Cover von: Das Sterben auf Neuwerk
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Das Sterben auf Neuwerk

Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 310 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

375343583X

ISBN-13: 

9783753435831

Auflage: 

1 (25.03.2022)

Preis: 

13,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 717.163
Amazon Bestellnummer (ASIN): 375343583X

Beschreibung von Bücher.de: 

Die untereinander völlig zerstrittenen Nachkommen des angesehenen Hamburger Bankiers Ludwig Godeffroy kommen nach dessen Tod auf der Insel Neuwerk zusammen, um das Familienoberhaupt dort zu bestatten und im Anschluss daran über das Testament des Verstorbenen in Kenntnis gesetzt zu werden.

Doch nach einem gemeinsamen Abendessen der Familie mit ihrem Notar stürzt eines der Geschwister urplötzlich zu Boden und verstirbt kurz darauf. Der aufgrund dieses Vorfalls eiligst herbeigerufene Doktor Nolden vermutet eine Vergiftung als Todesursache.

Am nächsten Tag gelingt es dem mit den Ermittlungen beauftragten Hamburger Hauptkommissar Richard Bruns gerade noch rechtzeitig vor einem angekündigten Unwetter auf die Insel zu gelangen, um gemeinsam mit dem Mediziner und dem Wasserschutzpolizisten Kluge die Morduntersuchung einzuleiten. Schon bald muss sich das Trio mit schier unglaublichen Vorgängen aus der Vergangenheit der Godeffroys auseinandersetzen. In den Tagen darauf kommt es zu weiteren Morden an Angehörigen der Familie. Sind die Gründe für die Taten in den Streitereien der Nachkommen um das Erbe des Vaters zu suchen oder führt ein Außenstehender einen Rachefeldzug gegen die Bankiersdynastie?

Kriminetz-Rezensionen

Hat mich mehr als begeistert!

Ein Kriminalroman, der mich mehr als begeistert hat und den ich sehr schnell gelesen habe, denn er war so interessant, dass man das Buch nicht mehr aus der Hand legen konnte.

Ludwig Godeffroy, ein sehr wohlhabender Bankier, verbrachte seinen Lebensabend auf Neuwerk, einer wunderbaren Insel unweit von Hamburg, wo die Natur noch unberührt zu sein scheint. Nun ist er verstorben und in seinem Testament hat er verfügt, dass seine vier Kinder nach Neuwerk kommen sollen, um bei der Seebestattung anwesend zu sein. Danach sollte nach einem Essen in seinem Lieblingslokal das Testament eröffnet werden, wozu er seinen langjährigen Freund und Notar befähigt hat.

Seine drei Söhne sind anwesend, und auch die Tochter Karin, die seit Jahrzehnten mit der übrigen Familie zerstritten ist. Als nach dem Essen ein Absacker genommen wird, bricht der älteste Sohn Johannes plötzlich tot zusammen. Eine anwesende Krankenschwester und auch der herbeigerufene Arzt stellen beim Toten einen Mandelgeruch fest, was auf Zyankali hinweist.

Hauptkommissar Bruns aus Hamburg kommt auf die Insel, um zu ermitteln, aber dann gibt es den nächsten Toten aus der Familie. Nach und nach kommt auch die tragische Familiengeschichte der Godeffroys ans Licht und ein weiterer Mord geschieht.

Der Leser hat so manchen Verdächtigen im Visier, gibt es doch einige Leute, die durch waghalsige Spekulationen ihr Hab und Gut verloren haben oder was ist mit dem Wirt, der gerne ein Teil von Godeffroys Grundstück haben will. Und so manche andere Person könnte mit dem Töten einen Nutzen haben.

Die einzelnen Kapitel sind nicht zu lang und lassen sich sehr gut lesen. Der Spannungsbogen wird die ganze Zeit aufrecht gehalten und auch die Streitigkeiten der Familienangehörigen untereinander sind sehr interessant und decken so manches Geheimnis auf. Die Naturbeschreibungen sind einfach traumhaft und wecken beim Leser den Wunsch, selbst einmal über das Wattenmeer zu laufen.

Nicht zuletzt ist auch das Cover sehr ansprechend. Ein Bild, das eine Hamburger Malerin zur Verfügung stellte und das ganze Buch abrundet.

Mord in der Familie

Normalerweise sollte eine Beerdigung Anlass für Versöhnung und Zusammenhalt sein. Doch die Gräben zwischen den Mitgliedern der Familie Godeffroy sind so tief, dass bei Beerdigung des Vaters von Anfang an eine Atmosphäre von Hass und Missgunst herrscht. Noch am Tag der Beerdigung wird ein Familienmitglied ermordet.

Schauplatz des Krimis ist die Insel Neuwerk. Diese Wahl fand ich sehr gelungen. Zum einen schildert der Autor die Insel sehr anschaulich und setzt die markanten Punkte der Landschaft gekonnt in Szene. Zum anderen wird der Kreis der Verdächtigen auf die Besucher der Insel beschränkt, da ein Sturm den Tatort von der übrigen Umwelt isoliert.

Zu Beginn scheint jeder verdächtig. Alte Familienstreitigkeiten, Kränkungen und unsaubere Geschäfte kommen ans Licht. Zu meinem Leidwesen wurde jeder meiner Verdächtigen ziemlich schnell ins Jenseits befördert. Der aufmerksame Leser findet aber einige Hinweise, die auf den Mörder deuten.

Mit Kommissar Bruns betritt ein ausgesprochen sympathischer Ermittler die Bühne. In meinen Augen hat er die Empathie und notwendige Distanz, um den Fall zu lösen. Unterstützung bekommt Bruns vom zufällig auf der Insel Urlaub machenden Arzt Dr. Nolden. Der punktet mit seiner zurückhaltenden Art und seiner medizinischen Kompetenz. Ich hoffe, dass er auch in den Folgebänden seinen Auftritt hat.

Die Entdeckung des Mörders war keine allzu große Überraschung. Trotzdem fand ich den Krimi sehr spannend. Dies resultiert daraus, dass der Weg zur Lösung sehr unterhaltsam und fesselnd war. Man gut mit raten konnte und nicht zuletzt hat der Charme des Schauplatzes überzeugt.

Fehlende Grautöne und das unprofessionelle Verhalten der beiden Hauptfiguren trübten mein Lesevergnügen

»Das Sterben auf Neuwerk« ist ein Kriminalroman von Dieter Heymann, der 2022 bei BoD – Books on Demand erschienen ist.

Zum Autor:
Dieter Heymann wurde 1968 in Spelle (Kreis Emsland) geboren und wuchs in Rheine auf, wo er auch heute lebt. Nach dem Abitur kam er in die öffentliche Verwaltung, in der er noch immer tätig ist. Neben Schwimmen und Radfahren liest er gerne Spannendes und engagiert sich als Vereinsvorsitzender in der Vorstandsarbeit seines Schützenvereins. Auf Neuwerk ist er mittlerweile Stammgast. Schon bei seinem ersten Besuch auf der Insel kam ihm der Gedanke, den Ort in der Nordsee für einen Kriminalroman zu nutzen.

Meine Meinung:
Der Einstieg in dieses Buch fiel mir leicht und die beiden Hauptfiguren Karin Wöhrle, geb. Godeffroy, und Richard Bruns, Hauptkommissar aus Hamburg, wirken beide sympathisch. Die Handlung ist komplex und stimmig. Der Erzählstil ist geprägt von mehreren Perspektiven, gibt auch Auskunft über die Gedanken dieser Person und ist leicht verdaulich. Also alles prima? Leider nein, denn die Figuren sind fast nur schwarz-weiß gezeichnet.

Das Verhältnis der beiden Hauptfiguren und ihr Verhalten zueinander sind für eine Anwältin und einen Kommissar während der Ermittlungen einfach nur ärgerlich. Die Überführung des Täters stand zudem auf wackligen Beinen, obwohl sie inhaltlich nachvollziehbar war.

Positiv war die atmosphärische Schilderung der Besonderheiten Neuwerks, bei der die Liebe des Autors zur Insel spürbar wurde. Auch der Wechsel zwischen ruhigen und handlungsreichen Szenen hat mir gefallen, die auch nach den Morden für die nötige Entspannung sorgten. Es ist also Potential vorhanden.

Fazit:
Ein Kriminalroman mit Stärken und Schwächen, die eine bessere Bewertung verhindert haben. Deshalb gibt es von mir nur zwei von fünf Sternen (50 von 100 Punkten).