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Der Tiergartenmörder

Ein Berlin-Krimi
Buch
Taschenbuch, 276 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3961116458

ISBN-13: 

9783961116454

Auflage: 

1 (06.07.2018)

Preis: 

9,99 EUR
Schauplätze: 

Krimitags: 

Amazon-Bestseller-Rang: 1.209.248
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3961116458
Beschreibung von susancarner

Ein paar Tage vor Heiligabend wird im Berliner Tiergarten die Leiche der deutschen Studentin Tabea van Horten aufgefunden. In der Nähe wird ihr syrischer Freund Said verhaftet. Für Kriminaloberrat Wagner stecht sofort fest, hier den Täter vor sich zu haben. Aufgeheizt wird die Stimmung außerdem durch den Anschlag auf den Weihnachtsmarkt. Hängen die beiden Taten zusammen?

Rebecca Winter, Hauptkommissarin der 5. Mordkommission, versucht behutsam, Licht in die Vorgänge zu bringen. Lange Zeit lässt sich nur für den Freund der Toten ein Motiv ausmachen, doch Rebecca Winter ist diese Sichtweise zu einfach. Sie vermutet vielmehr, dass Said als Bauernopfer präsentiert werden soll. Die Ermittlungen gestalten sich ausgesprochen schwierig, Einerseits ist durch die Vorverurteilung durch die Medien und ihren Chef kaum noch eine objektive Untersuchung möglich, anderseits sieht sie sich einer einflussreichen Familie gegenüber, die nicht sehr kooperativ bei den Ermittlungen ist.

Ein steiniger Weg liegt vor Rebecca Winter und ihrem Kollegen Tom Krüger, die sich mit Vorurteilen und Ignoranz herumschlagen müssen. Gelingt es den beiden, die Unschuld Saids zu beweisen oder liegen sie falsch? Dieser Fall kostet der auf Ausgleich bedachten Ermittlerin viele Nerven, denn die Zeit und ihr Chef spielen gegen sie.

Tauchen Sie ein in einen Fall, der authentischer nicht sein könnte und zu einer überraschenden Wendung führt. Lassen Sie sich mitreißen von einer herausfordernden Suche nach dem wahren Schuldigen. Der Schein trügt wie so oft!

Kriminetz-Rezensionen

Realität und Fiktion im Berliner Tiergarten

An den Anschlag auf den Berliner Weihnachtsmarkt im Dezember 2016 erinnern wir uns wohl alle noch ...

In dem Buch „Der Tiergartenmörder“ verknüpft die Autorin Susan Carner dieses Ereignis sehr geschickt mit dem (fiktiven) Mord an der Studentin Tabea van Horten. Ihr Freund und Lebensgefährte, der Syrer Said Abdel, wird im Tiergarten verhaftet, nicht weit vom Fundort der Leiche entfernt. Die Berliner Polizei benötigt dringend einen Fahndungserfolg, da passt die Verhaftung eines Flüchtlings perfekt in die aufgeheizte Stimmung ...

Die Kommissarin Rebecca Winter und ihr Assistent Tom Krüger bemühen sich, objektiv zu bleiben und sich weder durch die öffentliche Meinung noch durch ihren Chef beeinflussen zu lassen. Sie suchen mühsam die verschiedenen Puzzleteile zusammen, erkunden verschiedene Ermittlungsansätze. Und – große Überraschung – es gelingt ihnen tatsächlich am Ende, den Mord aufzuklären! Aber mehr will ich hier von der Handlung nicht verraten ...

Mich hat dieses Buch aus verschiedenen Gründen sehr beeindruckt: der Schreibstil ist flüssig und fesselnd, der Spannungsbogen wird permanent aufrechterhalten (man kann das Buch kaum aus der Hand legen), wir erfahren die Gedanken und Schlussfolgerungen der Kommissarin, lernen sympathische und (sehr) unsympathische Menschen kennen – und rätseln und fiebern mit (ich glaube, ich hatte zwischenzeitlich alle Akteure mal im Verdacht ...). Der Schluss ist überraschend, aber nachvollziehbar und befriedigend, alle losen Enden sind säuberlich verknotet – genau diese Ansprüche habe ich an einen perfekten Krimi!

Aber Susan Carner hat im vorliegenden Buch noch mehr geschafft: Die seit Jahren hochaktuelle (und hochemotionale) Flüchtlingsdebatte wird von ihr exzellent in die Handlung eingebaut, die verschiedenen Protagonisten vertreten die unterschiedlichen Sichtweisen, auch die Kommissarin selbst beschreibt differenziert ihre Haltung. Die Leser*innen erhalten einen „bunten Strauß“ der verschiedenen Ansichten, die Diskussion kann mühelos „im eigenen Kopf“ weitergeführt werden. Dies alles ist – scheinbar mühelos und nebenbei – in die verschiedenen Handlungsstränge eingewebt, ohne dass an irgendeiner Stelle ein „moralischer Zeigefinger“ sichtbar wird. Perfekt gemacht, Frau Carner!

Unbedingt erwähnenswert sind auch kurze historische und aktuelle Bezüge zu Berlin, die uns Lesern interessante – für mich z.T. neue – Aspekte dieser Stadt vermitteln, bei denen meine Neugierde angeregt wurde, das eine oder andere für weitere Informationen zu „googeln“.

Ich hoffe sehr, dass dieses Buch um die beiden sympathischen Kommissare fortgesetzt wird (vielleicht auch als Grundstein einer Reihe?). Ich würde gern mehr von / mit ihnen lesen! Ich habe dieses Buch schon fest als Geschenk für Freunde eingeplant und deshalb (wieder: Überraschung) gibt es von mir eine ganz klare und eindeutige Leseempfehlung!