Cover von: Tödliches Vergessen
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Tödliches Vergessen

Der vierte Fall für Kommissar Breschnow. Kriminalroman
Buch
Broschiert, 368 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3863270649

ISBN-13: 

9783863270643

Auflage: 

1 (31.03.2021)

Preis: 

16,90 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 1.229.632
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3863270649

Beschreibung von Bücher.de: 

Berlin, Hasenheide: In den frühen Morgenstunden entdeckt ein Spaziergänger eine tote Frau. Über ihrer Leiche thront ein blauer Regenschirm, auf die Haut ihrer Hand wurde ein Psalm geschrieben.

Nur drei Tage später wird ein weiterer Obdachloser tot auf dem Tempelhofer Feld gefunden. In seinen Armen hält er einen blauen Regenschirm und eine Bibel.

Hauptkommissar Breschnow - gerade zurück vom Alkoholentzug, zu dem ihn sein Vorgesetzter genötigt hatte - setzt alles daran, eine Verbindung zwischen den Toten herzustellen. Als dann auch noch eine Frau verschwindet und eine weitere schwer verletzt wird, überschlagen sich die Ereignisse. Breschnow und sein Team tauchen tief ein in das Leben der Opfer und entblättern nach und nach eine tragische Geschichte von Schuld und Hass.

Kriminetz-Rezensionen

Schwierige Themen transparent gemacht

Das Buch handelt über Opfer in der Obdachlosenszene. Man bekommt Beispiele dafür, warum manche Menschen »auf der Straße« landen. Das könnte theoretisch jedem von uns passieren. Dazu noch ein Ermittler, der frisch vom Alkoholentzug kommt und mit den Nachwirkungen kämpfen muss und das in diesem Milieu. Auch dies wurde von der Autorin sehr gut recherchiert und vermittelt (Mein Vater hat entzogen, daher kann ich das bestätigen). Zudem wird das Ehrenamt, ohne dass es die Obdachlosenunterkünfte nicht geben würde, realistisch dargestellt (Auch ich bin seit über 30 Jahren im Ehrenamt beim DRK). Auch die Obdachlosen können Krankheiten haben und va. auch Demenz. Ja, die Krankheiten machen auch vor den Ärmsten keinen Halt. Und gerade die sind dann noch schwieriger dran (Dazu bin ich auch noch Krankenschwester).

Die Autorin hat einen spannenden, kurzweiligen Krimi mit sehr vielen gut recherchierten Themen bestückt. Ein motiviertes und engagiertes, teilweise emotionales Ermittlerteam arbeitet daran, ob es Mord oder natürlicher Tod ist. Ob es Zusammenhänge zu den weiteren verschwundenen Obdachlosen gibt. Es ist nie deutlich und klar. Alles muss in kleinster Detailarbeit von ihnen erarbeitet werden. Und dann kommt es doch anders, als man dann irgendwann denkt.

Ich mag Bücher, die realistisch sind. Tatsächlich auch so aktuell stattfinden könnten. Sehr beängstigende Mischung aus Obdachlosenszene, trockener Alkoholiker als Ermittler in diesem Milieu, Ehrenamt, Demenz, aber leider eben Realität.

Ich rätsle zwar immer mit, nur dieses Mal sind einem die Fäden immer wieder davon gerutscht und die Spur verlief im Sand. Mit diesem Ende konnte man nicht annähernd rechnen.

Kommissar Breschnow ermittelt wieder

In Berlin wird eines Morgens von einem Spaziergänger die Leiche einer toten Frau entdeckt. Es handelt sich um eine Obdachlose und scheinbar zum Schutz vor dem Regen wurde über ihr Gesicht ein blauer Regenschirm drapiert. Zudem stand auf der Haut der Frau ein Psalm geschrieben. Was könnte hinter diesem rätselhaften Tod stecken? Soll der Tod eine Erlösung für das Opfer sein?

Kommissar Breschnow steht vor einem Rätsel. Kurze Zeit später wird wieder ein Obdachloser tot aufgefunden, in seinen Armen hält er einen blauen Regenschirm. Handelt es sich hier um einen Serientäter? Oder schreitet ein Todesengel durch Berlin? Es beginnt ein Wettlauf mit der Zeit, ehe der Täter oder die Täterin erneut zuschlägt...

»Tödliches Vergessen« ist mittlerweile der vierte Band aus der Reihe um Kommissar Breschnow aus Berlin. Die ersten drei Teile haben mir bereits sehr gut gefallen, so dass ich mit viel Vorfreude und einer hohen Erwartungshaltung in den neuen Fall gestartet bin.

Schnell hatte mich die Autorin Connie Roters mit ihrem lebendigen und sehr flüssig zu lesenden Schreibstil wieder in den Bann gezogen. Geschickt baut sie zu Beginn des Buches über den rätselhaften Tod an der obdachlosen Frau den Spannungsbogen auf und hält diesen über die ereignisreichen Ermittlungen und die persönliche Situation um Kommissar Breschnow auf einem hohen Niveau. An Verdächtigen mangelt es nicht, so dass der Leser immer wieder eigenen Überlegungen bezüglich Täterschaft und Tathintergründe anstellen kann, um dann im gut nachvollziehbaren Finale von einer aus meiner Sicht gelungenen Auflösung überrascht zu werden.

Besonders gut gefallen hat mir, dass es Connie Roters hervorragend gelingt, die brisanten Themen der Demenz und der Obdachlosigkeit in einen spannenden Mantel zu hüllen, ohne mit irgendwelchen Klischees zu arbeiten. Zudem wird der Charakter des Hauptprotagonisten Breschnow interessant weitergeführt, was zum Unterhaltungswert des Krimianlromans beiträgt.

»Tödliches Vergessen« ist für mich ein sehr gut gelungener Kriminalroman, der den Leser durchaus ein wenig nachdenklich zurücklässt und sich mit der Behandlung sozialer Themen unserer Gesellschaft von der Menge des Genres positiv abhebt. Ich empfehle das Buch daher sehr gerne weiter und bewerte es mit den vollen fünf von fünf Sternen.