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Der Tote vom Elbhang
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Ein besonderer Fund präsentiert sich Svea Kopetzki und ihrem Team vom Morddezernat Hamburg: Menschenknochen, sorgsam gesäubert und in Fell eingewickelt. Auf einem zur Zwangsversteigerung ausgeschriebenen Grundstück am noblen Falkensteiner Ufer waren sie vergraben. Sind die Knochen der Grund, warum der stadtbekannte Immobilieninvestor Kampmann bei der Versteigerung des Anwesens bereit war, einen Rekordpreis zu zahlen? Woher hat der mittellose Eigentümer Dreyer plötzlich das viele Geld, um seine Schulden zu begleichen?
Neu-Hamburgerin Svea stellen sich viele Fragen um den »Knochengarten« ...
Schickimicki-Hamburg statt Ruhrpott.
Ein besonderer Fund präsentiert sich Svea Kopetzki und ihrem Team vom Morddezernat Hamburg: Menschenknochen, sorgsam gesäubert und in Fell eingewickelt. Auf dem Grundstück eines kiffenden Hausbesitzers, dessen Immobilie von einem dubiosen Immobilienhai ersteigert wird, dem die Polizei bislang nichts nachweisen konnte. Und plötzlich will der Hausbesitzer seine Schulden bezahlen können.
Das Ermittlerteam ist äußerst sympathisch: Svea, die der Liebe wegen vom Pott in die Hamburger High Society wechselte, jetzt wieder Single ist und durch den Fall die „normalen“ Seiten von Hamburg kennenlernt. Tamme, der Familienmensch, der seine Jugendliebe geheiratet hat und jetzt vor einer schweren Entscheidung steht. Und Franziska, das Küken mit dem Hang zur Psychologie, die ihre Kollegen therapieren möchte.
Der Tote vom Elbhang ist der erste Krimi der Autorin. Aber man merkt aber sofort, dass es nicht ihre erste Veröffentlichung ist. Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen, die handelnden Personen sind sehr gut beschrieben, man hat sie sofort „vor Augen“ und kann sich sehr gut sowohl in den Fall als auch in deren private Probleme hineinversetzen. Die Geschichte ist schlüssig und teilweise gespickt mit Humor und coolen Sprüchen.
Allerdings wurde für mich an einigen Stellen zu viel „weglektoriert“. Obwohl das Buch mit 336 Seiten nicht kurz ist, fehlt an einigen Stellen die Schilderung der Kommunikation zwischen den Ermittlern. Tamme findet z.B. etwas heraus und ein paar Seiten weiter weiß Svea davon, ohne dass der Informationsaustausch erwähnt wurde. Natürlich tauschen sich Ermittler laufend aus. Keine Frage. Aber für mich hätte es mit 2–3 Sätzen erwähnt werden sollen. Zum einen können sich Ereignisse auch überschneiden und zum anderen muss der eine ja nicht unbedingt zwingend dem anderen immer alles sofort erzählen können/wollen. Da hängt man als Leser teilweise etwas in der Luft, was den aktuellen Kenntnisstand der Ermittler angeht.
Aber ansonsten ist es eine unbedingte Leseempfehlung für Krimifans, die neben der Ermittlungsarbeit auch die privaten Verstrickungen bei den Kommissaren lieben.
Spannender Regionalkrimi
Schauplatz Hamburg: Ein heruntergekommenes Einfamilienhaus am vornehmen Falkensteiner Ufer, das unter Bestandsschutz steht, soll versteigert werden. Ein absurdes Höchstgebot wird durch Frau von Trott abgegeben, die eine verdeckte Vollmacht des Immobilieninvestors Kampmann hat. Es kann aber nicht zum Abschluss kommen, weil zwei Mädchen auf dem Grundstück ein Päckchen mit in Fell eingewickeltn menschlichen Knochen gefunden haben. Der jetzige Besitzer des Hauses konnte nicht reagieren, weil er für längere Zeit in Indien war. Von der Versteigerung ist er völlig überrascht und muss jetzt schnellstrns das geforderte Geld besorgen.
Svea Kopetzki, Hauptkommissarin, und ihr Stellvertreter Tamme beginnen mit den Nachforschungen und dann tauchen noch mehr Knochen auf, nur der Schädel fehlt. Durch Besonderheiten bei den Knochen hoffen sie bald, die Identität des Toten herauszufinden.
Tja und dann gibt es noch diverse Beamten mit Verbindungen zum Immobilienmakler und die Frage, warum will er dieses Grundstück zu diesem horrenden Preis unbedingt erwerben?
In welche Richtung der Krimi geht, das konnte man anfangs nicht ahnen.
Dieser Krimi ist für die Autorin das Debüt in diesem Genre, sie hat bisher im Kinder- und Sachbuchbereich erfolgreich veröffentlicht. Man merkt, dass die Autorin das Schreiben beherrscht, denn dieser Krimi lässt sich flüssig lesen.
Die einzelnen Figuren waren authentisch, menschlich und realistisch beschrieben. Von den Ermittlern erfuhr man einiges aus ihrem Privatleben und hier wurde schon etwas angedeutet, was vermutlich im 2. Band in die nächste Runde geht. Als Leserin habe ich sie gerne begleitet, vor allem war für mich die besondere Mentalität der Norddeutschen gut spürbar. Auch wenn ich die Örtlichkeiten nicht kenne, hatte ich aufgrund der bildhaften Beschreibung Bilder vor Augen. Die Auflösung des Falles war eine Überraschung und ich hatte sie so auf jeden Fall nicht auf dem Schirm.
Ein solider Regionalkrimi, der mich gut unterhalten hat.
Immobilienhaie am Elbufer
Svea Kopetzki leitet die Mordbereitschaft beim Hamburger KDD. Während einer nächtlichen Joggingrunde – sie muss sich den Beziehungsfrust von der Seele laufen – wird sie zu einem Tatort beordert. Auf einem grade zur Versteigerung stehenden Grundstück am begehrten Falkensteiner Ufer wurden menschliche Knochen gefunden. Sorgfältig in Kaninchenfelle und Pappschachteln verpackt, weisen sie auf ein Verbrechen hin. Sollte der Fundort ein Zufall sein oder hat es was mit der Zwangsversteigerung des Grundstücks zu tun? Denn es ist schon erstaunlich was der Immobilienhai Kampmann für das Gelände und das verwahrloste Häuschen zu zahlen bereit ist.
Ein gelungenes Krimidebüt habe ich hier gelesen. Es gibt eine kompakte, aber vielschichtig angelegte Handlung mit genügend Wendungen, die für Spannung sorgen und kenntnisreich beschriebene Schauplätze. Das geht von den begehrten Wohnlagen am Elbeufer bis zu den Sozialtürmen in Born.
Wenn es um Zwangsversteigerungen geht, ist der Immobilienspekulant meist nicht sehr fern und da unsere Kommissarin nach der Trennung dringend eine neue Wohnung braucht, ist es eine nette Idee, Motiv und privaten Frust zu thematisieren.
Aber auch anderen Spuren muss Svea und ihr Team nachgehen. Dabei ist Kollege Tamme im Augenblick ein wenig durch den Wind, der zuverlässige Beamte und liebevolle Familienvater hat Probleme, Kollegin Franzi nervt ein wenig mit ihrem Gesunde-Ernährung-Gerede und verteilt großzügig und ungefragt, Kräutertee und Ratschläge, aber trotzdem hält das Team zusammen und die kleinen privaten Kabbeleien und Einschübe machen richtig Spaß zu lesen. Die Figuren, allen voran Svea Kopetzki, sind gut charakterisiert, sehr realistisch in ihrem Auftreten und mich haben sie neugierig gemacht auf die ihre weitere Entwicklung. Ich hoffe, dass es wirklich nicht bei diesem Debüt bleibt, denn Schauplatz und Personen bieten sich für eine Fortsetzung wirklich an.
Darauf bin ich schon neugierig.
Immobilienspekulation in Hamburgs Nobelvorort?
Anke Küpper hat mit ihrem Buch „Der Tote vom Elbhang“ ein spannendes Krimidebüt vorgelegt. Schon ab der ersten Seite habe ich mit der Geschichte und den drei Ermittlern quasi „gelebt“: Svea, Tamme und Franzi können fast unterschiedlicher nicht sein, aber in der Arbeit ergänzen sie sich hervorragend.
Svea ist gerade nach Hamburg gezogen und hadert mit der Hansestadt: „Die verdammte Schnöselstadt, aus der sie lieber heute als morgen wieder verschwinden wollte. Aber dann wäre ihre Karriere am Arsch.“ (S. 19). Verständlich, dass ich als Hamburgerin not amused über solche Gedanken bin … Aber im Laufe der Geschichte konnte ich dafür etwas Verständnis aufbringen: Die Familie von Sveas Ex-Freund ist in der Tat besonders „schnöselig“!
Das Ermittlertrio muss einen besonderen Fund klären: Menschenknochen, sorgsam gesäubert und in Fell eingewickelt werden auf einem zur Zwangsversteigerung ausgeschriebenen Grundstück am Falkensteiner Ufer gefunden (nein, kein Spoiler, aus dem hinteren Klappentext). Wer ist der Tote? Warum wurde er gerade dort vergraben? Immobilienspekulation, Rache, Tat im Affekt? So langsam – nach einigen Irrwegen – bringen die Ermittler Licht in das Dunkel…
Svea, Tamme und Franzi waren mir von Anfang an sympathisch, sie haben gerade auch in ihren Privatleben einiges an „Irritationen“ zu bewältigen, dies ist gelungen in die Handlung eingebaut. Ich habe sie dadurch „persönlich“ kennengelernt und habe regen Anteil genommen (teils mit Zustimmung, teils kopfschüttelnd).
Der Spannungsbogen war durchgehend hoch, zum Ende fieberte ich der Auflösung entgegen. Alle losen Enden wurden sorgfältig verknüpft und es ergab sich dann für mich eine glaubhafte und nachvollziehbare Lösung.
Positive Beschreibungen Hamburgs habe ich natürlich mit einem gewissen Heimatstolz gelesen, an anderer Stelle konnte ich mich der Kritik durchaus anschließen: „…auf der Elbe tuckerte der Raddampfer vorbei. Das lächerliche Ausflugsschiff passte noch weniger zu Hamburg als sie selbst, fand Svea. Sein Schaufelrad am Heck drehte sich in die falsche Richtung, reine Deko. Oder Betrug, wie man es nahm.“ (S. 134) Ja, ich finde auch, dieser Dampfer gehört nach New Orleans, zumal er auch „Mississippi Queen“ heißt und keineswegs nach Hamburg!
Aber richtig beglückt hat mich ein Resümee von Svea am Ende des Buches: „Vielleicht konnte sie sich doch noch an Hamburg gewöhnen.“ (S. 309) Somit konnte ich das Buch rundum zufrieden aus der Hand legen, es hat mir spannende und aufregende Lesemomente bereitet. Ich kann dieses Buch mit gutem Gewissen weiterempfehlen – und nicht nur zukünftigen Hamburg-Besuchern!