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Der Tod tanzt in Graz

Der sechste Fall für Armin Trost. Kriminalroman
Buch
Taschenbuch, 272 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3740806729

ISBN-13: 

9783740806729

Erscheinungsdatum: 

22.08.2019

Preis: 

11,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 156.426
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3740806729

Beschreibung von Bücher.de: 

Showdown beim Aufsteirern.

Der Tod eines bekannten Volksmusikers erschüttert Österreich.

Als ein zweiter Künstler stirbt, verfällt das Land in Schockstarre. Die Polizei kommt nicht voran, und Chefermittler Armin Trost ist untergetaucht. Dafür treiben nun seltsam finstere Kerle ihr Unwesen. Sogar vom Teufel selbst ist die Rede. Und dabei steht doch das größte Brauchtumsfest im ganzen Land vor der Tür: das »Aufsteirern«.

Kriminetz-Rezensionen

Tanz mit dem Teufel

Das kann kein Zufall gewesen sein, dass kurz vor dem alljährlichen Aufsteirern zwei bekannte Volksmusiker ermordet werden. Die Angst geht um und die Verunsicherung unter den Künstlern ist groß. Wer wird das nächste Opfer sein?

Der ganze Fall ist sehr undurchsichtig und wird durch die Abwesenheit des Chefermittlers der Grazer Kripo zu einer Zerreißprobe für seine Kollegen. Denn Armin Trost, der seit geraumer Zeit abgetaucht ist und sich nur sporadisch zeigt, mischt sich plötzlich auf geheimnisvolle Weise in die laufenden Ermittlungen ein. Zwischen Zorn und Erleichterung schwankend, versuchen Lemberg und der Graf aus den spärlichen Informationen, die ihr Chef ihnen zukommen lässt, herauszulesen worum es in dem Fall wirklich geht. Dass auch Trost mehr oder weniger im Dunkeln tappt, können sie nicht ahnen und so kreisen sie wie desorientierte Satelliten umeinander herum, während jeder auf seine persönliche Art und Weise versucht den Fall zu lösen.

FAZIT
Eine spannend tragische Geschichte zwischen Wahrheit, Fiktion und Aberglauben, in der alte Geister so lange heraufbeschworen werden, bis sie letztendlich vor der Realität in die Knie gehen müssen.

Trost und die Teufelsgeige

In der Steiermark rüstet man sich zum Brauchtumsfest, dem „Aufsteirern“. Doch längst ist aus Brauchtum und Volksmusik ein Event mit volkstümelnden Schlagern, unechten Trachten und viel Alkohol geworden.

Zwei Tage vor dem Auftakt, wird auf einer „Fanwanderung“ ein bekannter Musiker per gezieltem Fernschuss getötet und als ein zweiter Musiker ermordet wird, ist Presse, Polizei und Publikum alarmiert.

Doch das „Aufsteirern“ muss stattfinden, es soll ja auch Publikumsliebling Moritz Mountblanc, der umjubelte Star der Szene, auftreten.

Annette Lemberg und ihr Kollege Hinterher nehmen die Ermittlungen auf. Die zwei sind nicht nur im übertragenen Sinn kopflos. Der Leiter der Dienststelle, Armin Trost, ist seit seinem letzten Fall, bei dem seine Familie getötet wurde, verschwunden. Es tauchen zwar immer mal wieder kryptische Nachrichten mit Hinweisen und Ratschlägen von ihm auf und manchmal scheint Lemberg auch einen Schatten von ihm wahrzunehmen, aber niemand weiß, was er treibt. Wenn die Handlung Trost selbst agieren lässt, ist er ebenfalls wie ein Schatten, kaum wahrnehmbar aber immer einen Schritt voraus.

Es war mein erster Krimi um das Team von Achim Trost und ich habe bedauert, ihn so spät kennenzulernen. Ich wäre wahrscheinlich auch leichter mit diesem schwierigen Charakter klargekommen, hätte ich ein wenig mehr von seiner Vorgeschichte gewusst. Aber das werde ich sicher nachholen.

Das Setting, mit dem durchaus kritischen Blick auf Volkstümelei und zur Gaudi verkommenen Brauchtum hat mir sehr gut gefallen. Auch die Charakterisierung der Figuren finde ich gelungen, wobei alle ihre Ecken und Kanten haben und sich nicht gleich erschließen. Besonders Trost ist eine Figur, die auch polarisieren kann.

Robert Preis hat der Handlung mit diffusen Ahnungen und Aberglauben einen düsteren, ja manchmal sogar makabren Hintergrund gegeben. Der schnelle, kräftige Rhythmus von Quetschn und Teufelsgeige ist auch in der Sprache spürbar. Gerade dieser Erzählstil hat mir sehr gut gefallen: spitzzüngig, manchmal auch ziemlich böse und mit rabenschwarzem Humor.

Angenehm fand ich auch das Glossar und die kleine Einführung in die steirische Volksmusik.

Düster und besonders

Das Aufsteirern steht als größtes Volksfest des Landes vor der Tür und da passt der Mord an einen bekannten Schlagersänger überhaupt nicht ins Bild. Die Aufregung ist groß und man versucht mit allen Mitteln, den Fall schnell zu lösen. Als dann aber auch ein zweiter Mord nicht verhindert werden kann, droht das bekannte Brauchtumsfest als großes Finale für den Täter entweiht zu werden. Kann Armin Trost, der sich nach seiner persönlichen Tragödie zurückgezogen hat, mit seiner unkonventionellen Art noch helfen? Ein Wettlauf mit der Zeit beginnt …

»Der Tod tanzt in Graz« ist bereits der sechste Band um den zu Zeiten genialen, aber auch exzentrischen Ermittler Armin Trost. Auch in diesem Teil überzeugt der Autor Robert Preis mit seinem bildreichen und ausdrucksstarken Schreibstil, mit dem er eine für die Reihe gewohnt düstere Atmosphäre schafft. Die Handlung wirkt daher teilweise schon mystisch und erforderte beim Lesen meine volle Konzentration. Gerade der außergewöhnliche Charakter des Hauptprotagonisten, der vom Autor sehr interessant gezeichnet wird, verleiht den Romanen seinen besonderen Charme. Der Spannungsbogen wird zu Beginn des Buches mit dem ersten Mord klassisch aufgebaut und mit den ungewissen Ermittlungen und der undurchsichtigen Situation Armin Trosts auf einem hohen Niveau gehalten. Das fulminante Finale war so für mich nicht vorhersehbar und rundet die Geschichte passend und nachvollziehbar ab.

»Der Tod tanzt in Graz« ist für mich die sehr gut gelungene Fortsetzung einer besonderen Krimi-Reihe, die sich wohltuend von der Masse des Genres abhebt. Ich hoffe, dass die spannende Entwicklung des Hauptprotagonisten noch lange nicht zu Ende erzählt ist und freue mich auf noch möglichst viele Nachfolger. Sehr gerne empfehle ich daher das Buch weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.