Amazon Preis: 12,95 €

Stöberhai

Der sechste Fall für Kommissar Ingo Behrends. Harz Krimi
Buch
Broschiert, 279 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3954751275

ISBN-13: 

9783954751273

Auflage: 

1 (17.06.2016)

Preis: 

12,95 EUR

Krimitags: 

Amazon-Bestseller-Rang: 369.361
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3954751275
Beschreibung von Ingo_B_Punkt

Hauptkommissar Ingo Behrends kuriert die Folgen einer Schussverletzung aus. Doch die Verbrecher nehmen auf seine Reha keine Rücksicht. Als ein russischer Restaurant-Besitzer in Bad Sachsa ermordet wird, hält es Behrends kaum in der Klinik. Die junge Kommissarin, die ihn in Northeim vertritt, geht die Ermittlungen völlig falsch an, davon ist er überzeugt. Das »Gagarin« soll ein Drogenumschlagplatz gewesen sein? Zusammen mit dem Journalisten Holger Diekmann verfolgt Behrends eine andere Spur. Die führt zurück in die Zeit, als die DDR in Auflösung begriffen war und einige Funktionäre von der unkontrollierbaren Situation profitieren wollten. Zu dumm nur, dass ein Mitarbeiter im NATO-Aufklärungsturm auf dem Stöberhai eine Nachricht abgefangen hatte, in der ein Offizier der NVA einen illegalen Waffendeal mit russischen Soldaten verabredete …

Kriminetz-Rezensionen

Der Toten gedenken

Im Jahr 1990 ist die DDR dabei, sich aufzulösen. Dies wird ausgenützt, um illegale Waffengeschäfte abzuwickeln: Dabei werden von Mitarbeitern der NATO die Gespräche abgehört. Es kommt bei diesem Treffen zu einem Schusswechsel mit vier Toten, das als Unfall getarnt wird, aber einer kann verletzt entkommen.

25 Jahre später offenbart der Journalist Ulrich Vetter Jana Schuchart, dass ihr Vater, ein ehemaliger russischer Offizier, ermordet wurde. Näheres würde sie von Leo Adam erfahren. Als sie diesen aufsucht, findet sie ihn ermordet in seinem Haus vor.

Zur selben Zeit: Kommissar Ingo Behrends muss sich einer Operation unterziehen, eine alte Schussverletzung die ihm zusehends Probleme macht. Danach soll er ein für ein paar Tage in die Reha zum auskurieren und abnehmen. Dabei lernt er Edgar Grischke kennen. Er will ihm seinen alten Freund und Lokalbesitzer Leo Adam vorstellen, doch leider kommen auch sie zu spät.

Und dann soll auch noch eine völlig unbekannte Kommissarin ihn vertreten: Kommissarin Naima Azzouzi. Ausgerechnet eine Migrantin, denkt sich Ingo, auch das noch, und so geraten die beiden auch gleich aneinander. Als dann auch noch Grischke in seiner Hütte im Wald niedergeschlagen wird, beginnt Ingo mit seinem Kumpel Holger Diekmann auf eigene Faust zu ermitteln, zum Leidwesen seiner Ehefrau und Frau Azzouzi.

Meine Meinung:
Stöberhai ist der sechste Fall von Kommissar Behrends, allerdings für mich der erste. Der sympathische Kommissar mit Ecken und Kanten ist mir sofort ans Herz gewachsen. Roland Lange versteht es, den Leser zu unterhalten, der Krimi war sehr interessant, teilweise humorvoll und wurde nie langweilig. Vielleicht hätte man noch ein klein wenig mehr Spannung hineinbringen können, aber für ein Regionalkrimi war es ganz in Ordnung.

Durch die Beschreibungen lernt man dann auch ein wenig den Harz und seine Sehenswürdigkeiten kennen, wie z.B. den Stöberhai, der am Ende des Buches ausführlich beschrieben wird. Durch seinen lockeren, flüssigen Schreibstil habe ich mich sehr gut unterhalten gefühlt, dank des sympathischen Kommissars und dem Abenteuerteam Schuchart/Grischke und kann diesen Krimi nur weiterempfehlen. Das Cover zeigt einen Blick auf den Stöberhai und seinem ehemaligen Turm der 2005 gesprengt wurde.

Von mir bekommt dieser Krimi 4 von 5 Sterne.

Tödliche Vergangenheit

Kommissar Ingo Behrends, den ich in diesem Krimi kennenlernen durfte, ist mir sofort ans Herz gewachsen. Um eine Schussverletzung auszukurieren befindet er sich zur Kur in Bad Lauterberg. Ziemlich widerwillig nimmt er an den vorgesehenen Programmen teil. Vor allen Dingen die verordnete Diät stößt bei ihm nicht auf Gegenliebe.

Während seines Aufenthalts lernt er den Gärtner Grischke kennen und freundet sich mit ihm an. Als dieser ihm von dem Mord an seinem Freund berichtet, ist sein kriminalistischer Instinkt geweckt, er sieht die Chance der Langeweile zu entkommen und beginnt zu ermitteln. Das stößt bei seiner Stellvertreterin nicht auf Gegenliebe, zumal er versucht, über seine Mitarbeiter an Informationen zu kommen. Während seine Dienststelle in eine andere Richtung ermittelt, lässt er sich unbeirrt von seinem Bauchgefühl leiten.

Schnell wird klar, dass der Fall in die Vergangenheit, genauer gesagt ins Jahr 1990, zurückreicht. Damals befand sich die DDR in der Auflösung und einige Leute wollten noch das große Geschäft machen, wobei sie auch vor Mord nicht zurückschreckten. Eines der Mordopfer ist der Vater von Jana Schuchart, die durch einen Journalisten erst vor kurzem von dem Verbrechen erfahren hat und auf eigene Faust versucht, ihren Vater zu rächen. Sie hat jedoch ihre Gegner unterschätzt und kommt nur mit der Hilfe von Grischke und Behrends mit dem Leben davon.

Der Roman kommt ohne allzu viel Blutvergießen aus, was der durchgehenden Spannung nicht schadet. Nebenbei erfährt man einige Details zur jüngsten deutschen Geschichte und bekommt Appetit auf die wunderschöne Landschaft des Harz. Die einzelnen Personen wurde detailreich beschrieben, das Kopfkino kam sofort in Gang. Außerdem fand ich es angenehm, endlich mal einen Kommissar mit einem intakten Familienleben kennenlernen zu dürfen. Ich kann das Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen.

Der sechste Fall für Ingo Behrends

Meine Meinung zum Buch:
Das Cover ist sehr stimmungsvoll. Es zeigt den einen Aufklärungsturm, den Horchposten "Stöberhai" der Bundeswehr. Der Nebel verspricht etwas Geheimnisvolles.

Ingo Behrends, der in jedem der sechs Bände von Roland Lange der Hauptprotagonist ist, wird diesmal unfreiwillig außer Gefecht gesetzt, weil er zu einer Reha muss. Doch auch dort verlässt ihn seine Spürnase nicht und so stolpert er in einen neuen Fall und weil er offiziell nicht ermitteln darf, tut er es einfach inoffiziell. Einen echten Hauptkommissar kann eben niemand vom Ermitteln abhalten.

Die Figuren sind lebendig, man fiebert mit den verschiedensten Personen mit. Vor allem Jana, eine junge Russin, begleitet man als Leser auf ihrer Jagd nach Antworten. Die regionalen Schauplätze werden toll beschrieben und selbst wenn man noch nicht dort war, hat man das Gefühl alles vor Augen zu haben.
Und ganz nebenbei lernt man auch noch etwas über die Wendezeit.

Fazit:
Einer toller Regiokrimi, der den Leser mitnimmt und den Harz erleben lässt.

Bewertung: 5 von 5 Sternen