Cover von: Spiegelmord
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Spiegelmord

Thriller
Buch
Taschenbuch, 384 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3596030358

ISBN-13: 

9783596030354

Auflage: 

1 (22.10.2015)

Preis: 

9,99 EUR
Amazon-Bestseller-Rang: 797.956
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3596030358

Beschreibung von Bücher.de: 

Er war ein Monster. Jetzt ist er tot. Waren seine Opfer auch seine Henker?

Der neue, atemberaubende Psychothriller von Claus Probst wird Sie nicht kaltlassen!

Nach dem Mord an einem Mann, der offenbar seine Tochter misshandelt hat, geraten fünf Frauen in den Fokus der Polizei. Sie alle wurden Opfer brutaler Gewalt. Sie alle sind Patientinnen bei Psychotherapeutin Carmen Mingus. Hat Mingus eine der Frauen zur Selbstjustiz motiviert? Oder ist der einstige Gangster Manfred Gold in die Tat verwickelt? Dann stirbt ein weiterer Mann auf grausame Weise. Wird Kommissarin Lena Böll das Verständnis, das sie für die Motive der Taten empfindet, selbst zur Falle?

»Die Angst besiegt man nicht, indem man vor ihr flüchtet oder sie umgeht.«
»Sondern?«
»Man läuft mitten durch sie hindurch.«
Claus Probst

Kriminetz-Rezensionen

Das Ende ist vorhersehbar

Dezember: Von Samstag bis Mittwoch dauert im Wesentlichen die Abwicklung der Mordfälle in »Spiegelmord«. Doch die Ursachen haben schon viel früher begonnen und die Nachwirkungen beschäftigen noch im Februar. Es geht um Angst, um brutale Gewalt, um die Beziehung zwischen Tätern und Opfern und um Recht, Gerechtigkeit und Rache.

In Mannheim erfriert ein Lehrer, weil er in seiner Gefriertruhe eingesperrt wurde. Außerdem wurde ihm postmortal die rechte Hand abgesägt. KHK Markus Klein übernimmt den Fall und findet relativ schnell heraus, dass es sich um eine »Spiegelstrafe« zu handeln scheint. Denn der Lehrer hatte seine Tochter, Karen Wenzel, geschlagen (daher die abgesägte Hand) und zur Bestrafung immer wieder in genau dieser Gefriertruhe eingesperrt. Doch davon wissen nur ganz wenige Personen. Außer den Familienmitgliedern – die alle als Täter ausgeschlossen werden können – war das nur den Frauen der Therapiegruppe bekannt, der Karen Wenzel angehört, und die von der Psychiaterin Carmen Mingus, einer alten Bekannten aus dem Vorgängerband, geleitet wird. Und die besteht darauf, dass nun auch noch KHK Lena Böll vom LKA aus Stuttgart (die auch im Vorgängerband schon die Ermittlungen geleitet hatte) zu dem Fall hinzugezogen wird.

Schon am nächsten Tag wird ein zweites Opfer gefunden und wieder handelt es sich um einen Angehörigen aus der Therapiegruppe und wieder sieht es nach einem »Spiegelmord« aus. Die Ermittlungen nehmen ihren Gang und schnell wird eine Person verhaftet, auf die alles als Täter hindeutet. Doch Lena Böll glaubt nicht an dessen Schuld und versucht den wahren Täter zu finden …

»Spiegelmord« ist spannend geschrieben und leicht zu lesen. Die Seiten fliegen nur so dahin, die Dialoge sind spritzig bis humorvoll, das Thema interessant. Durch die unterschiedlichen Perspektiven lernt der Leser die Sicht der unterschiedlichen Personen (Ermittler, Opfer, Täter) kennen und gesellschaftsrelevante Fragen (Darf eine Therapeutin ihren Patienten auch physische Hilfe zukommen lassen? Wie kann sich ein Opfer vor weiteren Übergriffen schützen? Wie weit liegen Selbstjustiz und Notwehr auseinander?) fließen perfekt in die Handlung ein. Nicht zuletzt durch die immer wieder eingeschobenen und mit »Danach« überschriebenen Protokoll-Auszüge, in denen die involvierten Ermittler später von der Abteilung für Amtsdelikte befragt werden.

Allerdings verraten diese Protokolle teilweise auch schon, wie es weitergeht. Und so ist (leider) nach ca. zwei Dritteln des Buches klar, worauf alles hinauslaufen wird. Zwar ist der wahre Täter da noch nicht enttarnt, aber die Spannung ist irgendwie raus. Außerdem wirken die Bemühungen von Lena Böll, den tatsächlichen Tatablauf herauszufinden nach meinem Dafürhalten etwas konstruiert.

Noch eine Bemerkung am Rande: Was ist denn ein »Oberhauptkommissar«? Diesen Dienstrang hat es – zumindest soweit es mir bekannt ist – in Deutschland noch nie gegeben. Ist da der Versucht missglückt aus einem Hauptkommissar einen Oberkommissar zu machen? Und dass der Polizeipräsident in Mannheim (nur) »Oberkriminalrat« (gemeint ist wohl: »Kriminaloberrat«) sein soll, kann ich mir auch nicht vorstellen.

Trotzdem eine lohnenswerte Lektüre!