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So nah der Tod

Der erste Fall für Hauptkommissar Eric Weinsheim Thriller
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404178017

ISBN-13: 

9783404178018

Auflage: 

1 (29.03.2019)

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.923.566
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404178017

Beschreibung von Bücher.de: 

"Bye Mama" formen die kleinen blutigen Handabdrücke auf der Tapete. Neben dem leeren Bettchen liegt ein Brief des Entführers mit einem Rätsel - wird dieses nicht rechtzeitig gelöst, stirbt Annikas Tochter! Panisch ruft Annika ihren besten Freund Sebastian zu Hilfe. Zur gleichen Zeit findet Hauptkommissar Eric Weinsheim unter einer grausam verstümmelten Frauenleiche Sebastians Bibliotheksausweis. Als Weinsheim erfährt, dass sein Tatverdächtiger gerade eine Kindesentführung gemeldet hat, ahnt er, dass die Fälle zusammenhängen ...

Hinweis: Neuauflage der am 08.06.2018 bei Weltbid erschienenen Vorabveröffentlichung.

Kriminetz-Rezensionen

So nah der Tod

Annika Ritter wacht in der Nacht auf und das Bettchen ihrer 9 Monate alten Tochter Janina ist leer. An der Wand sind blutige Handabdrücke und die Worte "Bye Mama". Ihr Mann selbst hatte vor wenigen Monaten einen tödlichen Autounfall. Der Unfallgegner beging Fahrerflucht und konnte bis heute nicht gefasst werden. In ihrer Verzweiflung bittet sie ihren Freund und Nachbarn Sebastian um Hilfe. Sie finden ein vom Entführer hinterlassenes Rätselgedicht, neben dem ein Ultimatum angegeben ist. Hauptkommissar Weinsheim wird in diesem Fall eingesetzt. Zur gleichen Zeit aber findet er eine Frauenleiche, unter der der Bibliotheksausweis von Sebastian liegt. Das Kind konnte nur von jemanden entführt worden sein, der Zugang zum Haus hat und den Janina kennt. Sebastian gerät unter Verdacht. Annika und er wollen das Rätsel lösen, damit das Kind am Leben bleibt. Es ist eine Schnitzeljagd, die quer durch Berlin führt. In der Zwischenzeit werden weitere Menschen ermordet. Die Polizei ermittelt, doch der Mörder ist stets einen Schritt weiter.

Wir lesen hier von den grausam zugerichteten Leichen. Doch der Mörder/Entführer scheint ein sehr intelligenter Mensch zu sein und Annika und ihre Gewohnheiten durchaus gut zu kennen. Dann werden zwischendurch in kursiver Schrift immer wieder einige Seiten von einem unbekannten Kind berichtet, das von seinem Stiefvater grausam misshandelt wird und wie ihm von keinem Menschen geholfen wird. Dieser Junge muss der heutige Mörder sein.

Die Autorin versteht es wunderbar, das Grauen zu beschreiben und auch die seelischen Ängste und Nöte der Protangonisten. Leider wird die Flucht durch Berlin in der U-Bahn immer wieder beschrieben, so dass dies teilweise langweilig wird und der Leser fast diese Szenen überblättern will. Auch die rasante Autofahrt durch Berlin mit einigen Fast-Unfällen ist mehr als unrealistisch und könnte so im täglichen Leben gar nicht ausgeführt werden. Ansonsten ist es ein Thriller der Spitzenklasse und er lässt dem Leser das Blut in den Adern gefrieren und sorgt für Gänsehautfeeling. So, wie hier das Buch endet, werden wir Hauptkommissar Weinsheim bestimmt bald in einer neuen Sache ermitteln sehen.

Eine Schnitzeljagd auf Zeit quer durch Berlin

»Es scheint übrigens in der Natur zu liegen, dass Schwächere immer grausamer in ihrer Rache sind als Stärkere.« (Adolph Freiherr von Knigge)

Annika Ritter erwacht aus einem unruhigen Schlaf, der sie mit Alpträumen aus der Vergangenheit plagt. Als sie kurz darauf einen Blick in das Zimmer ihrer 9 Monat alten Tochter Janina wirft, bemerkt sie das leere Bettchen und den blutigen Schriftzug »Bye, Mama« an der Wand. In ihrer Verzweiflung schaut sie trotzdem in der ganzen Wohnung nach, ob dies ein übler Scherz war, doch von Janina fehlt jede Spur. Voller Panik ruft sie ihren besten Freund Sebastian um Hilfe.

Zur selben Zeit findet Hauptkommissar Eric Weinsheim vom LKA Berlin unter einer brutal getöteten Frau den Bibliotheksausweis von Sebastian Suarek. Anscheinend waren er und Susanne Weiß einmal miteinander befreundet. Natürlich ist es sofort naheliegend, dass Sebastian etwas mit dem Mord zu tun haben könnte. Merkwürdig wird es erst, als ausgerechnet ihr Mordverdächtiger eine Kindesentführung bei der Polizei meldet. Könnten diese beiden Taten etwas miteinander zu tun haben? Ein erbarmungsloses Katz-und-Maus-Spiel durch Berlin beginnt.

Meine Meinung:
Das dunkle Cover mit dem Blick auf den Berliner Fernsehturm zeigte mir, wo dieser Thriller stattfand. Der Klappentext wirkte auf mich interessant, von daher freute ich mich, als ich dieses Buch bei einem Gewinnspiel der Autorin gewann. Beim Plot ging es um eine Kindesentführung, die weitreichende Folgen für die Mutter haben sollte und einen brutalen Missbrauch in der Vergangenheit. Das darauffolgendeKatz-und-Maus-Spiel brachte sie und ihren Freund Sebastian fast an ihre Grenzen.

Den Schreibstil fand ich locker, interessant und er fesselte mich gerade dadurch, dass ich diese packende, grandiose Schnitzeljagd durch Berlin als außerordentlich spannend empfand. Ich kann von daher wirklich die schlechten Bewertungen der Leser nicht ganz nachvollziehen. Zwar war es keine blutige Spannung, doch ich empfand dieses Buch als durchaus fesselnd. Man merkt, dass sich die Autorin dabei wahrlich viel Mühe gemacht hat. Mehrere Handlungsstreifen die ineinanderflossen machten dann diese Geschichte noch interessanter und verworrener, besonders weil ich den Täter in bestimmten Dingen verstehen konnte. Der Showdown am Ende hatte es dann wahrlich in sich, so dass ich froh war, dass dieser für manche Protagonisten noch glimpflich ausging.

Auch wenn die Autorin bei den Charakteren nicht ganz in die Tiefe ging und mich auch die Emotionen nicht so packen konnten, gingen mir doch die einzelnen Schicksale sehr nahe. Da war z.B. Annika Ritter, eine Frau, die sehr viele Schicksalsschläge ertragen musste, nicht nur der Tod ihrer Eltern, sondern insbesondere ihres Mannes hat sie schwer belastet. Sie wirkte auf mich etwas verwirrt, ängstlich, nervös, ab und an auch naiv aber sonst durchaus sympathisch. Ihr Freund Sebastian war mir auf Anhieb sympathisch, er ist liebenswürdig, freundlich, nett, hilfsbereit und er war eigentlich für mich nie verdächtig. Der Täter selbst ist wirklich gut dargestellt, seine extrem brutale Vergangenheit, die man als Leser durch seine Tagebucheinträge erfährt, waren krass und sie ließen mich aufgewühlt zurück. Einiges, was er tat, konnte ich gut verstehen und nachvollziehen, manches dagegen hatte mich nur entsetzt. Lediglich die vielen Personen waren für mich teils verwirrend, so dass ein Personenregister nicht schlecht gewesen wäre.

Ansonsten war dies für mich ein gelungener Einstieg der Autorin und ich bin gespannt, ob es eine weitere Folge von HK Eric Weinsheim geben wird.