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Spreewaldwölfe
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Wenn nachts die Wölfe heulen - Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner ermittelt.
Im sonst so idyllischen Spreewald herrscht Unruhe. Schon seit Monaten tobt ein erbitterter Streit zwischen Wolfsgegnern und Tierschützern. Die Emotionen kochen hoch, als auf einer Weide die von Bisswunden entstellte Leiche eines Jungen entdeckt wird. Die Wolfsgegner machen sich den Vorfall zunutze, doch Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner ahnt, dass die Todesursache eine andere war. Kann es sein, dass es auch an einem so beschaulichen Ort wie Lübbenau Wölfe im Schafspelz gibt?
»Eine angenehm unangepasste Ermittlerin.« WDR 5
Gibt es Wölfe im Spreewald, die töten?
»Begegnungen zwischen Wolf und Mensch sind extrem selten. Die Tiere wollen den Menschen nämlich überhaupt nicht begegnen und wissen, wie sie es vermeiden können.« (naturdetektive.bfn)
Im beschaulichen Spreewald ist momentan eine große Unruhe, denn Wölfe sollen unterwegs sein. Bisher war es eher unwahrscheinlich, dass es im Raum Lübbenau Wölfe gab. Darum kommt es immer häufiger zu Streit zwischen Wolfsgegnern und Naturschützern. Dann jedoch findet man auf der sogenannten Weide eine grausam zugerichtete Leiche. Fraßspuren deuten daraufhin, das sich verschiedene Tiere an dem Toten ausgelassen haben. Kein Wunder, dass die Wolfsgegner am liebsten alle Wölfe tot sehen würden. Doch Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner und ihr Team aus Lübben sind sich sicher, dass der Tote nicht von einem Tier getötet wurde. Aber wer hätte ein Interesse am Tod des Opfers? Zudem hat eine Fahrerflucht mit Todesfolge Klaudias ehemaligen Vermieter und Kollege Uwe außer Gefecht gesetzt. Noch ahnt niemand, wer den Tod einer schwangeren jungen Frau verschuldet hat. Erste Vermutungen reichen bis nach Polen, warum auch das LKA die Ermittlungen übernimmt.
Meine Meinung:
Das wunderschöne Cover mit einem erneuten Einblick auf die Fließe des Spreewalds und der Klappentext hatten mich schon auf den vierten Kriminalfall mit POM Klaudia Wagner eingestimmt. Besonders da ich diese Reihe um diese Polizistin von Anfang an verfolge. Der Schreibstil war unterhaltsam, informativ, flüssig und durch die kurzen Kapitel sehr gut zu lesen. Lediglich der Spannungsbogen war mir diesmal wieder ein bisschen zu wenig, erst gegen Ende gab es dann einen beeindruckenden Showdown. Trotzdem machten es gerade die guten Recherchen rund um den Spreewald und die Informationen über die Wölfe wieder wett. Ich erfuhr, dass die Wölfe zu erforschen ziemlich schwierig ist, da sie den Menschen aus dem Weg gehen. Genauso, dass aufgrund der vielen Wasserwege, die Gegend um Lübbenau eigentlich eher selten von Wölfen befallen wird. Zudem lernte ich den Unterschied von Hybriden, Kaniden und dem Wolf. Doch es ging außerdem um einen grausamen Leichenfund, der den Polizisten von Lübben viele Rätsel aufgab. Besonders schön war das Auftauchen vieler Personen der Vorgängerbände, allen voran Klaudias Ex-Vermieter Uwe, der nach einem harten Schicksalsschlag nun alleinerziehender Vater ist. Kollege Thang und seine Ehe stand ebenso auf Messers Schneide, doch auch hier scheint es aufwärtszugehen. Auch Klaudia hat sich inzwischen in ihrem geerbten Haus gut eingelebt. Das Wiedersehen von Fährmann Schiebschick mit seinem sorbischen Dialekt gehört dazu und darf in keiner Folge fehlen. Für Klaudia, die er gerne als Holca (Mädchen) bezeichnet, ist er wie eine Art Vaterfigur. Emotional war genauso das Schicksal um Fährmann Stefan, der durch einen Unfall seine schwangere Frau Franzi verloren hat. Ebenso hat mich Schicksal von Ex-Junkie Jurij überzeugt, der im Spreewald und mit den Wölfen eine neue Aufgabe gefunden hat. Wieder einmal fühlte ich mich mittendrin in einer der schönsten Regionen Deutschlands. Genau das richtige Buch für Leser von Regionalkrimis, dem ich 4 von 5 Sternen gebe.
Wölfe im Spreewald?
Angeblich soll es im Spreewald wieder Wölfe geben. Was die Wolfsanhänger und Naturschützer toll finden, bringt die Wolfsgegner, vor allem die Schafzüchter auf die Palme. Angeheizt wird die Situation, als auf einer Weide die grausam zugerichtete Leiche eines Jungen gefunden wird. Aber war das wirklich ein Wolf oder muss sich Polizeiobermeisterin Klaudia Wagner mit ihrem Team auf die Suche nach einem perfiden Mörder machen?
Dies ist nun schon das vierte Mal, dass ich mit Klaudia Wagner und ihrem Team in Lübbenau auf Tätersuche gehe. Und ich komme immer wieder sehr gerne in den Spreewald, der hier so idyllisch, malerisch und einfach schön und lebenswert beschrieben wird, zurück.
Mir hat das hier behandelte Thema der Wiederansiedlung von Wölfen oder die Wölfe allgemein sehr gut gefallen. Es gibt da einiges, was ich nicht wusste. Aber dieses Wissen wird nicht schulmeisterhaft vermittelt, sondern gekonnt in die Geschichte rund um den Fund der Leiche behandelt.
Aber es geht nicht nur um die Wölfe. Auch andere Schicksale werden angesprochen; die psychischen Probleme erzeugen eine dunkle, düstere Grundstimmung. Gerade mit Stefan, der durch einen Unfall seine schwangere Frau Franziska verloren hat, habe ich hier sehr gut mitfühlen und ihn verstehen können. Auch Jurijs Schicksal, der hier im Spreewald eine neue Aufgabe gefunden hat, die auch mit Wölfen zu tun hat, hat mich nicht kaltgelassen.
Sehr schön finde ich, wenn hier Personen, die ich aus den Vorgängerfällen kenne, wieder dabei sind und eine Rolle übernehmen. Besonders auf Herrn Schiebschick und seinen Dialekt, der Klaudia seine „Holca“ nennt, freue ich mich jedes Mal wieder.
Die Spannung kommt in der ersten Hälfte der Geschichte für mich etwas zu kurz. Was vielleicht auch daran liegt, dass die sehr vielen hier handelnden Personen ausgiebig vorgestellt werden. Im zweiten Teil zieht sie aber dann gewaltig an und ich kann wie gewohnt mitfiebern und mit ermitteln. Zum Schluss hin klärt sich alles auf und die losen Fäden werden verbunden.
Christiane Dieckerhoff hat mich auch diesmal mit ihrem eingängigen Schreibstil, ihrem Verwirrspiel und der Aufklärung nicht enttäuscht. Sie hat mir mit dem vierten Fall der Kripo Lübbenau wieder spannende, unterhaltsame und diesmal auch lehrreiche Lesestunden beschert. 4,5 von 5 Sternen.