Amazon Preis: 15,50 €
Bücher.de Preis: 15,50 €

Steirertanz

Sandra Mohrs elfter Fall. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 282 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3839228611

ISBN-13: 

9783839228616

Auflage: 

1 (10.02.2021)

Preis: 

15,50 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 100.978
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3839228611

Beschreibung von Bücher.de: 

Die LKA-Ermittler Sandra Mohr und Sascha Bergmann werden ins tiefwinterliche Ausseerland gerufen. Am Grundlsee ist eine altehrwürdige Villa bis auf die Grundfesten abgebrannt und mit ihr eine der beiden Zwillingsschwestern, die diese bewohnte. Der Verdacht, dass Luise Lex gewaltsam ums Leben kam, bevor das Feuer gelegt wurde, bestätigt sich. Wer aber hatte ein Motiv, die Inhaberin einer Trachtenmanufaktur zu töten? Die Spur der Neider und Feinde führt über Bad Aussee bis zum »Steirerball« nach Wien.

Kriminetz-Rezensionen

Spannend bis zum Ende

Am 2. Januar werden die LKA-Ermittlerin Sandra Mohr und ihr Chef Sascha Bergmann ins Ausseerland gerufen. Bei einem Gebäudebrand gab es einen Leichenfund. Es wird sofort von Brandstiftung ausgegangen und bei der Obduktion ergibt sich, dass die Tote – Luise Lex – erschlagen wurde und an einem Schädelhirntrauma verstarb, außerdem war sie schwanger. 

Das wusste bisher noch nicht einmal ihre Zwillingsschwester, obwohl sie sehr eng verbunden waren. Nachdem die Eltern vor Jahren bei einem Verkehrsunfall verstorben waren, wurden sie Waisen. Vor kurzem hatte eine der anderen eine Niere gespendet und zusammen betrieben sie eine Gewandschneiderei mit Trachtenmode. Außerdem waren sie Gegnerinnen des geplanten Feriendorfes, das in unmittelbarer Nachbarschaft ihres Elternhauses entstehen sollte.

Charakterlich waren sie sehr unterschiedlich – Luise hatte den kaufmännischen Bereich unter sich, sie war jedoch durch ihre Art sehr unbeliebt. Lilli war die kreativere und überall gerne gesehen. Wer und warum wollte jemand Luise aus dem Weg räumen? Vielleicht ein Konkurrent, ein Investor der Ferienhaussiedlung oder der unbekannte werdende Vater? Nach intensiver Ermittlungsarbeit und um den Fall schlüssig lösen zu können, müssen die Beamten gemeinsam zum Steirerball nach Wien.

Es war mein erstes Buch der Autorin und ich frage mich, wie konnte sie bis jetzt an mir vorbeigehen? Auch wenn es schon der 11. Fall mit Sandra Mohr ist, ich hatte keinerlei Probleme in die Geschichte zu finden. Claudia Rossbacher hat einen angenehm zu lesenden Schreibstil, der Plot war spannend aufgebaut und die Ermittlungen konnte man gut nachvollziehen. Das Miteinander und durchaus spaßige Geplänkel von Sandra und Bergmann machte oftmals den Eindruck eines alten Ehepaars. Man kennt sich ausgesprochen gut und akzeptiert den anderen mit all seinen Macken. 

Sehr gut fand ich auch den Ausflug in die Trachtenkunde, hier erfuhr ich sehr interessante Details. Mir gefiel auch das Aufeinandertreffen von Steirern und Wienern, ausgesprochen stimmig und perfekt waren die Dialoge bzw. Ausdrücke in österreichischer Mundart, sie gaben der Story eindeutig Authentizität. Und für Nicht-Österreicher gabs zum besseren Verständnis im Anhang ein Glossar. 

Die Auflösung des Falles zeichnete sich zwar schon ab, trotzdem blieb es bis zum Ende spannend. Ich weiß nicht, wie unsere Erinnerung in einigen Jahren sein wird, im Moment fand ich die Beschreibung und die Einflüsse von Corona in unser Leben in der Nach-Corona-Zeit sehr gut verarbeitet. 

Und zum Schluss noch ein Lob an den Verlag – das Cover passt hervorragend zu den vorherigen Bänden.

Mich konnte dieser 11. Fall voll überzeugen. Von mir gibt es für diesen Regionalkrimi aus Österreich eine absolute Leseempfehlung und ich könnte mir auch für diesen Band eine Verfilmung sehr gut vorstellen!

Brandstiftung

»Steirertanz« ist schon der 11. Band der Steirer-Reihe von Claudia Rossbacher und ich kenne die meisten. Ich bin der Entwicklung von Sandra Mohr und ihrem Chef Sascha Bergmann gefolgt und beide kommen mir inzwischen so eingespielt wie ein altes Ehepaar vor. Bergmann, muffelig wie eh und je, gibt gern den Chauvi, aber an Sandra perlt das ab. Sie steht über diesen Eigenheiten und gibt gekonnt Contra.

Dieses Mal führt ein Fall die Ermittler ins Ausseer Land. Eine Industriellenvilla ist abgebrannt, eindeutig Brandstiftung, und im Haus wird die Leiche der Luise Lex gefunden. Zusammen mit ihrer Zwillingsschwester leitete sie die erfolgreiche Trachtenmanufaktur »Lilly & Luise«, die mit modernen Interpretationen sehr erfolgreich ist, was natürlich bei traditionellen Konkurrenten misstrauisch verfolgt wird.

Aber nicht nur das scheint ein Motiv zu sein, die Schwestern sind engagiert gegen ein Ferienzentrum am Grundlsee. Teure Chalets sollen für betuchte Touristen entstehen, was nicht nur die exklusive Lage der Villa schmälern würde, auch für das Dorf hätte es Auswirkungen. Zwar gäbe es Arbeitsplätze, aber fast nur im Niedriglohnbereich, dafür würde das traditionelle Dorfleben verloren gehen und wie das aussieht, kann man im nahen Hallstatt beobachten.

Vorneweg – ich bin schon ein Fan der Steirerkrimis. Trotzdem hatte ich dieses Mal einige Eingewöhnungsschwierigkeiten. Claudia Rossbacher wählt für ihre Handlung eine nahe Zukunft. Die Geschichte spielt Anfang des Jahres 2022, Österreich hat genau wie das übrige Europa gerade die Corona-Pandemie gemeistert, aber überall sind die Folgen noch spürbar. Immer wieder denkt Sandra Mohr daran, wenn sie bemerkt, dass der Brauch des Händeschüttelns völlig verschwunden ist, oder wenn ihr auffällt, dass noch wenige Monate zuvor niemand ohne Mund-Nasen-Schutz unterwegs sein konnte. Also absolut realistisch und doch irgendwie irritierend und meinen Lesefluss etwas hemmend. Aber wie gesagt, das hat sich schnell gelegt.

Mehr hat mich eigentlich die Vorhersehbarkeit des Plots gestört, schon ziemlich früh wusste ich, wohin sie die Auflösung bewegt und das hat mir viel von der Spannung genommen.

Ansonsten ist das Buch gewohnt unterhaltsam geschrieben und wenn mir Sandra Mohr und Sascha Bergmann wie ein altes Ehepaar vorkommen, so fühle ich mich bei den Krimis auch schon heimisch wie eine langjährige Freundin zu Besuch.