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Tod der Schwalben

Der dritte Fall für Hauptkommissarin Mo Celta. Overkill
Buch
Taschenbuch , 412 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3751907726

ISBN-13: 

9783751907729

Auflage: 

1 (26.06.2023)

Preis: 

16,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3751907726

Beschreibung von Bücher.de: 

»Seine unberechenbare mörderische Wut ist wie eine nukleare Apokalypse, die alles zerstört.« Hauptmann Bojko

Kiew, Ukraine
Ein teuflischer Serienkiller
Eine strahlenverseuchte Landschaft
Ein dunkles Geheimnis, eiskalt und tödlich
Ermittler, am Rande des Wahns

Ukraine, kurz nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges. Polizeihauptmann Felix Bojko wird zu einem Tatort in die ukrainische Geisterstadt Pripyat gerufen und mit einer grausam verstümmelten Leiche konfrontiert. Es ist Janik, der Sohn des russischen Ex-Ministers Kanyukov. Da Kanyukov den ukrainischen Ermittlungsbehörden misstraut, schickt er den russischen Polizisten Alexej Markow in die Ukraine, um den Täter ausfindig zu machen.

Hauptmann Bojko wird von Mo Celta begleitet, die an einem Austauschprogramm der EU-Ermittlungsbehörden in Kiew teil-nimmt und in der Ukraine ihre Schwester sucht.

Als die Kommissare einem Cold-Case auf die Spur kommen, ermitteln sie mit Hochdruck, jedoch aus unterschiedlichen Gründen. Sie stehen dabei einem wahnsinnigen Mörder gegen-über, der am Ort seiner Verbrechen stets eine präparierte Schwalbe hinterlässt.

Astrid Korten hat mit Tod der Schwalben, Band 3 der Serie OVERKILL, einen atemberaubenden Thriller in einer zerrütteten Ukraine geschrieben, in der sich bewaffnete Konflikte, ein wirt-schaftlicher Zusammenbruch und ökologische Forderungen ver-mischen.

Kriminetz-Rezensionen

grausam erschreckend

Diesmal hat sich Astrid Korten selbst übertroffen mit dem Thriller, das Buch mit der Geschichte hat es in sich. Ich hatte Gänsehaut am ganzen Körper, es war so ergreifend und spannend ich konnte das Buch nicht aus der Hand legen. Ich war so entsetzt und erstaunt, ich konnte so etwas gar nicht nachvollziehen das die Menschen mit Tschernobyl das 1986 und auch danach wieder zurück in ihre Häuser gegangen sind und dort weiterhin gelebt haben. Erschreckend. Als dann noch ein junger Russe auf bestialische Weise ermordet wird ermittelt Mo Celta und ein anderer russischer und ein Ukrainischer Kollege unter den eigenartigen Umständen. Die Ermittler haben aber auch mit Ihren eigenen Dämonen zu kämpfen, die leider nicht ohne sind. Man ist mittendrin mit den Ermittlungen in einer sogenannten Zone. Das Land ist geprägt von Korruptionen doch einer ist nicht so das ist Felix Bojko der Kollege von Mo Celta der gemeinsam mit ihr ermittelt. Dann gibt es noch Alexje Markow, ein toller Mann, er weiß worauf es ankommt , er ist auch ein Polizist, er hat schlecht gelebt, aber er weiß was gut und böse ist, doch das Leben hat es nicht gut mit ihm gemeint. Die ganze Auflösung des ganzen Falles hat mich sehr mitgenommen und mich sehr überrascht. Auf jedenfalls hat es mich sehr nachdenklich gemacht, da die Autorin wirklich sehr gut recherchiert hat. Meinen Respekt hat sie auf jedenfall.

realistisch und sehr erschütternd

Nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges in der ukrainischen Geisterstadt Pripyat wird die grausam verstümmelte Leiche eines jungen Mannes gefunden.Der junger Russe wurde auf bestialische Weise ermordet, die Ermittlungen übernimmt Mo Celta,die während eines Austauschprogramms der EU-Ermittlungsbehörden gerade in Kiew weilt, um bei dieser Gelegenheit auch nach ihrer verschwundenen Schwester zu suchen. Mit ihrem Partner Hauptmann Felix Bojko ermittelt sie unter Hochdruck.Schon bald stellt sich heraus,das ie Leiche der Sohn des russischen Ex-Ministers Kanyukov ist.Auch stellt sich heraus das sie es mit einem wahnsinnigen Mörder zu tun haben, der seine Taten immer mit einer präparierten Schwalbe markiert und der sich nicht aufhalten lässt. Der russischen Ex-Ministers Kanyukov misstraut den ukrainischen Ermittlungsbehörden. Und so schickt er den russischen Polizisten Alexej Markow in die Ukraine, um den Täter ausfindig zu machen.Die Ermittler kommen bald einem eiskalten wahnsinnigen Mörder auf die Spur, der an jedem seiner Tatorte eine präparierte Schwalbe hinterlässt…

Die Autorin Astrid Korten hat einen flüßigen und unheimlich spannenden Schreibstil.Die Geschichte wird aus zwei Perspektiven erzählt,es passiertimmer irgendet was interessantes oder man erfährt erschreckendes über die Nuklearkatastrophe und ihre Folgen.Es ist bereits das dritte Buch der Reihe der Ermittlerin Mo Celta-volle 5 Sterne für diesen spannenden Thriller.Ich bin schon auf den 4.Teil mega gespannt.

Overkill Tod der Schwalben

Dies ist der 3.Teil der Overkill-Serie und dieses Buch übertrifft die beiden ersten nochmals im einiges. Mo Celta ist als Austauschpolizistin in der Ukraine. Zugleich möchte sie auch hier nach ihren vor vielen Jahren verschollenen Schwester suchen. Zusammen mit dem Polizeihauptmann Felix Bojka ist sie auf der Suche nach einem Mörder. Der Sohn des früheren Ministers und Oligarchen Kanyukov wurde brutal ermordet und auf einem hohen Gebäude aufgehängt, neben im lag eine ausgestopfte Schwalbe. Da Kanyukov der Polizei in der Ukraine nicht traut, beauftragt er den russischen Polizisten Alexej Markow den Mörder seines Sohnes zu finden. Mit er Bezahlung wird er dann nicht kleinlich sein. Die Spur der Ermittler führt weit zurück in die Vergangenheit, just an dem Tag des Reaktorunglücks in Tschernobil. Damals wurden zwei Frauen ermordet. Sowohl Bojka und Celta wie auch Markow begeben sich in das verseuchte Gebiet rund um Tschernobil und Pipyat. Hier in den verlassenen Ruinen in dem gesperrten, stark verstrahlten Gebiet halten sie sich manche dunklen Gestalten auf. Es geschehen weitere Morde, immer ist ein ausgestopfter Vogel in der Nähe. Die Ermittler begeben sich in tödliche Gefahr, in dem sie die verstrahlten Gebiete betreten, sie werden angegriffen und bedroht. In dem Thriller geht es ungeheuer brutal zu, blutige, horrorartige Szenen werden in den Blickpunkt gesetzt. Wir erleben die Ausmaße des Reaktorunglücks in dem Buch, Menschen sind verstrahlt, sterben elendlich an Krebs, was uns eigentlich bisher gar nicht in dieser Größe bewußt war. Menschen verloren ihre Heimat und ihr Hab und gut undJahrzehnte nach dem Unglück ist das Leiden noch nicht beendet. Wir erfahren auch über den Krieg, der den Menschen das Leben noch zusätzlich erschwert. Neben diesen wirklich schlimmen Lebensbedingungen erfahren wir auch etwas über das Privatleben der Polizisten, das auch nicht immer einfach ist und viele Probleme mit sich bringt. Das ganze Buch über war ich nicht sicher und hatte verschiedene Täter im Visier, um dann wieder etwas gefunden zu haben, was einen anderen Menschen belastet. Das Spannungspotenzial ging hier ins Unermessliche. Selten habe ich von so viel Leid. so viel Hass, Korruption und Lügengespinsten gehört, wie in diesem Thriller. Man merkt sehr genau, dass die Autorin derart akribisch recherchiert hat, denn sie ging auf die einzelnen Gegebenheiten sehr genau und realistisch ein. Hut ab vor so viel Wissen. Ich konnte das Buch überhaupt nicht mehr aus der Hand legen, denn man war in dem Thriller gefangen.

Mo Celta 3 - Tschernobyl damals und heute

Mo Celta nimmt an einem Austauschprogramm teil, um nach ihrer Schwester zu suchen. Zusammen mit Hauptmann Bojko soll sie schon bald den Mord an Janik Kanyukov aufklären, dem Sohn des russischen Ex-Ministers. Kanyukov misstraut den ukrainischen Behörden aber und beauftragt den russischen Polizisten Alexej Markow mit der Aufklärung. Die Ermittler sehen schon bald den Zusammenhang mit dem Mord an Janiks Mutter am Tag der Katastrophe in Tschernobyl 1986 und ahnen auch bald, wer dahinterstecken könnte. Doch schon bald gibt es weitere Tote in der Nähe von Tschernobyl und überall wird eine präparierte Schwalbe hinterlassen.

Das Cover des Buches ist wieder ein echtes Meisterwerk des Genres, das nicht nur perfekt zum Buch passt, sondern auch durch seine Hingucker-Qualitäten überzeugt, das einem das Buch gleich in die Hand nehmen lässt. Zudem passt es auch exzellent zu den Vorgängerbänden.

Der Schreibstil der Autorin ist wie immer ausgezeichnet; Orte und Charaktere werden bildhaft dargestellt.

Wie schon mehrmals hat sich Astrid Korten wieder eines realen Themas angenommen und hat es in einen hervorragenden Plot eingebaut. Neben dem Thriller erfährt man so auch viel über die Ukraine, den derzeitigen Angriffskrieg Russlands, Tschernobyl 1986 und die heutige Lage dort. Insgesamt ist das Buch hervorragend recherchiert und bietet viel mehr als den Thriller-Plot.

Die Spannung beginnt auf der 1. Seite und endet wirklich erst ganz zum Schluss, ohne dass sie dazwischen auch nur ein klein wenig absinkt. Und das, obwohl man den Täter eigentlich schon früh zu haben scheint, – wenn auch nicht physisch.

Dazu ist das Buch durch das Thema sehr hart und emotional, doch wie gesagt, leider auch in vielen Dingen real und hat eine hohe Authentizität für den Leser.

Mo Celta hat (wie schon in Teil 1) eigentlich nur eine Nebenrolle, auch wenn es auch ein wenig um ihre Schwester geht.

Letztendlich gibt es dann doch die eine oder andere Überraschung, mit denen wohl nicht viele gerechnet haben.

Mit der Verlagsschrift hatte mein Reader so seine Probleme mit der Lesbarkeit, aber mit Änderung der Schrift ließ sich dies schnell beheben.

Fazit: Spannender Thriller mit tragischem, realem Hintergrund. 5 von 5 Sternen.

Gefährliche Zone

Der Sohn des Oligarchen Kanyukov wird an einem Hochhaus aufgehängt gefunden. Der Todestag von Janik fällt zusammen mit dem Todesdatum von Daya, Kanyukovs Frau und Olga, ihrer Freundin. Für den Oligarchen ist das eine Herausforderung und er heuert den todkranken Alexander Markov, einen russischen Polizisten, an, um den Mörder seines Sohnes zu finden.

An demselben Fall sind auch der ukrainische Polizist Bojko und seine deutsche Kollegin Mo Celta dran. Auffällig ist, dass der Tote in der verbotenen Zone um das ehemalige Kernkraftwerk von Tschernobyl ermordet wurde und eine ausgestorbene Taube präpariert in seinem Bauch steckt.

So machen sich die beiden Seiten gemeinsam, aber getrennt voneinander auf die Suche nach dem Mörder, der vielleicht auch die beiden Frauen auf dem Gewissen hat. Da sich aber alles in der verstrahlten und verbotenen Zone abspielt, ist das Ermitteln schon sehr gefährlich und außerdem wartet dort ein gefährlicher Mörder.

»Tod der Schwalben – Overkill« von Astrid Korten ist ein sehr dicht geschriebener Thriller, der in einem Land mitten im Krieg spielt und so die ganze Facette der Gefahren aufzeigt: Krieg, Atomunfall und zu guter Letzt noch Mord. Das ist schon eine bedrückende Szenerie, die die Autorin hier sehr deutlich und eindringlich beschreibt.

Ich habe damals selber die Auswirkungen des Atomunfalls miterlebt und mir jetzt vorzustellen, dass dort Menschen hineingehen und als Touristen die gefährlichen Stellen aufsuchen, ist für mich unvorstellbar. Für mich sind diese Mordermittlungen nochmal ein Hinweis auf die Gefährlichkeit dieser Energiequelle und auch die Gefahren, die von ihr im Kriegsfall ausgehen. So ist für mich dieser Thriller hochaktuell und durch den Schreibstil der Autorin sehr bildhaft, so dass in meinem Kopfkino ein sehr brutaler Film abläuft.

Aber es ist ja nicht nur dieser Gefahrenbereich Tschernobyl, der hier thematisiert wird, auch die Vorteilsnahmen und Einflussmöglichkeiten von Politikern im russischen System werden hier angesprochen und verdichten sich im Laufe des Thrillers immer mehr.

Die beiden Hauptcharaktere Bojko und Alexey – Mo Celta geht hier ein bisschen unter – sind zwar Gegenspieler, aber doch einem gleichen Ziel verhaftet und auch deren Motivation, so unterschiedlich sie auch sein mag, ist für mich sehr verständlich. Aber auch die anderen Figuren sind nicht auf irgendwelche Nebenrollen beschränkt, sondern sie haben auch eine eigene Geschichte zu erzählen.

Die Spannung in diesem Thriller ist sehr hoch und so musste ich immer schneller weiterlesen, um dem Spannungsbogen bis zu seinem überraschenden Ende zu folgen.

Ein Wort noch zum Cover. Diese Schwalbe passt sehr genau zum Titer des Buches und auch zum Inhalt, denn auch hier sind die Schwalben, wenn man sie als Friedensbotschafter betrachtet, doch eher in einer passiven Rolle als Opfer zu sehen.

Ich habe mich um das Buch beworben, da ich einen freundschaftlichen Bezug zur Ukraine habe und diese Situation sehr belastend ist. Der Thriller hat meine Erwartungen noch deutlich übertroffen. Es ist ein wirklich hoch spannender und sehr informativ geschriebener Thriller. Wer einen Thriller mag, der sehr brutal, aber auch realistisch geschrieben ist, der ist hier genau richtig. Ich habe dieses Buch verschlungen, da es meine Stimmung genau getroffen hat.

Packender und abgründiger Thriller vor dem aktuellen Hintergrund des Krieges in der Ukraine

Mit diesem Thriller legt die Autorin Astrid Korten den dritten Band ihrer Reihe »Overkill« rund um die Münchener Ermittlerin Mo Celta vor. Nachdem sie Band 2 noch zusammen mit Eva-Maria Silber verfasst hat, ist dieser Band wieder alleine ihrer Feder entsprungen. Geblieben ist aber eine spannende und ziemlich komplexe Geschichte, die einen tief in die menschlichen Abgründe blicken lässt und so eine unheimliche Wucht entfaltet.

Man braucht hier grundsätzlich keine Vorkenntnisse aus den ersten beiden Bänden, um die Geschichte lesen und nachvollziehen zu können. Alle dafür erforderlichen Informationen zu den Protagonisten und ihrer Vorgeschichte werden gut in die laufende Handlung eingebunden, ohne dabei den Lesefluss zu stören. Zudem nimmt Mo Celta diesmal – wie schon in Band 1 – eher eine tragende Nebenrolle ein. Der Hauptpart wird hingegen von neuen Charakteren bestritten. Um die Entwicklung von Mo Celta und die eine oder andere eingestreute Anspielung auf vorangegangene Ereignisse in Gänze genießen zu können, empfiehlt es sich aber schon, die Bücher in der richtigen Reihenfolge zu lesen.

Mo Celta nimmt an einem Austauschprogramm der EU-Ermittlungsbehörden in Kiew teil und ermittelt dort an der Seite von Polizeihauptmann Felix Bojko. Dass es ihr in Wahrheit darum geht, Hinweisen zum Verbleib ihrer Schwester Elisa nachzugehen, die angeblich im Donbass untergetaucht ist, verrät sie ihrem neuen Partner allerdings nicht.

Als in der Geisterstadt Pripyat, die mitten im Sperrgebiet rund um den Reaktor in Tschernobyl liegt, die verstümmelte Leiche eines jungen Mannes gefunden wird, müssen Mos private Pläne aber erst einmal hintenanstehen. Bei dem Toten handelt es sich um den Sohn des russischen Ex-Ministers Kanyukov. Und da der den ukrainischen Ermittlungsbehörden nicht traut, schickt er den Polizisten Alexej Markow, der in Pripyat aufgewachsen ist, von Moskau aus in die Ukraine, um den Mörder zu finden und zu töten. In den Wirren des gerade erst begonnenen russischen Angriffskrieges beginnt für Felix und Alexej, die getrennt voneinander ermitteln, ein Rennen gegen die Zeit, denn der Mörder verfolgt einen perfiden Plan und hat längst weitere Opfer ins Visier genommen.

Mit einem packenden Schreibstil, einem perfekt funktionierenden Spannungsbogen und äußerst vielschichtig angelegten Protagonisten in Haupt- und vermeintlichen Nebenrollen treibt die Autorin ihre gut aufgebaute Geschichte voran und sorgt dafür, dass man das Buch beim Lesen gar nicht mehr aus der Hand legen will. Darüber hinaus bietet sie zahlreiche überraschende Wendungen auf, die das Geschehen immer wieder in eine neue Richtung lenken, bis man nach einem fulminanten Showdown schlussendlich eine überzeugende Auflösung präsentiert bekommt, die keine wesentlichen Fragen offenlässt und noch einen besonderen Knalleffekt auf Lager hat. Kurze Kapitel aus den immer wieder wechselnden Perspektiven von Felix und Alexej sorgen für ein hohes Erzähltempo, das einen immer tiefer in das Geschehen hineinzieht, so dass man den Abgründen der Protagonisten mit jeder Seite einen Schritt näherkommt. Der Krieg in der Ukraine und die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl mit all ihren Folgen bieten dabei eine ziemlich düstere Kulisse für die Geschichte, die dem Buch so auch seinen ganz besonderen Stempel aufdrückt.

Ich kann dieses Werk jedem Liebhaber von spannenden und abgründigen Trillern nur wärmstens empfehlen, mich konnte der dritte Band der Reihe auf jeden Fall erneut auf ganzer Linie überzeugen und begeistern.

Packender Thriller in düsterer Atmosphäre

Nach dem Unglück von Tschernobyl im Jahre 1986 hat sich die nahegelegene Stadt Pripyat zu einer Geisterstadt entwickelt. Hierher wird Polizeihauptmann Felix Bojko geschickt, um den Mord an den Sohn des russischen Ex-Ministers Kanyukov aufzuklären. Seine Leiche wurde grausam entstellt und die Ermittlungen führen in die Vergangenheit. Gleichzeitig beauftragt der Ex-Minister den Polizisten Alexej Markow den Mörder seines Sohnes zu finden und ihn zu töten. Markow nimmt den zweifelhaften Job an, da ihm viel Geld versprochen wird, womit er seiner Tochter eine notwendige Operation ermöglichen kann. Es beginnt die Jagd nach einem Phantom, das sich in den Trümmern der Vergangenheit verschanzt hat und noch lange nicht sein Ziel erreicht hat...

Die Autorin Astrid Korten konnte mich mit ihren Thrillern bisher immer begeistern, so dass ich mit viel Vorfreude und einer gewissen Erwartungshaltung in ihr neues Werk gestartet bin. Sie erzählt die Geschichte in einem bildreichen und intensiven Schreibstil, der mich in die apokalyptische Welt aus Krieg und Spätfolgen des AKW-Unfalls der Ukraine entführte. Es gelingt Astrid Korten dabei hervorragend für eine zur Story passende bedrückende Atmosphäre zu sorgen, die die Geschehnisse sehr authentisch wirken lässt. Der Spannungsbogen wird mit dem Auffinden der Leiche des Minister-Sohnes gut aufgebaut und über die anschließenden Ermittlungen aus unterschiedlichen Blickwinkeln auf einem aus meiner Sicht sehr hohen Niveau gehalten. Es entwickelt sich eine immer komplexer werdende Geschichte, die mit vielen überraschenden Wendungen aufwartet und durchaus auch die Konzentration des Lesers einfordert. Die Hintergrundinformationen zur Ukraine wirken sehr gut recherchiert und lassen den Thriller aus der Masse des Genres hervorheben. Das Ganze konnte mich bis zum fulminanten Finale fesseln, welches mit einer für mich überraschenden Auflösung für eine gelungene Abrundung sorgt.

Insgesamt ist "Overkill - Tod der Schwalben" ein unglaublich packender Thriller, der mich bis zur letzten Seite in den Bann gezogen hat. Gerade das besondere Szenario, sowie die ausgeklügelte Geschichte tragen zum Gelingen des Buches bei. Ich empfehle es daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.

Das aktuelle alltägliche Grauen

„Overkill – Tod der Schwalben“ von Astrid Korten ist der dritte Band der Reihe mit Hauptkommissarin Mo Celta als Protagonistin.

Worum geht es?
In der Ukraine wird eine grausam zugerichtete Leiche gefunden. Es handelt sich um den Sohn des Ex-Ministers Kanyukov. Sowohl die ukrainische Polizei, Hauptmann Felix Bojko und die deutsche Austausch-Kommissarin Mo Celta, als auch der russischer Polizist Alexander Markow, der vom Vater des Ermordeten angeheuert wurde, begeben sich unabhängig voneinander in die verbotene Zone Tschernobyl, um den Mörder zu fangen. Und immer wieder finden sie präparierte Tiere, vorrangig Schwalben – quasi die Signatur des Mörders.

Das Cover versinnbildlicht durch Stacheldraht die gesperrte Zone, die Schwalbe im Mittelpunkt unterstreicht deren Bedeutung im Roman. Der Thriller erschien 2023. Die Handlung spielt knapp nach Ausbruch des russischen Angriffskrieges. Die Kapitel sind mit Ortsangaben übertitelt, exakte Zeitangaben sind nicht vorhanden; die angenehm kurzen Kapitel sind auch noch thematisch in Abschnitten zusammengefasst. Dass ich die ersten beiden Bände dieser Reihe noch nicht kannte, hatte keinerlei Belang. Es steht wohl jeder Roman für sich.

Das Buch liest sich flüssig vom Schreibstil her, vom Inhalt her benötigt man des Öfteren Pausen, um das Gelesene sickern zu lassen. Denn nicht nur die fiktiven grausamen Morde schockieren, sondern was mich vor allem betroffen machte, sind die Zustände in der heutigen Ukraine. Die Recherchen der Autorin sind beachtenswert, sowohl was die Gegenwart anbelangt, als auch die detaillierten Beschreibungen des Reaktorunfalls 1986 und dessen Folgen. Ich persönlich hätte mir auch eine Landkarte der Ukraine, insbesondere des Gebietes rund um Tschernobyl, gewünscht, um besser nachvollziehen zu können, in welchen Regionen sich die Protagonisten in etwa bewegt haben.

Es ist der Autorin auf faszinierende Weise gelungen, die Fakten mit fiktiven Ereignissen zu verweben. Das Buch ist vom Beginn bis zum dramatischen Ende aufwühlend und packend. Nicht nur die Spannung beginnt ab der ersten Seite und hält bis zur letzten an, auch das Grauen zieht sich durch den gesamten Roman. Wobei es für mich nicht einmal so sehr die doch recht detailliert beschriebenen übel zugerichteten Mordopfer waren, die mich am meisten schockierten, denn letztlich waren es fiktive Morde. Sondern was ich als so erschreckend, so beklemmend empfand, waren die Schilderungen der Realität, dass nach wie vor Menschen an den Folgen der Strahlenbelastung erkranken und sterben, behinderte Kinder zur Welt kommen, des Weiteren die Zustände in dem radioaktiv verseuchten (Sperr-)Gebiet, wo tatsächlich wieder Menschen unter unzumutbaren Lebensbedingungen hausen, und dass kontaminierte Waren von dort in alle Welt gelangen. Und nicht nur das. Generell machen die Lebensumstände der Menschen, ob in Russland oder in der Ukraine, betroffen. Wie unfrei sie sind, wie Korruption vorherrscht, wie schlecht die Ausrüstung der Soldaten ist, u.v.a.m.

Im Prinzip sind es zwei sich erst gegen Ende vereinigende Handlungsstränge, einerseits der offiziell ermittelnde Hauptmann Bojko mit Mo Celta, andererseits Alexej, der über geheime Wege und mit Hilfe von Insidern ins Sperrgebiet gelangt. Zu welchen Erkenntnissen sie auch gelangen, als Leser verfügt man immer wieder über einen Wissensvorsprung. Durch die stetigen Perspektiven- und Ortswechsel wird die Spannung zusätzlich erhöht. Cliffhanger, dramatische Szenen tun ihr Übriges dazu, dass man das Buch gar nicht mehr zur Seite legen möchte. Zudem ist so vieles rätselhaft – die Symbolik der Schwalben, die Zusammenhänge der aktuellen Mordfälle mit jenem alten Mordfall, der am Tag des Reaktorunfalls geschah. Die Spannung steigert sich von Abschnitt zu Abschnitt, bis in einem dramatischen Showdown die wahren Begebenheiten ans Licht kommen.

Die Charaktere der handelnden Personen sind sehr ausführlich und daher gut vorstellbar dargestellt. Sowohl Bojko als auch Alexej sind außergewöhnliche Menschen, schicksalsbehaftet, geprägt durch ihre Herkunft, ihren Werdegang, ihre familiäre Situation. Beide beweisen Stärke und Mut, indem sie in dem verseuchten Territorium tätig sind, sie wirken ehrenhaft und verlässlich, zeigen aber durchaus auch Schwächen; wirken dadurch authentisch und lebendig. Mo Celta wirkt kompetent, engagiert und strebsam, ist jedoch eher eine Nebenfigur.

„Overkill – Tod der Schwalben“ ist für mich der beste Thriller, den ich je gelesen habe, nicht der bestialischen Morde wegen, sondern aufgrund des höchst aktuellen Umfelds, in dem die Ereignisse spielen und der Art und Weise, wie umfassend darüber berichtet wird. Dieses Buch lässt einen nicht unberührt, macht nachdenklich und dankbar, dass man woanders leben darf.

Eine unbedingte Leseempfehlung und selbstverständlich 5 Sterne!