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Stadt der Mörder

Der erste Fall für Julien Vioric. Kriminalroman
Buch
Gebundene Ausgabe, 464 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3328601953

ISBN-13: 

9783328601951

Auflage: 

1 (27.09.2021)

Preis: 

20,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 219.633
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3328601953

Beschreibung von Bücher.de: 

Ein Ermittler zwischen Künstlern und Kriegsheimkehrern. Eine Frau im Bann der Boheme. Ein Mörder ohne Gewissen.

Paris im Winter 1924: Am Place du Panthéon taucht die brutal zugerichtete Leiche eines jungen Adligen auf. Inspektor Julien Vioric hat geglaubt, im Krieg bereits alles gesehen zu haben, doch der entstellte Körper des Jünglings lässt selbst ihn erschaudern. Als kurze Zeit später in einem der Hinterhöfe ein Mann mit Pech übergossen wird und qualvoll verbrennt, weiß Vioric, dass nur ein Serientäter zu solchen Gräueltaten fähig ist.

Zur gleichen Zeit versucht die unbedarfte Lysanne in den endlos langen, verwinkelten Gassen des Marais den Aufenthaltsort ihrer Schwester ausfindig zu machen. Dabei begegnet sie einem geheimnisvollen Dichter, der sie in die Welt der Boheme einführt. Schnell wird Lysanne von der dunklen Anziehungskraft der Künstlerkreise gefangen genommen – nicht ahnend, dass hinter ihrem Genie ein Abgrund lauert …

Bildgewaltig schreibt Britta Habekost über das historische Paris der Surrealisten – über eine Stadt am Abgrund, die von einem grausamen Serienmörder heimgesucht wird.

Kriminetz-Rezensionen

Ein Krimi mit zahlreichen Wendungen und immer wieder überraschend.

Paris im Dezember 1924. Ein Serienmörder treibt sein Unwesen. Brutale Morde geschehen. Für den Ermittler Lieutenant Julian Vioric schwer zu ertragen. Ist er doch nur knapp den Schützengräben von Flandern entkommen.

Die Spur führt ihn zu Lysanne Magloire. Einer jungen Frau, die auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester ist. Lysanne ist bereits dem morbiden Charme der Stadt verfallen und weiß noch nicht, dass sie sich in sehr große Gefahr begibt. Ahnt nicht, dass sie der Schlüssel zu all dem ist.

Buch und Cover sind ein Hingucker und der Klappentext verspricht nicht zu viel. Die Autorin nimmt uns mit in eine sehr graue, dunkle Welt. Nach Paris in den Zwanziger Jahren. In die Abgründe einer Stadt, in der Schatten und Licht dicht beieinanderliegen. Paris bei Nacht vermittelt hier eine unglaubliche Spannung. Die Zeit zwischen den Weltkriegen. Das Elend der Bevölkerung, der tägliche Kampf ums Überleben. Alle haben den Krieg noch in den Knochen und suchen Ablenkung im aufregenden Pariser Nachtleben.

Das Paris der Zwanziger Jahre war eine Insel, an der Intellektuelle, Künstler und Literaten strandeten. Zeiten des Umbruchs, des Wandels. Mitten drin die Surrealisten. Eine Gruppe von jungen Leuten. Der Surrealismus, eine geistige Bewegung, die sich seit den 1920er Jahren als Lebenshaltung und Lebenskunst gegen traditionelle Normen äußert.

Die Charaktere sind so herrlich echt und kantig. Zu einem der leicht depressive Lieutenant Julian Vioric und aber auch die etwas naive junge Frau vom Land, die ihre Schwester sucht.

Dazu kommt eine unheimlich ausdrucksstarke Schreibweise, mal erbarmungslos, dann wieder poetisch und wunderschön. Eine sehr gelungene Mischung aus Brutalität und Poesie.

Von Beginn an gibt es einen Spannungsbogen, der bis zum Schluss erhalten bleibt.

Ein Krimi mit zahlreichen Wendungen und immer wieder überraschend. Dieser Roman ist eine sehr spannende Milieustudie und ein wunderbarer Auftakt, der Lust auf weitere Bände macht.

Ein beeindruckender historischer Krimi mit viel Poesie

Julien Vioric wird zum Place du Panthéon gerufen, wo eine Leiche gefunden wurde. Selbst der erfahrene Ermittler ist schockiert. Bald wird klar, um wen es sich handelt und die Spuren führen in die Passage de l’Opera und zu Lysanne Magloire, deren Schwester die Gouvernante des 16-jährigen Opfers war und seit Tagen verschwunden ist. Es ist bitterkalt in diesen Tagen kurz vor Weihnachten im Jahr 1924 und die Bevölkerung leidet noch unter den Auswirkungen des Krieges. Julien Vioric wird schnell klar, dass er mit Lysanne Magloire den Schlüssel zur Lösung seines Falls vor sich hat und dass die junge Frau in großer Gefahr schwebt.

Britta Habekost entführt die Leser*innen mit diesem Kriminalroman in das Paris der 1920er Jahre, mit allen Hoffnungen und der Melancholie, welche die Menschen immer wieder überfällt. Die Protagonisten werden vor dem Auge der Leser*innen lebendig, ich habe sowohl mit Julien die Puzzleteile seiner Ermittlungen zusammengesetzt als auch mit Lysanne gefühlt, die ihre Schwester suchte und schließlich fand. Die Umstände in dieser Zeit versteht die Autorin brillant darzustellen. Die Szene der Surrealisten, die Gesänge des Maldoror, die eine wichtige Rolle in diesem Buch spielen, und die Entführung in eine faszinierende Welt voller Poeten, Dichter und Anarchisten ist Britta Habekost hervorragend gelungen. Ihr Schreibstil ist wunderbar bildgewaltig, wie im Klappentext bereits angekündigt. Auch das Cover ist ungewöhnlich und gibt einen kleinen Einblick in die Geschichte, für die es steht. Die Entwicklung der Story und lange die unerwartete Entlarvung des Täters und seiner Beweggründe lassen die Leser*innen tief in die Abgründe der Seele blicken. Kurze Rückblicke in die Vergangenheit von Julien Vioric und Lysanne Maigloire tragen zum Verständnis der Geschichte bei. Realität und Fiktion sind auf liebevolle Weise miteinander verwoben.

Der Spannungsbogen beginnt mit dem Prolog und bleibt bis zum Ende konsequent hoch. Die Autorin versteht es, das Interesse der Leser*innen für dieses besondere Milieu der Surrealisten zu wecken, die Gesänge des Maldoror gibt es auch heute noch und wenn ich zukünftig über den Boulevard Haussmann spaziere, werde ich an die Menschen denken, die an dieser Stelle einmal lebten und deren Lebensraum für den Fortschritt zerstört wurde.

Britta Habekost hat mit diesem Kriminalroman eine Tür in eine andere Zeit und eine andere Welt geöffnet, ich hoffe, es gibt bald eine Fortsetzung, gebe diesem Buch 5 Sterne, weil es mehr nicht gibt.

Der blutige Erzengel von Paris

Die Stadt Paris wird im Jahre 1924 von einem blutigen Verbrechen erschüttert. Die Leiche des sechzehnjährigen Clement Faucogney ist grausam entstellt und der Täter scheint alles Skrupel über Bord geworfen zu haben und in einen Wahn gefallen zu sein. Julien Vioric wird mit den Ermittlungen betraut und er macht sich auf die Suche nach dem Mörder. Dabei stößt er auf die junge Lysanne, die sich auf der Suche nach ihrer Schwester befindet. Es entwickelt sich eine lose Bindung, die die beiden in den Kreis der Surrealisten führt, welche zu dieser Zeit ihre rebellischen Weltansichten nach außen tragen. Kommt der Täter aus den Reihen dieser gesellschaftsabtrünnigen Vereinigung?

Die Autorin Britta Habekost hat mit »Stadt der Mörder« einen aus meiner Sicht bemerkenswerten Kriminalroman veröffentlicht. Sie erzählt die Geschichte in einem stellenweise schon poetischen und dennoch sehr flüssig zu lesenden Schreibstil, der mir die Geschehnisse der damaligen Zeit lebendig vor Augen führte. Der Spannungsbogen wird mit dem rätselhaften und zugleich grausamen Mord an dem sechzehnjährigen Jungen aufgebaut und über die Ermittlungen in dem düsteren Paris auf einem hohen Niveau gehalten. Besonders gut gefallen haben mir die Schilderungen aus dem Leben der Surrealisten, welche damals schon mutig und sehr gesellschaftskritisch aufgetreten sind. Die historischen Hintergrundinformationen wirken sehr gut recherchiert und die ganze Geschichte wirkt dadurch sehr authentisch. Es entwickelt sich eine komplexe und spannende Geschichte, deren fulminantes Finale mit einer nachvollziehbaren und für mich sehr gelungenen Auflösung aufwarten kann.

Insgesamt ist »Stadt der Mörder« aus meiner Sicht ein mehr als gelungener historischer Kriminalroman, der mich mit einem bisher selten thematisierten Schwerpunkt, einer spannenden Storyline und dem Erzähltalent der Autorin überzeugen konnte. Da ich das Buch für äußerst lesenswert halte, empfehle ich es sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.