Cover von: Der Tote am Sandstrand

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Der Tote am Sandstrand

Mörderische Brise. Der erste Fall für Kommissarin Hannah Bülow. Ostsee-Krimi
Buch
Taschenbuch, 496 Seiten

Verlag: 

ISBN-10: 

3404194950

ISBN-13: 

9783404194957

Auflage: 

1 (26.09.2025)

Preis: 

13,99 € (bei Erscheinen)
Schauplätze: 
Amazon-Bestseller-Rang: 16.502
Amazon Bestellnummer (ASIN): 3404194950

Beschreibung: 

Mit einem solch heiklen Fall hat Kommissarin Hannah Bülow nicht gerechnet, als sie in ihre Heimat Ostersande zurückkehrt.

Frisch verwitwet will sie an der Wismarer Bucht ihr Leben neu ordnen und für ihren Vater sorgen. Ihr Dienst in der Polizeiwache, wo ihre alte Freundin Constanze Chefin ist, beginnt betulich.

Dann wird der Psychiater einer nahen Klinik erschlagen am Strand aufgefunden. Bei ihm eine kryptische Notiz, die den Missbrauch einer Patientin nahelegt. Ein Rachemord?

Die Ermittlungen führen Hannah und Constanze zurück in den Sommer 1993, als sie an einem Bootsunglück beteiligt waren. War es womöglich keine gute Idee, nach Ostersande zurückzukehren? Die Geister der Vergangenheit ruhen nie.

Kriminetz-Rezensionen

Spannend, lebendig, menschlich

Der Einstieg in das Buch mit dem spannenden Prolog ist gut gelungen.
Von Anfang an begleiten wir die Polizistin Hannah an ihrem neuen Wirkungsort, mit etwas holprigem Einstieg und alten, mehr oder weniger guten Bekannten. Interessant geschildert ist auch die konfliktbeladene Beziehung zu ihrem Vater.
Es gibt mehrere Kriminalfälle, die miteinander in Verbindung stehen, was jedoch nicht leicht zu enträtseln und zu durchschauen ist. Hier führen uns die Autoren wirklich gekonnt mehrmals auf falsche Fährten, und vieles löst sich erst ganz zum Schluss auf, meiner Meinung nach in logischer Weise.
Alles in allem ist das Buch wunderbar flüssig und spannend geschrieben, atmosphärisch dicht, mit lebendigen Personen... es hat viel Spaß gemacht! Über ein paar kleine Ungereimtheiten konnte ich gut hinweg sehen.
Wunderbar finde ich auch immer wieder die Beschreibung von Wismar. Ich habe in der Stadt mal ein paar Tage Urlaub gemacht, und finde die Schilderungen der Stadt und der Landschaft drum herum atmosphärisch sehr echt und gelungen.
Ich freue mich auf Band 2!

Die Vergangenheit ruht nicht

Polizeihauptkommissarin Hannah Bülow steht an einem Wendepunkt in ihrem Leben. Vor neun Monaten hat sie ihren Mann durch einen Unfall verloren. Da ihre Töchter längst flügge sind und sie in Münster alles an den toten Malte erinnert, hat Hannah das Jobangebot ihrer Freundin Constanze angenommen. Künftig wird sie in der Polizeiwache Ostersande als Dienstgruppenleiterin arbeiten. Kurz nach ihrer Ankunft wird ein Toter aufgefunden. Wurde er ermordet oder ist er Opfer eines Unfalls?
Nach etwas langatmigem Beginn gewinnt der Krimi allmählich an Fahrt. Bald konnte mich die Geschichte packen und mit Hannah auf eine spannende Tätersuche schicken.

Jan F. Wielpütz hat den Auftaktband seiner neuen Ostsee-Krimireihe nach Grundidee und Konzept der 2020 verstorbenen Autorin Nina Ohlandt realisiert.

Hannah startet in Ostersande mit einem Knöllchen und trifft dabei ihren Jugendfreund Philip wieder. Ihr Vater Uwe empfängt seine Tochter wenig begeistert. Infolge eines großen Unglücks hat Hannah ihren Heimatort vor 32 Jahren verlassen. Der Unfall hat damals ihr Verhältnis zum Vater beschädigt und dabei ist es bis heute geblieben. Zudem befürchtet Uwe, dass ihn seine Tochter kontrollieren und bevormunden will. In Hannah weckt die Rückkehr verdrängte Schuldgefühle und Zweifel an ihrer Entscheidung. Wird sie die Vergangenheit hier wieder einholen? Ein verdächtiger Todesfall beendet diese Grübelei und ruft sie zurück an die Arbeit. Der Tote ist ausgerechnet Philip Langmar, ihr Jugendfreund, der als Psychotherapeut in der angesehenen Klinik Ostersande-Wismar arbeitete. Ist er unglücklich gestürzt oder wurde er ermordet? Hannah wird von ihrer Chefin Constanze als Kontaktperson für die Kripo Wismar ausgewählt. Gemeinsam mit Hauptkommissar Grewe und seiner Kollegin Mara Steyn, versucht sie die Umstände, die zu Philips Tod führten, aufzuklären. Trotz verschiedener Spuren erscheint bald klar, dass die Geschehnisse der Vergangenheit eine wichtige Rolle für den Fall spielen könnten.

Hannah mit ihrer direkten Art war mir bald sympathisch. Anfangs konnte ich nicht verstehen, was sie nach Ostersande zurückgeführt hat, aber Uwes Situation hat das erklärt. Auch die anderen Charaktere überzeugen. Ob der von privaten Problemen leicht überforderte Greve, die forsche Mara, Philips charmanter Kollege Henry oder der auf seine Unabhängigkeit bedachte Uwe, sie alle wirken authentisch. Die Sprache des Autors ist flüssig und direkt. Die Region fand ich anschaulich beschrieben, ebenso Hannahs Heimatort, wo zeitweise der Tourismus dominiert und wo die Umweltschützer oft einen schweren Stand haben.

Trotz der übersichtlichen Zahl an Verdächtigen habe ich lange gerätselt und war mir bis zum Schluss nicht über das Tatmotiv im Klaren. Der Autor schafft es mühelos, die Spannung mithilfe von überraschenden Wendungen bis zum Schluss hochzuhalten. Ein besonders kluger Schachzug war der rätselhafte Prolog, der mich lange grübeln ließ. Die Zusammenarbeit zwischen der Kripo Wismar und der Polizeiwache Ostersande schien mir nicht immer realistisch zu sein. Aber das habe ich als literarische Freiheit akzeptiert. Zuletzt wird der Fall überzeugend aufgeklärt und alle offenen Fragen beantwortet. Am Buchende kündigt eine gerade aufgefundene Leiche Hannahs nächsten Fall an. Ich werde bei den Ermittlungen wieder dabei sein und hoffe, dass die Wismarer Kripo dann wieder zum Team gehört.

Für den Auftaktband der neuen Ostsee-Krimireihe, der mich überzeugen konnte, vergebe ich 4,5 von 5 Sternen und eine Leseempfehlung für alle Fans dieses Genres.

Gelungener Auftaktband

„Der Tote am Sandstrand“ ist der Auftaktband der neuen Reihe „Mörderische Brise“ nach einer Idee von Nina Ohlandt, deren Konzept sowie das Figurenensemble Jan F. Wielpütz aus ihrem Nachlass aufgegriffen und so den Ostsee-Krimi um die Hauptfigur Hannah Bülow mit Leben gefüllt hat. In vier Teilen gibt er den Ermittlungen rund um den Toten Raum, dabei ploppt das Geschehen im Sommer 1993 immer wieder auf, das bei diesem Kriminalfall von Bedeutung sein könnte.

Die Kommissarin Hannah Bülow kehrt nach einem privaten Schicksalsschlag in ihre alte Heimat Ostersande zurück. Dort wohnt sie bei ihrem Vater, was für beide nicht gerade einfach ist. Bevor sie in der Polizeiwache ankommt, wird sie erst mal von den beiden Polizisten Hansen und Diekfoß wegen der überfälligen TÜV-Plakette zurechtgewiesen, unterwegs trifft sie noch auf ihren alten Freund Philip Langmar, der in der nahen psychiatrischen Klinik als Psychiater und Psychotherapeut arbeitet und ihre gute Freundin Constanze, die von nun an ihre unmittelbar Vorgesetzte ist, hat sie mit offenen Armen empfangen – soweit ist alles bestens. Bis die erste Leiche am Sandstrand gefunden wird…

…denn dieser Leichenfund gibt mehr als genug Rätsel auf. Bei dem Toten wird ein Zettel mit einer obskuren Notiz gefunden, die ein schlechtes Licht auf ihn wirft. Bei dem einen Toten bleibt es nicht, es folgen mehrere Todesfälle, bei denen man nicht weiß, ob es sich um einen Unglücksfall oder doch um Mord handelt.

Zwischendurch geht der Blick zurück ins Jahr 1993. In diesem Sommer geschah ein Bootsunglück, in das die damalige Clique um Hannah und Constanze verwickelt war, das zwar damals geklärt wurde, das aber dennoch seinen langen Schatten bis zum Heute wirft.

Der durchaus launige Einstieg mit Hannah und den beiden übereifrigen Polizisten ist gelungen, bald jedoch folgt für sie und ihre Kollegen die Ernüchterung, denn trotz akribischer Kleinarbeit und Zeugenbefragung wird es immer verworrener. Hannah arbeitet mit der Kripo Wismar zusammen, es geht um eine geheimnisvolle Patientenakte, um Rivalitäten und so mancher verstrickt sich in Widersprüche. Es passiert noch so einiges mehr, es ist und bleibt bis zum Schluss spannend. Wobei so einige Ungereimtheiten diesen ersten Fall der Mörderischen Brise begleiten und die Auflösung dann ist für meine Begriffe nicht ganz rund. Den Charakteren, allen voran Hannah, nehme ich ihre Persönlichkeit durchaus ab, sie haben alle ihre Eigenarten, sind nett oder auch nicht – so wie es im Leben eben ist.

Der Auftaktband der Mörderischen Brise, die an der Ostsee weht, ist bis auf einige schon erwähnte Unzulänglichkeiten gelungen und nun bin ich auf den nächsten Fall gespannt, den Hannah Bülow mithilfe ihrer Kollegen zu lösen hat.

Begegnung mit der Vergangenheit

Nach dem Tod ihres Mannes zieht die Hauptkommissarin Hannah Bülow von Münster zurück in ihre Heimat nach Ostersande. Ihre Freundin Constanze ist dort Leiterin der Ortswache und hat ihr eine Posten als Gruppenleiterin angeboten. Sie zieht erst einmal zu ihrem Vater, der gar nicht glücklich darüber ist, denn er hat ihr den Unfall vor vielen Jahren noch nicht verziehen. Gleich am ersten Tag trifft Hannah auch auf ihre Jugendliebe Phillip, der jetzt Psychologe an der heimischen Klinik ist. Der erste Tag verläuft recht eintönig, bis man eine männliche Leiche am Strand findet. Es ist Phillip und es könnte ein Unfall oder ein Mord sein. Die Kripo aus Rostock übernimmt den Fall und Constanze ermuntert Hannah sich an den Ermittlungen zu beteiligen. Der Rostocker Kollegen ist das ganz recht, haben sie doch damit eine Einheimische Polizistin mit an Bord. Dieser ist für Hannah besonders, da sie doch immer wieder mit ihrer Vergangenheit konfrontiert wird.
„Mörderische Brise – der Tote am Sandstrand“ ist eine neue Reihe, die Nina Ohlandt vor ihrem Tod noch konzipiert hat und nun von Jan F. Wielpütz fortgeschrieben wird. Es ist eine sehr interessant Hauptfigur, die hier im Mittelpunkt steht. Denn Hannah Bülow kehrt zurück in den Ort, in dem sie aufgewachsen ist und in dem ein großes Unglück immer noch als Schatten über ihr liegt. Sie hat damals durch einen Unfall eine Freundin verloren. Das Cover zeigt eine Szene, wohl vom Ostseestrand, dass ein wenig die Atmosphäre der Region, in der der Krimi spielt, widerspiegelt. Sehr behutsam wird beschrieben, wie sie sich in dem Ort wieder eingewöhnt, denn man kann das Gefühl nicht loswerden, das sie unter Beobachtung steht. Da wäre natürlich ihr Vater, der ihr den Unfall noch nicht verziehen hat und auch nicht möchte, dass seine Tochter sein Leben umkrempelt. Und dann natürlich Constanze, die sie mit einem Posten versorgt hat, aber auch vom Unfall gezeichnet ist. Der Autor beschreibt, wie sie sich langsam, aber sicher wieder einlebt auch unterstützt durch den Fall und die beiden Rostocker Kripobeamten. Die Spannung in dem Krimi steigt von Abschnitt zu Abschnitt und die Story hat auch noch einiges an Überraschungen parat, die dem Krimi auch guttun, Der Spannungsbogen wird sehr gut bis zum Ende entwickelt Die Sprache ist sehr bildhaft, so dass es mir als Leser gut gelingt mich in den Roman einzuschwingen.
Ich finde den ersten Band mit der neues Ermittlerin sehr gelungen. Es ist spannend und auch die regionalen Besonderheiten finden ihren Platz. Ich finde die Hauptfiguren gut eingeführt und erwarte weitere spannende Fälle. Der erste ist ja schon angekündigt.

Spannender Einstieg in eine neue Reihe

Polizeihauptkommissarin Hannah Bülow ist verwitwet, hat zwei erwachsene Töchter Nele und Inken, und lässt sich von Münster in ihre alte Heimat nach Ostersande bei Wismar an die Ostsee versetzen. Dort will sie ihr Leben neu ordnen und sich um ihren Vater Uwe kümmern, der nach dem Tod seiner Frau, ihrer Mutter, nicht mehr ganz auf der Höhe ist und sich gehen lässt. Sie hat den ihr von ihrer langjährigen Freundin Constanze Grotewohl angebotenen Posten in der kleinen Polizeistelle in Ostersande angenommen, nicht ahnend, dass sie gleich einen Mord, oder doch eher einen Unfall, aufzuklären hat. Da kommen ihr die Erfahrungen, die sie seinerzeit bei der Kripo gesammelt hat sehr zugute. Denn die Kollegen aus Wismar sind unterbesetzt und Hannah soll sie tatkräftig unterstützen.

Die „Mörderische Brise“ hat mich mit ihrem ersten Fall „Der Tote am Sandstrand“ sehr schnell in die Geschichte hineingezogen und bis zum Schluss nicht mehr losgelassen. Schon im Prolog tun sich Fragen auf und derer werden es im Laufe der Geschichte immer mehr. Denn es bleibt nicht bei dem einen Toten, wo man nicht weiß, ob es sich um Mord oder einen Unfall handelt. Genauso habe ich mich gefragt, ob diese Fälle miteinander in Verbindung stehen. Interessant fand ich auch, dass Hannah mit dem toten Brüderpaar eine gemeinsame Vergangenheit hat, was die Geschichte noch interessanter und spannender macht.
Bei dem flüssigen, leicht zu lesenden und sehr bildhaften Erzählstil springt mein Kopfkino gleich an und versetzt mich mitten hinein in die Geschichte von Hannah und ihrer Clique aus dem Sommer 1993, die ihre Spuren bis ins Heute zieht. Und auch im Hier und Jetzt sind alle, mit denen ich es zu tun bekomme, sehr menschlich und echt beschrieben. Hannah war mir mit ihrer direkten Art sofort sympathisch. Wobei ich bei Constanze von Anfang an das Gefühl hatte, das sie irgendetwas verbirgt. Konnte dies aber nicht greifen. Ihr Kollege Henning Grewe aus Wismar hat mich hier überrascht und mich mit seiner langsamen Wandlung für sich immer mehr eingenommen. Seine Kollegin Mara Abedi Steyn mochte ich auch von Anbeginn an.
Das Setting und die weitere Umgebung, die hier beschrieben wurde, kann ich mir gut vorstellen und habe sogar das ein oder andere in Wismar wiedererkannt.
Nicht ganz so realistisch fand ich die Zusammenarbeit der Kripo in Wismar mit den Kollegen der Polizeistation in Ostersande. Aber da dies ja zur Auflösung geführt hat und alle offenen Fragen für mich geklärt wurden, habe ich dies einfach mal so akzeptiert. Sehr gut gefallen hat mir, dass auch kleine Delikte der Ortspolizei angesprochen wurden. So sieht man, dass sich Sibert Hansen und Klaus Peter Diekfoß nicht nur mit Mordfällen, sondern meist mit Banalitäten herum schlagen müssen.
Der nächste Fall wird durch eine gefundene Leiche schon angekündigt. Und da mich dieser erste Fall von Hannah Bülow und ihrem Team überzeugt hat, bin auch auch da gerne wieder dabei.

Mir hat der Einstieg in die neue Krimireihe sehr gut gefallen. Spannend ausgearbeitet, mit Wendungen, mit denen ich nicht gerechnet hatte, und einem Ende, das mich überraschen konnte. Vor allem wurde ich sehr gut unterhalten.

Gelungener Auftaktband

Kommissarin Hannah Bülow kommt nach Ostersande zurück, um sich um ihren Vater zu kümmern. Ihre Freundin Constanze hat ihr einen Job in der hiesigen Polizeiwache gegeben. Doch es geht nicht so ruhig zu, wie Hannah es erwartet hatte, denn am Strand wird ein Toter gefunden. Es handelt sich um Hannahs Jugendfreund Philip Langmar, der Psychiater in der nahen Klinik war. Eine Notiz, die bei ihm gefunden wurde, gibt Rätsel auf. Hannah unterstützt die Kripo Wismar bei den Ermittlungen zu diesem Fall und muss dabei auch in ihre Vergangenheit eintauchen, als sie in ein Bootsunglück involviert war. Dann verschwindet auch noch Philips Bruder spurlos.
Der Schreibstil lässt sich wieder angenehm flüssig lesen. Bei diesem Buch handelt es sich um den ersten Band einer neuen Reihe des Autoren-Duos Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz. Die Atmosphäre des kleinen Ortes ist gut geschildert.
Auch die Personen sind authentisch und individuell dargestellt. Hannah trauert um ihren Mann als sie in ihren Heimatort zurückkehrt. Zu ihrem Vater hat sie ein schwieriges Verhältnis seit dem Bootsunglück von damals, dabei plagen sie selbst aber auch noch Gewissensbisse. Der Vater hat keine Lust darauf, dass Hannah ihn betüddeln will, und zeigt sich bockig. Ihm fehlt eine sinnvolle Beschäftigung. Aber auch an Hannahs Freundin Constanze, die damals ebenfalls dabei war, scheint die Vergangenheit nicht spurlos vorbeigegangen zu sein. Sie lässt Hannah mit den Kollegen von der Kripo Wismar ermitteln. Henning Grewe trägt seinen Teil zu den Ermittlungen bei, obwohl er privat ziemlich eingespannt ist. Daher ist er auch für Hannahs Hilfe dankbar. Seine junge Kollegin Mara Abedi Steyn bleibt daneben ein wenig blass.
Obwohl es einige Verdächtige gibt, gelingt es Hannah zusammen mit Grewe und Steyn den Fall zu lösen. Dabei hilft aber auch ein wenig Kommissar Zufall mit. Das Ende ist schlüssig, aber auch ein wenig überraschend.
Für Hannah als auch für ihren Vater zeigen sich am Schluss auch neue Zukunftsperspektiven.
Mir hat dieser spannende Krimi gut gefallen und ich freue mich schon auf einen Folgeband.

Ein Bootsunfall mit Geheimnissen

"Du kannst nicht zurückgehen und den Anfang ändern, aber du kannst dort beginnen, wo du bist und das Ende ändern." (C. S. Lewis)
Nach dem viel zu frühen Tod ihres Ehemannes kehrt Hannah Bülow in ihre Heimatstadt Ostersande zurück. Der Ort, wo sie ihre Kindheit verbracht hat und im Sommer 1993 ein Bootsunglück geschah, für das sie sich noch heute die Schuld gibt. Nun will sie sich außerdem um ihren Vater kümmern, wenn er es denn zulässt. Mit ihrer Chefin Constanze Grotewohl verbindet sie eine alte Freundschaft. Constanze war unmittelbar von dem damaligen Unglück betroffen. Kurz nach ihrer Ankunft in Ostersande wird der Psychiater einer nahegelegenen Klinik tot am Strand aufgefunden. War es ein Unfall oder gar Mord? Eine bei ihm vorgefundene eigenwillige Nachricht lässt eher auf einen Rachemord schließen. Kommissar Grewe und Mara Abedi Steyn von der Kriminalpolizei Wismar führen Ermittlungen in sämtliche Richtungen durch und erhalten dabei Unterstützung von Hannah. Die Dämonen aus der Vergangenheit schleichen sich wieder in Hannahs Träume, und man findet einen zweiten Toten.

Meine Meinung:
Mit dieser frischen Reihe zaubert uns der Autor, der Nina Ohlandts Geschichten weiterführt, ein Lächeln ins Gesicht. Anfänglich ging ich davon aus, dass die Idee von ihm selbst stamme; jedoch lässt sich diese offenbar auf die verstorbene Autorin zurückführen. Entsprechend der Vorgehensweise bei Kommissar John Benthien wird auch in diesem Fall ein signifikanter Schwerpunkt auf die Analyse einzelner Details und die Durchführung von Ermittlungen gelegt. Darüber hinaus werden den Lesern erneut vielfältige Einblicke in das Privatleben der Ermittler gewährt, wobei der Fokus insbesondere auf Hannah Bülow liegt. Da sie vom Vater nicht gerade freudestrahlend empfangen wird, hegt Hannah erste Zweifel daran, ob die Rückkehr in die alte Heimat die richtige Entscheidung war. Vor über 20 Jahren hat ein Bootsunglück die beiden entzweit und einen Keil zwischen sie getrieben. Mit dem Tod ihrer Mutter manifestieren sich bei ihrem Vater zunehmend auffällige Verhaltensänderungen. Auch dies stellt einen der Gründe dar, weshalb sie zurückgekehrt ist. Wer hätte damals erwartet, dass sie und Constanze eine Laufbahn bei der Polizei einschlagen würden? Hannah zeigt sich tief erschüttert über den Tod des Psychiaters und Jugendfreunds Philip Langmar. Im Rahmen dieses Kriminalfalls erfolgt eine wiederholte Rekonstruktion der Vergangenheit und des damaligen Bootsunglücks. Während Hannah die junge Kriminalbeamtin Mara unterstützt, sieht sich Kommissar Grewe wiederholt mit der Verantwortung für die Pflege seiner erkrankten Kinder konfrontiert. Dadurch erhält man ebenfalls zahlreiche Informationen über sein Familienleben. Maras hingegen bleibt meist im Schatten, kaum sichtbar oder sogar ganz verborgen. Aber was jetzt nicht da ist, kann vielleicht im nächsten Band noch kommen. Obgleich Julian, der Bruder von Philips, als vermisst gilt, gewinnt er zunehmend an Bedeutung im Kreis der Verdächtigen. Ebenso ist Julians Kollege Fleming zu nennen, der ihn am Strand aufgefunden hat. Bereits zu Beginn erscheint das Verhalten von Constanze auffällig. Es stellt sich die Frage, ob dies mit dem kürzlich erfolgten Bootsunfall in Verbindung steht. Sind bei ihr erneut die Erinnerungen und Verletzungen aus der Vergangenheit aufgetaucht? Für mich stellt dies einen gelungenen Auftakt dar, der jedoch noch Entwicklungspotenzial aufweist. Die Kooperation zwischen Hannah und der Kriminalpolizei erscheint mir insofern bemerkenswert, als eine derartige Zusammenarbeit im realen Kontext üblicherweise nicht existiert. Der Vater-Tochter-Zwist nach über 20 Jahren? Das ist doch ein bisschen viel Drama, vor allem wenn man bedenkt, dass Hannah kaum Schuld an dem Unglück hat. Im Verlauf des Leseprozesses entwickelte sich bei mir eine gewisse Vorahnung, dennoch vermochte der Autor mich zu überraschen. Das an der Ostsee angesiedelte Setting hat mir gut gefallen, wobei insbesondere die detaillierte Ausarbeitung der Ermittlungen hervorzuheben ist. Mit großer Vorfreude blicke ich auf Band 2 und vergebe ihm 4,5 Sterne.

Gelungener Serienauftakt mit sympathischen Ermittlern

Buchmeinung zu Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz – »Der Tote am Sandstrand«

»Der Tote am Sandstrand« ist ein Kriminalroman von Nina Ohlandt und Jan F. Wielpütz, der 2025 bei Lübbe erschienen ist.

Zum Autor:
Nina Ohlandt, ausgebildete Sprachlehrerin, arbeitete in vielen Berufen, bis sie zu ihrer wahren Berufung zurückfand: dem Krimischreiben. Ihre Nordsee-Krimireihe mit John Benthien als ermittelnden Kommissar war sensationell erfolgreich. Nina Ohlandt starb im Dezember 2020.
Die Krimireihe der 2020 verstorbenen Autorin Nina Ohlandt wird von Jan F. Wielpütz fortgesetzt, der als Verlagslektor Krimi- und Thrillerautoren betreute und - teils unter Pseudonym - mehrere Bücher veröffentlichte, die auf der SPIEGEL-Bestsellerliste standen.

Zum Inhalt:
Frisch verwitwet kehrt Kommissarin Hannah Bülow in ihr Heimatdorf Ostersande zurück. Kurz darauf wird ein Psychiater, den sie seit ihrer Jugend kannte, erschlagen am Strand aufgefunden. Zusammen mit der Kriminalpolizei aus Wismar beginnt sie zu ermitteln.

Meine Meinung:
Neben dem Kriminalfall spielen persönliche Angelegenheiten der Kommissarin eine gewichtige Rolle. Bei einem Bootsunglück war 1993 eine Jugendfreundin von Hannah gestorben und ihr Vater gibt ihr eine Mitschuld daran. Sukzessive erfährt der Leser mehr über die damaligen Geschehnisse und in der Jetztzeit gibt es einen zweiten Todesfall. Außerdem versucht Hannah das Verhältnis zu ihrem Vater zu verbessern. Lange Zeit ist nicht klar, ob die beiden Morde mit dem Unglück von 1993 zusammenhänge, denn es gibt auch aktuelle Motive.
Hannah ist Dorfpolizistin und der Autor bemüht sich sehr, Hannahs Mitarbeit an den Ermittlungen zu legitimieren. Die beiden Wismarer Kollegen scheinen Hannahs Hilfe zu brauchen, zeigen sich aber im weiteren Verlauf als kompetente Ermittler. Mir hat der angenehm zu lesende ruhige Schreibstil sehr gut gefallen, da er auch atmosphärisch wirkt. Auch die Figurenzeichnung konnte mich mit vielen Grautönen überzeugen. Die Handlung war komplex mit einigen Überraschungen. Einzig die vielen Nebenhandlungen taten dem Spannungsbild nicht immer gut. Am Ende zog das Tempo deutlich an und es gab einen passenden Showdown. Der aktuelle Fall und die Geschehnisse in der Vergangenheit wurden vollständig und nachvollziehbar aufgelöst.

Fazit:
Mir hat dieser Serienauftakt vor allem wegen des Schreibstils und der Figurenzeichnung sehr gut gefallen. Deshalb bewerte ich den Titel mit vier von fünf Sternen (80 von 100 Punkten) und spreche eine Leseempfehlung für die Freunde ruhiger und atmosphärischer Krimis aus.