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Stern des Nordens
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Beschreibung:
Undercover im Land der Lügen. Eine tödliche Mission in Nordkorea, eine junge CIA-Agentin auf der Suche nach ihrer verschwundenen Schwester.
Washington DC, 2010: Zwölf Jahre ist es her, dass Jenna Williams’ Zwillingsschwester an einem Strand in Südkorea spurlos verschwand. Als die CIA die frischgebackene Agentin auf eine geheime Mission nach Nordkorea schickt, ist sie fest entschlossen, die Wahrheit über ihre Schwester herauszufinden.
Ein Dorf in der nordkoreanischen Provinz: Bäuerin Moon kämpft ums Überleben. Als sie ein Hilfs-Paket mit Lebensmitteln aus dem Ausland findet, macht sie den Inhalt auf dem Markt zu Geld. Für ihre Furchtlosigkeit wird sie von den anderen Frauen bewundert, von der Polizei argwöhnisch beobachtet. Als eine der Marktfrauen verhaftet wird, entwickelt sich Moon zur Stimme des Widerstands.
Pjöngjang: Anlässlich einer Beförderung wird die Familiengeschichte des Parteifunktionärs Cho durchleuchtet. Denn Karriere machen darf nur, wer über drei Generationen einen tadellosen Hintergrund nachweisen kann. Was dabei ans Licht kommt, lässt den linientreuen Anhänger Kim Jong-Ils alles in Frage stellen, woran er jemals geglaubt hat. Als Cho die Amerikanerin Jenna Williams kennenlernt, ahnt er nicht, dass sie undercover für die CIA in Einsatz ist. Und welche Ereignisse ihre Begegnung in Gang setzen wird ...
Unvorstellbar - erschütternd
Drei vorerst voneinander unabhängige Geschichten rund um Nordkorea werden erzählt.
Im Jahr 1998 wird Jae-hoon Park, 19, aus Seoul entführt. Zwölf Jahre später wird Jenna Williams aus den USA von der CIA rekrutiert. Sie ist noch immer davon überzeugt, dass ihre Zwillingsschwester Jae-hoon nicht bei einem Badeunfall ums Leben gekommen ist. Da sie den Auftrag hat, etwas über Nordkorea zu erfahren und auch dorthin mit einer Delegation eingeladen wird, geht sie auch dem Hinweis nach, dass ihre Schwester noch lebt.
Die Bäuerin Frau Moon findet einen Ballon mit für einfache Nordkoreanern wertvollen Sachen: eine aufziehbare Taschenlampe, Socken, Schokokekse. So beginnt sie, als Marktfrau zu arbeiten und hat vorerst viel Erfolg und Glück.
Yong-ho erklärt an einem Volksfest in Pjöngjang seinem kleinen Bruder Cho, dass er zum Stabschef befördert wurde. Zwar ist das ein Aufstieg, aber Cho weiß, dass das gefährlich sein kann. Immerhin sind die Brüder adoptiert, sie kennen ihre leiblichen Eltern nicht und wissen somit auch nicht, ob diese kriminell waren. Denn wenn das so ist, fallen Yong-ho und Cho sehr tief, Arbeitslager bis Todesstrafe erwartet sie. Auch Cho macht seine Karriere, kann sogar nach Amerika zu Verhandlungen. Doch der Fall danach ist umso tiefer.
Am Schluss erfährt man, dass diese drei Geschichten durchaus ihre Verbindung zueinander haben.
Ich finde das Buch so mitreißend, so haarsträubend, wie es sich in Nordkorea lebt, dass ich es erst gar nicht glauben konnte. Doch hinten im Buch finden sich Anmerkungen, die diese Tatsachen belegen. Auch findet man dort Hinweise auf weiterführende Literatur zu diesem Thema, von denen ich ganz bestimmt Gebrauch machen werde, so sehr hat mich die Situation von Nordkorea gepackt. Da die Geschichte im Jahr 2010 spielt, frage ich mich, ob heute immer noch die gleichen Missstände herrschen, immerhin scheint Kim Jong-un etwas weltoffener zu sein.
Ein abgeschottetes Land
Vor über zehn Jahren verschwand die Zwillingsschwester von Jenna Williams an einem Strand in Südkorea. Man vermutete einen Badeunfall. Nun ist Jenna bei der CIA und soll auf eine geheime Mission nach Nordkorea. Da Jenna überzeugt ist, dass ihre Schwester noch lebt, will die Chance nutzen und nach ihr forschen.
Die Menschen in Nordkorea sind arm und kämpfen ums Überleben. Als der Bäuerin Moon ein Paket aus dem Ausland in die Finger fällt, verkauft sie die Dinge auf dem Markt. Aber die Polizei hat ein Auge auf die Marktfrauen.
Cho hat es in seinem Land weit gebracht. Im Gegensatz zu den meisten Menschen genießt er einen recht hohen Lebensstandard. Natürlich ist er ein treuer Anhänger des Führers Kim Jong-il. Doch dann erfährt er etwas, das alles in Frage stellt, woran er bisher geglaubt hat. Seine Begegnung mit Moon und mit Jenna hat ungeahnte Folgen.
Diese Handlungsstränge verlaufen zunächst nebeneinander her und werden dann zusammengeführt, indem die Protagonisten gemeinsam gegen die nordkoreanische Führung Widerstand leisten.
Nordkorea ist ein Land, das sich abschottet und immer wieder dem Westen droht. Die Bevölkerung hat kaum genug zum Leben, die Regeln, wie man sich zu verhalten hat, sind streng und man unterliegt ständiger Überwachung. Wer sich dem Regime widersetzt, wird interniert, wo es grausam zugeht und Folter an der Tagesordnung ist.
Es ist erschreckend zu lesen, was in diesem uns so fremden Land vorgeht. Da wirkt die menschenfreundliche und mutige Frau Moon wie einen Sonnenstrahl in dem tristen Grau. Obwohl mir Jenna sympathisch war, fand ich ihre Entwicklung von einer Frau mit Albträumen zu „Superwoman“ nicht so ganz realistisch.
Das alles ist in einen spannenden Thriller verpackt, der mir gut gefallen hat.
Spannende, unfassbar eindringliche Geschichte, die man nicht vergisst
Dieses Buch erzählt eine unglaublich eindringliche Geschichte, die man nicht so schnell vergessen kann. Das stimmige Cover mit dem Stern und dem sich nähernden Zug bildet den perfekten Einstieg in dieses ungewöhnliche und spannende Buch, dessen Geschichte schier unglaublich scheint.
Das Schicksal von drei Menschen, die durch ihre Herkunft untrennbar mit Nordkorea verbunden sind, führt sie auf eine eigene schreckliche Art und Weise zusammen, die der Autor meisterhaft in Worte fasst. Das Leben der alten Frau, die am Markt ihre Ware verkauft, der ranghohe Offizier der nordkoreanischen Armee, der nichts von seiner Herkunft ahnt, und die junge afroamerikanische Frau mit koreanischen Wurzeln, erleben so unfassbare Dinge, die den Leser atemlos bis zur letzten Seite weiterlesen lassen.
Dieses Buch ist ein Pageturner, den man unbedingt lesen sollte!!
Bedrückend und beeindruckend
Vor etwa 20 Jahren verschwand Jenna Williams Zwillingsschwester an der südkoreanischen Küste. Man dachte, sie sei ertrunken, doch nun scheint es eine ganz andere Erklärung zu geben und Jenna will alles versuchen, ihre Schwester nach Hause zu holen. Dazu muss sie allerdings nach Nordkorea – und das ist für eine US-Amerikanerin alles andere als einfach.
In Nordkorea fristet die Bäuerin Moon ein kärgliches Leben, bis sie auf ein Carepaket stößt und ihr eine Idee kommt, eine Idee, die sich letztlich als nicht ungefährlich erweist.
Auch Cho Sang-ho ist Nordkoreaner, jedoch gehört er als Funktionär zu den Priviligierten. Doch das kann unter einem Regime, wie es in Nordkorea herrscht, schneller zu Ende sein, als man denkt …
Nordkorea ist ein Land, von dem man wenig weiß. Der Autor ist einer der wenigen, die die Möglichkeit hatten, das Land zu besuchen. In Anmerkungen am Ende des Romans, die man auf jeden Fall erst nach dessen Lektüre lesen sollte, erfährt man, wie viel bzw. wie wenig Fiktion es in seiner Geschichte tatsächlich gibt. Der Roman ist somit spannende Lektüre, macht aber auch nachdenklich und wirkt lange nach.
Von den drei Protagonisten sind die beiden Nordkoreaner die mit Abstand interessanteren Charaktere. Beide machen beängstigende Erfahrungen, aber auch bemerkenswerte Entwicklungen durch, wirken dabei immer authentisch und rühren an den Emotionen der Leser. Jenna Williams dagegen bleibt blass und berührt emotional wesentlich weniger. Das einzige Bemerkenswerte an ihr scheint ihre afroamerikanisch-südkoreanische Abstammung zu sein.
Der Autor erzählt atmosphärisch und sehr spannend und die kurzen Kapitel sowie die Perspektivewechsel tragen das Ihre dazu bei, dass man den Roman kaum aus der Hand legen kann. Mich hat der Roman bis zur letzten Seite gepackt, ich habe mitgehofft und mitgezittert, war entsetzt, was Menschen anderen antun können, aber auch beeindruckt, zu was Menschen in der Lage sind, die nichts mehr zu verlieren haben.
Ganz sicher wird mancher Leser durch die Lektüre dazu angeregt werden, sich näher mit diesem unbekannten Land zu beschäftigen. Alleine deswegen ist dies schon ein wichtiges Buch, das möglichst von vielen gelesen werden sollte. Sicher sind Thriller nicht jedermanns Genre, aber dennoch eine gute Möglichkeit, aufmerksam zu machen.
„Stern des Nordens“ ist ein spannender Roman, der aber auch nachdenklich macht, und lange nachhallt. Dass ein ernstes Thema in einem Unterhaltungsroman verarbeitet wird, schadet nicht, sondern schafft die Möglichkeit, viele Menschen zum Nachdenken zu bringen. Alleine deswegen kann ich den Roman nur empfehlen. Selbstverständlich vergebe ich hier die volle Punktzahl.