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Stille Feinde

Thriller
Buch
Broschiert, 398 Seiten
Übersetzer: 

Verlag: 

ISBN-10: 

3518468707

ISBN-13: 

9783518468708

Auflage: 

1 (11.06.2018)

Preis: 

14,95 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.240.672
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3518468707

Beschreibung von Bücher.de: 

Isaiah Quintabe, der geniale Privatdetektiv ohne Lizenz, der meistens für die einfachen Leute in Long Beach, L.A., Probleme löst, stößt auf das Wrack des Autos, mit dem vor Jahren sein Bruder Marcus getötet worden war Schnell ist ihm klar: Es war kein Unfall, sondern Mord. Gleichzeitig meldet sich die damalige Freundin seines Bruders - ihre Halbschwester in Las Vegas steckt in Schwierigkeiten. Hoffnungslos spielsüchtig hatte die mit ihrem Freund versucht, die 14K-Triade zu erpressen. IQ und sein Sidekick Dodson machen sich auf nach Las Vegas, um die Situation zu entschärfen. Gleichzeitig regt sich der Verdacht, dass IQs toter Bruder Marcus vielleicht doch kein Heiliger war und Verbindungen zu dem ruandischen Gangster Seb Habimana hatte. IQ muss an mehreren Fronten gleichzeitig kämpfen, denn zudem haben sich noch ein übler Kredithai und die Locos Surenos 13, eine mächtige Gang, an seine Fersen geheftet. Schwerstarbeit für IQ und Dodson, die zur Hochform auflaufen. Und im Hintergrund lauert ein düstrer Feind ...

Kriminetz-Rezensionen

Brutal, hart und spannend

Privatdetektiv Isaiah Quintabe, kurz IQ genannt, lebt in Long Beach, L.A. Wobei seine Initialen nicht nur sein Spitzname sind, sie stehen auch für seine Begabung, mit Deduktion und Intelligenz die Sachverhalte zu durchschauen. Long Beach ist nicht gerade eine feine Gegend, deshalb sind seine Fälle auch meist Probleme der sogenannten Kleinen Leute, für die IQ aber ein großes Herz hat. Da hilft er schon mal unentgeltlich. Aber seit Jahren treibt ihn der ungesühnte Unfalltod seines großen Bruders Marcus um. Als er auf einem Schrottplatz einen Wagen entdeckt, der dem Unfallwagen gleicht, findet er schnell Indizien, die nahelegen, dass Marcus vorsätzlich überfahren und ermordet wurde. Gleichzeitig bittet Marcus frühere Freundin Quintabe um Hilfe. Ihre jüngere Schwester, ein Junkie und spielsüchtig, steckt in großen Schwierigkeiten. Sie hat sich von den falschen Leuten Geld geborgt, das sie nicht zurückzahlen kann und versucht eine Gang mit gestohlenen Dokumenten zu erpressen. Jetzt hat sie nicht nur den Geldhai auf den Fersen, auch eine chinesischen Triade und das mexikanische Syndikat wollen ihr ans Leder.

IQ als Hauptfigur ist ein faszinierender Protagonist. Der Plot ist raffiniert, vielschichtig und – wie ich finde – sehr kompliziert aufgebaut. Wenn man nicht mit großer Konzentration liest, verliert man sich schnell in Nebensträngen und Rückblenden. Trotzdem bleibt die Spannung aber durch die ganze Geschichte erhalten.

Die Sprache ist knallhart, sehr lakonisch und brutal. Überhaupt beherrschen die Brutalität der Gangs und die ständigen Gewaltexplosionen das ganze Buch. Verstärkt wird das durch den rauen Unterweltslang. Ich hatte damit meine Schwierigkeiten, auch wenn bei Quintabe immer mal Ironie, sogar feiner Humor aufblitzt und seine Menschlichkeit ein Gegenpart zu seinen Ermittlungen und seiner Umgebung darstellt. Die abrupten Szenenwechsel bringen genau wie die Sprache sehr viel Tempo ins Buch. Ich könnte mir sehr gut eine Verfilmung vorstellen, die viele Szenen ließen bei mir sofort ein Kopfkino abspulen.

Erwartungen leider nicht erfüllt

Der siebzehnjährige Isaiah muss hilflos mit ansehen, wie sein großer Bruder vom Fahrer eines Honda Accords überfahren wird. Der Fahrer flüchtet und für Isaiah bricht eine Welt zusammen. Acht Jahre später findet er zufällig auf einem Schrottplatz eben jenen Unfallwagen und stellt fest, dass der Fahrer wohl gezielt einen Anschlag auf Marcus verübt haben muss. Trotz dieses traumatischen Erlebnisses und seinen Abbruch der Schulbildung steht er mit beiden Beinen im Leben. Ein hartes, entbehrungsreiches Leben erst als Dieb und später als Privatermittler für die eher kleinen Fälle. Seine Klienten sind allesamt nicht vermögend, sehen sich aber mit Problemen wie Stalking, Mobbing und auch Diebstahl konfrontiert.

Als ich das Cover das erste Mal sah, dachte ich eigentlich einen Roman von Don Winslow vorzufinden. Da habe ich mich getäuscht, doch der Sprachstil und die Art des Autors seine „Geschichte“ zu erzählen sind doch irgendwie ähnlich. Joe Ide zeichnet nicht das typische Bild von L.A.: keine sonnengebräunten Bikinimädchen, keine heißen Schlitten. Nein, hier werden die dunklen Seiten gezeigt, die Bandenkriminalität, Drogen- und Spielsucht und zwischendrin Leute, die entweder das Eine bekämpfen oder vom Anderen quasi überrollt worden sind.

Der Schreibstil des Autors ist äußerst kompakt und viele Informationen sind sehr geschickt versteckt und genau aus diesem Grund handelt es sich in meinen Augen nicht um einen Thriller, denn es kommt so gut wie gar kein Spannungsaufbau zustande. Die vielen verschiedenen Zeitsprünge, parallel verlaufenden Handlungen und eine ausufernde Anzahl von Personen verhindern einen Spannungsaufbau komplett. Zunehmend hat mich auch die Diskrepanz zwischen der Selbstwahrnehmung des I.Q. und der Reflektion durch sein Umfeld gestört. Es wird ständig betont wie klug er doch ist, seine Handlungen lassen darauf aber keinesfalls schließen.

Ich habe mir tatsächlich wesentlich mehr von diesem Thriller versprochen.

Spannender Thriller mit guter Milieustudie

Isaiah Quintabe, kurz IQ genannt, ist ein Privatdetektiv und recherchiert für die Menschen in seinem Viertel. Zumeist handelt es sich um Kleinigkeiten wie das Auffinden einer verschwundenen Brosche. Angetrieben wird er aber von dem Wunsch, den Mörder seines Bruders zu stellen, denn er ist davon überzeugt, dass der Unfall, bei dem dieser damals ums Leben kam, kein Zufall war. Eines Tages meldet sich die ehemalige Freundin seines Bruders bei ihm und beauftragt ihn, nach ihrer Schwester zu sehen, die in großen Schwierigkeiten zu stecken scheint. Da er schon immer vernarrt in sie war, nimmt er den Auftrag an und macht sich auf die Suche, ohne zu ahnen, dass es sich diesmal um deutlich mehr handelt, als seine üblichen Fälle ...

"Stille Feinde" ist der zweite Band einer Krimireihe um den äußerst schlauen und sympathischen Privatdetektiv Isaiah Quintabe. Ich bin erst mit diesem Buch in die Serie gestartet, ohne aber jemals Verständnis-Probleme zu haben. Der Autor erzählt die Geschichte in einem dichten und sehr bildreichen Schreibstil. Er legt viel Wert auf das Erfassen der Umgebung und Atmosphäre, was das Buch sehr lesenswert macht. Zudem verbindet er geschickt aktuelle Geschehnisse mit denen der Vergangenheit, ohne dass der Leser den roten Faden verliert. Die Spannung baut Joe Ide geschickt auf und hält sie mit immer wieder neuen Informationen und sehr viel Action auf einem hohen Niveau. Manchmal erhält aus meiner Sicht die Gewalt ein wenig zu viel Raum, was aber wieder hervorragend in das Milieu passt, in dem sich IQ bewegt. Die Vielzahl der Protagonisten wirkte auf mich nicht störend, da der Autor sich jedem Charakter ausführlich widmet.

"Stille Feinde" ist für mich ein gelungener und atmosphärischer Thriller, der mich in die dunkle Welt der organisierten Kriminalität entführt und ein paar spannende Stunden geschenkt hat. Ich bewerte das Buch mit guten vier von fünf Sternen und empfehle es sehr gerne weiter.