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Der Tote im Netz

Der erste Fall für Radioreporterin Franziska Mai und Kommissar Kay Lorenz. Ein Usedom-Krimi
Buch
Broschiert, 368 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3651001016

ISBN-13: 

9783651001015

Auflage: 

1 (30.03.2022)

Preis: 

14,99 EUR
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 44.400
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3651001016

Beschreibung von Bücher.de: 

Auf der Sonneninsel Usedom lauert das Verbrechen – der erste Fall für Radioreporterin Franziska Mai und Kommissar Kay Lorenz.

Im Seebad Heringsdorf auf Usedom herrscht Aufruhr: Bäderland-Radio, der kleine Ostsee-Lokalsender, soll von einem größeren Konkurrenten geschluckt werden. Radioreporterin Franziska Mai ist zwar der Liebe wegen auf die Insel gezogen, aber nun gilt es, ihren Job zu retten. Ihre Idee: ein neues Format, bei dem die Usedomer alles auf den Tisch bringen können, was ihnen unter den Nägeln brennt. Und Franziska versucht zu helfen.

Aber bald geht es nicht mehr um Nachbarschaftsstreitigkeiten, sondern um den Mord an einem Fischer, der tot in sein eigenes Netz gewickelt im Hafen von Zeglin gefunden wird – in seine Brust das Wort »Rache« eingeritzt.

Franziska wittert ihre Chance und mischt sich in die Ermittlungen ein. Und kommt nicht nur Kommissar Kay Lorenz ins Gehege, sondern auch dem Mörder gefährlich nahe.

Kriminetz-Rezensionen

Spannende, sehr gute Unterhaltung

Franziska »Franzi« Mai, 34, Radioreporterin vom Bäderland-Radio, dem kleinen regionalen Radiosender im Seebad Heringsdorf auf Usedom, versucht mit Volontär Janis Neubauer ihren Arbeitsplatz beim Sender, der verkauft wird, zu retten. Mit einer neuen Rubrik »Die Problemlöser« wollen sie sich mit den Problemen ihrer Hörer auseinandersetzen und helfen, diese zu lösen. Gleich bei ihrem ersten »Fall« treffen sie auf Maik Peters, der Probleme mit einem Fischereiaufseher und Tierschützern hat.

Doch als sich Peters mit den beiden Problemlösern am nächsten Morgen im Hafen von Zeglin treffen will, haben sie Pech. Im Hafen an der Ostsee hat sich Kapitän Maik Peters im Netz seines Fischkutters Fine verfangen. Allerdings nicht freiwillig. Den Mund hat jemand mit 5 Angelhaken verschlossen und in den nackten Oberkörper in krakeliger Schrift RACHE hinein geritzt.

Natürlich will Franzi dieser Geschichte unbedingt weiter nachgehen. Damit mischt sie sich nicht nur in die Arbeit von Hauptkommissar Kay Lorenz vom K1 in Anklam ein, sondern bringt sich auch selbst in Gefahr.

Die Autorin Frauke Scheunemann kannte ich bisher nur durch ihre Bücher um Dackel Herkules. Daher war ich ganz gespannt auf ihren ersten Cosy Krimi. Und sie hat mich nicht enttäuscht. Ganz im Gegenteil – ich bin begeistert. Von der Landschaft, deren Bilder immer wieder in die Geschichte einfließen; von den so unterschiedlichen Menschen, die ich hier kennenlerne; von dem feinsinnigen Humor, der mir hier begegnet und von dem Kriminalfall, dessen Auflösung ich so nicht erwartet habe.

Ich liebe die Konversationen, die Franzi und der Herr Kommissar führen. Die Ermittlungen und Recherchen der beiden, die oft ungewöhnliche Wege gehen und ich mag Bootsmann Henk Ahrens, der durch sein Plattdeutsch den regionalen Touch unterstreicht.

Unterschiedlicher wie Franzi und der Kommissar können zwei Menschen, die sich zur Klärung eines Falles zusammen tun, fast nicht sein. Franzi hat sich ab der ersten Seite mit ihrer zupackenden Art, ihrem temperamentvollen, manchmal vorlauten Wesen und ihrer rheinischen Frohnatur – sie ist der Liebe wegen aus Düsseldorf auf die Insel gekommen – in mein Herz gesetzt. Bei Kommissar Kay Lorenz dagegen hat es schon eine Zeit gebraucht, bis ich gemerkt habe, dass hinter dem spröden, manchmal abweisenden Usedomer Gewächs ein sehr charmanter, charismatischer und liebevoller Mann mit einem großen Herz steckt.

Sehr gut finde ich die Karte von Usedom, die sich auf der Innenseite der vorderen Klappe versteckt hat. Hier kann ich bei den vielen Überlandfahrten immer mal wieder nachschauen, wo sich Franzi oder Kay gerade aufhalten.

Wer einen knallharten Krimi mit viel Action und Blutvergießen sucht, der wird hier seine Leidenschaft nicht finden. Wer sich aber wie ich gerne mit einem spannenden Fall und interessanten Menschen, die ich mir gut vorstellen kann, unterhalten lassen will, der ist hier genau richtig. Ich freue mich heute schon, wenn ich Franzi, Janis und Kay Lorenz wiederlesen werde.

Mal ein Usedom-Krimi

Diesmal lese ich einen Usedom-Krimi, mal was ganz was anderes, so ganz ohne Blut und grausames Getöns. Ich, der absolute Thriller Leser, bin auf Abwegen. Nicht so ganz – mich hatte das Cover fasziniert und da ich noch nie auf Usedom war, dachte ich, das ist bestimmt interessant und so war es auch. Es startet mit einem Mord – was auch sonst – an einem Fischereiinhaber. Mit dabei sind die Radioreporterin Franzi Mai und der Kommissar Kay Lorenz und die beiden sind sich so gar nicht grün, im Gegenteil, es sieht so aus, als ob sie sich so gar nicht mögen, aber das ändert sich – sehr sogar.

Der Schreibstil ist sehr angenehm, sehr flüssig und flott, die Seiten fliegen nur so dahin, man muss aufpassen, dass man nicht zu viel liest.

Um den Mord an dem Fischereiinhaber mischt natürlich Franzi eifrig mit. Dabei ist ihr Volontär Janis, der sich vom schüchternen Etwas zum hilfreichen Kollegen mausert, sehr zum Leidwesen von Kommissar Kay Lorenz. Mit einigen lustigen Einlagen wird die Geschichte etwas aufgelockert und ich musste schon mehrmals schmunzeln. Aber man weiß leider nicht, wer der Mörder von Maik Peters, dem Fischereiinhaber, gewesen sein könnte. Erst wirklich am Ende kommt Licht ins Dunkle – ich lag leider fast daneben. Frauke Scheunemann versteht es, die Leser geschickt in die Irre zu führen.

Nun bin ich auf Band 2 gespannt, ob sich auf der emotionalen Ebene zwischen dem Kommissar und der Radioreporterin noch was ergibt.

Ermittlungen auf Usedom

Franziska Mai hat den Auftrag zu verhindern, dass das Bäderradio vom Netz verschwindet, da es übernommen wurde. Sie und ihr Volontär Janis führen ein neues Format ein: die Problemlöser. Ihr erster Fall ist die Beschwerde eines Fischers über Behördenwillkür. Die beiden machen sich eines Morgens auf den Weg, um einen O-Ton von dem Fischer zu bekommen. Doch sie treffen ihn nicht an, aber seine Leiche wird im Netz gefunden. Die Story für die beiden!

Doch der Kriminaldauerdienst lässt sie abblitzen. Aber Franzi wäre keine gute Reporterin, wenn sie sich davon abhalten lassen würde. Also hängt sie sich an Kommissar Kay Lorenz, um Neuigkeiten zu erfahren. Der ist nicht begeistert davon, doch Franzi kann ihn überzeugen. So arbeiten sie nach anfänglichen Schwierigkeiten zusammen an dem Fall. Sie haben auch schon eine Gruppe von Verdächtigen, die Tierschützer, doch irgendwie gibt es nichts Konkretes, bis eine deutliche Warnung auf Franzis Schreibtisch landet. Sie scheint dem Täter wohl sehr nahe gekommen zu sein.

»Der Tote im Netz« von Frauke Scheunemann hat eine spannende Story, die ich mir gut vorstellen konnte und eine nachvollziehbare Hauptperson mit der Reporterin Franzi, die neugierig und einfühlsam daherkommt. Sie tut alles, um ihr Radio zu retten. Ihr freundlicher Gegenpart ist Kommissar Kay Lorenz, ein scheinbar unsympathischer Mensch, nur auf Karriere gepolt. So trifft diese rheinische Frohnatur auf den einheimischen Kommissar. Die Entwicklung dieser beiden Figuren ist von der Autorin sehr einfühlsam gestaltet worden und man kann dem Sprichwort »Gegensätze ziehen sich an« schon etwas abgewinnen. Aber da sind ja auch noch weitere Figuren, die sich auf der einen Seite sehr positiv einfügen. Janis, der Voli, dem Franzi viele gute Einfälle verdankt oder auch Greta, die naseweise Tochter des Kommissars, die Franzi sofort ins Herz schließt, aber auch die mehr oder weniger vordergründigen Randfiguren Henk, der Fischer und Helena, in die sich Janis ein wenig verguckt hat. Authentisch ist dieser Usedom-Krimi nun wirklich und man lernt auch eine Menge schöner Ecken auf der Insel kennen, die sicherlich auch anregen, dort einmal seinen Urlaub zu verbringen. Der Fall, den der Krimi beschreibt, ist auch sehr gut aufgebaut und die Spannung läuft auf ein überraschendes Ende hinaus.

Ich finde diesen Usedom-Krimi sehr charmant, aber auch spannend geschrieben und man merkt der Autorin an, dass sie sich auf Usedom wohlfühlt, was ich durchaus verstehen kann. SO ist dieser Usedom Krimi eine wunderschöne Mischung aus Spannung und Unterhaltung und das ist es doch, was mich dazu bringen soll, diese Bücher zu lesen. Ich finde, das ist ein sehr gelungener Ausflug auf die Insel Usedom und sehr empfehlenswert zu lesen.