Sommernacht
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Vierzehn Gäste. Alle haben ein Geheimnis. Und nicht alle werden die Insel lebend verlassen.
Eine abgelegene Insel vor der wilden Küste Irlands: An einem Sommertag versammeln sich Familie und alte Freunde, um die Hochzeit von Julia und Will zu feiern. Alles ist bis ins kleinste Detail geplant, es soll ein rauschendes Fest werden - doch der Wind dreht, und ein heftiger Sturm schneidet die Insel von der Außenwelt ab.
Bald macht das Gerücht die Runde, dass dieser Ort ein schreckliches Geheimnis verbirgt. Und auch unter den Gästen dringen immer unaufhaltsamer alte Feindseligkeiten und lang begrabene Geheimnisse ans Licht. Dann wird einer der Feiernden tot draußen im Moor gefunden. Und die Situation auf der Insel eskaliert …
Und dann gingen die Lichter aus
✿ Meine Meinung ✿
Der Handlungsort ist hervorragend beschrieben und ausgewählt worden. Eine kleine, abgelegene Insel in Irland, die nur mit dem Boot zu erreichen ist und die außer dem Folly, einem kleinen restaurierten Lustschloss, nichts zu bieten hat.
Aofie und Freddy haben sich hier mit einer Event-Location selbstständig gemacht inkl. 10 eleganter Gästezimmer. Die Hochzeit von Jules und Will, die beide sehr bekannt und berühmt sind, soll ihnen die Promotion bringen, die sie für ihr neues Unternehmen unbedingt brauchen.
Doch alles kommt anders, als man zu Beginn denkt. Jules, Inhaberin eines bekannten Online-Lifestyle-Magazins, will ihren Will heiraten. Ihn kennen viele Menschen aus dem Fernsehen. Man merkt sofort, dass beides Charaktere sind, die sich nichts nehmen und bieten lassen. Stark, eigenwillig, über Leichen gehend, wenn es denn zu ihrem Vorteil ist.
Zudem lernt man in jedem folgenden Kapitel die Personen aus dem näheren Umfeld der beiden kennen, egal ob Freunde oder Familie. Lucy Foley hat es dabei geschafft, mir jeden Protagonisten so zu beschreiben, dass man sie anhand ihres Ausdrucks entweder sofort mochte oder hasste. Es gibt kaum einen Spielraum dazwischen.
Neben diesen Abschnitten streut sie immer wieder extrem kurze Kapitel ein, die sich spannungsmäßig immer höherschrauben, bis man irgendwann fast wahnsinnig wird, um endlich zu erfahren, wer nun tot ist und vor allem wer der oder die Täter sind. Denn es kommt ja niemand ungesehen von der Insel einfach so weg. Diese Teile ziehen sich bis zum Ende hin und ich hätte gerne bis an diese entscheidende Stelle geblättert, aber ich habe es mir verkniffen.
Doch nicht nur der Täter hat Geheimnisse, denn so nach und nach staut sich bei einigen aus dem engeren Kreis das Gefühl dermaßen auf, dass man richtig spürt, dass das übergelaufene Fass kurz vor der Explosion stehen muss. Jeder will sich befreien, will sich den Frust und die Angst von der Seele reden.
Einziger kleiner Minuspunkt meiner Meinung nach ist, dass mir vom Start an zu wenig Spannung war. Der Plot nimmt erst nach gut 200 Seiten so richtig an Fahrt auf, als die Masken langsam anfangen zu bröckeln und die Wahrheiten ans Licht kommen.
✿ Mein Fazit ✿
Ein moderner Thriller, aber nach »alter Krimi-Tradition«. Ich habe mich gut unterhalten gefühlt und bis zum Ende nicht geahnt, wem was passiert und wer Schuld daran sein könnte.
Gelungene Mischung aus Spannung und Grusel
Zum Inhalt:
Eine Hochzeitsgesellschaft findet sich auf einer einsamen Insel ein, um dem Brautpaar zu huldigen. Sie – erfolgreiche Managerin – und er – erfolgreicher Fernsehstar – sehen zudem auch noch äußerst gut aus und bilden das perfekte Paar vor dem perfekten Hintergrund. Doch dann zieht ein Sturm auf und die perfekte Kulisse bröckelt in jeder Hinsicht.
Mein Eindruck:
Lucy Foley hat den Stil ihres Erstlings »Neuschnee« übernommen, aber verbessert. Auch hier bringt sie eine Gesellschaft von relativ, aber nicht ganz jungen Leuten zusammen, die sich teilweise schon sehr lange kennen und dementsprechend auch die Tiefen und schlechteren Charakterzüge voneinander wissen. Dazu bedient sie sich der Erzählung aus unterschiedlichen Sichten, jeweils nur wenige Seiten lang, und treibt damit ihre Geschichte auf einen Höhepunkt zu, der zwar früh bekannt ist, sich jedoch über die Person des Opfers lange ausschweigt. Ihr/e jeweilige/r Protagonist/in bedient sich dabei der Ich-Form und erreicht damit Herz und Kopf der Leserschaft, welche sich wunderbar in Gedanken und Gefühlen suhlen kann; manches Mal sogar mit einer Situation aus zwei Blickwinkeln. Stück für Stück werden die Geschehnisse von der Ankunft der engen Gruppe bis zum Höhepunkt enthüllt, während Foley immer wieder Teile der Gegenwart ab dem Auffinden der Leiche einstreut.
Dabei stellt sich heraus, dass in der Vergangenheit viel passiert ist, was Menschen zu krassen Reaktionen darauf verführen kann – leider schießt dabei die Autorin mit einem Zufall über das Ziel hinaus. Das ist deshalb schade, weil die Konstruktion der übrigen Zusammenhänge wirklich meisterhaft komponiert ist und sogar außerhalb von Buchdeckeln glaubhaft wäre. Doch was bleibt, ist ein ungemein spannender Page-Turner mit absolut (alb-)traumhaften Ortsbeschreibungen und Charakterstudien, die einen mitfiebern lassen.
Mein Fazit:
Absolut gute Unterhaltung im Thriller-Bereich!