Der Täter in der Falle
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Wenn dich die Vergangenheit einholt … ein Dresden-Krimi über Rache, Familienbande und einen legendären Kunstraub
Professor Friedrich Buhbach wird eines Morgens tot im Bett seiner Dresdner Villa gefunden. Was zunächst wie ein natürlicher Todesfall aussieht, erweist sich bei genauerer Untersuchung als Mord: Buhbach wurde erst betäubt und dann mit einem Kissen erstickt. Die Kommissare Martin Singer und Luisa Leuw übernehmen die Ermittlungen. Die Spur führt in die Vergangenheit. Offenbar war der Professor im Besitz entscheidender Informationen über den ungeklärten Raub des Sophienschatzes aus dem Dresdner Stadtmuseum im September 1977. Dann wird eine weitere Leiche in der Dresdner Heide gefunden. Und plötzlich wird Hauptkommissar Singer selbst zur Zielscheibe …
Der Dresdner Raub des Sophienschatzes
Stefanie Buhlbach wird von der Haushälterin angerufen, sie hat ihren Großvater tot in seinem Bett vorgefunden. Die Hausärztin geht von einer natürlichen Todesursache aus, da der Professor einen Herzfehler hatte. Da er sich jedoch nach seinem Tod als Körperspender eintragen hat lassen, stellte man fest, dass Professor Friedrich Buhlbach ermordet wurde. Weitere Untersuchungen ergeben, dass er betäubt und mit seinem Kissen erstickt wurde. Die Ermittler Martin Singer und Luisa Leuw vom Dresdner Dezernat 1 bearbeiten den Fall. Verdächtigt werden seine Enkelin Stefanie und ihre Tante Ilse, da sie die nächsten Erben sind. Doch nach weiteren Recherchen geht die Spur in die Vergangenheit des Professors. Man stellt fest, dass dieser Informationen zu dem dem damaligen Raub es Sophienschatzes im Jahr 1977 hatte. Dieser Fall ist noch immer ungeklärt. Außerdem wird Singer stutzig, weil der Professor der Organisation Knastphönix e.V. dreißigtausend Euro vermacht hat. Diese kümmert sich um ehemalig inhaftierte Straftäter, die zu Unrecht von der Stasi ins Gefängnis kamen. Dann geschieht einige Tage danach ein weiterer Mord. Ist es derselbe Täter?
Meine Meinung:
Susanne Meldes Debütroman, der in ihrer Heimatstadt Dresden spielt, ist sehr gut recherchiert. Der Schreibstil ist gut, lediglich an Spannung hätte es meiner Ansicht nach noch etwas mehr sein können. Die Ermittler sind sympathisch, witzig, bringen aber auch jeder seine Probleme und Eigenarten mit sich. So hat z. B. Luise Leuw seit einer Verletzung Probleme mit dem Geruchssinn, die ihr sehr zu schaffen machen. Martin Singer hat Albinismus, seine Schwester liegt im Sterben und er hat zudem ein Faible, Menschen und Dinge in Farben einzuordnen. Das Cover mit einem Einblick auf Dresden passt sehr gut zu diesem Roman. Ein gelungener Einstieg der Autorin, der allerdings noch Luft nach oben hat, was zum Beispiel die Spannung anbelangt. Aber über das nette Ermittlerteam würde ich gerne weitere Fälle lesen. Am Ende blieben noch einige Fragen offen, deshalb denke ich, dass es eine Fortsetzung gibt, wo diese beantwortet werden. Von mir gerade noch 4 von 5 Sternen.
Die Vergangenheit und ihre Folgen
Susanne Meldes Buch „Der Täter in der Falle“ ist ihr erster Kriminalroman. Sie erzählt eine spannende, vielschichtige und sehr komplexe Geschichte, die im heutigen Dresden spielt. Es macht Freude, den sympathischen Ermittlern Luisa Leuw und Martin Singer bei ihren Recherchen und Befragungen zu folgen.
Der 80-jährige verwitwete Professor Buhbach wird morgens tot von seiner Haushälterin gefunden. Doch es war kein natürlicher Tod, wie sich bei der Untersuchung für die Körperspende herausstellt. Zunächst wird im familiären Umfeld ermittelt und der Leser gewinnt interessante Einblicke in die Familie. Mit seiner Enkelin Stefanie und der Tochter Iris, die mittlerweile in Hamburg lebt, stellt die Autorin sehr anschaulich und mit viel Liebe zum Detail die beiden Frauen vor. Beide leben in geordneten finanziellen Verhältnissen und sind beruflich engagiert. Nur im Privatleben haben beide so ihre speziellen Probleme.
Sehr gesellig war der Professor nicht, aber es gab in seiner Vergangenheit während seiner Ehe eine geheimnisvolle große Liebe zu einer Frau mit dem Namen Una. Davon zeugt ihr Abschiedsbrief, den die Polizisten finden. Doch auch andere Hinweise führen bei der Suche nach dem Mordmotiv in die Vergangenheit. Die Ermittler machen einen Freund aus früheren Zeiten, den Antiquar Friedrich, ausfindig und stoßen erstmalig auf Hinweise über den Raub des Sophienschatzes aus dem Dresdner Stadtmuseum 1977. Handelt es sich hier um eine heiße Spur? Welche Kenntnisse hatte der Professor darüber?
Im Verlauf der sehr umfangreichen und schwierigen Recherchen erhält plötzlich Kommissar Singer einen mit einer weißen Substanz versetzten Drohbrief. Gegenstände aus der Asservatenkammer der Polizei verschwinden und in der Dresdner Heide wird ein Toter gefunden. Besteht hier ein Zusammenhang zum Mord am Professor? Aus den Ermittlungen resultieren bald mehr Fragen als Antworten und die Öffentlichkeit erwartet, dass der Mörder des Professors endlich gefunden wird. Der Druck auf die Polizei wird stärker und die Spuren aus der Vergangenheit werden konkreter.
Susanne Melde gelingt es realistisch über Vorkommnisse in vergangenen Zeiten zu berichten, ohne anklagend oder besserwisserisch zu wirken. Sie erzählt Sachverhalte und Geschehnisse sehr konkret, aber nie distanziert. Die Erfahrungen und Erlebnisse der handelnden Personen, die hier literarisch verarbeitet wurden, berühren tief. Auch das Ermittlerteam, das der Leser auch privat näher kennenlernt, muss bestimmte Umstände in seinem Handeln berücksichtigen. Am Ende des Romans wird zwar der Mord am Professor aufgeklärt, aber für mich blieben noch sehr viele Fragen offen und ich warte sehnsüchtig auf die Fortsetzung.
Fazit:
Mit ihrem Debut ist Susanne Melde ein lesenswerter Krimi gelungen, der eine sehr spannende Geschichte über verschiedene Zeitebenen erzählt. Die Rückblenden bilden einen wirkungsvollen Kontrast zu den Ermittlungen und vermitteln dem Leser Wissen und Empfindungen, die einiges in der Gegenwart erklären. Der Schreibstil ist flüssig und farbenreich, insbesondere bei Beschreibung der herbstlichen Natur. Die ideenreich erdachte Handlung verdeutlicht den engen Zusammenhang zwischen Gegenwart und Vergangenheit mit unterschiedlichen Facetten. Das Ermittlerduo besteht aus authentischen und sympathischen Charakteren und ich freue mich schon auf die nächsten Fälle. Deshalb vergebe ich 5 Sterne und empfehle das Buch gern weiter.