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Tiefer denn die Hölle

Der zweite Fall für Polizeiseelsorger Martin Bauer. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 400 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3548290353

ISBN-13: 

9783548290355

Erscheinungsdatum: 

06.04.2018

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 636.864
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3548290353

Beschreibung: 

Das beste deutsche Krimi-Duo! Polizeiseelsorger Martin Bauer ist auf alles vorbereitet, als er zu dem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk eilt. Dort wurde eine Leiche gefunden, übergossen mit Honig. Bei Ihrem Anblick ist Bauers Amtskollege, Polizeidekan Rüdiger Vaals, der die Beamten vor Ort betreuen sollte, mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Darauf war Bauer nicht gefasst. Hat der Tote im Bergwerk etwas mit Vaals’ Vergangenheit zu tun? Bauers Suche nach der Wahrheit führt ihn zu einem sterbenden Mann und tausend Meter unter die Erde ...

Woran soll man glauben in einer Welt voller Verbrechen? Der zweite Fall für den Polizeiseelsorger Martin Bauer, der eigene Wege geht und alles riskiert.

»Ein spannender Krimi, der lange nachwirkt - von mir eine klare Empfehlung! Ich freue mich schon sehr auf den zweiten Fall für Martin Bauer.« Nele Neuhaus

Kriminetz-Rezensionen

Der Polizeipfarrer und die Kommissarin

Als der Polizeipfarrer Martin Bauer zu einem Tatort gerufen wird, ist er auf alles vorbereitet. In einem still gelegten Bergwerk wurde eine Leiche entdeckt, bei deren Anblick sein Amtskollege Rüdiger Vaals einen Herzinfarkt erlitt. Was hat er gesehen? Das ist nur eine von vielen Fragen, die im Zusammenhang mit dem Mord auftauchen. Schon bald ist klar, dass die Spuren in die Vergangenheit von dem katholischen Geistlichen führen und Martin Bauer versucht, sein Vorleben zu durchleuchten.

Meine Meinung:
Mir sind die beiden Protagonisten bereits aus dem ersten Buch bekannt. Ich finde, Sie haben sich zu einem richtig guten Team entwickelt. Das Buch ist in kurze Kapitel aufgeteilt, der Spannungsbogen wurde durchgehend gehalten. Geschickt haben es die Autoren verstanden, auch dem Privatleben des sympathischen Seelsorgers, genügend Raum zu geben. Ein weiteres Thema waren die Regularien der katholischen Kirche, hierbei speziell der Umgang mit dem Beichtgeheimnis. Eine Sache, für die mir nach wie vor das Verständnis fehlt.

Fazit:
Ich habe das Buch in relativ kurzer Zeit gelesen, es gefiel mir sehr gut. Besonders interessant fand ich hierbei, dass ein Teil der Handlung in meiner Heimatstadt spielt und ich einige Orte persönlich kenne.

Einer Fortsetzung dieser Krimireihe sehe ich gespannt entgegen.

Höllenstark

Ein Thriller, der seinen Namen verdient, ein Thriller der Spitzenklasse. In einem stillgelegten Bergwerk wird eine bestialisch zugerichtete Leiche gefunden, mit vielen Messerstichen versehen und mit Honig einbalsamiert. Der junge Beamte bekommt bei der Leiche Angstzustände, als er den Toten sieht. Der ihm zu Hilfe kommende Polizeigeistliche Vaal erleidet in der Tiefe einen sehr schweren Herzinfarkt. Nun muss der evangelische Geistliche Bauer in die Grube einfahren. Als Bauer bei seinem Kollegen ankommt, nennt dieser ihm einen Namen, bevor er vollständig zusammenbricht.

Nun beginnt Bauer Nachforschungen anzustellen. Und er stößt auf unsagbare Intrigen, kommt auf Zusammenhänge, die weiter als 15 Jahre zurückliegen. Mit Kommissarin Dohr ermittelt er gemeinsam, die sich dazu noch gegen Mobbingvorwürfe eines Kollegen wehren muss.

Die beiden Autoren verstehen es gekonnt, den Leser die Spannung nicht abbauen zu lassen. Wenn man meint, das Schlimmste schon gelesen zu haben, kommen weitere Vorfälle hinzu, die noch weitaus schlimmer und grausamer sind, als man ahnt. Gekonnt werden Spuren verfolgt, die am Ende den wahren Mörder zum Vorschein bringen.

In dem Buch sind sehr viele Bibelsprüche enthalten, was sehr gut in die ganze Materie hineinpasst. Gekonnt wird auch auf das Privatleben der Ermittler hingewiesen, das nicht immer einfach ist.

Ein Krimi, den man durchaus weiterempfehlen kann. Das Buch liegt gut in der Hand und die Kapitel sind kurz und gut aufgearbeitet. Auch das Titelbild mit dem Fluss in urbarer Natur passt zu dem Thema.

Beeindruckend

Ein Leichenfund in einem stillgelegten Bergwerk. Den ersten Polizisten vor Ort lähmt eine Panikattacke. Der zur Hilfe geeilte katholische Polizeiseelsorger erleidet beim Anblick der Leiche einen Herzinfarkt. Der Förderkorb streikt …

Martin Bauer, der evangelische Amtskollege von Monsignore Vaals, der nun gerufen wird, begleitet den Rettungswagen, Vaals kommt kurz zu Bewusstsein. „Es ist meine Schuld, ich habe nicht aufgepasst vor 15 Jahren …“ Diesen Satzfetzen kann Bauer zwischen Gebeten und Bibelversen verstehen. Er nimmt es als Verpflichtung, sich einzumischen. Das wird ihn an seine seelischen und körperlichen Grenzen bringen.

Schon der Auftakt des Romans ist furios. Ich habe die klaustrophobische Enge im Schacht regelrecht körperlich gespürt. Es sind wirkmächtige Bilder in meinen Kopf entstanden, die mich den ganzen Krimi begleitet haben. Bauer dringt tief in die Vergangenheit ein und kommt einem Verbrechen auf die Spur, das bisher nie entdeckt oder gesühnt wurde. Dabei ist er meist auf sich allein gestellt, denn ein Polizeiseelsorger, der seine Amtsgrenzen überschreitet, hat wenig Unterstützung bei der Behörde. Lediglich Hauptkommissarin Verena Dohrn steht ihm zur Seite. Allerdings muss sie selbst einen Kampf gegen die männerdominierte Polizeihierarchie führen, die ihr bei jedem Schritt Steine in den Weg legt. Aber das ist nicht allein die Herausforderung für Bauer, viel schwerer wiegt der Verdacht, der über Vaals liegt.

Ein Seelsorger als Hauptprotagonist in einem Krimi ist ein ungewöhnlicher Ansatz, der mich aber völlig überzeugte. Für Bauer ist sein Glaube auch seine Berufung und er scheut sich nicht, dazu zu stehen. Auch, wenn ihn das Engagement fast sein Familienleben kostet. Er wägt ab und stellt seine Person oft hinten an. Eine Haltung, die seine Frau nur schwer ertragen kann.

Die Frage nach Schuld lässt sich für Bauer nicht nach den Regeln der Justiz beantworten. Er dringt immer tiefer und die Autoren nehmen die Leser dabei mit. Den Titel habe ich in diesem Zusammenhang sehr passend gefunden.

Der Krimi legt ein unglaubliches Tempo vor und erzeugt eine Spannung, die sich von Seite zu Seite steigert. Die vielschichtigen Charaktere tragen viel dazu bei. Sie sind, auch in ihrer Bösartigkeit, lebensecht und gut gezeichnet. Dazu passt auch der klare und knappe Schreibstil des Autorenduos. Aus dieser schnörkellosen Sprache bezieht der Krimi auch einen Teil seiner Authentizität. Es ist ein personenreiches Setting, das auch durch die Sprünge in die Vergangenheit viel Aufmerksamkeit fordert.

Ein beeindruckender Krimi, der mir noch lange nachhallte.

Martin Bauer ermittelt wieder

Der zweite Fall für den Polizeiseelsorger Martin Bauer und die Hauptkommissarin Verena Dohr, geschrieben vom Autorenduo Reiter & Gallert, die bekannt durch ihre erfolgreichen Drehbücher sind.

In einem stillgelegten Bergwerk wird eine teilverweste und mit Honig übergossene Leiche gefunden. Polizeidekan Rüdiger Vaals erleidet beim Anblick der Leiche einen Herzinfarkt. Sein evangelischer Amtskollege Bauer begleitet ihm im Notarztwagen in die Klinik. Vaals bittet ihn, einen gewissen Mann zu finden. Immer mehr Parallelen zu mysteriösen Frauenmorden zeichnen sich ab. Martin Bauer und Verena Dohr ermitteln wieder zusammen. Was hat der Dekan mit diesen Morden zu tun? Und können die beiden den Fall, der weit in die Vergangenheit zurückführt, gemeinsam lösen?

Reiter und Gallert haben es wieder geschafft, mich hervorragend zu unterhalten. An zwei kurzweiligen Nachmittagen hatte ich den Krimi gelesen, habe das Buch nur ungern aus der Hand gelegt. 57 knackige Kapitel in genau der richtigen Länge, unterbrochen von kursiv gedruckten Briefen eines verzweifelten Kindes an seine verschwundene Mutter. Die Kapitelzahlen am Kopfende sind fett gedruckt und damit deutlich hervorgehoben. Am Kapitelanfang ist der Wochentag angegeben – deshalb konnte ich mich in den Zeitabschnitten perfekt zurechtfinden. Verfasst im auktorialen Erzählstil, mit wortgewaltigen, starken Dialogen, die handelnden Charaktere und das Setting sehr bildhaft beschrieben, schaffte das Autorenduo es bravourös, Kino in meinem Kopf entstehen zu lassen. Man merkt einfach, dass die beiden auch Drehbuchautoren sind. An den passenden Stellen werden Bibelworte zitiert, die genauen Stellen sind als Fußnoten noch einmal aufgeführt. Durch die Verwendung einzelner Wörter im „Kumpeljargon“ fühlte ich mich immer ganz nah am Geschehen. Wieder einmal hat mich der Roman zu weiteren Recherchen im Internet angeregt. Diesmal hatte mich die Dahlbuschbombe neugierig gemacht. Für diesen Krimi haben die Autoren erneut umfassende Recherchearbeit geleistet.

Die handelnden Charaktere agieren glaubwürdig und nachvollziehbar, der plausiblen Story konnte ich zu jeder Zeit folgen. Für mich war es einfach, schon auf den ersten Seiten mitten drin im Geschehen zu sein, da ich den Vorgängerband ebenfalls gelesen habe. Die privaten und auch kollegialen Schwierigkeiten der Figuren machten sie nur noch sympathischer, ja menschlicher. Dafür kann ich dem Autorenduo nur uneingeschränktes Lob zollen. Dohr und Bauer sind wirklich ein gutes Team und es hat mir sehr viel Spaß gemacht, den beiden beim Ermitteln über die Schulter zu schauen. Unsympathisch fand ich den Kollegen Karman, Verenas Retourkutsche hat mich besonders amüsiert, das hätte ruhig noch deutlicher ausfallen können. Der Spannungsbogen, der auf den ersten Seiten schon hoch beginnt, kann sich tatsächlich bis zum Schluss halten. Obwohl man ständig ahnt, wer hinter den Taten stecken könnte, kommt die genaue Aufklärung am Ende doch noch sehr überraschend, auch welche Rolle Ute Hartwig im vorliegenden Fall spielt. Ich fand diesen Teil noch besser als den Auftaktband und bin gespannt, ob Gallert und Reiter sich in der nächsten Folge noch weiter steigern können. Neugierig bin ich natürlich auch, wie es im Privatleben der beiden Hauptfiguren weitergeht. Auch hier ist noch längst nicht das Ende in Sicht. Eine umfassende Leseempfehlung meinerseits und wohlverdiente 5 Sterne.

Sehr spannender Ruhrpott-Krimi

Es ist ein ungewöhnlicher Tatort, zu dem Polizeiseelsorger Martin Bauer unterwegs ist und genauso ungewöhnlich sind die Umstände an diesem Tatort. Im Stollen eines stillgelegten Bergwerks wurde eine Leiche gefunden. Sie ist mit Honig übergossen und Bauers Amtskollege, Polizeidekan Rüdiger Vaals, ist beim Anblick mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Kennt Vaals den Toten?

Nach „Glaube Liebe Tod“ ist dies der zweite Band des Autorenduos Jörg Reiter und Peter Gallert um den Polizeiseelsorger Martin Bauer und die Polizeikommissarin Dohr. Man muss nicht unbedingt den Vorgängerband kennen, aber einiges wird vielleicht verständlicher, wenn man die Vorgeschichte kennt.

Der sympathische Martin Bauer ist voller Überzeugung Polizeiseelsorger, aber er hat auch seine Schwächen. Er hängt sich voll rein in seinen Job und vergisst darüber manchmal seine eigene Familie. Dass auch dieses Mal der Fall seine ganze Aufmerksamkeit hat, ist nicht gut für sein Familienkleben, das ohnehin schon schwierig ist. Auch Hauptkommissarin Verena Dohr, die auch einige Probleme hat, ist mir sympathisch. Sie unterstützt Bauer auch dann, wenn er sich nicht so ganz an die Regeln hält.

Die Suche nach dem Täter gestaltet sich als ziemlich schwierig und Bauer stellt fest, dass sein Kollege Vaals ihm einige Rätsel aufgibt.

Die Ruhrpott-Atmosphäre kommt gut rüber und auch die Polizeiarbeit wird authentisch dargestellt, denn es geht ganz und gar nicht harmonisch zu im Kommissariat und der Vorgesetzte von Dohr sorgt nicht dafür, dass es besser wird.

Vom schaurigen Prolog an war es spannend und am Ende entwickelt sich die Geschichte dann sehr rasant. Die eingefügten Schnipsel aus Briefen sorgen dafür, dass es noch spannender wird. Es ist interessant, welche Abgründe sich in Menschen auftun können.

Ein sehr spannender und absolut lesenswerter Krimi mit einem besonderen Ermittler.

Solide jedoch mit einigen fachspezifischen Schwächen

Bei der Überprüfung der Pumpenanlage in der stillgelegten Zeche Walsum findet der zuständige Ingenieur eine Leiche. Der Polizist, der daraufhin den Fundort inspiziert, erleidet eine Panikattacke, dies veranlasst seinen Kollegen, den katholischen Polizeiseelsorger Monsignore Vaals als Beistand hinzuzurufen. Dieser jedoch bricht beim Anblick der mit unzähligen Stichwunden und Honig übergossenen Leiche mit einem Herzinfarkt zusammen. Nun wird sein Kollege, der evangelische Polizeiseelsorger Martin Bauer, zur Zeche gerufen.

Unterdessen trifft auch Hauptkommissarin Verena Dohr an der Zeche ein und übernimmt die Ermittlungen. Monsignore Vaals kommt im Krankenwagen wieder kurz zu Bewusstsein und flüstert Bauer einen Namen zu. Kannte Vaals den Toten? Bauer macht sich auf die Suche nach den Hintergründen, sehr zum Ärger von Verena, muss sie doch nun Bauers Alleingänge wieder vor ihrem Vorgesetzten rechtfertigen.

„Tiefer denn die Hölle“ ist ein Krimi mit sehr viel Lokalkolorit. Die seit Jahrhunderten durch den Bergbau geprägte und veränderte Landschaft wird genauso detailliert beschrieben wie der gesellschaftliche Einschnitt nach dem Ende des Bergbaus. Ein Krimi, der mit einem stetigen Spannungsaufbau punkten kann.

Und doch konnte er mich nicht so ganz überzeugen. Zum einen lag es an der Charakterisierung der Protagonisten und sonstigen Akteure. Der ständige Geschlechterkampf in einer Kommissariat mit den dazugehörigen Intrigen war deutlich zu ausufernd. Die familiären Verhältnisse des Martin Bauer hatten für mich auch einen unglaubwürdigen Beigeschmack und es gab einige Stellen, die für mich ebenso unwahrscheinlich waren, wo das Autorenduo zu sehr übertrieben hat. Das fängt schon bei der Szene in der Zeche Walsum an. Warum wird bei einer Panikattacke ein Seelsorger gerufen? Das erscheint mir trotz der Erklärung, die die Autoren geben, nicht sinnvoll. Des Weiteren ist der Raub aus dem Krankenhaus ebenso unlogisch, der bedarf nämlich erheblich mehr Aufwand, Umsatz und Material, und ist von einer Person allein nicht in zehn Minuten zu schaffen.

Auch macht das Autorenduo wieder den eklatanten Fehler, zu behaupten, die Oberschwester auf Station angetroffen zu haben, die auch noch explizit zu dem Patienten Auskunft geben konnte. Nochmal zum Verständnis: Einer Oberschwester, (neudeutsch: Pflegedienstleitung) unterstehen mehrere Stationen und Pflegerische Bereiche, sie hat in erster Linie Verwaltungstechnische Aufgaben zu erledigen. Ihr unterstehen mehrere Stationsleitungen (früher „Öse“ aus dem Wort Stationöse abgeleitet) inklusive deren pflegerisches Personal. Ihre Vorgesetzte ist die/der Pflegedienstleiter/in, der alle Oberschwestern/-pfleger unterstehen. Martin Bauer kann also an einem Freitagabend weder die Oberschwester noch die Stationsleitung (denn die ist in der Regel auch nur bis zum Nachmittag da) angetroffen haben. Wahrscheinlicher ist es, das hier die diensthabende und schichtleitende Schwester gemeint gewesen ist. Klingt zwar nicht so schön wie Oberschwester würde aber der Realität entsprechen. Schon zur Zeiten der „Schwarzwaldklinik“ wurde dieser Unsinn verbreitet (in den Achtzigern war der Pflegeschlüssel allerdings höher. Eine Oberschwester hatte „nur“ das pflegerische Personal einer einzigen Fachabteilung/Klinik zu betreuen und ging einmal wöchentlich zur Chefarztvisite mit.).

Ganz zum Schluss ist mir als Leserin auch nicht erklärt worden, warum der Täter seine Opfer mit diesen Unmengen an Honig überschüttet hat.

Gefallen hat mir jedoch, dass die Autoren Wert darauf gelegt haben, mal ein „weißes“ Schaf der katholischen Kirche zu präsentieren. Ganz berührend fand ich auch die Tagebuchaufzeichnungen des Mädchens im Umgang mit dem Suizid ihrer Mutter.

Fazit: Ein solider Krimi, mit einem abscheulichen Verbrechen, das noch über Generationen nachwirkt und einigen fachspezifischen Schwächen.

Leiche im Bergwerk

Polizeiseelsorger Martin Bauer ist eigentlich dabei, seine Ehe zu retten, als er zu einem Einsatz in einem stillgelegten Bergwerk gerufen wird. Eigentlich hat sein Amtskollege Rüdiger Vaals Dienst, aber der ist beim Anblick der Leiche im Bergwerk mit einem Herzinfarkt zusammengebrochen. Auf dem Weg ins Krankenhaus murmelt Vaals immer wieder den Namen „Josef Hartwig“.

Was hat die Leiche im Bergwerk und der von Vaals gemurmelte Name gemeinsam? Martin Bauer geht dieser Frage nach und entdeckt ein grausames Geheimnis.

„Tiefer denn die Hölle“ von Peter Gallert und Jörg Reiter ist ein spannender und erschreckender Kriminalroman, der sich flüssig und lebendig lesen lässt.

Die Geschichte spielt bei Duisburg und hat als Schwerpunkt die dortigen Bergwerke. Da ich nicht aus der Gegend komme, war das für mich sehr interessant – insb. die Vielzahl und Größe der Bergwerke. Toll wäre es gewesen, wenn auf dem Cover etwas Bergwerktypisches abgebildet gewesen wäre.

Der Polizeiseelsorger Marin Bauer wird von Neugier und Wissbegierde angetrieben. Er will herausfinden, welche Verbindung zwischen Hartwig und Vaals besteht. Hierbei ist ihm die Kommissarin Verena Dohr eine Hilfe. Anfangs glaubt Bauer an eine familiäre – freundschaftliche Verbindung, um so schrecklicher ist, was er herausfindet.

Das Privatleben des Protagonisten spielt auch eine entscheidende Rolle. Seine Frau ist schwanger und hat ihn verlassen. Während beide versuchen sich wieder anzunähern, versetzt sie Bauer immer wieder, um irgendwelchen Spuren nachzugehen.

Diese Mischung aus Kriminalfall und Privatleben gibt die richtige Balance. Die Spannung ist vorhanden und steigert sich zum Ende nochmal. Einige Entwicklungen waren vorhersehbar, aber nicht alle. So war die eine oder andere Überraschung für den Leser vorhanden.

„Tiefer denn die Hölle“ von Gallert und Reiter ist ein guter Kriminalroman aus dem Ullsteinverlag.

Die Vergangenheit ist nie vorbei

"Das Übelste an jemandes Vergangenheit ist, dass die anderen Leute sie nicht so schnell vergessen." (Giovanni Battista Vico)

Eigentlich sollte es ein entspanntes Wochenende mit seiner Frau und Geburtsvorbereitungen für den Polizeiseelsorger Martin Bauer werden. Doch dann erhält er die Nachricht, das der Polizeidekan Rüdiger Vaals in einem stillgelegten Bergwerk, in dem man eine Leiche gefunden hatte, mit Herzinfarkt zusammengebrochen ist. Sofort lässt Bauer alles stehen und liegen und eilt zum Bergwerk um seinem Kollegen behilflich zu sein. Als Vaals ihm im Krankenwagen einen Namen nennt, weiß Bauer nichts mit diesem anzufangen und beginnt daraufhin in Vaals Leben nachzuforschen. Währenddessen ermittelt KHK Verena Dohr im Fall der Bergwerksleiche, die nach wie vor rätselhaft ist. Denn es nicht klar, ob es sich um Mord oder um Leichenschändung bei dem Toten handelt. Eigenartig sind auch die post mortem zugefügten Messerstiche und der Honig, mit dem der Tote übergossen wurde. Dies alles weist eher auf einen Ritualmord hin, denn Honig diente früher zur Einbalsamierung oder als Grabbeigabe. Doch als dann eine mehrfach durchbohrte religiöse Reliquie entdeckt wird, die den Heiligen Sebastian darstellt, wird das Ganze immer mysteriöser. Martin Bauers Nachforschungen bringen dann abscheuliches aus der Vergangenheit zutage, die er nicht zu glauben wagt und die ihn bis in den Abgrund zur Hölle blicken lässt.

Meine Meinung:
Nachdem mir schon der erste Band dieses eigenartigen Ermittlerteams gefallen hat, war ich gespannt auf dieses Buch. Vor allem der Titel und die Kurzinfo haben mich neugierig gemacht, was den beiden Autoren diesmal für eine Geschichte eingefallen ist. Der Schreibstil war wieder einmal sehr gut, so dass ich von Anfang bis zum Ende eingetaucht bin. So blieb ich bis kurz vor Ende im Ungewissen, wer der eigentliche Täter ist. Anhand mehrerer Handlungsstränge erfuhr ich von Monsignore Vaals Vergangenheit, den Problemen von Martin Bauer und Verena Dohr und den oft eigenwilligen Ermittlungen, die die Autoren sehr gut im Plot miteinander verflochtet hatten. Fasziniert hat mich wieder einmal das große Wissen um die einzelnen Religionen und die Bibelkenntnisse, die heute nicht mehr selbstverständlich sind. Auch die Problematik des Beichtgeheimnisses wurde mir hier wieder einmal so richtig klar. Außerdem spürte ich sehr gut die Not und das Hadern von Martin Bauer, mit sich und seinem Beruf, bei dem er in allem 100 Prozent geben möchte. Er wäre so ein Seelsorger, dem ich bedingungslos mein Leben anvertrauen würde. Auch das hin- und hergerissen sein zwischen Beruf und Privatleben von Martin Bauer und Verena Dohr haben die Autoren wieder sehr gut hinbekommen. Gefallen haben mir auch die Lokation mit den stillgelegten Bergwerken, die sofort den Plot noch unheimlicher wirken ließen. Da ich selbst schon solche Bergwerke besucht habe, konnte ich mir die Szenerie sehr gut vorstellen. Vielleicht waren ein paar Szenen der Geschichte nicht ganz nachvollziehbar und etwas übertrieben, aber da sehe ich im Anbetracht des guten Krimis gerne hinweg. Ich hoffe auf weitere Fälle von Bauer/Dohr und den beiden Autoren, gebe eine Leseempfehlung und 5 von 5 Sternen.

Das Grauen wartet unter Tage

Der Polizeiseelsorger Martin Bauer wird wieder einmal zu einem besonderen Einsatz beordert. Es wurde in dem verlassenen Stollen eines stillgelegten Bergwerks die Leiche eines Mannes entdeckt. Der eigentlich hinzugezogene Kollege von Martin Bauer, Monsignore Rüdiger Vaals, erlitt beim Anblick des Ermordeten einen Herzinfarkt und nur der besonnenen und ruhigen Art, mit der Martin Bauer auch in Stresssituationen auftritt, ist es zu verdanken, dass die Situation nicht eskaliert. Auf dem Weg ins Krankenhaus kann der Monsignore noch einen Namen nennen. Kann dieser Mann Aufklärung betreiben, was zu der heftigen Reaktion von Bauers Kollegen geführt hat? Der Polizeiseelsorger macht sich auf die Suche ...

"Tiefer denn die Hölle" ist der zweite Fall für den sympathischen und immer rechtschaffenen Polizeiseelsorger Martin Bauer. Das Autoren-Duo Peter Gallert und Jörg Reiter konnte mich schon mit dem ersten Band überzeugen und knüpft im neuen Buch auch nahtlos daran an. Sie haben mit dem Hauptprotagonisten Martin Bauer einen außergewöhnlichen und zugleich interessanten Ermittler erschaffen. Seine besten Waffen sind das Wort und die Ruhe, was ihn von vielen anderen Ermittlern unterscheidet und den Büchern ihren besonderen Charme verleiht. Gallert und Reiter sind bereits erfahrene und zugleich erfolgreiche Drehbuchautoren und so wundert es auch nicht, dass ihr Schreibstil temperamentvoll und sehr bildreich erscheint. So konnte ich mir stets die Szenerie gut in bewegten Bildern vorstellen, was der Geschichte ein enormes Tempo verlieh. Die Spannung wird direkt zu Beginn des Buches gekonnt aufgebaut und über die gesamte Länge des Buches aufrechterhaltenen, um dann in einem fulminanten und für mich auch überraschenden Finale zu enden. Besonders gut gefallen hat mir der wohldosierte Lokalkolorit des aus meiner Sicht sehr sympathischen Ruhrpotts.

"Tiefer denn die Hölle" ist aus meiner Sicht eine gut gelungene und spannende Fortsetzung, die auf weitere Fälle für den umtriebigen Seelsorger mit dem Herz am rechten Fleck hoffen lässt. Ich empfehle das Buch sehr gerne weiter und bewerte es mit guten vier von fünf Sternen.

Wie ein Stollen, der weit in die Vergangenheit reicht

Tief hinab – und das nicht nur metaphorisch – geht es in Martin Bauers zweitem Fall. Der evangelische Polizeipfarrer aus Duisburg mischt sich hartnäckig wie erfolgreich in Polizeiarbeit ein und bringt damit Gruppenleiterin Verena Dohr wieder einmal intern in Bedrängnis.

Dabei beginnt alles relativ harmlos, als Bauer seinem katholischen Kollegen Vaals helfen will und in dessen Vergangenheit zu graben beginnt. Was er dabei zutage fördert, hat weitreichende Konsequenzen und bringt eine Reihe von Personen unmittelbar in Gefahr.

Auch wenn man als geübter Lokal-Krimi-Leser immer hoffen kann, dass solche Bücher im Grunde gut enden werden, ist es immer spannend zu erleben, was dem Autor zwischen Prolog und eben diesem Ende so alles einfällt. In diesem Fall sind es Autoren, Peter Gallert und Jörg Reiter, die einiges parat haben. Die Entwicklung des Krimis an sich ist spannend, nicht weniger langweilig werden die Beschreibungen und Intrigen auf der Polizeistation und ganz nebenher kann Martin Bauer – da evangelisch – auch mit Familienproblemen aufwarten.

Kurze Abschnitte lassen die knapp 400 Seiten nur so verfliegen und auch, wenn sich zwischendurch manchmal ein Twist schon abzeichnet, unterhält dieser Krimi sehr gut und macht Hoffnung auf einen dritten Teil. Hier im zweiten Band war für mich die reine Krimihandlung etwas geradliniger und vorhersehbarer als im ersten Teil (Glaube Liebe Tod), daher gefiel mit letzterer noch einen Tick besser.