Wenn Du über einen Link auf dieser Website kaufst, unterstützt Du Kriminetz, da wir dann eine kleine Provision erhalten.
Sturzwasser
Verlag:
ISBN-10:
ISBN-13:
Auflage:
Preis:
Beschreibung:
Ein geplantes Luxusresort und ein toter Investor mitten im Gasteiner Bergidyll. Da kann Krimifan Carolin Halbach sich nicht zurückhalten und mischt tatkräftig die Ermittlungen auf.
Während einer Wanderung zur Wiesneralm macht Carolin Halbach, Leiterin der Stadtbibliothek von Bad Gastein, eine grausige Entdeckung: In einem Bottich mit Erfrischungsgetränken schwimmt zwischen den Almdudlerflaschen eine Leiche. Schnell ist klar: Der Tote ist Goscha Rubinsky, ein russischer Investor mit großen Plänen für die malerische Alm, die zu einem luxuriösen Alpendorf mit Golfplatz und Pool-Landschaft werden soll. Das schmeckt nicht jedem, am allerwenigsten Gerald Grassl, einem der Eigentümer der Alm, der damit ins Visier der Ermittlungen gerät.
Carolin will nicht an die Schuld des Almbauern glauben und folgt ihrer eigenen Intuition, die schließlich in eine ganz andere Richtung weist. In bester Miss-Marple-Manier nimmt Carolin die Fährte auf, um den wahren Mörder zu überführen und das umstrittene Alpendorf zu verhindern.
Bedrohte Alpenidylle
„Sturzwasser“ von Karina Ewald ist ein typischer Regionalkrimi, unblutig, mit Wohlfühlcharakter und sympathischen Protagonisten.
Worum geht es?
Bei einer Bergwanderung stoßen Bruno und Carolin auf eine Leiche. Es handelt sich um ein Mitglied eines russischen Konsortiums, das auf einer Alm ein Hotelprojet plant. Doch der Besitzer jener Alm will nicht verkaufen. Er gerät unter Mordverdacht, doch Carolin hält ihn für unschuldig und stellt eigene Nachforschungen an. Doch in Bad Gastein passieren noch andere merkwürdige Dinge …
Es ist bereits der zweite Band dieser Reihe. Das Cover mit dem Gebirgsbach, der Almlandschaft und den darüber hinausragenden felsigen Bergen stimmt hervorragend auf jene Landschaft ein, in der die Handlung spielt. Zudem passt die Aufmachung exakt zum ersten Band und hat somit guten Wiedererkennungswert. Auf der Innenseite des Umschlags befindet sich eine Skizze der wesentlichsten Örtlichkeiten von Bad Gastein sowie der unmittelbaren Umgebung, wodurch man Carolin bei ihren Touren gut begleiten kann.
Der Schreibstil ist nicht nur locker und flüssig, sondern besticht sprachlich durch die gekonnte Differenzierung – die Deutsche Carolin spricht bzw. denkt auf Hochdeutsch, die Gasteiner sprechen Salzburger Dialekt. Dadurch entsteht Lebendigkeit und es wirkt authentisch. Der Krimi ist in kurze Kapitel untergliedert, mit Überschriften, jedoch ohne Orts- oder Zeitangaben. Das Buch erschien 2023. Die Handlung spielt in der nicht genau festgelegten Gegenwart.
Die Atmosphäre von Bad Gastein wird so anschaulich beschrieben, dass man den Eindruck bekommt, anhand des Buches könnte man sich problemlos dort zurechtfinden. Nicht nur die teils unberührte Natur, die Weite der Almen und die imposante Gebirgslandschaft animieren zu einem Besuch dieser Örtlichkeiten, sondern auch die kulinarischen Köstlichkeiten klingen verlockend. So en passant lernt man auch noch, wie man ein Wiener Schnitzel richtig zubereitet.
Die Protagonisten sind durchwegs sympathisch dargestellt, lebendig und natürlich. Carolins deutsche Herkunft ist rein sprachlich offensichtlich, aber sie wird zusehends heimisch in Bad Gastein. Sie ist eine ausgezeichnete Beobachterin, verfügt über einen guten Spürsinn und kann so dem Polizisten Herzinger immer wieder hilfreiche Hinweise liefern, weswegen er sie stets scherzhaft „Miss Marple“ nennt. Noch ist sie Single und durchaus bereit für eine neue Beziehung. Mit Bruno, Lois oder Valentin vielleicht?
Nicht nur der Fall des auf der Alm erschossenen Russen beschäftigt die Polizei. An Verdächtigen mangelt es nicht, an in die Irre führende Spuren ebenfalls nicht, was zum Miträtseln anregt. Zudem beleben etliche merkwürdige Vorkommnisse die Handlung, gestalten sie abwechslungsreich, interessant, sorgen für Überraschungen und weitere Spannungsmomente. Unversehens kommt Carolin dem Mörder in die Quere und gerät in große Gefahr. Schließlich klärt sich nicht nur der Mordfall schlüssig auf, sondern auch all die anderen Vorfälle.
„Sturzwasser“ hat mir spannend-vergnügliche Lesestunden beschert, war für mich eine wunderbar stimmige Urlaubslektüre, als ich das Buch in Zell am See las, das sich relativ nahe bei Bad Gastein befindet. Ich freue mich schon auf weitere Fälle von Carolin und bin auch neugierig, wie ihr Leben weitergeht.