ;)) Ein faszinierender Mix aus Steampunk, Historie des 19. Jahrhunderts und spannender Thriller, der mich gefesselt hat!

Klare Leseempfehlung! 5 Sterne