Cover von: Tödliche Algarve
Amazon Preis: 10,00 €
Bücher.de Preis: 10,00 €

Tödliche Algarve

Anabela Silva ermittelt zum dritten Mal
Buch
Taschenbuch, 288 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3499003236

ISBN-13: 

9783499003233

Auflage: 

1 (19.05.2020)

Preis: 

10,00 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 218.978
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3499003236

Beschreibung von Bücher.de: 

Auf einem uralten Pilgerweg verschwinden innerhalb kurzer Zeit drei Wanderer. Für Chefinspektor João Almeida besonders heikel: Eine der Vermissten ist seine Halbschwester Liliana. Dann wird eine Leiche gefunden, von Wildschweinen verstümmelt. Doch es ist nicht Liliana. Almeida übernimmt die Ermittlungen, bekommt aber einen Maulkorb. Um den Tourismus in der Region nicht zu gefährden, heißt die Devise: Kein Wort von Mord. Er bittet seine Freundin, die deutsche Journalistin Anabela Silva, um Unterstützung. Nicht ahnend, dass sie so ins Visier eines kaltblütigen Mörders gerät.

Kriminetz-Rezensionen

Gefährliche Via Algarviana

Anabela Silva ist in Deutschland aufgewachsen, hat studiert und als Journalistin gearbeitet. Die Eltern kehrten schon vor einiger Zeit nach Portugal zurück und nun erkrankte ihr Vater an Alzheimer. Die Eltern brauchten ihre Unterstützung und Anabela zögerte nicht lange und zieht zurück in ihr Heimatland. Dort fühlt sie sich nun sehr wohl und arbeitet als freiberufliche Übersetzerin. So kann sie ihren Eltern mehr Zeit widmen. Liiert ist sie mit João Almeida, den seit dem ersten Fall kennt, in dem sie der Polizei als Übersetzerin helfen konnte.

Die Via Algarviana war eine uralte Pilgerstrecke und ist nun ein vielbesuchter Wanderweg. Die Tourismusbehörden und die am Wegesrand liegenden Dörfer sind sehr auf Tourismus erpicht. Da passt es überhaupt nicht, dass eine englische Touristin erschossen aufgefunden wurde und zwei weitere Wanderer vermisst werden. Von Mordermittlungen darf nicht die Rede sein und die Policia Judicaria soll möglichst diskret ermitteln. Da ein Vermisster Deutscher ist, wird Anabela wieder als Übersetzerin einbezogen und hat bald ganz eigene Ermittlungsansätze.

Ich finde es interessant, dass Portugal immer öfter Hintergrund für Krimis wird. Schön, dass nicht immer nur Frankreich oder Italien beschrieben wird. Ich kannte den ersten Band und bin trotz der längeren Pause sofort wieder heimisch geworden. Anabela ist eine lebensnah beschriebene Protagonistin. In Deutschland sozialisiert, ist sie selbstbewusst und offen, aber auch genug Portugiesin um den Wert der Familie sehr hoch zu schätzen. Diese sehr sympathische Konstellation ist ein gelungener Hintergrund für die Krimis von Carolina Conrad.

Der Plot ist behutsam aufgebaut, wenn anfangs noch die Möglichkeit eines Jagdunfalls im Raum steht, wird es im Lauf der Geschichte immer vielschichtiger und temporeicher. Auch, dass Joãos Halbschwester ebenfalls auf dem Wanderweg unterwegs sein soll und sich seit Tagen nicht meldet, steigert die Spannung.

Mir hat der Krimi sehr gut gefallen. Der Schreibstil der Autorin ist angenehm, sehr flüssig zu lesen und mit ihren Landschaftsbeschreibungen lässt sie dem Leser die Algarve und das Hinterland lebendig werden. Man merkt sofort, dass sie kennt und liebt, worüber sie schreibt.

Ich hoffe, dass Anabela noch oft in Kriminalfällen an der Seite von João Almeida ermitteln kann.

Mord am Pilgerweg

Chefinspektor João Almeida bekommt einen Anruf von Inês, weil Liliana den Pilgerweg Via Algarviana gehen wollte und verschwunden ist. Liliana ist Joãos Halbschwester, mit der er nichts zu tun haben will, weil er noch nicht verwunden hat, dass sein verstorbener Vater ein Doppelleben geführt hat. Auf Drängen seiner Freundin Anabela erkundigt er sich dann aber doch, was vorgefallen ist. Sorgen macht er sich aber erst, als er zum Fundort einer von Wildschweinen verstümmelte Leiche am Pilgerweg gerufen wird, denn es stellt sich heraus, dass die Tote erschossen wurde. Doch der Tourismus soll nicht gefährdet werden und daher warf nicht von Mord gesprochen werden. Dann verschwindet auf dem Wanderweg auch noch ein Deutscher, der in der Gegend arbeitete. Da Anabela inzwischen ihr Übersetzungsdiplom erworben hat, wird sie von der Polizei als Übersetzerin eingeschaltet.

Dies ist bereits der dritte Fall für Chefinspektor João Almeida. Das Buch liest sich schön flüssig. Die Atmosphäre an der Algarve ist gut dargestellt, so dass man gleich Urlaubsgefühle bekommt. Authentisch wird die Geschichte auch durch portugiesische Redewendungen und Sprichwörter (am Ende des Buches erklärt).

Auch die Personen sind authentisch und gut beschrieben. João Almeida und Anabela Silva sind ein Paar, was aber außer dem Kollegen Paulo Pinto niemand bei der Polizei weiß. Anabela Silva hat journalistische Erfahrungen, was oft zu spüren ist. Sie ist neugierig und stellt Fragen, womit sie sich nicht immer beliebt macht, denn schließlich soll sie als Übersetzerin tätig sein. Aber sie findet so einiges heraus, was der Polizei entgangen wäre. Leider aber gerät sie dadurch auch selbst in Gefahr. Almeida aber muss anerkennen, dass Bela wirklich geschickt ist. Aber auch Polizeipraktikantin Samanta Soares ist eine fähige Ermittlerin und passt gut ins Team.

Neben dem Kriminalfall kommen auch viele private Dinge zur Sprache. Anabela ist ein Familienmensch und sie entlastet ihre Mutter bei der Pflege des an Alzheimer erkrankten Vaters. Während die Mutter schon an eine Hochzeit denkt, ist sich Anabela diesbezüglich aber noch nicht so sicher. Sie ist zufrieden, wie es gerade läuft.

Die Ermittlungen führen in verschiedene Richtungen und so kommen auch Themen wie Umweltschutz und Neonazis zur Sprache. Am Ende löst sich alles schlüssig auf.

Dieser Algarve-Krimi hat mir gut gefallen.

Morde auf dem Pilgerweg

Inhalt:
Auf dem uralten Pilgerweg Via Algarviana an der Algarve verschwinden kurz hintereinander drei Wanderer. Als eine übel von Wildschweinen zugerichtete Leiche gefunden wird, beginnt Joao Almeida mit den Ermittlungen. Als dann bekannt wird, dass ein deutscher Wanderer auch vermisst wird, bittet er seine Freundin, die deutsche Journalistin Anabela, um Unterstützung. Ihre Beziehung halten die beiden geheim, genauso die Information, dass es sich bei der dritten verschwundenen Person um Joaos Halbschwester handelt.

Meinung:
Dies ist der dritte Teil für Chefinspektor Joao Almeida. Obwohl ich die Vorgängerbände noch nicht kenne, bin ich schnell mit den Charakteren warmgeworden. Die lebendige Darstellung des Settings erzeugte bei mir sofort die Sehnsucht die Algarve zu besuchen.

Die humorvoll geschriebenen Passagen aus der Sicht von Anabela in der Ich-Form haben mir sehr gut gefallen. Die Autorin versteht es aber trotzdem, ernste Themen in der Story mitzuverarbeiten. Das Erzähltempo ist relativ ruhig, aber dank des flüssigen Schreibstils sehr angenehm zu lesen. Die Erklärung der eingeflochtenen portugiesischen Sprichwörter und Redewendungen kann der Leser am Ende des Buches nachlesen.

Zum Ende wird die Story nochmal richtig spannend und alle Fäden werden stimmig miteinander verknüpft.

Fazit:
Dies ist sicherlich nicht der letzte Krimi von der Autorin, die ich gelesen habe.

Der Schluss kam viel zu schnell …

Schon die ersten beiden Bände dieser Reihe haben mir sehr gut gefallen, aber dieser spannende neue Krimi um Wanderer, die auf der Via Algarviana verschwinden, ist aus meiner Sicht noch besser als die Vorgänger. Das Ende kam viel zu schnell – ich hätte noch stunden- oder tagelang weiterlesen können. Wie immer sehr gute Kenntnisse in Bezug auf Land und Leute, ein flotter und humorvoller Schreibstil, stimmige Figuren. Und dieses Mal viele kriminaltechnische Details – auch hier wurde genau und sauber recherchiert. Dieser Krimi verdient einen großen Erfolg.